Vor einiger Zeit stolperte ich im Sweetwater über
diese geniale, modulare Festungsanlage. Zwar ist ACW überhaupt nicht so mein Ding, aber eine mittelalterliche Variante – ja, das wäre schon was. Gedacht, getan…
Vorab:
Dies ist der erste Bauabschnitt. Der beginnt zwar bei A und endet bei Z, allerdings reicht das hier gezeigte Material noch lange nicht aus. Da fehlen noch weitere Mauersegmente, Ecktürme, eine Burgfried usw. Das kommt dann erst in weiteren Bauabschnitten, doch nachdem ich jetzt ein paar Wochen wie ein Vollhonk Steinchen geklebt hatte, wollte ich etwas Platz schaffen und zumindest die erste Ladung schon mal einfärben. Also nicht wundern, wenn das gezeigte Material noch etwas wenig anmutet.1. PlanungZunächst ging es an die Planung. Da Styordur nicht das schwerste Material ist, ich aber auch auf geflocktem Untergrund eine stabile Standfestigkeit auf gleicher Ebene wollte, entschied ich mich, alle Elemente auf MDF-Basen zu setzen. Außerdem habe ich so jedesmal das gleiche, solide Fundament und einheitliche Größen – schließlich soll später ja auch alles lückenlos kombinierbar sein.
Also wurden die Grundformen zurecht geheißdrahtschnitten und auf Bases geklebt, dann musste erstmal Baustoff ran: Zig Ziegel (10mm x 5mm x5mm) habe ich in dieser Zeit immer wieder geschnitten – eine Fuhre hat dabei in der Regel gut für ein Segment gereicht.
Absolut unspannend, aber gehört nun mal dazu.
2. Stein auf SteinHauptelemente sind die 15cm langen Mauersegmente. Diese habe ich stur mit Steinchen beklebt – allerdings nicht nach dem Motto: „So, jetzt wieder 2h Steine kleben“, sondern eher nebenbei. Hier mal ’ne Reihe, dann irgend n Kram gemacht, dann irgendwann „Ach, der Leim müsste ja schon halbwegs trocken sein“ gedacht und eine Reihe nachgeschoben.
Das zog sich über viele Tage bzw. Wochen…
Das Prinzip sollte klar sein.
3. Das TorParallel begann ich auch ein Tor zu ziegeln – schließlich hat jede Burg eines und auch für Stadtmauern ist ein Eingang nötig.
Für den Torbogen diente eine Becherunterseite als Schablone, die dann mit dem Heißdrahtschneider Freihand ausgeschnitten wurde.
Die dadurch etwas holprige Bogenform wurde mit Ziegeln verkleidet, wodurch alles weitaus „sauberer“ wirkte. Der Stein-Rahmen auf beiden Seiten besteht jeweils aus einem einzigen, hufeisenförmigen Styrodurstück, das mit Cuttermesser und Alufolie nachbearbeitet wurde.
Der Rest war wieder reine Ziegelfleissarbeit, genau wie bei den Mauern.
4. BruchstellenUm später Ruinen darstellen zu können (und um etwas mehr Abwechslung beim Basteln zu haben) fertigte ich auch eine erste Mauerbruchstelle.
Genau halb so lang wie ein Mauersegment zog ich diese nur an einer Seite hoch auf Mauerhöhe, danach kamen zwei Außenrahmen für den geborstenen Bereich.
Mit etwas Leim, einem Taschentuch und ein paar Wassertropfen wurden diese Rahmen dann miteinander verbunden.
Nach dem Trocknen hatte ich eine hohle, trotzdem aber feste Trägerschicht.
Dann kamen an den Außenseiten wieder Ziegel…
…und schließlich wurde das Innere mit Bruchstücken und Sand in Mauerschuttfüllung verwandelt.
Ein letzter Test – passt.
5. Die TortürmeVon Anfang an war klar, dass ich Ecktürme brauchen würde, um eine Burganlage darzustellen, allerdings hatte ich mir diese Klopper für „später“ auf die ToDo-Liste geschrieben. Doch zumindest für das Torsegment wollte ich schon mal zwei Türme haben, zumindest ließe sich so schon relativ früh ein Stadttor darstellen.
Warum aber nicht die Tortürme auch als Ecktürme verwenden? Na, wegen der Türen, die auf die Wehrgänge führen. Entweder führen diese gerade durch den Turm (=Torturm) oder im 90°-Winkel (=Eckturm) – daher:
Es würden verschiedene Türme werden (dennoch habe ich eine Notlösung gebastelt – die ich später noch vorstellen werde – , mit der gerade Durchganstürme auch um die Ecke führen können, doch am Ende werde ich wegen der Erdgeschosstür eh gesonderte Ecktürme brauchen).
Vor einiger Zeit hatte ich mir mal einen Satz Türen geleistet und davon Abgüsse hergestellt – diese kamen jetzt zum Einsatz.
Eine Tür für den ebenerdigen Zugang, zwei weitere, die auf die Wehrgänge führen würden.
Fensterlöcher wurden geschnitten, dann wurde wieder geziegelt.
Zwecks Modularität entspricht die Kantenlänge der Türme genau einem halben Mauersegment, damit später – „im Bogen“ – keine Lücke entsteht, sondern der Platz von 2 Türmen mit einem Mauersegmant auch wieder ausgeglichen werden kann.
Schließlich gab es noch einen Zwischenboden aus Kaffeerührstäbchen (ich hätte auch einfach n Stück Styrodur nehmen können, aber wenn man eh schon das ganze Bastelmaterial rumliegen hat).
So würden später Miniaturen im Inneren platziert werden können, um aus den Fenstern zu feuern grüßen.
Die Fenster bekamen noch ein paar andersförmige Styrodursteine…
…fertig war das Hauptsegment.
Dann schnappte ich mir ein Styrodurstück als „Deckel“ und klebte an die Unterseite einen weiteren Styrodurblock, damit das Ganze später nicht verrutschen würde.
Auf der anderen Seite gab es per Kugelschreiber und Drahtbürste eine Holzmaserung.
Passt.
Schließlich kamen auch hier wieder Steine drauf…
…und fertig war die abnehmbare Aussichtsplattform.
Achaj – Lukenattrappen gab es auch noch, schließlich müssen die Minis ja irgendwie auf das Dach kommen.
Fertig war die erste Ausbeute.
Nicht viel, aber ich wollte endlich wissen, wie das Ganze eingefärbt rüberkommen würde.