Autor Thema: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?  (Gelesen 9394 mal)

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Offline unicum

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #75 am: 3.11.2019 | 13:49 »
Also mit dem Gewehr/Pistole/Mg/MP/PzFst etc hab ich eigentlich immer auf Anhieb wenigstens die Scheibe getroffen, das kann ich von meinen Bogenkünsten nicht behaupten. Armbrust ging dann wieder,...
und Laser auch :D (also jedenfalls mit dem Laserpointer die Tafel).

Vieleicht noch etwas zum Thema erste Schusswaffen, etc - ich könnte mir vorstellen das die einen zielichen Rückstoß hatten (also nichts im vergleich mit einer modernen MP etwa) - das schwerste (Vom Rückstoß) was ich mal geschossen habe war eine 120 Pfund Belagerungsambrust - die schlägt auch schon ziemlich nach Hinten aus. Wenn man etwa einen großkalibrige Pistole/Revolver abfeuert sollte man auch genügend Kraft haben die auch festzuhalten - ansonsten kann man sich da auch selbst verletzen.

Was auch zu berücksichtigen ist - Gewehre kommen eben nicht alleine auf. Gerade schon recht früh waren auch Kanonen schon eine "tolle" Sache.

Samael

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #76 am: 3.11.2019 | 13:56 »
Naja- die "Pistolen- Waffen" können uU. den Nahkampf ersparen. Außerdem können vermutlich mehr Leute eine Pistole benutzen als ein Schwert.
Für ein Schwert(oder eine Lanze, Pike whatever)  muss man eine gewisse Körperstärke und Geschicklichkeit mitbringen, die man in der Form für Schusswarfen nicht braucht.


Mag ja alles sein, aber deine Aussage „sobald es Schusswaffen gibt, ist das Schwert überflüssig“ bleibt falsch, wenn man in der irdischen Geschichte zurückblickt. Und gegen eben diese Aussage richteten sich meine beiden Beiträge. Was genau daran findest du jetzt widerspruchswürdig? Oder willst du einfach nur das letzte Wort haben, dann schreib halt noch was und wir sind dann fertig hier.

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #77 am: 3.11.2019 | 14:01 »
Für viele ist die Fantasy in erster Linie von Conan und Mittelerde geprägt. Beides sind Welten in denen es keine Feuerwaffen gibt oder geben sollte. Da Feuerwaffen tendentiell einen großen Unterschied im Setting machen darf es Feuerwaffen nicht geben wenn man etwas haben möchte dass sich so ähnlich anfühlt, auch wenn man bei anderen Dingen weniger streng ist.   

Und genau an dem angeblichen "großen Unterschied" scheiden sich die Geister. Tatsächlich sind sowohl das Hyborische Zeitalter als auch Mittelerde Welten, in denen Feuerwaffen und Explosivstoffe in genau dem Moment spontan vorstellbar werden, in dem man einfach auf Clarkes drittes Gesetz zurückgreift und sie somit zu "auch nur einer Art von Magie" erklärt. Selbst Tolkiens Original-Orks haben bei der Schlacht um die Hornburg ja irgendwie recht dramatisch eine gehörige Bresche gesprengt -- womit?

Was ich in einer Fantasywelt normalerweise definitiv nicht will, sind Grabenkämpfe wie im 1. Weltkrieg an der Westfront. Aber da reden wir dann eben auch schon über Waffen, die die Technik so einer Welt vor dem Zeitalter der "modernen Fantasy" ohnehin nicht hergibt. Ein paar abgerissene Wegelagerer mit Säbeln und Pistolen dagegen, oder ein klassisch-kanonenbestückter Piratensegler? Schon deutlich "fantasyverträglicher".

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #78 am: 3.11.2019 | 14:07 »
Naja- die "Pistolen- Waffen" können uU. den Nahkampf ersparen.
wie in WWI  nichwahr
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #79 am: 3.11.2019 | 14:08 »
Noch ein Punkt, der mir gerade einfällt: speziell für typische Rollenspielzwecke machen die meisten Feuerwaffen aus meiner Sicht gar keinen großen praktischen Unterschied. Wie oft spielt man in der Praxis schon mal wirklich eine komplette Feldschlacht aus -- und was für einen Unterschied, wenn überhaupt, macht es tatsächlich, ob ich als einzelner "Abenteurer" den diversen mich erwartenden Herausforderungen und Gefahren nun mit dem Bogen oder mit der Muskete gegenübertrete?
« Letzte Änderung: 3.11.2019 | 14:10 von nobody@home »

Offline Issi

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #80 am: 3.11.2019 | 14:16 »
Mag ja alles sein, aber deine Aussage „sobald es Schusswaffen gibt, ist das Schwert überflüssig“ bleibt falsch, wenn man in der irdischen Geschichte zurückblickt.
Ich habe nicht "ist" geschrieben sondern "werden"
Guckst Du:
Zitat
Sobald es Schusswaffen gibt, werden Schwerter überflüssig.-
"Werden"- das impliziert Veränderung.
Dass das  nicht von heute auf Morgen passiert, sollte klar sein.


