Autor Thema: Schmuddelwetter  (Gelesen 2467 mal)

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Offline Feuersänger

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Schmuddelwetter
« am: 22.02.2020 | 14:16 »
Die meisten mir bekannten Systeme (v.a. natürlich die mit simulationistischem Anspruch) haben mehr oder weniger ausführliche Regelblöcke für Modifikatoren aufgrund schlechter Wetterverhältnisse. Strömender Regen, matschiger Untergrund, Wind, Nebel, knietiefer Schnee und so weiter. In der Regel hagelt es für alles, was von einem lauen Frühsommervormittag abweicht, kumulative Abzüge. Diese Regelblöcke können kurz und knapp ausfallen wie bei D&D 5E, oder ausladend und kleinteilig wie bei PF; von DSA wage ich mal gar nicht zu reden.

Da würde mich jetzt mal interessieren, inwieweit diese Elemente bei euch zum Einsatz kommen.
Ich muss nämlich sagen: ich seh den Sinn dahinter nicht, außer hartwurstiger Simulation um der Hartwurst Willen.

Wie gesagt, meistens hagelt es Abzüge. Diese Abzüge gelten aber in der Regel für beide Seiten, sodass im Endeffekt lediglich der Whiff-Faktor erhöht und die Vorgänge (z.B. Kampf) nur in die Länge gezogen werden. So soll da der Mehrwert sein?
Es mag hie und da Ausnahmen geben, z.B. Monster die sich uneingeschränkt im Tiefschnee bewegen können - aber da dies eben Ausnahmen sind, könnte man das auch genausogut über monsterspezifische Sonderregeln abbilden.

Oder auch in der Exploration. Man kommt schlechter voran, hat Schwierigkeiten Dinge zu entdecken -- kurz, der Spielfortschritt wird behindert. Wozu soll das gut sein?

Kurz, ich neige eher dazu, dergleichen Firlefanz komplett zu ignorieren. Widrige Witterung kann man auch einfach als Fluff behandeln und gut.

Anekdote: unser letztes größeres Abenteuer hat der SL im Winter stattfinden lassen. Ich hatte schon befürchtet, er will uns ständig mit den Witterungsverhältnissen triezen, aber Irrtum -- er hat schnell klargestellt, dass es mechanisch keine Rolle spielen wird, er fand nur den Flair schön. Und siehe da, es hat geklappt.
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"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Online schneeland

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #1 am: 22.02.2020 | 14:22 »
Die meiste Zeit ist das bei mir nur Flair. Im Zweifelsfall gibt mir das einen zusätzlichen Faktor, den ich verwenden kann, um fehlgeschlagene Proben zu erklären.
Einzige Ausnahme: für so etwas wie Anschleichen bei strömendem Regen oder bei starkem Nebel wäre ich geneigt, den SCs einen Vorteil einzuräumen, weil die Wachen weniger weit sehen oder vielleicht durch das Donnergrollen des Gewitters abgelenkt sind.
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Offline Yney

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #2 am: 22.02.2020 | 14:58 »
In den meisten Fällen ist das Wetter Teil der Welt und des Flair einer Situation. Es gibt sicherlich Situationen, in denen ich den einen oder anderen Aspekt in die technische Umsetzung fließen lasse, aber hart festgeschriebene Regeln halte ich in diesen Fällen für unübersichtlich (kenne aber auch keine entsprechenden Ausarbeitungen). So wären die Charaktere beispielsweise auf matschigem Untergrund etwas langsamer und natürlic schränkt Nebel die Sicht ein. Das fängt aber nicht schon beim Nieselregen an. Nebel wird sicherlich Verstecken erleichtern und starker Wind verändert die Chancen etwas zu erlauschen etc. etc.
Aber gerae weil es da so viele Möglichkeiten gibt schieße ich hier aus der Hüfte.

Offline Der Nârr

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #3 am: 22.02.2020 | 15:16 »
Ich benutze Wetter und Wettertabellen im Spiel. Praktisch würfle ich in der Regel das Wetter Tage oder Wochen im voraus aus, damit ich mich darauf einstellen kann.

Zum einen wegen der hartwurstigen Simulation. Das Wetter ist halt so! Und wenn man auch recht konventionell "abenteuerliche" Situationen spielt wie einen Fluss zu überqueren, eine Steilwand zu erklimmern usw. hat das Wetter ja auch teils dramatische Auswirkungen, ist also spielrelevant. Ich finde nicht, dass der Spielfortschritt behindert wird. Gerade bei Hexploration kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Ich mag keine Hexploration und mache das nicht, die Spieler*innen kommen aber auch bei mir schon mal durch unbekannte Gegenden und da spielen natürliche Hindernisse und Gefahren eine Rolle. Dazu gehört auch der Umgang mit dem Wetter.

