Autor Thema: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E  (Gelesen 7060 mal)

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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #25 am: 17.11.2019 | 10:47 »
Ich habe den Tweet-Artikel (noch) nicht gelesen, aber hier mein Senf zu "bösen Charakteren":
1. Für ein Gruppenspiel mit neutralen und rechtschaffenen Sc außer in einem Einschüsser völlig ungeeignet.

2. Eine Gruppe von bösen (und vielleicht neutralen) Sc ist nichts als eine Räuberbande, die von einem starken Anführer zusammengehalten werden muss. Also muss einer der SC (oder ein NSC als Räuberhauptmann) erheblich stärker sein als jeder der SC für sich allein und am besten noch als zwei zusammen. Und auch dann ist die Gruppe immer auf Messers Schneide und hält nur zusammen
a) um größere Beute machen zukönnen.
2) dem Paladin und seinen Häschern besser zu entkommen.
3) auch morgen noch böse Dinge tun zu können (siehe 2).
4) aus Furcht vor dem Anführer, der eine echt skrupelose Drecksau sein muss und so mächtig, dass er die anderen SC in Schach halten kann, aber nicht mächtig genug um ohne sie auszukommen.

3. Das ist nicht mein Verständnis eines netten Spieleabends mit Freunden.

Was das aber mit AD&D 2 oder irgendeiner anderen Edition zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Helden, wandernde Abenteuer oder Mörderhobos kann ich in jeder Edition spielen. Oder es eben lassen.

So - Artikel gelesen:

Das mit dem "keine Bösen mehr" kann man so sehen oder nicht. Ich hatte bei den alten Regeln nicht den Eindruck, dass man irgendwie ermuntert wurde, Müderhobos zu spielen.

Das mit den Festungen, Diebesgilden und Zauberertürmen findet sich schon in AD&D 1 und der BECMI-Ausgabe der Regeln, ist also nichts Neues in AD&D2. Das mit dem "wollen da keinen Abenteurer zu nichts zwingen bzw. bei etwas behindern" kann man so sehen wie Tweet.
Die Idee dahinter war aber wohl, dass man das Spiel erweitern wollte und nicht, dass die Sc nicht mehr gemeinsam in Gewölben marodieren sollen - man sehe sich dazu die Kaufbenteuer der Stufen 9+ an.

Aus Sicht eines Spieledesigners interessante Überlegungen (insbesondere die mit dem "Warum wieder Mönche?").
Die Edition 3.0/ 3.5 war meiner Meinung nach eine der regeltechnisch stimmigsten (alles griff - zum Guten wie zum Schlechteren - Hand in Hand).

Allerdings: Die Spezialwaffen (die Doppelaxt insbesondere) waren totaler Blödsinn! Selbst ein Handwaffenlaie kann sehen, dass man so etwas niemals sinnvoll als Waffe einsetzten kann.
« Letzte Änderung: 17.11.2019 | 11:07 von General Kong »
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #26 am: 17.11.2019 | 11:06 »
Ich habe den Tweet-Artikel (noch) nicht gelsen, aber hier mein Senf zu "bösen Charakteren":
1. Für ein Gruppenspiel mit neutralen und rechtschaffenen Sc außer in einem Einschüsser völlig ungeeignet.

2. Eine Gruppe von bösen (und vielleicht neutralen) Sc ist nichts als eine Räuberbande, die von einem starken Anführer zusammengehalten werden muss. Also muss einer der SC (oder ein NSC als Räuberhauptmann) erheblich stärker sein als jeder der SC für sich allein und am besten noch als zwei zusammen. Und auch dann ist die Gruppe immer auf Messers Schneide und hält nur zusammen
a) um größere Beute machen zukönnen.
2) dem Paladin und seinen Häschern besser zu entkommen.
3) auch morgen noch böse Dinge tun zu können (siehe 2).
4) aus Furcht vor dem Anführer, der eine echt skrupelose Drecksau sein muss und so mächtig, dass er die anderen SC in Schach halten kann, aber nicht mächtig genug um ohne sie auszukommen.

