Autor Thema: Taken Out / Ausgeschaltet werden  (Gelesen 8637 mal)

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Offline Blechpirat

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Taken Out / Ausgeschaltet werden
« am: 5.02.2020 | 15:11 »
Ich habe in letzter Zeit echt das Problem, mit Taken Out-Ergebnissen (also Figuren, die im Kampf ausgeschaltet werden) sinnvolle Dinge zu machen. Das gilt insbesondere, wenn der Kampf durch eine Concession/Aufgabe beendet wird, oder die Figuren der Spieler gewinnen.

Beispiel: PC1 geht ausgeschaltet zu Boden. PC2 und PC3 stellen sich schützend über ihn und entscheiden das Gefecht zu ihren Gunsten.

Was tut ihr da, damit Taken Out ein schmerzhaftes Ergebnis ist, dass man als Spieler schon vermeiden möchte - aber eben nicht die Figur für immer kaputt macht.

Wir spielen mit der Ansage, dass ein Figurentod nur auf Wunsch des Spielers passiert.

Offline KhornedBeef

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #1 am: 5.02.2020 | 15:19 »
Ich verstehe nicht. Entweder der ausgeschaltete SC hat Konsequenzen, die tun eh schon weh. Oder aber der Spieler hat bereits entschieden, dass er bloß ausgeknockt werden möchte und der SC dann mit brummendem Schädel wieder aufsteht.
Jedenfalls ist meine Interpretation, dass das Ziel der Gegner halt weiterhin nicht erreicht werden kann, solange die anderen SC sie daran hindern können.
Beispiel: Nahkämpfe mit Schwert: Der Gegner kann dem ausgeschalteten SC sein Schwert abnehmen, ihm etwas Unflätiges ins Gesicht kritzeln oder ein unheiliges Ritual durchführen...wenn das alles schnell genug geht, bevor der nächste SC dazwischenfunken kann.

Edit: Ok, mehr Beispiele kann man schon geben. Oder meintest du so etwas wie "Ein Ohr Abschneiden?" Das ist natürlich hart an der Grenze zur Konsequenz.

Hm. Allgemeiner gesagt, man könnte eine Änderung eines Aspekts durchführen, die zumindest nur mit Aufwand wieder rückgängig gemacht werden kann (in meinem Beispiel: "Schönste Maid Gareths" wird zu "Entstellte Schöhnheit"). Braucht natürlich genausoviel Zustimmung wie Figurentod!
« Letzte Änderung: 5.02.2020 | 15:23 von KhornedBeef »
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Offline Blechpirat

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #2 am: 5.02.2020 | 15:53 »
Mein klassisches Beispiel für Taken Out wäre ja, dass der ausgeschaltete Charakter nach dem Kampf z.B. im Kerker der Bösen aufwacht. Das geht aber oft nicht, wenn die Figuren siegreich sind. In der Konstellation habe ich einfach nicht genug in-game Zeit, um plausibel der Figur eine plausible Storywendung zu verpassen - u.a., weil die anderen Figuren versuchen, die ausgeschaltete Figur zu decken.

Offline nobody@home

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #3 am: 5.02.2020 | 16:21 »
Ich denke, für den laufenden Konflikt ist erst mal wichtig, daß der ausgeschaltete Charakter bzw. der, dessen Spieler für ihn aufgegeben hat, vorläufig aus dem Spiel ist. Sein endgültiges Schicksal mag sich speziell dann, wenn der Angreifer nicht auf Tod sofort und gleich gesetzt hat, erst entscheiden, wenn der Konflikt als Ganzes beendet ist und damit Sieger und Besiegte wirklich feststehen -- aber solange der noch läuft, ist er eben 'raus und kann den Ausgang auch nicht weiter beeinflussen. (Insbesondere ein D&D-artiges "der Kleriker weckt dich mit seinem Heilzauber und du kannst dich gleich wieder in den Kampf stürzen" ist an dieser Stelle bei Fate mMn normalerweise einfach nicht vorgesehen.)

Offline Blechpirat

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #4 am: 5.02.2020 | 16:59 »
Bei den taktisch denkenden Spielern (JollyOrc, ich meine dich) führt das aber dazu, dass sie lieber Taken Out wählen, als eine unangenehme Konsequenz zu akzeptieren. Deshalb muss Taken Out zumindest potenziell schmerzhaft sein.

