- Mit dem Bogen/Armbrust muss man weit über den Gegner zielen, dadurch kann man leicht zu lang oder zu kurz schießen. Für die Kugel ist die genaue Entfernung relativ egal. Dadurch ist die Trefferwahrscheinlichkeit in der Schlacht viel höher, selbst wenn der Bogen von der Zielgenauigkeit gegen ein stationäres Ziel besser ist.
Grundsätzlich ist die flachere Flugbahn eine tolle Sache, aber wenn man erst gar keine Visierung, egal wie grob, auf der Waffe hat, kann man diesen Vorteil nicht in nennenswerter Weise ausnutzen.
Es hat absurd lange gedauert, bis man diesen Mangel abgestellt hat.
Ich find die möglichkeit Pulver als Sprengstoff einzusetzen potentiell ehrlich gesagt problematischer als primitive Feuerwaffen.
Njoah...da sollte man sich ggf. mal einlesen, wie Schwarpulver sich als Sprengstoff so schlägt.
Generell ist es meine allgemeine Wahrnehmung, dass im Rollenspielsektor die Wirkung von Sprengstoffen massiv überschätzt wird, gerade bei kleineren Mengen.
Vieleicht noch etwas zum Thema erste Schusswaffen, etc - ich könnte mir vorstellen das die einen zielichen Rückstoß hatten (also nichts im vergleich mit einer modernen MP etwa)
Die Handgonne wurde ja gar nicht richtig angeschlagen, die konnte im Rückstoß frei zurück laufen.
Bei der Arkebuse "frisst" das hohe Waffengewicht den Rückstoß und im weiteren Verlauf bewegt sich das alles in Größenordnungen wie bei modernen Flinten - je nach Ladung auch mal leicht unangenehm, aber allemal erträglich.
Und wie immer gilt: Bis der Schütze was Nennenswertes vom Rückstoß merkt, ist der Schuss längst aus dem Lauf. Wichtig wird das also nur beim Thema Treffer pro Zeit für automatische Waffen oder in Bereichen, wo der Rückstoß wirklich gesundheitsgefährdend ist. Beides nicht gegeben.
Es gab einige zeitgenössische Theorien und Lösungsansätze, die Forschung ist sich inzwischen aber weitgehend einig, dass die Soldaten oft absichtlich gar nicht oder daneben schossen. "Tötungshemmung" ist das Stichwort, insbesondere wenn man eigentlich gar nichts persönlich gegen "den da drüben" hat.
Da ist man sich keineswegs einig.
Das ganze Konzept der Tötungshemmung im militärischen Kontext geht auf genau zwei Leute zurück, von denen einer seine Arbeit großteils auf das mittlerweile schwer umstrittene Werk des anderen stützt.
Selbst wenn an der Arbeit von BG (ret.) Marshall und folgend Col. (ret.) Grossman so viel dran wäre, wie man zeitweise gedacht hat, wäre es unzulässig, davon auf frühere Zeiten zu schließen - denn zumindest bei Grossman selbst (!) finden sich Faktoren für den Abbau der Tötungshemmung*, die damals ziemlich sicher gegeben waren.
*Wobei das mMn im Ansatz ziemlich arschlings ist.
Es gibt keine "natürliche" Tötungshemmung, ganz im Gegenteil (vgl. Ghiglieri "The Dark Side Of Man").
Was es da an Verhaltensprägung gibt, ist sozial bedingt und muss daher entweder gar nicht erst entstehen oder kann auf gleichem Wege temporär oder permanent wieder ausgehebelt werden.
Die Ergebnisse und Behauptungen von Marshall decken sich kein bisschen mit dem, was man ansonsten im polizeilichen oder militärischen Kontext so findet (und an anderen Stellen wie dem Milgram-Experiment oder realen Konstellationen dieser Art - die passen aber wiederum hervorragend zu Ghiglieri...).
Marshall ist mit seinem Kram der große Ausreißer und Exot, aber weil man das so gerne glauben will, hat es spätestens mit Grossman weite Verbreitung gefunden - und so sehr Grossman bei einigen Aspekten richtig liegt, so sehr erzählt er Unsinn, wenn es um Tötungshemmung geht (insbesondere auch in Verbindung mit Videospielen).
Nein, dass die Resultate im Gefecht damals im Vergleich mit der "Laborbedingung" so viel schlechter waren (d.h. noch mal um Größenordnungen schlechter als heutige Leistungsunterschiede zwischen den beiden Situationen), lässt sich komplett mit dem mangelhaften Training erklären.
Es wurde extrem wenig, teils überhaupt nicht (!) scharf geschossen. Auch sonst fand jenseits von Lade- und Manöverdrills so gut wie keine sinnvolle Vorbereitung auf die Gefechtssituation statt.
Dass bei einem faktisch Untrainierten die Leistung mit dem ersten bisschen Stress komplett in den Keller geht, passt perfekt zu dem, was wir heute über Fähigkeitswerb, Leistungsfähigkeit/-resilienz & Co. wissen.