So, ich hab jetzt mal für "uneingeschränkt ja" geastimmt.
Kann man Rollenspiel für ernsthafte Themen nutzen? Uneingeschränkt ja. Ob man es will, steht auf einem anderen Blatt und nicht jeder möchte das. Aber ich bin noch keinem Spieler begegnet, mit dem ich nicht ernsthafte Themen bespielen konnte, wenn er oder sie in der Stimmung dazu war das auch zuzulassen.
Natürlich macht es immer mal wieder auch Spaß, einfach nur der Realität zu entfliehen.
Aber ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, je älter ich werde, umso wichtiger sind mir ernsthafte Themen im Rollenspiel, weil es sich sonst nicht wertig anfühlt (für mich).
Bestes Beispiel: Ich hab einen DSA Charakter, dessen größtes Bestreben es (im Sinne eines klassischen Helden) eigentlich immer ist, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Vor einiger Zeit kam er in eine größere Stadt und erfuhr dort im Rahmen des Abenteuers, dass es kriminelle Banden gibt. Also dachte ich mir, klasse, kommt ich irgendwann später wieder und räume damit auf.
Also mit dem SL einen Termin gemacht, in einen der Läden gegangen, in dem Schutzgeld erpresst wird, und dort angekündigt, hey, ich weiß du musst YX Schutzgeld abdrücken, ich kann dir helfen, dass du das nicht mehr musst.
Die Antwort: Warum sollte ich das wollen? Sie beschützen mich doch wirklich, und wenn XY weg ist, kommt Bande Z und zerlegt mir den Laden... nein, da zahle ich lieber weiter.
KLASSE! Ich find das super. Mein Char hat zwar noch keine Ahnung, wie er damit umgehen soll, aber ja, mein Eingriff hätte wirkliche Konsequenzen, die nicht unbedingt zum Wohle aller sein müssten.
Ich mag das.
Und noch ein kurzer Beitrag zum Thema "Rollenspiel mit Agenda".
Es soll sogar Bundesländer geben, in deren Lehrplänen die Anwendung von Rollenspielen fest verankert ist. Gut, die meinen nicht Pen und Paper, aber man kann Rollenspiel meiner Meinung nach sehr gut nutzen, um Ziele zu verfolgen und Wissen zu vermitteln.