Offline nobody@home

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #5 am: 5.02.2020 | 18:12 »
Okay, gehen wir mal davon aus, daß da ein Spieler (a) einen Angriff gegen seinen Charakter erst mal abgewartet hat, anstatt vorher schon aufzugeben, und dann (b) anstatt Streß und/oder Konsequenzen zu nehmen und weiter im Konflikt mitzumischen den Charakter lieber ausgeschaltet sehen will. Ist aus meiner Sicht der Regeln eine legitime Entscheidung.

Natürlich legt er damit auch die Entscheidung darüber, in welcher Form dieses Ausschalten stattfindet, direkt in die Hände des Spielers des Angreifers (bzw. bei NSC-Angreifern halt die der SL). Derjenige kann dann im Prinzip nach Belieben entscheiden, was passiert, solange es zur Situation paßt...was in unserem Fall (SC sterben laut Kampagnenregel nur "freiwillig") für mich heißt, daß so ziemlich alles geht, was erstens nicht tödlich ist, zweitens nicht formal in zusätzlichem Streß und/oder Konsequenzen resultiert (was der Spieler ja ausdrücklich vermeiden wollte), auch wenn es auf der Erzählebene vielleicht so aussieht, als täte es das, und drittens von anderen anwesenden SC nicht glaubhaft verhindert werden kann. Solange noch andere SC da und aktiv sind, paßt ein "der ist automatisch gefangen und wacht ebenso automatisch erst später im Kerker wieder auf" ohnehin nicht -- aber mindestens ein "der ist jetzt KO/anderweitig handlungsunfähig und in den Händen zumindest dieses einen Gegners, der ihn abschleppen kann, wenn ihr nichts dagegen tut" sollte speziell im Nahkampf oft genug funktionieren. Oder der Spieler des Angreifers könnte festlegen, daß die Kameraden des ausgeschalteten Charakters ihn nach der erfolgreichen Attacke zumindest erst mal tatsächlich für tot halten, auch wenn's die Spieler besagter Kameraden auf der Tischebene natürlich besser wissen mögen...

(Edit: Kurze Klarstellung, ursprüngliche Formulierung im 1. Absatz war etwas zweideutig.)
« Letzte Änderung: 7.02.2020 | 15:46 von nobody@home »

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #6 am: 7.02.2020 | 16:03 »
Nachtrag: Im neu erschienenen Fate Condensed wird auf die möglichen Formen des Ausgeschaltetwerdens noch mal ein bißchen genauer eingegangen, was vielleicht auch schon hilfreich sein könnte. Ein Punkt, der mir dabei aufgefallen ist, ist, daß Änderungen am Charakterbogen einschließlich des Aufdrückens von Konsequenzen dabei ausdrücklich als Option genannt werden -- rein theoretisch könnte also der Spieler eines Angreifers einem Verteidiger, dessen Spieler sich fürs "taktische Ausschalten" entschieden hat, um gerade so etwas zu umgehen, potentiell schon auf diese Weise einen reinwürgen. Aus naheliegenden Gründen würde ich das halt gegen den Willen des besagten Spielers normalerweise nicht tun; wenn er natürlich damit einverstanden ist, daß sein Charakter beispielsweise K.O. geht und dann später mit 'nem neuen Problem aufwacht, weil das einfach passen würde, ist das eine andere Sache. (Als Kompromiß ginge wahrscheinlich auch noch so was wie "okay, dein Charakter kriegt aufgrund seiner Niederlage eine neue Konsequenz, die er bis gerade eben noch gar nicht hatte, und dafür besteche ich dich mit einem Fate-Punkt" -- mag nicht ganz formal regelkonform sein, wäre aber wohl im "geistigen" Sinne von Fate. ;))

Offline Blechpirat

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #7 am: 10.02.2020 | 09:39 »
Das las ich eben in FoC auch noch mal. Da wird jemand ausgeschaltet, weil er gar nicht in der Lage ist, den gesamten Stress unterzubringen. Und der SL füllt alle Konsequenzen für ihn aus UND macht zusätzlich böse Dinge mit ihm.

Inzwischen überlege ich, ob es überhaupt geht, Taken Out zu sein, ohne alle Konsequenzen gefüllt zu bekommen.


