Autor Thema: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?  (Gelesen 12296 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #50 am: 2.12.2019 | 23:13 »
Hmmh, ich mein jetzt mehr so aufgrund der Fähigkeiten der Charaktere.
Wenn mein SC z.B. eine Fähigkeit hat, die ihm explizit erlaubt, Fesseln zu sprengen und Mauern zu durchbrechen. Dann will ich nicht sowas hören wie "nachdem ihr 2 Wochen bei Wasser und Brot im Verlies geschmachtet habt..."

Das gehört auch zu dem, was ich weiter oben zu den generellen SL Do's & Don'ts geschrieben habe -- wenn so eine Situation eintritt und es klar wird, dass das Gefängnis meinen Toon nicht festsetzen kann, dann möge der SL bitte flexibel darauf eingehen, und nicht stoisch seinen vorgescripteten Plot durchpanzern.

(Erinnert mich gerade an eine quasi umgekehrte Szene: da wollten wir jemanden aus dem Kittchen rausholen, und im Print-AB war vorgesehen, dass uns eine erdrückende Übermacht auflauern und festnehmen sollte; Widerstand zwecklos. Da hat unser SL gesagt, das ist ultra lame, das macht er nicht -- und stattdessen konnten wir uns einen ganz anderen Plan ausdenken, um ins Gefängnis reinzukommen, der ungefähr hundertmal cooler war als die vorgesehene Eisenbahnfahrt.)
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline First Orko

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #51 am: 2.12.2019 | 23:16 »
Sehe ich auch so. Gibt ja Leute, die das doof finden. Dann passiert leider folgendes: Wer solche Script-Szenen nicht haben will, bekommt halt unterm Strich immer denselben Rentner-Kram: "Wie kann ich vermeiden, dass etwas interessantes passiert?" Kampf und Vermeidung. Same thing, jedes mal. Laaahm!
Deshalb bin ich Pro-Script. Selbstverständlich finde ich, dabei fair zu bleiben, also keine erzwungene Perma-Schwächung der Chars durch Items wegnehmen o.Ä., sondern wirklich nur: Szene etablieren.

Schnickschnack! Wenn man sowas EINMAL macht werden wohl die meisten Spieler ohne Murren mitziehen. Das Problem ist nur, dass so mancher derlei "Abenteueraufhänger" schon zu Genüge hatte und selten sind diese auf die Figur des Spielers zugeschnitten.
Beispiel: Wenn ich Garelt, den harten Hexer-Hund spiele dann soll mir die SL nach dem dritten Mal beim Pullern von hinten niederknüppeln (oder Vergleichbares) doch bitte mal erzählen, wieso mein Charakter in der Welt nicht einfach Bauer wird - denn immerhin hat der SL gerade festgelegt, dass er Kämpfen ja so gut offenbar nicht kann  8]
Und am Ende spiele ich dann für Skript-Abenteuer auch nur Skripthelden vom Abziehblatt. Was mir geschieht, ist ja eh schon festgelegt - wozu also großartig um Charaktereigenschaften und Hintergrund bemühen?
Aber so isses ja auch wieder nicht recht!

Am Ende geht es doch wieder mal darum: Wenn sich die Story um die SC drehen soll, warum muss ich die SC dann zur Story verbiegen? Warum nicht einfach ehrlich spielen und sagen "Ich will, dass ihr euch in [Ausgangslage] befindet. Erzählt doch mal, wieso ihr ausgefuchste Heldengruppe jetzt genau da gelandet seid!"

Was wird denn dadurch schlechter? Und was besser, wenn man es als SL einfach eigenmächtig festlegt?
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Derjayger

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #52 am: 3.12.2019 | 00:25 »
Schnickschnack! Wenn man sowas EINMAL macht werden wohl die meisten Spieler ohne Murren mitziehen. Das Problem ist nur, dass so mancher derlei "Abenteueraufhänger" schon zu Genüge hatte und selten sind diese auf die Figur des Spielers zugeschnitten.
Beispiel: Wenn ich Garelt, den harten Hexer-Hund spiele dann soll mir die SL nach dem dritten Mal beim Pullern von hinten niederknüppeln (oder Vergleichbares) doch bitte mal erzählen, wieso mein Charakter in der Welt nicht einfach Bauer wird - denn immerhin hat der SL gerade festgelegt, dass er Kämpfen ja so gut offenbar nicht kann  8]

Haste nicht gesehen, wie Geralt in Witcher 3 von hinten niedergeknüppelt wurde? :P Passiert gar nicht so selten. Heißt: Auch harte Hunde können von hinten eins drauf kriegen. Ist erstmal nicht unglaubwürdig. Also anders gesagt: Zeig mir mal ein Charkonzept, das immun gegen so nen Move ist UND es der SL trotzdem durchzieht. In Alpträumen passiert sowas vielleicht.

Wenn's Niederknüppeln zu oft passiert, dann wird's natürlich affig, wie du schon sagtest. Hatte aber glaube ich in drei Jahren Hardcore-Spielen nur 1-2x den "ihr wurdet überwältigt"-Move erlebt, aber es waren keine Kaufabenteuer dabei, da ist es sicher schlimmer.

Zitat
Und am Ende spiele ich dann für Skript-Abenteuer auch nur Skripthelden vom Abziehblatt. Was mir geschieht, ist ja eh schon festgelegt - wozu also großartig um Charaktereigenschaften und Hintergrund bemühen?

