Ich würde es noch konkreter formulieren, da man dann einfache Lösungsmöglichkeiten sieht.
Meine Spieler*innen mögen Gefängnisszenarien nicht
1) Wegen dem Gefühl des Ausgeliefertsein
2a) Weil für Spieler*innen relevante Charaktervorteile nicht zum Tragen kommen, z.B. Waffen, besondere Ausrüstung, hoher Sozialstatus
2b) Weil die bevorzugten Lösungsstrategien nicht funktionieren
3) Weil die Herausforderung zu spezifisch ist
4) Weil Langeweile befürchtet wird
5) Weil die Weltkonsistenz gebrochen scheint, z.B. wenn Gefangennahme kein übliches Plotelement ist
....
Böse Gegenstimme
Ich sähe es gern, wenn Spieler mal ihr Ego zurücknähmen und ihre Kompensation im Rollenspiel nicht nur über ultimative Freiheiten, unbegrenzte Handlungsmöglichkeiten und/oder niemals gedurfte Eingriffe in ihre Charaktere auslebten. Ist halt kein Ponyhof, nech?
Klar, kann jedermann/-frau verstehen, dass begrenzte Handlungsmöglichkeiten blöd sind und der Kontrollverlust über den Charakter bescheiden. Und? "
So ist der Leben." Damit muss man auch mal, wenn es IG plausible Gründe dafür gibt und es kein Egogewi***e des SL ist, klarkommen. Dinge passieren, Wechselwirkungsprinzip halt. Wo rohe Kräfte walten, bilden sich Gegenkräfte.
1) wer niemals ausgeliefert war, weiß den Wert der Freiheit nicht zu schätzen. Ausgeliefertsein ist ein normaler Prozess im Alltag. Rollenspiel sollte nicht als Kompensation dafür dienen.
2a) relevante Vorteile können "danach" auch wieder zur Verfügung stehen.
2b) bevorzugte Lösungsstrategien sind nunmal nicht in jeder Situation angebracht.
3) spezifische Herausforderungen findet man dergestalt auch im Dungeon, nur dass dort lediglich die Einbildung suggeriert, man wäre nicht gefangen … technisch aber exakt der selbe Shit
4) Langeweile kommt dann auf, wenn der SL bescheiden leitet oder das bewusst als Stilmittel einsetzt.
5) nicht übliche Plotelemente sollten unbedingt viel öfters geleitet/bespielt werden.
6) man solle sich und seine Charaktere mal nicht zu wichtig nehmen.
Witzigerweise rede ich jetzt so schlau daher und kann aber GENAU dieses aggressiv-fordernde Freiheitsverhalten bei uns in der Gruppe beobachten