Offline JollyOrc

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #8 am: 10.02.2020 | 09:55 »
Bei den taktisch denkenden Spielern (JollyOrc, ich meine dich) führt das aber dazu, dass sie lieber Taken Out wählen, als eine unangenehme Konsequenz zu akzeptieren. Deshalb muss Taken Out zumindest potenziell schmerzhaft sein.

*rauchwolke erscheint, der Ork kommt hustend aus ihr herausgestolpert*

Man hat gerufen?

Dir ist schon klar, dass für mich als bekennende Rampensau alleine die Tatsache, dass ich aus der jetzigen Szene raus bin, und da nix mehr zu melden habe, eigentlich schon die schlimmste aller Konsequenzen ist?

Davon ab: Man ist halt raus, die Party hat ein aktives Mitglied weniger, alles verschiebt sich zum allgemeinen Ungunsten. Sprich: Taken Out eines Individuums muss nicht zwangsweise für das Individuum mittel- oder langfristig schlecht sein. Es ist aber kurzfristig auf jeden Fall für die Gruppe die schlechtere Position und lädt Unwägbarkeiten ein.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline LordBorsti

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #9 am: 10.02.2020 | 10:09 »
@Blechpirat und @JollyOrc ihr denkt gerade ein bisschen "mechanics first" und nicht "fiction first"  :korvin:

Auch bei Taken Out gilt die Goldene Regel und Silberne Regel von Fate:

1. Decide what you’re trying to accomplish first, then consult the rules to help you do it.
2. Never let the rules get in the way of what makes narrative sense.

Zitat von: Fate Core SRD
If you don’t have any stress or consequences left to buy off all the shifts of a hit, that means you’re taken out.

Taken out is bad—it means not only that you can’t fight anymore, but that the person who took you out gets to decide what your loss looks like and what happens to you after the conflict. Obviously, they can’t narrate anything that’s out of scope for the conflict (like having you die from shame), but that still gives someone else a lot of power over your character that you can’t really do anything about.

Also erstmal rein auf narrativer Ebene entscheiden, was mit dem Charakter passiert (Goldene Regel Part 1).

"Der Bösewicht sticht dir seinen Degen in den Unterleib, Blutverlust & Schmerz machen dich kampfunfähig."

Dann regeltechnisch untermauern (Goldene Regel Part 2).

"Stichwunde im Unterleib ist sicherlich etwas, wovon sich dein Charakter nicht so schnell erholt. Schreib mal in den schweren Konsequenz Slot STICHWUNDE IM UNTERLEIB."

Dann Gejammer vom Spieler parieren  >;D

"Aber ich hab mich doch ausschalten lassen, damit ich keine Konsequenzen nehmen muss!"
"Nix da! Eine Stichwunde im Bauch ist eine schwere Verletzung, die deinen Char einschränkt und von der er sich nur langsam erholt und das bilden Konsequenzen am besten ab!" (Silberne Regel)

Wenn der Spieler mitreden will, was mit seinem Charakter passiert, muss er halt rechtzeitig aufgeben (concession).

« Letzte Änderung: 10.02.2020 | 12:47 von LordBorsti »
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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #10 am: 10.02.2020 | 10:35 »
Inzwischen überlege ich, ob es überhaupt geht, Taken Out zu sein, ohne alle Konsequenzen gefüllt zu bekommen.

Ich denke schon. Charles, der SC im Fate Condensed-Beispiel auf Seite 37 oben, wird ausgeschaltet, gefangen genommen, und verschleppt, "consequences intact" (er hat noch 'ne leichte und die schwere frei, in dem bewußten Beispiel hätte nur beides auch zusammen gegen die erfolgreiche Attacke nicht gereicht). Da hat sich halt der angreifende Ghoul, beziehungsweise die SL dahinter, nicht für einen schlimmeren Ausgang entschieden, obwohl er Charles in dieser Kampagne durchaus auch einfach beispielsweise hätte umbringen können -- das wäre halt nur die fürs Spiel langweilige Option gewesen, und wer will die schon? ;)

Und ja, LordBorsti hat natürlich auch nicht unrecht: wenn ich als Spieler mitreden will, wie mein Charakter genau aus dem Konflikt ausscheidet, dann ist dafür in erster Linie die Möglichkeit zum Aufgeben zuständig. Das kann ich ja beinahe beliebig machen, solange die Würfel für die nächste Attacke noch nicht gefallen sind -- also auch ganz knapp vorher, wenn sie eben erst angekündigt wird und ich mir anhand meines Charakterzustands und der Situation an sich eigentlich schon ausrechnen kann, daß ich jetzt baden gehe, wenn ich's zur mechanischen Abwicklung kommen lasse. Nur das Würfelergebnis der Attacke selbst darf ich halt vor meiner Entscheidung nicht mehr abwarten; wenn ich das machen will, dann muß ich mit dem Ergebnis auch leben, egal, wie's ausfällt. :)