Jajaja, alles schwarz/weiß! Und wenn der Char mal draufgeht kann man gleich aufhören mit dem Hobby, weil Charbau sich nicht lohnt ~;D

Zitat
Am Ende geht es doch wieder mal darum: Wenn sich die Story um die SC drehen soll, warum muss ich die SC dann zur Story verbiegen? Warum nicht einfach ehrlich spielen und sagen "Ich will, dass ihr euch in [Ausgangslage] befindet. Erzählt doch mal, wieso ihr ausgefuchste Heldengruppe jetzt genau da gelandet seid!"

Jau, das ist die beste Lösung.
« Letzte Änderung: 3.12.2019 | 00:27 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline Runenstahl

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #53 am: 3.12.2019 | 01:11 »
Bei uns bin meist ich selbst der SL.
Ich bin ein großer Freund von "Sei ein Fan der SCs". Für mich heißt das, das ich gute Ideen belohne und ihnen zumindest die Chance auf einen Erfolg gebe (sofern das Vorhaben nicht völlig unmöglich ist).

Konkrete Beispiele aus dem Thread:

Der Barde würfelt ungefragt eine 20 für Betören.
Absolutes No-Go. Es wird erst gewürfelt wenn ich es sage. Warum ? Weil es je nach Situation vorkommen kann das das Gelingen oder Nichtgelingen automatisch ist. Und auch weil ich schon mit Leuten gespielt habe die vor sich hinwürfeln und auf Nachfrage sagen das das nur "Testwürfe" sind, sobald ein guter Wurf fällt aber glaubhaft machen wollen das das jetzt gerade ihr Wahrnehmungswurf war. Manchmal wissen die SCs bei mir auch mir auch nicht was oder warum sie würfeln.
Frisches beispiel von heute: Die SCs wollen eine Geishahaus-Besitzerin dazu bringen ihnen eine Information zu beschaffen. Ich lasse den Sprecher eine Probe ablegen (diese fällt gut aus). Die Dame macht der Gruppe das Angebot sich gegen eine Vorauszahlung um die Infos zu bemühen und bei Erfolg Summe X zu bekommen. Aufgrund des guten Wurfes des SCs lasse ich ihn allerdings wissen das er dein Eindruck hat das die Dame das Angebot nicht ernst meint sondern vor hat die SCs hereinzulegen (in Wirklichkeit ist sie den Obrigkeiten gegenüber Loyal und informiert den Magistraten weil die SCs so verdächtig nach Infos suchen).

Hat der SL das Recht in die Regeln einzugreifen (Hausregeln, Optionalregeln verbieten etc.)? Hat er das letzte Wort dabei ?
Bei mir Grundsätzlich ja. Aber das sollte VOR dem Spiel festgelegt werden damit alle mit im Boot sind und man das noch ausdiskutieren kann (oder zumindest feststellen das man andere Vorstellungen hat und nicht gemeinsam spielen möchte). Meiner Erfahrung nach kann man sich als Spieler durchaus mit Kampagnen arrangieren die nicht perfekt auf den eigenen Geschmack zugeschnitten sind. Als SL habe ich da allerdings Schwierigkeiten mit. Deshalb habe ich diesbezüglich die Friß oder Stirb Mentalität. Wenn wir mit Offiziellen Regeln spielen , dann verbiete ich z.B. generell Zusatzbücher. Wem das nicht paßt der muß ja nicht mitspielen.

Darf der SL situativ entscheiden ob bestimmte Aktionen der Spieler (der NSC?) automatisch gelingen oder mißlingen? Oder gibt es ein Recht auf einen Wurf?
Klar darf der SL das bestimmen. Wäre auch albern wenn nicht. Genau das ist ja oft die Aufgabe des SL. Er muß beurteilen ob es sich lohnt auszuspielen (oder auszuwürfeln) ob der Meisterassassine jetzt wirklich ungesehen den schlafenden Bauern umbringen kann oder ob man das nicht besser als Autoerfolg abhandelt und die gewonnene Zeit besser für interessante Dinge nutzt. Anders herum gibt es Situation in denen die Aktion des Spielers niemals gelingen kann. Dann sollte man das den Spielern allerdings auch vorher sagen (sofern es absehbar ist). "Nein, egal wie du würfelst, dein Charakter kann niemals den Sprung über diese Schlucht schaffen." ist eine faire Ansage.

Muss der SL eure Charakterhintergründe für die Kampagne freigeben, oder habt ihr völlig freie Hand dabei?
Theoretisch greife ich ein wenn jemand völlig unpassende Charaktere baut. In der Praxis ist das bislang selten vorgekommen. Coole Ideen der Spieler werden (je nach System und Kampagne) auch hier belohnt. Aber ich habe schon in Absprache mit den Spielern ein "Mein Charakter ist der geheime Sohn des Kaisers" in "der Charakter ist der geheime Sohn eines wichtigen Senators / Generals des Reiches" umgeändert. Irgendwo gibt es halt auch Grenzen.