3. Das ist nicht mein Verständnis eines netten Spieleabends mit Freunden.

Was das aber mit AD&D 2 oder irgendeiner anderen Edition zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Helden, wandernde Abenteuer oder Mörderhobos kann ich in jeder Edition spielen. Oder es eben lassen.

Das kommt drauf an... obwohl so wie du das Beschrieben hast wohl schon die häufigste, weil einfachste Version ist.

Aber ...:
I) Böse muss nichtzwingend gleich psychopathisch sein
II) Viele Gesellschaftssysteme lassen sich auch gut (und von Bösen noch einmal besser) von innen ausbeuten - wenn man bereit ist soziale Mindeststandards zu erfüllen oder zumindest so auszusehen.
III) Je nachdem wie tief der Karren im Dreck ist (und bei den nicht so seltenen Weltuntergangsszenarien dürfte das vorliegen) sind Ergebnisse wichtiger als Moral bzw. auch der Böse hat Interesse am gleichen Ziel.
IV) Solange der BBE im eigenen Team berechenbar oder gar auf seine Art und Weise gerecht oder zumindest an Ordnung interessiert ist, ist es für kleinere Lichter ggf. besser als einem Haufen auf der Kippe stehender Tunichtgute in einem "liberaleren" Umfeld als Beute zu dienen.
V) eigene Exekutivmacht kann durch einen entsprechend loyalen Freundes- oder gar Familienkreis ersetzt werden. Und wo der Psycho draußen bleibt, muss das nicht labiler sein als bei den Guten.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #27 am: 17.11.2019 | 11:21 »
Dann mal mein Senf:
I) Ja, volle Zustimmung bei RB. Bei CB sind wir schon bei "psychopatisch" und NB ist vollkommen selbstbezogen und scheißt auf die Gesellschaft. Also sind nach dem Gesinnungssystem zwei von drei böse Gesinnungen nur schwer zu kontrollieren.

II) Zustimmung bei RB. Auch ein NB wird das so machen, vor allem, wenn das Brechen von Regeln zu gefährlich ist. CB tut böse Dinge, weil es es JETZT will. Das hat mit Dummheit nichts zu tun, sondern mit vollkommener Amoralität, die wahrscheinlich auch bie anderen unterstellt wird ("Ja, ich habe dein Kind gehäutet und gegessen. Ja, du findest das Scheiße, sehe ich nun ein (mit deinem Messer an meiner Kehle). Also: Was kann ich machen, dass du wieder gute Laune hast ..?")

III) Zustimmung. Doch was ist nach der Zielerreichung?

IV) Genau meine Rede! Furcht muss die Gruppe unter Kontrolle halten. Furcht und Selbstinteresse (am Weiterleben, an einem Teil der Beute, an Schutz vor den anderen Gruppenmitgliedern usw.)
V) RB-Charaktere haben so etwas. NB und CB haben bestenfalls "Kumpel", die einem helfen, solange die auch einen Nutzen davon haben, oder "Freunde" mit anderer Gesinnung, die man sich warmhält (die nützlichen Trottel!), weil sie sich für einen einsetzen und nützlich sind. Solange spielt man nett und freundlich und tut sogar mal "gute" Dinge, die für diese nützlich sind ("Hey, sie haben dein Pferd gestohlen. Hier ist es wieder. Hab's gesucht und gefunden. Upps, da ist noch Blut am Sattel - mah ich noch mal eben schnell weg. - Nee, ist nicht vom Pferd. Das ist wie neu!").
Wenn die Trottel aber nicht mehr nützlich sind ... tja ...

D&D-Gesinnungen sind ziemlich holzschnittartig, daher lohnt es sich da meiner Meinung nach nicht, darüber zu philosophieren, dass es Mafiosi gibt, die tatsächlich ihre Kinder lieben (und die Kinder anderer Leute zwangsprostituieren).

Das bilden D&D-Gesinnungen sehr schlecht oder gar nicht ab.
« Letzte Änderung: 17.11.2019 | 11:23 von General Kong »
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #28 am: 17.11.2019 | 14:42 »

Allerdings: Die Spezialwaffen (die Doppelaxt insbesondere) waren totaler Blödsinn! Selbst ein Handwaffenlaie kann sehen, dass man so etwas niemals sinnvoll als Waffe einsetzten kann.