(Außerdem kriege ich ja fürs Aufgeben mindestens einen Fate-Punkt -- mehr, wenn ich bereits mindestens eine neue Konsequenz eingesteckt habe. Das ist beim Ausgeschaltetwerden, ob nun "taktisch" oder nicht, für gewöhnlich nicht der Fall.)

Offline Blechpirat

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #11 am: 10.02.2020 | 10:53 »
(Außerdem kriege ich ja fürs Aufgeben mindestens einen Fate-Punkt -- mehr, wenn ich bereits mindestens eine neue Konsequenz eingesteckt habe. Das ist beim Ausgeschaltetwerden, ob nun "taktisch" oder nicht, für gewöhnlich nicht der Fall.)

Jetzt bring JollyOrc nicht auf dumme Ideen :)

@Blechpirat und @JollyOrc ihr denkt gerade ein bisschen "mechanics first" und nicht "fiction first"  :korvin:

Jetzt war ich es wieder? Gemein!  ~;D Ne, wenn du die Ausgangsfrage betrachtest, war diese komplett auf der Fiction-Ebene: Ich hatte beim Leiten das Problem, dass eine Spielerfigur (nicht von JollyOrc) ausgeschaltet war, meine Antagonisten aber nicht an sie herankamen und ich so keinen Hebel für die Fiktion hatte und das Ergebnis Taken Out so völlig belanglos war.

Offline LordBorsti

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #12 am: 10.02.2020 | 13:41 »
...
Jetzt war ich es wieder? Gemein!  ~;D Ne, wenn du die Ausgangsfrage betrachtest, war diese komplett auf der Fiction-Ebene: Ich hatte beim Leiten das Problem, dass eine Spielerfigur (nicht von JollyOrc) ausgeschaltet war, meine Antagonisten aber nicht an sie herankamen und ich so keinen Hebel für die Fiktion hatte und das Ergebnis Taken Out so völlig belanglos war.

Was war denn genau die (konkrete) Situation? Wenn ich das richtig verstehe, wurde die Handlung (ohne die Details zu kennen) des Antagonisten, die den Spielercharakter ausgeschaltet hat, nicht von seinen Kollegen unterbunden wurde. Ergo können daher die Auswirkungen dieser Handlung auch nicht von den anderen Spielercharakteren unterbunden werden  :think:
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Offline Blechpirat

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #13 am: 10.02.2020 | 13:46 »
Naja, das hier.
Beispiel: PC1 geht ausgeschaltet zu Boden. PC2 und PC3 stellen sich schützend über ihn und entscheiden das Gefecht zu ihren Gunsten.

Was tut ihr da, damit Taken Out ein schmerzhaftes Ergebnis ist, dass man als Spieler schon vermeiden möchte - aber eben nicht die Figur für immer kaputt macht.

Wir spielen mit der Ansage, dass ein Figurentod nur auf Wunsch des Spielers passiert.

Um es mal in eine einfache Fantasy-Situation zu schieben:

PC1-3 kämpfen gegen 3 Orks. PC1 wird von den Orks ausgeschaltet. PC2+3 stellen sich schützend über ihn und schalten die Orks aus. Nach dem Kampf fühlt PC2 den Puls von PC1 und [mir fällt nix cooles ein]

Was hättet ihr für Vorschläge?

HEXer

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #14 am: 10.02.2020 | 14:54 »
Ich stecke überhaupt nicht mehr in Fate drin, daher gehe ich hie rein von der narrativen Ebene aus. Ob sich das dann abbilden lässt, ist ja euer Problem.  >;D Aber es wurde ja "fiction First" noch mal explizit erwähnt.