Andere SLs mit denen ich Spiele sind da bisweilen ganz anders drauf. Da paßt mir auch einiges nicht immer in den Kram.
Willkürlichkeiten: "Ne, dein Charakter kann da nicht in dieser Rüstung hochklettern." wenn das System mit allen Modifikatoren sagt das mein SC aufgrund seiner Werte in dieser Rüstung immer noch besser klettert als die meisten anderen Gruppenmitglieder.

Ganz schlimm finde ich auch SL die einen miesen Wurf  beim jeweiligen Experten als totale slapstickmäßige Unfähigkeit darstellen. Beim Schleichen ist ein "Du bewegst dich lautlos von Schatten zu Schatten aber die Wachen sind Aufmerksam und eine von ihnen bemerkt dich aus dem Augenwinkel als ein ungünstiger Strahl des Mondlichts auf dich fällt..." viel besser und läßt den SC immer noch cool aussehen.

Als Spieler mag ich außerdem zwei Dinge gar nicht: Situationen in denen der SL seine Geschichte durchzieht und die SCs nur Statisten sind deren Aktionen keine Auswirkungen haben (stichwort Railroading). Und (noch schlimmer) SL die in die Spielweise der Charaktere eingreifen wollen. Letzteres darf nur in Extremfällen passieren. Beispiel:
Die Gruppe hat sich aufgeteilt und ein Teil der Gruppe wird gefangen genommen. Der andere Teil entscheidet sich nun plötzlich ganz spontan nach ihnen zu suchen. Das erlaube ich nicht weil hier aufgrund von Spieler- und nicht Charakterwissen gehandelt wird.
Ansonsten beovrzuge ich eher Modifikatoren auf Handlungen oder gebe Anstöße dazu. Beispiel: Die Gruppe würfelt gegen einen Furchteffekt. Bei einem mißlungenen Wurf können die Helden immer noch selbst Entscheiden wie sie agieren (sie sind Heldenhaft genug um trotz Furcht weiterzumachen) haben aber einen Abzug auf ihre Proben solange sie nicht fliehen.
Oder wenn ein NSC einen Spieler betört: "Der Typ macht dir schöne Augen. Wenn du darauf eingehst bekommst du ein paar Extra XP oder einen Gummipunkt. Du kannst aber auch festlegen das er nicht dein Typ ist. Dann gibt es halt nichts." Das ist Tausendmal besser und wenn ein SC sich dann darauf einläßt spielt er auch eher mit als wenn der SL sagt "Oh, astreine Betörenprobe. Du wirfst den Ehering weg und steigst mit der Dirne ins Bett. Aber spiel das jetzt mal selbst aus..."

Mein SL-Stil bzw meine Kampagnen sind relativ frei aber ich habe mit den Jahren immer wieder gemerkt das eine reine Sandbox die Spieler eher überfordert. Die wissen dann gar nicht was sie machen sollen (oder wollen). Inzwischen bereite ich Abenteuer vor, bin aber gerne bereit was völlig anderes zu machen wenn die Spieler / SCs dann doch mal eigene Ideen haben.

Edit: Genau die von euch beschriebenen Script-Szenen finde ich eigentlich gut. Man verbrät keine Spielzeit sondern macht direkt mit der Action weiter in dem Moment in dem es interessant wird. Und das halt ohne wirklich in den Charakter oder seine Spielweise einzugreifen. Weitaus besser als die Spieler beschreiben zu lassen wie sie 2 Wochen lang versuchen zu entkommen und alles absichtlich zu vereiteln um ihnen dann gönnerhaft nach 2 Wochen endlich die Chance zu geben...
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   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #54 am: 3.12.2019 | 06:38 »
Also das mit dem "ihr seid zwei Wochen gefangen, ohne dass ihr euch befreien könnt" ist ganz klar Railroading (und langweilig), wenn es mitten im Abenteuer stattfindet.

Als Überleitung zu einem neuen Abenteuer und zur erzählerischen Überbrückung ist es ok, dann sollte man es den Spielern aber auch so verkaufen und vorher fragen, ob die erzählerische Überleitung für sie ok ist.

Im zweiten Fall ist positives Metagaming, mit dem meiner Erfahrung nach die allermeisten Spieler mitgehen, wenn es nicht allzu abstrus ist und wenn man erklärt, dass man das ausnahmsweise so machen will, um die SC für das neue Abenteuer zu in Position zu bringen.

Und da sind wir auch schon bei der Frage des op:

Ich stufe Autorität wie folgt ab:

1. SL wählt System und Setting und sucht sich Spieler (ich berücksichtige aber auch Spielerinput). Ich leite kein System das ich nicht mag. Wenn Spieler schwierig zu finden sind muss man halt Kompromisse in Erwägung ziehen und bei mehreren SL muss  man für seine System/Setting-Kombo werben.

2. Vor Beginn von Abenteuer/Kampagne sowie zwischen Spielabenden und bei besagten erzählerischen Überleitungen wird drauflos ge-metagamet und diskutiert, es werden Dinge und Regeln abgesprochen, Feedback gegeben, SC-Hintergründe vorgestellt, Fragen über Hypothesen der Spieler gestellt, was sie über die Beweggründe und Motive der NSC denken, etc. (knapp die Hälfte meiner Abenteuerideen und Plotelemente entsteht aus Hypothesen der Spieler, ich bin denkfaul ;-).