Absolut. Die Stangenwaffenliste zu enrümpeln war ja ok, aber stattdessen den ganzen Unsinn einzuführen und dann noch zu sagen "And if the dwarven warax isn’t cool enough, how would you like a double sword or maybe a spiked chain?"

Wobei die Auswirkung der albernen Waffen auf das Spiel meiner Ansicht nach nicht so groß waren. Sie waren eifach nur ein doofes Detail.

Das mit dem "keine Bösen mehr" kann man so sehen oder nicht. Ich hatte bei den alten Regeln nicht den Eindruck, dass man irgendwie ermuntert wurde, Müderhobos zu spielen.

Das mit den Festungen, Diebesgilden und Zauberertürmen findet sich schon in AD&D 1 und der BECMI-Ausgabe der Regeln, ist also nichts Neues in AD&D2. Das mit dem "wollen da keinen Abenteurer zu nichts zwingen bzw. bei etwas behindern" kann man so sehen wie Tweet.

Diese Dinge waren ja grade das was die SCs vom Murderhobo Dasein fernhielt. Die 3E Philosophie ist zwar erstmal nicht schlecht, aber die Vorstellung das man auf hohen Stufen mit quasi gottgleicher Macht noch Dungeons ausräumt und die Schätze beim Händler verkauft ist doch recht albern.

Was den Rogue angeht: es mag zwar richtig sein von irgendwelchen Einzelunternehmungen abzuraten.
Aber als Folge wurde er quasi zu einem zweitklassigen Kämpfer mit ein paar Extraskills. Ich glaube nicht dass die Designer verstanden haben warum Spieler in 2E Diebe gespielt haben.

Insgesammt habe ich allgemein das Gefühl dass die 3E Designer ihre Schlagworte "zurück ins Dungeon" und "Optionen statt Restriktionen" durchgezogen haben ohne wirklich zu verstehen wie sich diese Dinge auswirken würden. (und deshalb auch prompt eine 3.5 revision brauchten)
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #29 am: 17.11.2019 | 15:10 »
Fantasy-Waffen: da kann ich zumindest die Motivation verstehen, eben ein zusätzliches phantastisches Element reinzubringen, das quasi nochmal unterstreicht "Du bist hier nicht auf der Erde, und dies ist keine historische Simulation". Klar sind die Dinger (meistens) nicht logisch. Die Spiked Chain Illustration im PHB ist entsetzlich - die habe ich aber quasi immer ignoriert und mir etwas vorgestellt, das eher benutzbar wäre.

Die Doppelwaffen, nuja -- die waren ja nu auch mechanisch kacke, insofern hat man sie sehr selten im Spiel gesehen, ergo hielt sich das Problem mit der SoD in Grenzen. ^^ Ich persönlich statte als SL gerne Villains, die gefährlicher aussehen sollen als sie sind, mit Doppelwaffen aus für den Extra Poser Effekt. xD
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #30 am: 17.11.2019 | 17:47 »
Man hätte da ja auch mal ein bisschen mehr Hirnschmalz hineingeben können so in die Richtung: Fantasywaffen, die cool aussehen, einen coolen Namen haben und tatsächlich den Extra-Feat wert sind.

Aber gut - ich kenne niemanden, der die Dinger je eingesetzt hat - als SL oder Spieler. Feuersänger ist da der erste.
Wirklichen Schaden hat man damit aber auch nicht angerichtet. Ich glaube, die meisten haben die Dinger einfach ignoriert.

 :think:

Ich kann mich auch nicht erinnern, je ein Kaufabenteuer gesehen zu haben, in dem ich eine dieser Waffen als Schatz oder auch nur in den Händen von irgendwem, Gegner oder sonstigen NSC, gesehen hätte.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #31 am: 17.11.2019 | 18:52 »
Ich hab auch als Spieler mal die eine oder andere gesehen -- in einer ziemlich epischen Kampagne hatte der finale Endboss ein Zweiklingenschwert. Der sollte halt auch exotisch wirken.

