Ich glaube das Konzept ist auch prinzipiell ein ganz schmales Brett, denn während das Grundpotential durchaus vorhanden ist, hängt es in seiner Wirkung extrem davon ab, ob das Szenario als authentisch wahrgenommen wird.
Wird es dass nicht, dürfte die typische Reaktion Ärger und Widerstand sein, das Gefühl verarscht und gegängelt zu werden und somit das gegenteilige Verhalten fördern - oder zumindest die Offenheit dafür.
Letztlich ist es also so eine Art "doppelt oder nichts"-Spiel.
Am ehesten dürfte es wohl bei niedrigschwelligen, unkomplizierten sozialen Ängsten funktionieren, wo in sicher gestalteten, sehr einfachen Situationen Routine erworben werden kann.
Solange sich alle darauf einlassen und ihr RealLifeEgo draußen lassen, kann Rollenspiel allerdings nicht im Spiel, sondern eben als Teamspiel Brücken zwischen sozialen Gruppen bilden und Spannungen reduzieren. Wir hatten damals in einem Umfeld sowohl deutlich links- wie rechtstendierende Teilnehmer in einem offenen Treff gehabt, wo sich die Spannungen nach einer gewissen Spielvertrautheit deutlich reduziert haben.