3. Sobald die Klappe fällt bin als SL die Welt. Die SC (nicht die Spieler) können nicht mit der Welt diskutieren, warum es etwas so oder so geschieht, solange die Welt nach konsistenten Regeln funktioniert. Die SC können im Rahmen ihrer begrenzten Fähigkeiten machen was sie wollen, wobei ich sie natürlich aus dem vorbereiteten Plot heraus anspiele (ich bin die Welt, wie soll ein Abenteuer entstehen, wenn nicht aus der Welt heraus?). Daraus folgt:
a) Ich bestimme, was geschieht und welche (ggf. negativen) Konsequenten das Verhalten der Charaktere nach sich zieht. Im Rahmen der vorab ge-metagameten Absprachen.
b) Ich railroade nicht. Ich bin die Welt, nicht die Spieler. Die Welt baut bei ihrem Fortschreiten nicht darauf, das bestimmte Personen bestimmte Dinge zu einem ganz bestimmten Zeitraum tun müssen, sondern entwickelt sich als Konsequenz der Handlungen aller ihrer Bewohner.

So viel zur Autorität. Im Rahmen dieser Autorität versuche ich (das ist jedenfalls meine Motivation als SL), eine spannende Geschichte zu erzählen, die den Spielern und auch mir gefällt. Sie wird meist spannender und interessanter, wenn sie auf Hintergründe und Handlungen eingeht. Das ist aber keine Frage von Autorität.

Auch ob Kämpfe einfach oder schwierig sind ist keine Frage von Autorität. Wenn sie zu einfach oder zu schwierig sind und sich alle am Tisch langweilen oder nur noch frustriert sind habe ich zwar ein Scheiß-Abenteuer gebaut (es ist nicht meine Aufgabe als SL, Abenteuer anzubieten, die mir als Spielerin Spaß gemacht hätten; oder Spieler für irgendwas zu bestrafen; oder juvenile Allmachtsphantasien auszuleben), aber das stellt nicht die Autorität meiner Funktion als SL in Frage. Trotzdem bin ich als SL natürlich Entertainerin. Wenn ich das nicht gut und im Sinne der Spieler mache, laufen sie mir in der Metagaming-Phase zwischen Spieleabenden natürlich davon.

Halte ich auch als Spielerin so: mitten im Abenteuer diskutiere ich nicht mit der SL. Wenn die nicht gut/unterhaltsam ist, verabschiede ich mich höflich (!) wieder.


Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #55 am: 3.12.2019 | 07:26 »
2 Zusätze:

- Charaktere mitten im Abenteuer zwei Wochen gefangen halten, ohne Würfelchance, um zu entkommen, ist eeeecht schlechter Stil, au weia

- reguliertes Metagaming der Spieler während des Abenteuers, z.B. wie bei Fate, ist ok, unreguliertes nicht.

Außehalb von Fate & Co. wär Unreguliertes m.E. "ich (SC) kenne da einen Adligen, der uns mit Sicherheit weiterhilft", Reguliertes wäre "mein SC hat 'Höfling' als Hintergrund, kenne ich vielleicht einen Adligen als Hintergrund?". Bei Fate basiert das ganze Spiel darauf, dass man die Welt gemeinsam erschafft, wenn das vorher abgesprochen wurde ist es völlig ok. Man muss sich halt vorher auf eines einigen.

Offline Sphinx

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #56 am: 3.12.2019 | 10:26 »
Klar waren nur Beispiele die ohne einen Kontext nicht die Welt wert sind. Hat ein Spieler Fähigkeiten die eine Flucht erlauben? Dann sieht die Szene schon ganz anders aus...

Beispiel: Wenn ich Garelt, den harten Hexer-Hund spiele dann soll mir die SL nach dem dritten Mal beim Pullern von hinten niederknüppeln (oder Vergleichbares) doch bitte mal erzählen, wieso mein Charakter in der Welt nicht einfach Bauer wird - denn immerhin hat der SL gerade festgelegt, dass er Kämpfen ja so gut offenbar nicht kann  8]

So würde ich das z.B. nicht gut finden. Ich würde bei dieser Beschreibung eine Wahrnehmen probe erwarten ob der Knüppler bemerkt wird. Dann kann Gerald ja noch so ein guter Kämpfer sein, wenn er nicht mitbekommt wie sich jemand anschleicht -> Pech gehabt.

Also das mit dem "ihr seid zwei Wochen gefangen, ohne dass ihr euch befreien könnt" ist ganz klar Railroading (und langweilig), wenn es mitten im Abenteuer stattfindet.

Als Überleitung zu einem neuen Abenteuer und zur erzählerischen Überbrückung ist es ok, dann sollte man es den Spielern aber auch so verkaufen und vorher fragen, ob die erzählerische Überleitung für sie ok ist.

2 Zusätze:

- Charaktere mitten im Abenteuer zwei Wochen gefangen halten, ohne Würfelchance, um zu entkommen, ist eeeecht schlechter Stil, au weia

Wie erwähnt ein Beispiel ohne Kontext. Ziehen wir es doch mal eine Stufe zurück auf Grundregeln. In sehr vielen Systemen mit Proben wird es irgendwo einen solchen Satz geben:
Der Spielleiter überlegt sich ob das was ein Spieler vorhat ob es automatisch gelingt, unmöglich ist oder überlegt sich eine der Schwierigkeit angemessene Probe.