Nach dem Kampf fühlt PC2 den Puls von PC1 und [mir fällt nix cooles ein]

- stellt fest, dass ein Armreif/Ring/Kette/Anhänger etc. bei dem Angriff verloren gegangen, beschädigt/zerstört wurde.
- bemerkt, dass ein Rüstungsteil defekt ist
- ein am Körper getragenes Schriftstück sich voller Blut gesogen hat und unleserlich geworden ist
- dass sich ein Splitter einer Waffe / ein abgebrochener Pfeil etc. in den Körper des KO Gegangenen gebohrt hat, der nur von einem Kundigen Heiler entfernt werden kann. Ansonsten drohen schwere, dauerhafte Konsequenzen.
- die wunde voller Dreck/Gift ist, das erst einmal umständlich entfernt werden muss
- Dass die Wunde nur ein Kratzer war, und der Charakter einen schlechten Ruf erhält, weil er bei Kämpfen sofort ausser Gefecht geht.
- irgendetwas durch die Wunde in den Körper eingedrungen ist (Lebewesen, Symbiont, Parasit, magischer Effekt...)
- der Charakter erst wieder das Bewusstsein erlangt, wenn [wichtiges Ereignis, bevorzugt für den Charakter selbst] bereits vorbei ist.

Und noch direkt im Kampf wäre es möglich zu definieren:

- der Gegner die Waffe des KO Gegangenen verwenden kann (die besser ist, als seine eigene).
- die Verteidiger es natürlich deutlich schwieriger haben, sich (und den Charakter zu verteidigen, da sie ihn ja nicht verletzen wollen oder auf ihn drauf treten.
- das ganze Blut die Gegner in einen Blutrausch versetzt, und sie einen Moralbonus erhalten.
- die Mitstreiter des KO Gegangenen andersherum einen Dämpfer in ihrer Moral haben.
- der Körper/die Ausrüstung des KO Gegangenen etwas wichtiger unter sich begräbt, einen Weg verstellt
- die Situation andere Figuren in das Kampfgeschehen involviert (innocent bystanders)
- Zeugen bemerken wie schnell der Charakter zu boden geht und sein Ruf leidet.

Insbesondere das hier wäre eine gutes Grundschema, um das Problem der Konsequenzen ein wenig zu umschiffen:

- dass sich ein Splitter einer Waffe / ein abgebrochener Pfeil etc. in den Körper des KO Gegangenen gebohrt hat, der nur von einem Kundigen Heiler entfernt werden kann. Ansonsten drohen schwere, dauerhafte Konsequenzen.

Sowas ähnliches wie ein "Soft Move" bei PbtA - du drohst etwas an, was die Gruppe zwar noch verhindern kann, aber eben wie ein Damoklesschwert über ihnen hängt, wenn sie es nicht abwenden. Du "drohst" also mehr mit einer Konsequenz, als dass du sie direkt verhängst. Nur Beispiele müsste man sich dafür noch überlegen.
« Letzte Änderung: 10.02.2020 | 14:58 von HEXer »

Offline KhornedBeef

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #15 am: 10.02.2020 | 15:41 »
Ich erinnere mich auch, dass das Fressen von Konsequenzen Spielerentscheidung ist, solange er noch im Konflikt ist, d.h. er kann immer entscheiden dass er keine nimmt und eben mit dem Stress-Ergebnis lebt (Ich bin nicht mehr sicher, wie Dresden Files das handhabt. Da gibt es ja Zauber mit dem Ziel, eine Konsequenz oder Tod zu verursachen, die dafür die Abwehr des Charakters und alle Kästchen und Konsequenzen "dazwischen" in Summe überwinden müssen. Ist aber kein Fate Core). Wenn du ihm jetzt beim Ausschalten einfach eine reindrückst, denkt er sich beim nächsten Mal halt "ich bekomme die Konsequenz eh, aber wenn ich sie jetzt nehme kann ich länger kämpfen und bekomme vielleicht Fatepunkte fürs Aufgeben". Du bekommst risikofreudigere Spieler für den Preis eines willkürlichen Regeleingriffs, sozusagen.

Jedenfalls, aus dem Kampf auszuscheiden ist ja normalerweise schmerzhaft, weil man nicht mehr handeln darf. Ich sehe ein minimales Powergaming-Problem, aber wie mit dem Fatepunkte-Horten geht das gegen des Geist des Spiels. Das kann man durch Regeln reparieren, oder indem man die Spieler irgendwie anders aktiviert.

