Falls ich es mal wieder schlecht nicht genau genug Formuliert habe die Kern frage ist wer würde Fantasy (oder vielleicht auch andre) Romane mit einem Bösen (kein Anti Held ) Protagonist Lesen .
durchaus würde ich das tun. Warum auch nicht? Gerade weil es aus der norm herausfällt wird es interessant. Wenn ich immer nur die gleiche leier lesen wollen würde, könnte ich auch gleich täglich die neueste GZSZ serie auf rtl oder so schauen
das problem an dieser art buch thematik ist nur: sowas ist selten, weil viele leute einfach von einem genre etwas gewisses erwarten, und alles was diese erwartung nicht erfüllt ja nicht mehr in dieses genre passt. Bei Fantasy wäre das natürlich die übliche geschichte von einem "helden" der als kleiner junge aus diversen gründen keine familie mehr hat, und von irgend einer art von mentor dazu herangezogen wird am ende eine epische/ethnische schlacht gegen das böse zu vollbringen (ihr wisst schon, das typische gut gegen böse, pepsi gegen cola, atari gegen amiga etc)
und da die große mehrheit nunmal offensichtlich nur solchen (größtenteils) einheitsbrei kauft und liest (wenn sie überhaupt liest, und nicht nur bücher kauft um sie ins regal zu stellen, ich hab da mal so nen par exemplare kennen gelernt), macht man damit nunmal geld, und diejenigen autoren die solche "alternativen" bücher schreiben, sind leider recht dünn gesät, und werden noch seltener ins deutsche übersetzt.
wenn überhaupt, dann findet man solche bücher/geschichten eher nicht im klassischem roman-format, sondern eher in anderen bereichen wie höhrspielen oder webnovellen. Das führt meistens dazu das diese art von literatur noch mehr nieschen literatur wird, als sie ohnehin schon ist. ich weiß zum beispiel das es einige interessante werke in diese richtung im bereich der wuxia/xanxia webnovels gibt, allerdings sind die nunmal nicht jeder manns sache, und können durchaus eine qual sein, vorallem wenn ein gutes werk durch einen unterbezahlten bzw. unerfahrenen übersetzer noch obendrauf verunstaltet wird. Ich hab da sogar schon sachen gelesen, die weit über meine eigentliche schmerzgrenze hinaus gehen was übersetzungen angeht (ich sag nur maschinelle übersetzung vom chinesischem ins englische, und dann grob korrigiert durch einen typen der sich selbst als "Übersetzer" bezeichnet
).
aber um mal beimthema zu bleiben:
im endeffekt macht es meistens keinen unterschied ob der protagonist nun gut und der antagonist böse ist, oder umgekehrt. Einen Protagonisten der einfach nur böse ist um des böse sein wegens, der ist ungefähr so unterhaltsam wie nen klumpen schimmelndes brot, und noch ein dimensionaler. Am Ende macht ein "böser" charakter nur dann sinn, wenn er einen grund hat böse zu sein. vl wurde seine frau von den "guten" am scheiterhaufen verbrannt weil sie angeblich ne hexe war, oder sowas. Ohne einen glaubwürdigen Hintergrund sind solche figuren einfach nur langweilig und schlecht. und WENN man ihnen einen solchen hintergrund gibt, dann sind das im grunde wieder anti-helden, oder sogar der standart held, weil sie sämtliche tropen erfüllen.
Helden und Antagonisten bewegen sich nunmal getrennt vom rest ihrer welt. wenn sie nicht auf eben diese unrealistische weise ständig miteinander agieren würden, dann hat man am ende nur ne brennende welt. ich hab beispielsweise mal in der ecke xianxia (wer hats geahnt
) eine interesannte geschichte genau zu diesem thema gelesen, namentlich "I Reincarnated For Nothing". In dieser geschichte ging es darum das in einer welt in der alle par generationen ein Dämonenkönig und ein Held auftaucht (alles in start RPG mäßigen begriffen) und diese im grunde nichts anderes machen als sich gegenseitig zu verkloppen bis der held am ende gewonnen hat, und alle welt den held dabei unterstützen muss weil "gründe". in dieser welt war einer der generäle vom dämonenkönig wie nicht anders vorrauszusehen, vom held und seiner gruppe umgebracht worden, nur um kurz danach als mensch im geburtsdorf des helden aufzuwachen. selbstverständlich in der zeit soweit zurück versetzt, das er im gleichen alter wie der held ist, und er bei der "klassenbestimmung" (ja, ziehmlich viel rpg elemente) jetzt auch ein "held" ist, obwohl er nichts anderes machen will als kühe zu hüten und milchbauer zu werden... alles in allem eine meiner meinung nach tierisch witzige geschichte, mit soviel sarkasmus und zynismus das es einfach spaß macht, allerdigns: das wird höchst warscheinlich niemals auf deutsch übersetzt werden... und dabei hat das teil gerade mal 203 kapitel, was in angebetracht des genres, geradezu lächerlich wenig ist, wenn konsorten wie "warlord of the magus world" oder "desolate era" mit guten 2000+ kapiteln eher der standart sind