 :)
Edit.
Davon ab, war es ein anderer Kontext:
Zitat
Sobald es Schusswaffen gibt, werden Schwerter überflüssig.- Also werden die meisten Fantsy Welten in "Zeiten" zurück versetzt in denen es noch keine Waffen gab.
Das "Zeiten" habe ich etxra in Anführungszeichen gesetzt, weil es sich auf Fantasy Welten bezog, die bestenfalls pseudohistorisch  sind.
Ich meinte: Schwerter werden auch in Fantasy Settings überflüssig, sobald es "dort" Schusswaffen gibt, wenn die " dort" vergleichweise so viele Vorteile bieten, wie moderne Reallife Schusswaffen im Reallife.
« Letzte Änderung: 3.11.2019 | 14:29 von Issi »

Samael

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #81 am: 3.11.2019 | 14:37 »
„Sobald“ ist das entscheidende Wort! Was du da jetzt geschrieben hast ist grammatikalischer Unfug. Aber wenn es so gemeint war wie jetzt erläutert sind wir uns ja einig.

Offline Arldwulf

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #82 am: 3.11.2019 | 14:41 »
Aus Fantasygesichtspunkten heraus sollte man auch bedenken wer die typischen Gegner sind. Und das sind ja oft nicht Ritter und Fußvolk, sondern eher Riesen und Orks die das Land heimsuchen. Und dort gibt es dann häufiger mal eine große Variabilität an Gegnern auch auf qualitativer Ebene, viel mehr als dies in einer realen, menschlichen Armee der Fall ist. Wenn die Gemeinschaft des Rings lieber mit den Arkebusen durch die Tür schießt trifft sie natürlich irgendwelche Orks. Aber wichtiger wäre den Höhlentroll auszuschalten. Die Horden von Dunkeldark dem finsterem Zauberer klein zu bekommen und zu sagen "zu 50% treffen wir dort irgendwen" ist hilfreich. Aber nicht so hilfreich wie gezielt auf diesen anlegen zu können.

Selbst innerhalb von Feldschlachten macht dies einen großen Unterschied für die Taktiken aus. Gleichzeitig sind in Fantasywelten oft bereits Konkurrenzprodukte zu Feuerwaffen vorhanden. Zauber und dergleichen, die teilweise eher an Artillerie (wenn auch in kleinerem Maßstab) erinnern und großflächig Schaden auf Distanz erzeugen können.

Offline Issi

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #83 am: 3.11.2019 | 14:42 »
„Sobald“ ist das entscheidende Wort! Was du da jetzt geschrieben hast ist grammatikalischer Unfug. Aber wenn es so gemeint war wie jetzt erläutert sind wir uns ja einig.
"Sobald" etwas existiert, "wird" etwas überflüssig.
Du hast da ein: "ist etwas sogleich überflüssig" rausgelesen.
Ich habe ein "wird etwas überflüssig" geschrieben und gemeint.

Weiter rumstreiten möchte ich mich mit dir nicht.
Schönen Sonntag!


Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #84 am: 3.11.2019 | 15:11 »
Noch ein Punkt, der mir gerade einfällt: speziell für typische Rollenspielzwecke machen die meisten Feuerwaffen aus meiner Sicht gar keinen großen praktischen Unterschied. Wie oft spielt man in der Praxis schon mal wirklich eine komplette Feldschlacht aus -- und was für einen Unterschied, wenn überhaupt, macht es tatsächlich, ob ich als einzelner "Abenteurer" den diversen mich erwartenden Herausforderungen und Gefahren nun mit dem Bogen oder mit der Muskete gegenübertrete?
Ich find die möglichkeit Pulver als Sprengstoff einzusetzen potentiell ehrlich gesagt problematischer als primitive Feuerwaffen.