Bei den Dorfdeppen wird es mit Sicherheit nicht zwei Wochen dauern bis es eine Chance gibt. Bei einer Elitetruppe kann es schon mal Tage dauern bis einem ein Fehler unterläuft der eine Flucht ermöglicht, in einem Hochsicherheitsgefängnis kann eine Flucht auch mal Jahre dauern bis man die Abläufe ausreichend kennt das man eine Flucht versuchen kann.

Ohne Kontext ist all das IMO möglich. Es hängt natürlich vom "Gruppenvertrag" ab was geht und was nicht. Ein reicher Charakter könnte bestechen ermöglichen, ein Dieb der einen Dietrich versteckt hat hat wieder andere Optionen, Ein Magier der nicht irgendwie Magisch Blockiert wird wieder andere.
Heißt ja auch nicht das es nicht wenn ein Spieler eine Idee hat, diese nicht noch eingebaut werden kann. Es ist ja kein gesciptetes Computerspiel, wir Rollenspieler haben alle Freiheiten die wir wollen.
Und nicht vergessen ich gehe bei allem was ich hier schreibe von einem GM Spielt mit den Spielern aus.

Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #57 am: 3.12.2019 | 11:56 »
Und nicht vergessen ich gehe bei allem was ich hier schreibe von einem GM Spielt mit den Spielern aus.

Seh guter Hinweis! Das sollte die Maxime sein. Das mit den zwei Wochen Gefangenschaft hat bei mir wohl dunkle Erinnerungen an weniger gelungene Kampagnen geweckt  ;)

Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #58 am: 3.12.2019 | 12:26 »
Hmmh, ich mein jetzt mehr so aufgrund der Fähigkeiten der Charaktere.
Wenn mein SC z.B. eine Fähigkeit hat, die ihm explizit erlaubt, Fesseln zu sprengen und Mauern zu durchbrechen. Dann will ich nicht sowas hören wie "nachdem ihr 2 Wochen bei Wasser und Brot im Verlies geschmachtet habt..."

Das gehört auch zu dem, was ich weiter oben zu den generellen SL Do's & Don'ts geschrieben habe -- wenn so eine Situation eintritt und es klar wird, dass das Gefängnis meinen Toon nicht festsetzen kann, dann möge der SL bitte flexibel darauf eingehen, und nicht stoisch seinen vorgescripteten Plot durchpanzern.

(Erinnert mich gerade an eine quasi umgekehrte Szene: da wollten wir jemanden aus dem Kittchen rausholen, und im Print-AB war vorgesehen, dass uns eine erdrückende Übermacht auflauern und festnehmen sollte; Widerstand zwecklos. Da hat unser SL gesagt, das ist ultra lame, das macht er nicht -- und stattdessen konnten wir uns einen ganz anderen Plan ausdenken, um ins Gefängnis reinzukommen, der ungefähr hundertmal cooler war als die vorgesehene Eisenbahnfahrt.)
Ja stimmt schon, wenn mein SC von den Fähigkeiten her ausbrechen kann, dann ist es nur fair, wenn es auch eine Chance gibt.

Wenn es keine Chance geben soll, dann soll mir das der SL bitte plausibel erklären warum nicht.

Mögliche Gründe: z. B.  Antimagische Zone im Gefängnis (Keiner kann zaubern).
Oder magische Fesseln (Keiner kann sich mit normalen Mitteln befreien ).
(Oder alle werden für diese Zeit in Stein- oder Eisstauen verwandelt, in Carbonit eingefroren...whatever.. >;D )


@
Als Spieler ungefragt würfeln, kenne ich auch nicht.
Ich sage schon vorher an, was meine Figur machen will. Und lasse das vom SL absegnen.


Edit. Wenn jetzt ein SL drauf besteht, dass 14 Tage Haft für den Plot so sein muss, ohne das erklären zu wollen oder zu können,
- nun dann naja würde ich aus Mitgefühl eventuell beide Augen zudrücken.
Aber ich wüsste dann auch, dass hier Story vor Herausforderung Vorrang  hat.
Das ist dann ein: "Spiel doch bitte mit, mir Zuliebe. Und Schluck das einfach mal. "

Bei meinen Lieblings SL würde ich das auch machen,  nur das die das wahrscheinlich gar nicht erst von mir verlangen würden.

- Was daran liegt, dass bei uns genügend Herausforderung -Spieler in der Gruppe sind, die sowas erklärt haben wollen.
Da ist das "Erklären müssen" für SL quasi ganz normal.
« Letzte Änderung: 3.12.2019 | 12:53 von Issi »

Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #59 am: 3.12.2019 | 13:11 »
ich mache das manchmal.
Meist aber nur als Entscheidungshilfe, wenn ich unsicher bin, wie mein Charakter reagiert.
Hast Du mal ein Beispiel was das für eine Entscheidung sein könnte?( Ich hab da zgg. noch keine Vorstellung )

Bei Wissensfertigkeiten kenne ich es so, dass man sich damit SL-Abenteuer- Informationen erwürfelt. Also solche, die man als Spieler nicht hat.