Das Grundproblem bei 3E ist halt, dass die allermeisten Exotischen Waffen den Feat vorn und hinten nicht wert sind. Für die Investition eines kostbaren Feats erhält man meistens nur 1 Punkt Durchschnittsschaden, oder bei den ganzen Doppelwaffen sogar noch viel schlimmer: 1 Punkt Durchschnittsschaden auf die Nebenhand (wo man ja auch noch weniger Angriffe hat, insbesondere bei 3.0).
Die Spiked Chain aut idem ist da die eine große Ausnahme (im PHB), weil sie für den Feat einen echten Gegenwert bietet: man kann mir ihr Dinge tun, die man ohne sie nicht kann. Auch Meteorhammer, Scorpion Chain, Infernal Spear (aus irgendeinem MM) machen im Prinzip das dasselbe, nur mit anderem Fluff.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #32 am: 17.11.2019 | 19:48 »
Fantasy-Waffen: da kann ich zumindest die Motivation verstehen, eben ein zusätzliches phantastisches Element reinzubringen, das quasi nochmal unterstreicht "Du bist hier nicht auf der Erde, und dies ist keine historische Simulation".

Das würde funktionieren wenn die Waffen irgendwie in ein Setting eingebettet sind, z.B. Hoopaks für Kender oder die Thri-kreen Waffen. Aber die Doppelwaffen im settingfreien Spielerhandbuch kann man eigentlich nur in Konkurenz zu den historischen Waffen betrachten, und da sind sie einfach ein Reinfall.


Die Spiked Chain aut idem ist da die eine große Ausnahme (im PHB), weil sie für den Feat einen echten Gegenwert bietet:

Das Problem war dass die Spiked Chain so gut war dass man quasi oft blöd gewesen wäre sie nicht zu nehmen, was natürlich etliche Spieler stört. Immerhin hat Pathfinder sie problemlos entfernt. Aber gut,
die Waffen waren im Endeffekt ein Detail. Schlimmer war die Tendenz dass Krieger auf höheren Stufen nur noch mit einer einzigen Waffe gut waren.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #33 am: 17.11.2019 | 20:07 »
Deinen ersten Punkt mit dem Settingbezug kann ich nicht so recht nachvollziehen, aber vllt bin ich auch einfach unterzuckert.

Ich hab es auch nie so empfunden, dass man nun die Spiked Chain nehmen _muss_ und sich ansonsten verkrüppelt. Im tatsächlichen Spiel habe ich sie sehr selten gesehen, und für meine eigenen Charaktere habe ich sie (bzw den Meteorhammer) auch nur ein paar Mal gewählt.

Zitat
Schlimmer war die Tendenz dass Krieger auf höheren Stufen nur noch mit einer einzigen Waffe gut waren.

Letzteres war allerdings in 2E mindestens genauso schlimm. Da konnte selbst ein Krieger nur mit einer kleinen Handvoll Waffen überhaupt sinnvoll _umgehen_, und diese wurden auf Level 1 festgelegt und danach änderte sich nie wieder was daran. Und richtig gut war man eh nur mit seiner Spezi-Waffe, wovon man auch wieder nur eine einzige haben konnte. Da war ja der Unterschied nicht nur die popligen Angriffs- und Schadensboni, sondern v.a. 1/2 Angriff pro Runde Extra.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #34 am: 17.11.2019 | 20:09 »
Letzteres war allerdings in 2E mindestens genauso schlimm. Da konnte selbst ein Krieger nur mit einer kleinen Handvoll Waffen überhaupt sinnvoll _umgehen_, und diese wurden auf Level 1 festgelegt und danach änderte sich nie wieder was daran. Und richtig gut war man eh nur mit seiner Spezi-Waffe, wovon man auch wieder nur eine einzige haben konnte. Da war ja der Unterschied nicht nur die popligen Angriffs- und Schadensboni, sondern v.a. 1/2 Angriff pro Runde Extra.

Naja, das sind alles Optionalregeln, von denen du hier redest.

Man vergisst leicht wie viel bei 2E alles eindeutig als optional gekennzeichnete Regeln waren....
Bei vielen von denen profitiert man vom weglassen.

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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #35 am: 17.11.2019 | 23:16 »
Selbst mit den Zusatzregeln war der Malus für die fehlende Fertigkeit nur +2 und Krieger bekamen alle 3 Stufen eine Waffenfertigkeit hinzu. Für Waldläufer und Paladine war das alles.