Wobei das auch arg System abhängig ist, wenn die Magier mit Feuerbällen um sich schmeißen können sind Explosionen auch kein großen Problem mehr.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #85 am: 3.11.2019 | 15:15 »
Ich find die möglichkeit Pulver als Sprengstoff einzusetzen potentiell ehrlich gesagt problematischer als primitive Feuerwaffen.
Remember, Remember the 5th of November

da braucht es ne Menge Schwarzpulver und ehrlich war das im RPGs in der moderne jemals ein Problem?
« Letzte Änderung: 3.11.2019 | 15:21 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
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“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #86 am: 3.11.2019 | 17:21 »
- Mit dem Bogen/Armbrust muss man weit über den Gegner zielen, dadurch kann man leicht zu lang oder zu kurz schießen. Für die Kugel ist die genaue Entfernung relativ egal. Dadurch ist die Trefferwahrscheinlichkeit in der Schlacht viel höher, selbst wenn der Bogen von der Zielgenauigkeit gegen ein stationäres Ziel besser ist.

Grundsätzlich ist die flachere Flugbahn eine tolle Sache, aber wenn man erst gar keine Visierung, egal wie grob, auf der Waffe hat, kann man diesen Vorteil nicht in nennenswerter Weise ausnutzen.
Es hat absurd lange gedauert, bis man diesen Mangel abgestellt hat.

Ich find die möglichkeit Pulver als Sprengstoff einzusetzen potentiell ehrlich gesagt problematischer als primitive Feuerwaffen.

Njoah...da sollte man sich ggf. mal einlesen, wie Schwarpulver sich als Sprengstoff so schlägt.
Generell ist es meine allgemeine Wahrnehmung, dass im Rollenspielsektor die Wirkung von Sprengstoffen massiv überschätzt wird, gerade bei kleineren Mengen.

Vieleicht noch etwas zum Thema erste Schusswaffen, etc - ich könnte mir vorstellen das die einen zielichen Rückstoß hatten (also nichts im vergleich mit einer modernen MP etwa)

Die Handgonne wurde ja gar nicht richtig angeschlagen, die konnte im Rückstoß frei zurück laufen.
Bei der Arkebuse "frisst" das hohe Waffengewicht den Rückstoß und im weiteren Verlauf bewegt sich das alles in Größenordnungen wie bei modernen Flinten - je nach Ladung auch mal leicht unangenehm, aber allemal erträglich.
Und wie immer gilt: Bis der Schütze was Nennenswertes vom Rückstoß merkt, ist der Schuss längst aus dem Lauf. Wichtig wird das also nur beim Thema Treffer pro Zeit für automatische Waffen oder in Bereichen, wo der Rückstoß wirklich gesundheitsgefährdend ist. Beides nicht gegeben.

Es gab einige zeitgenössische Theorien und Lösungsansätze, die Forschung ist sich inzwischen aber weitgehend einig, dass die Soldaten oft absichtlich gar nicht oder daneben schossen. "Tötungshemmung" ist das Stichwort, insbesondere wenn man eigentlich gar nichts persönlich gegen "den da drüben" hat.

Da ist man sich keineswegs einig.
Das ganze Konzept der Tötungshemmung im militärischen Kontext geht auf genau zwei Leute zurück, von denen einer seine Arbeit großteils auf das mittlerweile schwer umstrittene Werk des anderen stützt.

Selbst wenn an der Arbeit von BG (ret.) Marshall und folgend Col. (ret.) Grossman so viel dran wäre, wie man zeitweise gedacht hat, wäre es unzulässig, davon auf frühere Zeiten zu schließen - denn zumindest bei Grossman selbst (!) finden sich Faktoren für den Abbau der Tötungshemmung*, die damals ziemlich sicher gegeben waren.


*Wobei das mMn im Ansatz ziemlich arschlings ist.
Es gibt keine "natürliche" Tötungshemmung, ganz im Gegenteil (vgl. Ghiglieri "The Dark Side Of Man").
Was es da an Verhaltensprägung gibt, ist sozial bedingt und muss daher entweder gar nicht erst entstehen oder kann auf gleichem Wege temporär oder permanent wieder ausgehebelt werden.

Die Ergebnisse und Behauptungen von Marshall decken sich kein bisschen mit dem, was man ansonsten im polizeilichen oder militärischen Kontext so findet (und an anderen Stellen wie dem Milgram-Experiment oder realen Konstellationen dieser Art - die passen aber wiederum hervorragend zu Ghiglieri...).
Marshall ist mit seinem Kram der große Ausreißer und Exot, aber weil man das so gerne glauben will, hat es spätestens mit Grossman weite Verbreitung gefunden - und so sehr Grossman bei einigen Aspekten richtig liegt, so sehr erzählt er Unsinn, wenn es um Tötungshemmung geht (insbesondere auch in Verbindung mit Videospielen).


