Klar kann man das machen -- der Nutzen wird nur in der Regel in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen.
Denn spinnen wir den Logikfaden doch noch mal ein Stückchen weiter. Je kleinteiliger eine Fertigkeitsliste ausfällt, um so höher ist erst mal auch die Wahrscheinlichkeit, daß sich beim Ausfüllen eines Charakterbogens unschöne, weil unlogische Lücken in den Kompetenzen des Charakters auftun werden -- weil die Punkte nicht reichen, weil der Spieler nicht an jedes Fitzelchen gedacht hat, oder aus welchem sonstigen Grund auch immer. Dann steht der Herr Meister-Schwertschmied da und weiß nicht, wie er ein Hufeisen anfertigen soll, weil er dafür eben wieder eine andere Fertigkeit bräuchte, die er aber nicht eigens auch noch dazu gelernt hat.
Prinzipiell kann man jetzt natürlich sagen "Moooment! Okay, unser Schwertschmiedekönner ist vielleicht kein Experte in Sachen Pferde besohlen und Nägel anfertigen, aber Eisen ist Eisen und Amboß ist Amboß, der sollte doch wenigstens einen Teil seines Fachwissens irgendwie einbringen können!". Sicher, und es gibt auch Systeme, die so etwas tun; GURPS ist beispielsweise geradezu berüchtigt dafür. Aber wenn ich so was als pflichtbewußter Regelentwickler wirklich systematisch durchziehen und nicht nur mal mehr pfui als hui aus der hohlen Hand herbeiwedeln will, dann muß ich jetzt plötzlich nicht mehr nur die Fertigkeitsliste alleine pflegen, sondern obendrein die aller möglichen denkbaren Querverbindungen zwischen ihnen...und dabei hoffen, daß ich erstens nichts Kritisches übersehen habe und zweitens keine SL an irgendeinem Tisch auf die dumme Idee kommt, selber ihrerseits auch mal 'ne neue Fertigkeit ins Spiel einbauen zu wollen.