Für Kämpfer war +1/+2 und 25 - 50% mehr Schaden natürlich recht viel, (ggf etwas mehr als die basisfeats wie Improved critical und Greater Specialization) aber trotzdem finde ich die ganzen 3E Spezialisierungen mit Reach, TWF, Fernkampf etc deutlich eingeschränkter. Und mit den ganzen Zusatzbüchern wurde das immer mehr. Zum einen bei den feats, und zum anderen bei Prestigeklassen von denen viele nur mit bestimmten Waffen funktionieren.


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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #36 am: 19.11.2019 | 12:05 »
Was mich im Nachhinein noch amüsiert, ist die Präsentation des "Zurück ins Dungeon"-Ansatzes als ganz großer Wurf. Warum? Weil es aus meiner Sicht -- und insbesondere, wenn man sich die von ihren Gegnern gerne mal erhobenen Vorwürfe gegen die spätere 4. Edition mal anschaut, ironischerweise -- gerade der hypothetisch-idealisierte Dungeoncrawl als Konzept ist, der mehr zum "Videospielen" als zum "eigentlichen" Rollenspiel, wie ich es verstehen würde, einlädt. Schließlich habe ich da genau dieselben Primärziele wie beispielsweise bei Pac-Man auch: Lösungsansätze ausknobeln, Powerups mitnehmen, Gegner austricksen oder besiegen, den nächsten Level erreichen, und nicht zuletzt fleißig Punke sammeln, um den High Score zu knacken mir meinen nächsten Stufenaufstieg zu verdienen.

Also, vielleicht bin das ja nur ich mit meiner überschäumenden Fantasie, aber irgendetwas scheint mir das schon über die Vorstellung zumindest des damaligen Designteams von "Rollenspiel" im Allgemeinen und D&D in Relation dazu im Besonderen auszusagen. ;)

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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #37 am: 19.11.2019 | 12:20 »
Also, vielleicht bin das ja nur ich mit meiner überschäumenden Fantasie, aber irgendetwas scheint mir das schon über die Vorstellung zumindest des damaligen Designteams von "Rollenspiel" im Allgemeinen und D&D in Relation dazu im Besonderen auszusagen. ;)
Vorsicht! 4e wurde von anderen Leuten entwickelt als 3e! Monte Cook, Skip Williams und auch Jonathan Tweet waren beim Verkauf von 4e garnicht mehr im Laden. Ich wäre also sehr vorsichtig da eine solch direkte Entwicklungsverbindung zu ziehen.
EDIT: Ryan Dancey, der damalige Chef von Dungeons & Dragons, der die OGL geschaffen hat und unter dessen Egide 3e entwickelt wurde, war sogar schon ab 2002 nicht mehr dabei.
« Letzte Änderung: 19.11.2019 | 12:24 von 6 »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #38 am: 19.11.2019 | 12:21 »
Fand ich aber auch beknackt.
Irgendwie hieß es zehn Jahre lang nach 1989 "wir spielen jetzt mal richtig Rolle und nicht (Würfel-)Rollen", und dann war das wieder alles doof und alles andersrum, bis man bei der 4e landete.

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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #39 am: 19.11.2019 | 15:03 »
Vorsicht! 4e wurde von anderen Leuten entwickelt als 3e! Monte Cook, Skip Williams und auch Jonathan Tweet waren beim Verkauf von 4e garnicht mehr im Laden. Ich wäre also sehr vorsichtig da eine solch direkte Entwicklungsverbindung zu ziehen.
EDIT: Ryan Dancey, der damalige Chef von Dungeons & Dragons, der die OGL geschaffen hat und unter dessen Egide 3e entwickelt wurde, war sogar schon ab 2002 nicht mehr dabei.

Was heißt hier "Vorsicht!"? Hey, ich war Fan der 4. Edition -- mir ist nur bis heute nach wie vor ein Rätsel, wieso die 3E-Fuzzis seinerzeit der Meinung waren, ihr aus genau denselben Aspekten einen Strick drehen zu müssen, die die 3. laut eigener Reklame eigentlich schon längst angepeilt und nur schlechter implementiert hatte... wtf?