Nein, dass die Resultate im Gefecht damals im Vergleich mit der "Laborbedingung" so viel schlechter waren (d.h. noch mal um Größenordnungen schlechter als heutige Leistungsunterschiede zwischen den beiden Situationen), lässt sich komplett mit dem mangelhaften Training erklären.
Es wurde extrem wenig, teils überhaupt nicht (!) scharf geschossen. Auch sonst fand jenseits von Lade- und Manöverdrills so gut wie keine sinnvolle Vorbereitung auf die Gefechtssituation statt.
Dass bei einem faktisch Untrainierten die Leistung mit dem ersten bisschen Stress komplett in den Keller geht, passt perfekt zu dem, was wir heute über Fähigkeitswerb, Leistungsfähigkeit/-resilienz & Co. wissen.

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #87 am: 3.11.2019 | 17:39 »
Remember, Remember the 5th of November

da braucht es ne Menge Schwarzpulver und ehrlich war das im RPGs in der moderne jemals ein Problem?
Wieviel man braucht hängt arg von den Regeln ab die sind ja nicht immer realistisch.

Und bei den meisten modernen RPGs kommt man halt nicht so leicht an Sprengstoff ran, bei sowas wie einer Priaten Kampagne hättest du hin gegen fässerweise Schwarzpulver (jedenfalls wenn wir mal bei den klassischen Hollywoodklischees bleiben).

Jedenfalls wäre der Sprengstoff Aspekt der, wo man beim Regeldesign mMn besser auf passen müsste, und halt der der Potentiell einen größeren Einfluss auf die Welt und den Ablauf der Abenteuer hat, weil Sachen in die Luftjagen den Charakteren  halt eine neue Möglichkeiten eröffnet, Schusswaffen tun dass (wenn vernünftig gebalanced) nicht wirklich.
« Letzte Änderung: 3.11.2019 | 17:46 von Ein Dämon auf Abwegen »
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #88 am: 3.11.2019 | 17:41 »
Haben und ungehindert am richtigen Ort zur richtigen Zeit zünden sind immer noch zwei Paar Schuhe.

Besagter Mr. Fawkes hatte das nötige Schwarzpulver ja auch  ;)
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #89 am: 3.11.2019 | 17:52 »
Nein, dass die Resultate im Gefecht damals im Vergleich mit der "Laborbedingung" so viel schlechter waren (d.h. noch mal um Größenordnungen schlechter als heutige Leistungsunterschiede zwischen den beiden Situationen), lässt sich komplett mit dem mangelhaften Training erklären.
Es wurde extrem wenig, teils überhaupt nicht (!) scharf geschossen. Auch sonst fand jenseits von Lade- und Manöverdrills so gut wie keine sinnvolle Vorbereitung auf die Gefechtssituation statt.
Dass bei einem faktisch Untrainierten die Leistung mit dem ersten bisschen Stress komplett in den Keller geht, passt perfekt zu dem, was wir heute über Fähigkeitswerb, Leistungsfähigkeit/-resilienz & Co. wissen.

Dazu gibt's eine nette Anekdote aus der Seeschlacht von Lissa, in der das italienische Panzerschiff Ancona auf kürzeste Distanz eine volle Breitseite auf die Erzherzog Ferdinand Max (ihrerseits nach drei erfolgreichen eigenen Rammangriffen auf italienische Schiffe schon etwas mitgenommen) abfeuerte und...keinerlei Effekt erzielte, weil anscheinend sämtliche Kanoniere in der Aufregung vergessen hatten, zusätzlich zum Pulver auch die Kanonenkugeln zu laden. ;D

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #90 am: 3.11.2019 | 18:35 »
bei sowas wie einer Priaten Kampagne hättest du hin gegen fässerweise Schwarzpulver (jedenfalls wenn wir mal bei den klassischen Hollywoodklischees bleiben).
ja, und ? gerate mal in 2 Seeschlachten, dann sieh was davon noch übrig ist und wie bekommst du Nachschub?

du brauchst schon eine ordentliche Menge Schwarzpulver und musst diese dann ordentlich am richtigen Ort verdämmen um an einem ordentlichen Bauwerk nennenswert Schaden anzurichten.
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #91 am: 10.11.2019 | 18:55 »
du brauchst schon eine ordentliche Menge Schwarzpulver und musst diese dann ordentlich am richtigen Ort verdämmen um an einem ordentlichen Bauwerk nennenswert Schaden anzurichten.