Edit: HEXer war schneller

Davon unabängig sagt die goldene Regel in deinem Beispiel ganz klar, dass du eingeschränkt bist. Ich würde das berücksichtigen und sehen, was du Schmerzhaftes einführen kannst, was die Konsequenz- und Fatepunkt-Mechanik unagetastet lässt. Wie gesagt, ein Aspekt, ob einer des Charakters oder einen neuer, der eine bestimmte Handlungsoption beeinflusst. Glückspfote weg, Ruf als Weichei erhalten, Hemmungen gegenüber dem speziellen Gegner. Eben etwas, was man mit Mühe wieder beseitigen kann (wie eine Konsequenz), was aber nicht beim nächsten Kampf weniger robust macht.
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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #16 am: 10.02.2020 | 15:48 »
Schöne Beispiele, Hexer. Ich werde mal in mich gehen, warum mir da so wenig eingefallen ist... Du zeigst ja, dass es durchaus geht.

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #17 am: 12.02.2020 | 09:03 »
Ganz allgemein läßt sich wohl sagen, daß ich mich mit so was wie "taktischem Ausschaltenlassen" ohnehin schon in einer gewissen Regel-Grauzone bewege. Klar, das läßt sich so aus den Regeln herauslesen, ohne sich großartig verbiegen zu müssen -- aber: Wenn mein Charakter überhaupt Gefahr läuft, ausgeschaltet zu werden, dann steckt er doch wohl in einem Konflikt und hat's praktisch per Definition mit Gegnern zu tun, die ihm sowohl schaden können als auch wollen. Eine wie gute Idee kann's da also überhaupt sein, es wirklich bis zum Ausschalten kommen und diesen Gegnern damit ohne Entschädigung für mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten völlig freie Hand zu lassen? Und wenn ich mich darauf verlassen kann, daß der schlimmstmögliche Fall sooo schlimm schon nicht aussehen wird (weil's beispielsweise die NSC deutlich sichtbar eh nicht darauf anlegen oder die SL einfach zu nett ist)...zählt das dann überhaupt noch als "richtiger" Konflikt, oder wäre die Situation nicht von vornherein besser als Herausforderung, Wettstreit oder was-auch-immer-sonst modelliert worden? :think:

Normalerweise sollte ich als Spieler, wenn ich auf der sicheren Seite sein will, aus Konflikten, die ich wohl nicht mehr gewinnen kann, also vorzugsweise durch Aufgeben ausscheiden. Das ist so ziemlich das Verhalten, das die Fate-Regeln hier nahelegen, wenn sie's auch vielleicht nicht so deutlich sagen, wie es von anderen Systemen aufs "Kämpfen, bis der Letzte umfällt" konditionierte Spieler möglicherweise bräuchten...aber wenn das erst mal durchgesickert ist, sollte es eigentlich auch kein ganz so großes Problem mehr sein, beim Ausschalten eines SC, wenn's denn doch mal dazu kommt, die Samthandschuhe auch mal wegzulassen.

Offline KhornedBeef

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #18 am: 12.02.2020 | 10:51 »
Naja, erlaubt ist erlaubt, sonst wäre es verboten ;)

Aufgeben ist ja eine planvolle Entscheidung, während sich "oops, das hat mehr gescheppert als gedacht" aus einem Wurf ergibt. Du würdest die Möglichkeit also aus dem Spiel, dass das so passiert. Auf der anderen Seite kann ich deinen Ansatz etwas verstehen. Der fiktionale Unterschied zwischen den beiden ist nicht sehr groß. Die Frage ist, ob er eine unterschiedliche mechanische Behandlung rechtfertigt.

"Ich laufe fröhlich lachend auf den Ork zu und schlage mit meinem Holzschwert nach ihm!...oh, daneben. Haut er zurück?" "....7 Erfolgsstufen." "...oh. Ich schätze ich wirbele durch den Schlag einmal um die Achse, verdrehe die Augen und falle um"

"Ich laufe fröhlich lachend auf den Ork zu und schlage mit meinem Holzschwert nach ihm!...oh, daneben. Haut er zurück?" "....7 Erfolgsstufen." "Nehme ich. Mein Arm ist vom Ellebogen abwärts nur noch blutiger Matsch und ich halte mich gerade so auf den Beinen. Wenn er nochmal angreifen will, gebe ich auf und schlinge meinen Arm mit letzter Kraft um das Zaumzeug seines Pferdes, das ich mit einem beherzten Hieb in die Flanke zur Flucht antreibe, und entkomme so." " Hier sind deine Fatepunkte."