Offline bobibob bobsen

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #60 am: 3.12.2019 | 13:42 »
Zitat
Edit. Wenn jetzt ein SL drauf besteht, dass 14 Tage Haft für den Plot so sein muss, ohne das erklären zu wollen oder zu können,
- nun dann naja würde ich aus Mitgefühl eventuell beide Augen zudrücken.
Aber ich wüsste dann auch, dass hier Story vor Herausforderung Vorrang  hat.
Das ist dann ein: "Spiel doch bitte mit, mir Zuliebe. Und Schluck das einfach mal. "

Mit Scene Framing dauert so eine Szene ja maximal 15 Sekunden Real Time. Als SL sollte man halt klar machen das es sich um eine Zwischensequentz handelt.

Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #61 am: 3.12.2019 | 18:44 »
Also ich weiß nicht, wenn der Plot es unbedingt erfordert, dass die SC ohne Ausbruchsmöglichkeit 14 Tage in Haft sind, erscheint mir das nicht unbedingt als der stabilste oder flexibelste Plot.

Offline Sequenzer

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #62 am: 3.12.2019 | 19:11 »
Ist doch egal ob 14 Tage oder ein Jahr im Bunker. Das spiel wird ja erst interessant wenns losgeht. ich bin generell ein Freund von Downtimes.
Wenn man halt mal in der Downtime im Bau landet is es halt mal so muß ja nicht jeder den Houdine machen und sofort ausbrechen. Weil die Welt rettet sich ja nicht allein man kann ja auch mal seine Strafe absitzen. Der Plot geht ja erst danach los ;)
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Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #63 am: 3.12.2019 | 19:31 »
Das ist genau das was ich heute Morgen geschrieben hatte: als Verbindungselement zwischen zwei Abenteuern ist es ok, aber nicht mittendrin, um die Spieler am handeln zu hindern, dann ist es Mist.

Offline Maarzan

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #64 am: 3.12.2019 | 19:32 »
Scheiß auf Plot. Doppelt, wenn dafür auch noch an der Abwicklung gedreht wurde.
Wenn das der notwendige Einstieg ist, dann gehört das mit in die Rundeninfos, damit man sich darauf einlassen kann.

Wenn die Figur sonst eben nicht nur ein Killbotavatar ist, dann hat sie ein Pseudoeigenleben, welches damit beschädigt werden kann, z.B. hat je nachdem so eine Figur auch noch andere Verpflichtungen oder z.B. auch einen Ruf zu verlieren, doppelt hier, wenn ihr dann tatsächlich daraus noch ein sozialer Strick gedreht wird. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Anro

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #65 am: 3.12.2019 | 21:42 »
Zur Hauptfrage:

Ich glaube, ich habe eine leicht andere Rolle, als Viele hier.
In meinem Spiel, das ich selbst erstellt habe, sind die Regeln nicht "vollkommen" niedergeschrieben und da ich versuche das Dogma durchzusetzen, dass das woran Du von dieser Welt aus glaubst möglichst gut auf die Phantastische Welt übertragen kannst, daher - wenn etwas unklar ist - einigen wir uns häufig schnell.
Der Hauptmechanismus ist stabil.
Die Schwierigkeiten lege ich fest - wenn ich mir nicht sicher bin, dann gebe ich der Gruppe eine Spanne "die Schwierigkeit würde ich ich in der Situation [Situation erklären/ ausleuchten] auf 5 - 15 festlegen. Wo würdet Ihr Sie verorten?"
(Häufig mit einer stummen Abstimmung (Yay, Computer!). Ich habe gute Erfahrungen, was Fairness angeht. Vor allem, weil Sie mit einem Satz Rechtfertigung meist gute Argumente bringen.)

Sonst sind meine Aufgaben:
1. Abgleichen der verschiedenen Phantasien zu einer Hauptphantasie. (Ich dachte, ich stehe hinter ihm - Nein, da ist ein Abgrund.)
2. Darlegen der Situation / Sinneseindrücke - Wie ist die Welt? Was sehen die Chars, was hören, fühlen sie?
3. Dramatisieren von Geschehnissen. - Stimme anpassen, Erklären, Teilweise Zwischensequenzen...
4. Erstellen von Zufällen - Es ist einfach besser, wenn Dinge zufällig genau dann passieren, wenn die Spieler da sind. Wenn das Fest startet, wenn die Spieler es erleben können.
5. Ich plane die Handlungen der NPCs - on und off-screen. Was wäre, wenn die Chars nichts tun, wie reagieren die NPCs auf die Spieler.
6. Moderieren der Elemente - also der "Brauchen wir Humor", "Brauchen wie Ruhe", "Brauchen wir Spannung" und dann kommen wir zu Nummer 4 oder zu 5.

Ich glaube, das war es im Großen und Ganzen.
Ach so...
Wenn ich nicht leite, dann habe ich häufig SLs, die ihren ersten Versuch unternehmen.
Sie übernehmen meine Aufgabe und ich versuche Ihnen zu helfen, wo ich nur kann.
Ob durch mein Spiel oder bei Regelauslegungen.
Wer sagt, dass ein Leiter die Regeln beherrschen muss, der Spielt anders als ich. Viel wichtigere Aufgaben, als banales Regel beherrschen. Wenn Regeln gegen die Vorstellung gehen, dann sind se halt doof.
Daher ... muss die Spielleitung Regeln auch nur rudimentär kennen.
Zumindest meiner bescheidenen Erfahrung nach.


Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #66 am: 4.12.2019 | 06:53 »
Ich zitiere mich mal selbst:

"Perfekte Regelkenntnisse sind glaube ich um so wichtiger, je konfrontativer  der SL-Stil ist und je mehr SL und Spieler gegeneinander arbeiten um sich gegenseitig eins auszuwischen. Das ist grundsätzlich nicht schlecht und ein Spielstil den man spielen kann, gefällt aber nicht jedem"

Wo sich darin eine undifferenzierte Einstellung (und ein A-Wort) versteckt, über deren Unrichtigkeit ich erst noch erkennen muss ... erkenne ich nicht.
« Letzte Änderung: 4.12.2019 | 09:28 von Zaonce »

Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #67 am: 4.12.2019 | 07:28 »
... da die Spieler ein totsicheres Vorgehen fanden und die Kämpfe mehr als langweilig gestalteten und bei einem cinematischen System ist das doch am Thema vorbei.
Das war dann in der Tat ein Entertainment-Fail, so weit sollte man die Regeln dann doch schon kennen und auch Rollenspielelemente in den Kampf einbauen, Missionen, Ziele, Zeitdruck, "Faberge-Eier", widrige Umweltbedingungen, Regenmassen, moralische Bedenken, etc.
Spannung entsteht nicht (nur) aus ausufernden Regelmechaniken, auch wenn Rollenspiele der 90er und 00er sich alle Mühe gegeben haben, dieses Gerücht zu verbreiten  ~;D

Wobei sich mir die Frage stellt, wie es sein kann, dass ein Spieler eine todsichere (haha) Methode finden kann, um Kämpfe im Regelsystem x zu gewinnen. Ich kenne 7te See nicht, aber wäre das nicht eher ein Fail des Kampfsystems?
« Letzte Änderung: 4.12.2019 | 07:30 von Zaonce »

Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #68 am: 4.12.2019 | 08:55 »
Hihi, so habe ich drei Jahre lang DSA 4.1 geleitet. Haben die Spieler kaum gemerkt und wir hatten sehr viel Spaß. Ich stimme dir voll zu, dass andere Aufgaben der SL wichtiger sind.

Perfekte Regelkenntnisse sind glaube ich um so wichtiger, je konfrontativer  der SL-Stil ist und je mehr SL und Spieler gegeneinander arbeiten um sich gegenseitig eins auszuwischen.
Nein
Hier mal ein paar Beispiele warum Regelkenntnisse bei einem SL wichtig sind:
1. SL müssen dann nicht ihre Spieler fragen.
Der Ablauf ist reibungsloser, man kann sich als Spieler mehr auf die Geschichte, genauer- auf den Moment konzentrieren, statt über Regeln zu diskutieren.
Man wird quasi nicht unnötig aus dem Film rausgerissen.
2.Ein SL der sich mit den Regeln auskennt, erweckt Vertrauen. Man traut SL zu,  dass sie das Abenteuer auf Basis der Regeln durchdacht haben.(Das quasi nicht willkürlich machen,  bzw. die Parameter nicht jederzeit nach Gusto ändern.)
Es quasi eine verlässliche gemeinsame Grundlage gibt,  auf die man bauen kann.
Das ist für Herausforderungs -orientierte Spieler wichtig.
Der SL selbst wird dadurch nicht zum Feind.
Sondern zum Freund, auf den man sich verlassen kann.


Wenn man mal eine Regel nicht kennt,  halb so schlimm. Fragt man die Spieler. Aber grundsätzlich sollte schon ein Bemühen da sein, sich eine gemeinsame Regelgrundlage zu schaffen, auf die sich alle verlassen können.

(Das hat nix mit Arschloch sein zu tun. )


Edit. Wenn die Regel ist: Wir denken uns die Regeln spontan zusammen aus, und alle wollen das so,  kein Problem.
Wenn alle, die das nicht wollen als Konkurrenz Spieler gelten, die den SL als Gegner sehen- mMn. nicht so fair.
Es gibt unterschiedliche Spielstile.
Wenn das Erzählen einer Geschichte für alle das wichtigste ist, und die Regeln eher zweitrangig sind, auch kein Problem.
Es darf jeder spielen wie er möchte.
« Letzte Änderung: 4.12.2019 | 09:04 von Issi »

Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #69 am: 4.12.2019 | 09:03 »
Das A-Wort hat auch niemand verwendet.

Es gibt aber einen Unterschied zwischen "ich kenne alle erforderlichen Regeln um einen konsistenten Spielfluss sicherzustellen, der bei gleichen Spieleraktionen den gleichen, den Spielern bekannten Mechanismus verwendet" und "ich kenne alle 2.000 Seiten DSA-Regelwerk und alles was jemals in irgendeinem 3.5-Zusatzband veröffentlicht wurde".

Bei ersterem bin ich dabei, bei letzterem muss jemand anders die Spielleitung übernehmen.

Locker bleiben  ~;D

Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #70 am: 4.12.2019 | 09:10 »
Das A-Wort hat auch niemand verwendet.

Es gibt aber einen Unterschied zwischen "ich kenne alle erforderlichen Regeln um einen konsistenten Spielfluss sicherzustellen, der bei gleichen Spieleraktionen den gleichen, den Spielern bekannten Mechanismus verwendet" und "ich kenne alle 2.000 Seiten DSA-Regelwerk und alles was jemals in irgendeinem 3.5-Zusatzband veröffentlicht wurde".