Das mag ja sein, aber die Möglichkeit besteht halt, und im Endeffekt wird alles eine nur eine Frage ob man genug Schwarzpulver hat.

Nehmen wir folgendes Beispiel: sagen wir ein Riese in einem D&D-ähnlichen System hat 100 Trefferpunkte. Zu viel um ihn mit Schwert und Bogen zu plätten. Also versucht man ihn in eine Falle zu locken und dann wegzusprengen. Zu sagen dass das prinzipiell nicht geht wäre etwas schwer vermittelbar. Es muss also irgendwie möglich sein mit der Sprengladung 100 Schaden zu machen. Aber dann hat man eine solche Waffe im Spiel, und findige Spieler werden als nächstes versuchen solch eine Sprengladung einem beschworenen Monster mitzugeben, usw.

Das ist natürlich ganz lustig, aber vermutlich weit von dem entfernt was man ursprünglich im Kopf hatte. Insofern ist es verständlich wenn man das nicht im Spiel haben will.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #92 am: 10.11.2019 | 19:11 »
Das mag ja sein, aber die Möglichkeit besteht halt, und im Endeffekt wird alles eine nur eine Frage ob man genug Schwarzpulver hat.

Na ja - genau so viel oder so wenig, wie in einem modernen Setting die Kernfrage ist, ob man genug Dünger hat oder im Vorfeld ausreichend Napalm anrühren konnte.

Da kann man je nach Ausrichtung auf die tatsächlichen Einschränkungen abstellen oder im Hinblick auf Systeme wie D&D einfach festlegen, wie das Spiel aussehen soll und fertig. Wenn dann noch Spieler mit halbgarem "Ja, aber in echt..." ankommen, hat bestimmt nicht der das Spiel zerschossen (pun intended), der Schwarzpulvergewehre ins GRW geschrieben hat.
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #93 am: 10.11.2019 | 22:01 »
SL: "Nein, nein und nochmals nein! Es gibt kein Spaß ... ähm ... Schwarzpulver in meiner Welt! Das ist doof. Dann macht ihr mir meine 100-TP-Riesen ja ganz schnell ganz tot und das will ich nicht. Das zerstört die Spielbalance."
S: "Okay, dann nicht. Mein Zauberer kloppt dem dann einen 20W6 Feuerball ins Gesicht."
SL: "Siehst du. Viel stimmungsvoller und auch nicht so übermächtig."
 ::)

Alles eine Frage des Geschmacks, finde ich. Aber mit der Spielbalance sollte man da nicht unbedingt argumentieren.
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #94 am: 10.11.2019 | 22:41 »
SL: "Nein, nein und nochmals nein! Es gibt kein Spaß ... ähm ... Schwarzpulver in meiner Welt! Das ist doof. Dann macht ihr mir meine 100-TP-Riesen ja ganz schnell ganz tot und das will ich nicht. Das zerstört die Spielbalance."
S: "Okay, dann nicht. Mein Zauberer kloppt dem dann einen 20W6 Feuerball ins Gesicht."
SL: "Siehst du. Viel stimmungsvoller und auch nicht so übermächtig."
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Alles eine Frage des Geschmacks, finde ich. Aber mit der Spielbalance sollte man da nicht unbedingt argumentieren.

Yep. Gerade in einem Setting mit leicht verfügbarer Fingerschnippmagie sind Schwarzpulver und ähnliche Knallbonbons nun wirklich das kleinere Übel -- selbst wenn man sie als Spielercharakter tatsächlich mal in für Gegner ernsthaft gefährlicher Menge zur Verfügung hat, sind sie immer noch einfach nur (durchaus auch für den Benutzer nicht immer risikofreie) Werkzeuge, die erst mal sachkundig in Position gebracht und dann mit möglichst perfektem Timing ausgelöst werden wollen, wenn man den vollen Effekt erzielen möchte. Darin unterscheiden sie sich dann aber in nichts von anderen mehr oder weniger cleveren Fallen und improvisierten Tricks, die man als typischer "Abenteurer" vielleicht mal einsetzen will, um seine Haut nicht unbedingt sofort im direkten Nahkampf riskieren zu müssen...