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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #40 am: 19.11.2019 | 15:29 »
Was heißt hier "Vorsicht!"? Hey, ich war Fan der 4. Edition -- mir ist nur bis heute nach wie vor ein Rätsel, wieso die 3E-Fuzzis seinerzeit der Meinung waren, ihr aus genau denselben Aspekten einen Strick drehen zu müssen, die die 3. laut eigener Reklame eigentlich schon längst angepeilt und nur schlechter implementiert hatte... wtf?
Bei dem Vorsicht ging es mir um die Schlussfolgerung selber. Also Vorsicht bei der Schlussfolgerung!
4e mag ich selber auch wesentlich lieber als die 3e.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #41 am: 19.11.2019 | 16:24 »
Was mich im Nachhinein noch amüsiert, ist die Präsentation des "Zurück ins Dungeon"-Ansatzes als ganz großer Wurf.

Vermutlich war es das nicht. Der große Wurf der 3E war der riesige Baukasten, und "Zurück ins Dungeon" war nur der Hintergrund vor dem er funktionierte. Im 2E Storygaming hätten die HalbdrachenPaladinAssassinen nicht wirklich reingepasst.

Ich denke die meisten Fans der 3E haben diesen Baukasten in 4E vermisst. Sie haben es nur mit "videogamey" nicht besonders klar ausgedrückt.
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« Antwort #42 am: 19.11.2019 | 16:59 »
Letzteres war allerdings in 2E mindestens genauso schlimm.

VIEL SCHLIMMER!  Wer in AD&D 2 sich nicht auf Langschwert spezialisiert hat als Kämpfer, der musste total bescheuert gewesen sein! 1W8/ 1W12 (gegen große Gegner), schnellstes Waffe wo gibt in einhändig und praktisch 8 von 10 magischen Waffen waren Schwerter und von denen 8 von 10 Langschwerter.

Und so eine Nagelkette kann man ja schnell aus einem Fantasysetting streichen ("Kannze haken, gibbte nich!"), aber das Langschwert sollte es dann doch schon geben, ne ("Nein, die Ritter der Tafelrunde haben alle Streitäxte. So!")? Gut, man kann es durch das Breitschwert ersetzen- wenn man gern mit W4 würfelt ... (ich nicht!)

Gut, Zweihänder war auch noch okay vom Schaden her (1W10/ 3W6 kam gut gegen Oger!), aber dafür fand man so gut wie nix in magisch und wenn, dann war bei +2 schnell Sense.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #43 am: 19.11.2019 | 17:48 »
Stimmt, den Gedanken hatte ich auch, aber bin dann nicht dazu gekommen es zu schreiben und dann hab ich's vergessen. ^^ Ja, das Langschwert ist in 2E wirklich die Über-Waffe. Konkurrenzfähig ist da eigentlich nur der Whirling Scimitar - aber auch nur, weil eben Whirling exklusiv für Scimitars verfügbar ist. Und wie du sagst, Langschwerter findet man im Dutzend billiger.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #44 am: 19.11.2019 | 17:53 »
Zitat
Und wie du sagst, Langschwerter findet man im Dutzend billiger.
Womit man dann bei D&D 3.X zu Chromatic Trident +3 of Sahuagin Slaying übergegangen ist, womit auch wirklich keiner was anfangen konnte.  ;D
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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« Antwort #45 am: 20.11.2019 | 10:36 »
Naja, die Liste der 20 Stangenwaffen zeigt ja dass Waffen in 2E nicht da sind weil sie eine attraktive Option für Spieler seien sollten, sondern nur weil es sie im Mittelalter irgendwie mal gab. Schwer und Bogen sind halt die Waffen die man mit dem Setting verbindet, da hat es die Leute vermutlich nicht allzusehr gestört wenn diese auch besser sind.

