Schnack mal mit Robert Hamberger Echt ein total netter Typ.
Habe inzwischen Contact mit gemischten Gefühlen analysiert. Meine Befürchtung, daß es sich dabei um ein Phoenix Command-Remake handelt, hat sich zumindest teilweise bestätigt.
Ich habe mir im Laufe der Jahre angewöhnt, immer erst die Konfliktsimulation neuer Regelwerke unter die Lupe zu nehmen. Taugt die Konfliktsimulation nix, ist es um den Rest erfahrungsgemäß nicht besser bestellt.
Hamberger macht auch in Contact die klassischen Fehler, die eigentlich niemandem mehr unterlaufen sollten. Positiv aufgefallen ist die Taktikkomponente, die weitgehend meiner Lösung ähnelt.
Die Ausübung einer Kampfhandlung ist im Prinzip nichts anderes, als die Ausübung einer Fertigkeit. Je besser der Erfolgswurf, desto besser das Resultat. In einem Prozentsystem wird schlicht unterwürfelt. Liegt bsw. die Erfolgschance bei 60% und das Würfelergebnis bei 04, sollte man davon ausgehen, daß es sich hierbei um ein vorzügliches Resultat handelt. Im Kampf ist dies einem letalen Treffer gleichzusetzen.
Wie in vielen anderen Systemen muß auch in Contact zunächst die Trefferzone erwürfelt werden. Ein Beintreffer ist kein sofort tödlicher Treffer, den man bei dem erzielten Erfolgswurf erwartet. Eine Schußwunde resultiert keineswegs in einer Amputation, ein Schwerthieb hingegen schon eher. Dies zeigt überdeutlich, daß solche Systeme Erfolgsstatistiken verzerren. Hierdurch werden Kämpfe zur glücksspiellastigen Komödie.
Wie in Phoenix Command erfolgt beim Feuerstoß ein Erfolgswurf für jedes Projektil. In der Praxis interessiert es keine Sau, ob 4 Projektile Milztreffer, Streifschuß oder weiß-der-Geier sind, wenn das 5. Projektil im Herz steckt.
Auch Contact verfügt über Trefferpunkte (hier Vitalitätspunkte genannt), was völlig sinnfrei ist. Es spielt absolut keine Rolle, ob man einem Steven Hawkings oder einem Conan ein Bullseye verpaßt...jeder bleibt dabei liegen.
Einzige relevante Komponente ist die Wucht des Treffers, die von Waffe und Körperkraft abhängig ist und durch Panzerung gemindert bzw. in eine andere Verletzungsart gewandelt (Hiebe und Stöße resultieren dabei meist in Erschütterungen) wird. Letzteres wurde in Contact immerhin berücksichtigt.
Fazit: Insbesondere bei taktischen Rollenspielen erwarte ich eine Realitätsnähe, die Lehrbuchcharakter hat.