Das hat schon Potential, verschiedene Geschichten zu erzahlen, deswegen würde ich es drin lassen.
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Offline Marduk

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #19 am: 12.02.2020 | 10:53 »
Ganz allgemein läßt sich wohl sagen, daß ich mich mit so was wie "taktischem Ausschaltenlassen" ohnehin schon in einer gewissen Regel-Grauzone bewege. Klar, das läßt sich so aus den Regeln herauslesen, ohne sich großartig verbiegen zu müssen -- aber: Wenn mein Charakter überhaupt Gefahr läuft, ausgeschaltet zu werden, dann steckt er doch wohl in einem Konflikt und hat's praktisch per Definition mit Gegnern zu tun, die ihm sowohl schaden können als auch wollen. Eine wie gute Idee kann's da also überhaupt sein, es wirklich bis zum Ausschalten kommen und diesen Gegnern damit ohne Entschädigung für mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten völlig freie Hand zu lassen? Und wenn ich mich darauf verlassen kann, daß der schlimmstmögliche Fall sooo schlimm schon nicht aussehen wird (weil's beispielsweise die NSC deutlich sichtbar eh nicht darauf anlegen oder die SL einfach zu nett ist)...zählt das dann überhaupt noch als "richtiger" Konflikt, oder wäre die Situation nicht von vornherein besser als Herausforderung, Wettstreit oder was-auch-immer-sonst modelliert worden? :think:

Normalerweise sollte ich als Spieler, wenn ich auf der sicheren Seite sein will, aus Konflikten, die ich wohl nicht mehr gewinnen kann, also vorzugsweise durch Aufgeben ausscheiden. Das ist so ziemlich das Verhalten, das die Fate-Regeln hier nahelegen, wenn sie's auch vielleicht nicht so deutlich sagen, wie es von anderen Systemen aufs "Kämpfen, bis der Letzte umfällt" konditionierte Spieler möglicherweise bräuchten...aber wenn das erst mal durchgesickert ist, sollte es eigentlich auch kein ganz so großes Problem mehr sein, beim Ausschalten eines SC, wenn's denn doch mal dazu kommt, die Samthandschuhe auch mal wegzulassen.

Ich hab die Worte nicht gefunden gehabt, aber genau das. Ausgeschaltet werden darf ruhig unangenehm sein. Du gibst als Spieler weitestgehend dein Mitspracherecht auf und der SL sollte da ruhig Konsequenzen folgen lassen. Wer bis zum Taken Out kämpft ist selber Schuld
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Offline LordBorsti

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #20 am: 12.02.2020 | 12:32 »
Würde ich auch so unterschreiben, gerade weil es ja das Sicherheitsnetz das Aufgeben (concession) gibt.
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Offline Jiba

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #21 am: 13.02.2020 | 23:11 »
Schöne Beispiele, Hexer. Ich werde mal in mich gehen, warum mir da so wenig eingefallen ist... Du zeigst ja, dass es durchaus geht.

So, jetzt habt ihr's geschafft. Dank dem Hexer konnte ich nicht stillsitzen, bis ich nicht eine Fate-Zufallstabelle mit Komplikationen beim Ausgeschaltet-Werden daraus gemacht hatte. Vielleicht hilft sie ja auch dem Blechmann.  ;)

Fate-Random-Table-Ausgeschaltet" border="0

Ich mach auch eine PDF-Version, wenn gewünscht! Einige Fehlerchen habe ich auch schon gefunden.
« Letzte Änderung: 13.02.2020 | 23:16 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

HEXer

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #22 am: 13.02.2020 | 23:26 »
Wie cool ist das denn bitte?  :headbang:

Vielen Dank! (Das PDF hätte ich sehr gerne, wenns nicht zu viel Aufwand macht).

Offline Jiba

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #23 am: 14.02.2020 | 08:18 »
Hier ist die PDF der Taken-Out-Tabelle!  ;)

Jetzt auch mit einer Erklärung, wie man die Tabelle benutzt.  ;D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline KhornedBeef

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Re: Taken Out / Ausgeschaltet werden
« Antwort #24 am: 14.02.2020 | 08:37 »
Hier ist die PDF der Taken-Out-Tabelle!  ;)

Jetzt auch mit einer Erklärung, wie man die Tabelle benutzt.  ;D

 :d
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.