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #95 am: 10.11.2019 | 22:51 »
Wobei DnD da mMn ein schlechtes Beispiel ist, weil es da extrem levelabhängig ist was über powered ist und was nicht.
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Online Ainor

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #96 am: 11.11.2019 | 10:16 »
SL: "Nein, nein und nochmals nein! Es gibt kein Spaß ... ähm ... Schwarzpulver in meiner Welt! Das ist doof. Dann macht ihr mir meine 100-TP-Riesen ja ganz schnell ganz tot und das will ich nicht. Das zerstört die Spielbalance."
S: "Okay, dann nicht. Mein Zauberer kloppt dem dann einen 20W6 Feuerball ins Gesicht."
SL: "Siehst du. Viel stimmungsvoller und auch nicht so übermächtig."

Ok ok, ich sehe das "Zu viel um ihn mit Schwert und Bogen zu plätten." offen bar nicht kar genug war. Ich hätte "Zu viel um ihn mit Schwert und Bogen und Feuerball etc. zu plätten."

Alles eine Frage des Geschmacks, finde ich. Aber mit der Spielbalance sollte man da nicht unbedingt argumentieren.

Doch, genau das. Den 20W6 Feuerball hat man auf Stufe 20 (oder systemunabhängiger: Zauber die entsprechend mächtig sind bekommt man erst spät). Bei Magie kann das System beliebige Beschränkungen einführen ohne dass es albern wird. Aber bei Schwarzpulver ? Man kann schlecht schreiben: "du musst Stufe 15 sein um 15 Fässer gleichzeitig anzuzünden". Man kann auch keine quadratischen Preissteigerungen für Schwarzpulver einführen (wie etwa Magie bei D&D 3E). Und wenn der Normalsoldat eine Arkebuse hat, dann kann Pulver auch nicht astronomisch teuer sein.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #97 am: 11.11.2019 | 10:35 »
Ok ok, ich sehe das "Zu viel um ihn mit Schwert und Bogen zu plätten." offen bar nicht kar genug war. Ich hätte "Zu viel um ihn mit Schwert und Bogen und Feuerball etc. zu plätten."

Aber durch Schießpulver ist er dann plötzlich magisch verwundbar? Über wieviele Fässer reden wir hier genau, und wie bringt man die konkret an den Riesen? ::)

Ich meine, klar, Tricks gibt's immer. Ich kann in geeignetem Gelände den Riesen auch in eine passende Position locken, dann zum Stolpern bringen, und ihn in eine abgrundtiefe Schlucht stürzen lassen...oder darf ich das aus welchen Handwedelgründen auch immer auch nicht? (Und wenn nicht, was macht der Riese überhaupt in diesem Abenteuer und wie sollen wir sonst mit ihm umgehen?)

Offline Arldwulf

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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #98 am: 11.11.2019 | 10:44 »
Das große Problem bei der Anwendung realer Physik in solchen Settings ist letztlich auch:  In Kombination mit Magie wären dann noch wesentlich fiesere Sachen möglich.

Das fängt mit den unsichtbaren Helfern an welche die Waffen für einen vorladen, geht über das magische Händchen welches das Gewehr um die Ecke führt und den Gegner abschießt und kann noch viel extremere Ausprägungen bekommen.

Selbst ohne Sprengmittel, Gewehre und Co.

Könnte ja mal jemand ausrechnen was ein Blasrohr so macht wenn der Magier dort mit "Gust of Wind" reinpustet, von diversen anderen Zaubern mal ganz abgesehen.

Das ganze ist ein generelles Problem: Fantasy Welten und Realwelt-Physikharmonieren nicht wirklich. Das eine ist "Was wäre wenn", das andere "aber dann"


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Re: Welchen Vorteil bringen Gewehre Tatsächlich ?
« Antwort #99 am: 11.11.2019 | 10:56 »
Das ganze ist ein generelles Problem: Fantasy Welten und Realwelt-Physikharmonieren nicht wirklich. Das eine ist "Was wäre wenn", das andere "aber dann"

Hmja. Kann ich mit Magie ein Perpetuum mobile basteln, indem ich zwei Portale so übereinander positioniere, daß Dinge, die ins untere fallen, aus dem oberen wieder herauskommen, dann genügend Wasser einfülle und ein Mühlrad dazwischen stecke? ;) Wenn ja, was kann ich damit wohl anstellen, und wenn nein, warum nicht und welche Schlüsse lassen sich wiederum daraus ziehen...?