Bei ersterem bin ich dabei, bei letzterem muss jemand anders die Spielleitung übernehmen.

Locker bleiben  ~;D
Bin ich

Ich wollte Dir Gelegenheit geben das weiter zu differenzieren, damit es so nicht stehen bleibt.
Hat ja geklappt
 :)

Edit.
Die "Sei kein Arschloch -Regel."
ist ein wichtiges unbeschriebenes Gesetz.
Das zumindest hier zu   :t:  bekannt ist.
« Letzte Änderung: 4.12.2019 | 09:16 von Issi »

Offline Anro

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #71 am: 4.12.2019 | 09:11 »
Zu 1)
Mit regelsherif oder lockerer ruling-atmospähre kann sich die sl besser auf das RollenSpiel konzentrieren und muss nicht dauernd regelfragen klären, weil die Spieler sich unsicher sind.
Zu 2)
Gilt nicht für kaufabenteuer und oft nicht für play to explore. Also eigentlich nur für "selbst vorgeschrieben und unanpassbar.

Ich glaube, ich hab da einfach andere Erfahrungen.

Lasst uns unter Freunden diskutieren, nicht mit Gegnern debattieren


Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #72 am: 4.12.2019 | 09:20 »
Zu 1)
Mit regelsherif oder lockerer ruling-atmospähre kann sich die sl besser auf das RollenSpiel konzentrieren und muss nicht dauernd regelfragen klären, weil die Spieler sich unsicher sind.
Zu 2)
Gilt nicht für kaufabenteuer und oft nicht für play to explore. Also eigentlich nur für "selbst vorgeschrieben und unanpassbar.

Ich glaube, ich hab da einfach andere Erfahrungen.

Lasst uns unter Freunden diskutieren, nicht mit Gegnern debattieren
Was ich geschrieben habe, musst du auch nicht als Angriff werten.

Ich habe lediglich geschrieben, was der Vorteil von guten Regelkenntnissen beim SL ist.

Und, dass der Wunsch danach eben nicht aus Konkurrenz Denken geboren sein muss.

Edit.

Zu 1. Der SL kann sich auch dann gut aufs Spiel konzentrieren, wenn er die Regeln im Schlaf kennt.
Ein Regelscheriff unter den Spielern kann trotzdem nie schaden.
Einige meiner Spieler kennen die Regeln noch besser als ich.
Aber das macht nichts, solange ich sie gut genug kenne.

Zu 2.
Auch da wünschen sich manche Spieler, dass der SL das Kaufabenteuer gut durchgelesen und durchdacht hat.
Sicher nicht alle. Aber manche schon.
« Letzte Änderung: 4.12.2019 | 09:29 von Issi »

Offline Zaonce

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #73 am: 4.12.2019 | 09:32 »
Ich zitiere mich mal selbst:

"Perfekte Regelkenntnisse sind glaube ich um so wichtiger, je konfrontativer  der SL-Stil ist und je mehr SL und Spieler gegeneinander arbeiten um sich gegenseitig eins auszuwischen. Das ist grundsätzlich nicht schlecht und ein Spielstil den man spielen kann, gefällt aber nicht jedem"

Wo sich darin eine undifferenzierte Einstellung (und ein A-Wort) versteckt, deren Unrichtigkeit ich erst noch erkennen muss ... erkenne ich tatsächlich nicht.

Offline Issi

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Re: Welche Rolle nimmt der/die SL bei Euch ein?
« Antwort #74 am: 4.12.2019 | 09:38 »
Ich zitiere mich mal selbst:

"Perfekte Regelkenntnisse sind glaube ich um so wichtiger, je konfrontativer  der SL-Stil ist und je mehr SL und Spieler gegeneinander arbeiten um sich gegenseitig eins auszuwischen. Das ist grundsätzlich nicht schlecht und ein Spielstil den man spielen kann, gefällt aber nicht jedem"

Wo sich darin eine undifferenzierte Einstellung (und ein A-Wort) versteckt, deren Unrichtigkeit ich erst noch erkennen muss ... erkenne ich tatsächlich nicht.
"Sich gegenseitig eins auswischen " würde ich von der Intention her nicht als konstruktives Miteinander bezeichnen.
Und das ist auch nicht die Intention, die hinter dem Wunsch nach Herausforderung im Spiel,  und gute Regelkenntnisse des SL steckt.


 Edit. Es gibt in der Tat SL die sich wie Gegner verhalten, statt sie nur zu spielen.
Dieses Missverständnis ist leider immer noch verbreitet.
Denn der SL ist kein Gegner der Spieler, er gewinnt mit ihnen zusammen.
Dass man sich bei einem SL der insgeheim  gegen die Spieler arbeitet, mit allen Regeln zu wappnen versucht, sie quasi den einzigen Schutz darstellen, keine Frage.
Umgekehrt wird sich auch der SL auf die Regeln berufen, wenn er den Spielern eins auswischen will.

Nur ist das keinesfalls so gedacht.

Bei Herausforderung geht es nicht um Feindschaft, sondern um schaffbare Widerstände, die der SL nicht setzt um die Spieler in die Pfanne zu hauen,  sondern einzig mit dem Ziel : Der bewussten, von den Spielern gewollten Herausforderung, auf Basis der Regeln.
« Letzte Änderung: 4.12.2019 | 09:54 von Issi »