Blance in 2E ist zwischen einem Krieger mit Schwert und einem Magier mit Feuerball. Das Regelsystem sagte selbst dass unterschiedliche Krieger kein Designziel sind.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #46 am: 20.11.2019 | 11:29 »
Ich meine mich dunkel zu erinnern, daß es in AD&D2 auch noch die olle Waffe-gegen-Rüstung-Tabelle zumindest als Option gab, bei deren Anwendung dann das Langschwert vielleicht nicht mehr ganz so superoptimal gewesen wäre...kann mich allerdings auch an keine Runde erinnern, die die jemals tatsächlich verwendet hätte. Schon merkwürdig, das. 8] (Andererseits kann ich auch nicht bestätigen, daß in den Runden, in denen ich selbst am Tisch gesessen habe, alle Kämpfertypen immer nur mit Langschwertern herumgelaufen wären. Ziemlich viele mit Schwertern dieser oder jener Art allgemein, das schon...aber es kann gut sein, daß der Hardcore-Optimierungsgedanke damals noch nicht bei allen von uns angekommen war. Wir waren ja noch jung und unschuldig und ans Auswürfeln von Charakteren gewöhnt.)

Davon abgesehen ist die Frage, welche Absicht(en) ein System mit seinen Waffen- und sonstigen Ausrüstungsregeln eigentlich am besten verfolgen sollte, sicherlich philosophisch interessant, führt aber vielleicht auch ein bißchen vom Fadenthema weg. ;)

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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #47 am: 20.11.2019 | 13:28 »
Ich meine mich dunkel zu erinnern, daß es in AD&D2 auch noch die olle Waffe-gegen-Rüstung-Tabelle zumindest als Option gab, bei deren Anwendung dann das Langschwert vielleicht nicht mehr ganz so superoptimal gewesen wäre...

Es gabe eine optionale Regel.
In AD&D1 gab es tatsächlich unsägliche Tabellen mit genauen Boni und Mali für den Einsatzt einer jeden Waffe egegn eine bestimmte RK - in die ja auch die Geschicklichkeit und der Schild und magische Boni eingerechnet wurden und was somit "Welche Waffe ist gegen ein Kettenhemd besonders gut?" ad absurdum führte.
Es lief  eher hinaus auf: "Welchen Bonus bekomme ich gegen Elfinor den geschickten Nackttkämpferdieb und Gunthar Trampel den Plattenpanzerklotz?"

Selbst Gygax the Game-Man hat wohl nach eigener Aussage (die ich irgendwo mal irgendwann gelsen habe) gesagt, dass die Tabelle an seinem Tisch nie zum Einsatzt kam - es war wohl gedacht als eine Option für alle Wargamer am Tisch, die auch bei Seeschalchten Hood gegen Bismarck genau wissen wollten, ob Geschütz 4 mit Obergefreitem Meier als Richtschütze nicht besser schoss, weil der den Richtschützenkurs mit "sehr gut" abgeschlossen hatte.

AD&D 2 machte das einfacher und besser gab der RK einfach eggen bestimmte Angriffstypen (Stich/ Stumpf/ Schlag) eine Abzug oder Bonus. Man hätte also 3 RKs und der Gegner hätte bloß sagen müssen: " Okay, das ist ein Stich." - " Gut, dann ist meien RK nun bessr/ schlechter/ gleich wie gerade."

Das wra eine durchaus praktikable Option für historische Settings wie Crusades oder A Mighty Fortress oder Charlemagne, weil es da eben nicht so viel Magie und Monstergedöns gibt.

Für normale Kampagnen das überflüssig - ab Stufe 2 hast du eh magische Waffen.
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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #48 am: 20.11.2019 | 15:02 »
Wir haben AD&D immer mit der Hausregel gespielt das es ab Stufe 4 oder 5 dauerhafte magische Gegenstände gab die jeder benutzen konnte, Stiefel z. Bsp. oder Ringe usw. Tränke gab es natürlich bereits ab Stufe 1 und auch Schatzhorte gaben manchmal etwas her aber der GM hat für jeden Charakter eben fest etwas platziert hat. Die diversen RKs haben wir immer ignoriert je nach Waffe und Breitschwerter hat niemand benutzt.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

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Re: Jonathan Tweet über den Wandel 2E -> 3E
« Antwort #49 am: 20.11.2019 | 15:22 »
Ja, das kann ich bestätigen: wir haben mit allen möglichen Optionalregeln gespielt, aber Schadenstyp-gegen-Rüstungsart war selbst uns zu doof.  ;D
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