Zum anderen bringt es aber auch Flair und Color ins Spiel. Es ist nicht immer nur ewiger Spätsommer mit strahlend Sonnenschein, wie ich es in zu vielen Kampagnen erlebt habe. Es gibt Abwechslung. Mir ist das viel wert.
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Offline Sequenzer

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #4 am: 22.02.2020 | 15:25 »
Och die kommen hin und wieder immer mal zum tragen vorallem  wenn die SCs Möglichkeiten haben die entsprechend zu negieren oder andere Fähigkeiten dafür haben.
Wetter Tabellen und so Kram benutze ich  generell nicht. ich halt mich da an Regions Beschreibungen und machs halt dementsprechend.
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Offline nobody@home

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #5 am: 22.02.2020 | 15:33 »
Eigens aus dem Ärmel geschüttelte Wetterspezialregeln in einem System sind für mich dieser Tage erst mal ein Anzeichen dafür, daß das System mehr am Simulieren als am Tatsächlich-Gespielt-Werden interessiert ist. Im Spiel gehe ich dann ja doch eher davon aus, daß sich Charaktere und Kreaturen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ohnehin wettergerecht verhalten werden und damit größere Zusatzregeln eigentlich nur in wirklichen abenteuerrelevanten Extremfällen (wie beispielsweise einem Sturm auf hoher See) nötig sind...und die kann ich mir dann als SL auch gleich persönlich auf den konkreten Einzelfall zurechtschneidern, weil sich praktisch identische Extremsituationen sowieso selten genug wiederholen werden.

(Natürlich hab' ich da bei Fate leicht reden: erstens gibt's da einfach tatsächlich keine "offiziell abgesegneten und unbedingt verbindlichen" Wetterregeln, und zweitens kann ich Wetter- und sonstige Umwelteinflüsse vergleichsweise schnell und einfach über Aspekte und in "aktiveren" Fällen andere Charakterelemente abbilden und mit den Standardregelmechanismen abhandeln. Da ist ein Sturm? Okay, der ist Gut (+3) im Einschüchtern und Großartig (+4) im Schiffe versenken, laßt uns mal einen kleinen Wettstreit abhalten, um zu sehen, ob ihr da durchkommt oder Schiffbruch erleidet...und das ist jetzt nur mal eben schnell während des Schreibens aus den Fingern gesogen. :))

Offline YY

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #6 am: 22.02.2020 | 15:46 »
Es mag hie und da Ausnahmen geben, z.B. Monster die sich uneingeschränkt im Tiefschnee bewegen können - aber da dies eben Ausnahmen sind, könnte man das auch genausogut über monsterspezifische Sonderregeln abbilden.

Diese Sonderregeln setzen dann aber immer noch voraus, dass überhaupt Tiefschnee liegt. Den Grundgedanken, dass das irgendwie doof ist und man sich drum herum mogeln muss, wird man damit also nicht los ;)

Wie gesagt, meistens hagelt es Abzüge. Diese Abzüge gelten aber in der Regel für beide Seiten, sodass im Endeffekt lediglich der Whiff-Faktor erhöht und die Vorgänge (z.B. Kampf) nur in die Länge gezogen werden.

So pauschal stimmt das meiner Erfahrung nach nicht.
Da gibt es schnell große Unterschiede in Ausrüstung und Fähigkeit (allgemeiner: Vermögen), mit Wettereinflüssen umzugehen.
Und selbst wenn das nicht gegeben ist, macht die Zielsetzung immer noch einen Unterschied - wie angesprochen: Wer schleichen will, freut sich über Wind und lauten Niederschlag.
Wer nicht weit sehen muss und lieber selbst nicht gesehen wird, für den ist Nebel ein wesentlicher Vorteil, im Gegensatz zum in gleicher Weise betroffenen Gegenspieler, der gerne etwas sehen würde.
Man spricht ja nicht umsonst von Pionier- oder Jägerwetter ;)

Generell: Doch, das Wetter kann leicht ein entscheidender Faktor werden, mit dem man rechnen muss und (in taktischer Hinsicht) spielen kann.
Wo das nicht so ist, kann man es auch mal bei Flair belassen - also sowohl an Stellen, wo man auch anderes rafft oder Fünfe gerade sein lässt als auch da, wo es tatsächlich beide Seiten gleich beeinflusst; allerdings kann es in zweiterem Fall immer noch relevant sein, wenn es z.B. ein extern entstandenes Zeitlimit gibt und wichtig ist, wie schnell eine Seite ihr Ziel erreichen kann. Da ist ein beidseitig höherer Whiff-Faktor trotzdem keine spielerisch uninteressante Bremse.

Das Problem entsteht eher da, wo ein System zwar Wettereinflüsse postuliert, aber dann eben nicht genug (!) simuliert, um damit auch irgendwas Sinnvolles anfangen zu können.
Dann lässt man es besser ganz bleiben.


Und grundsätzlich kann man diese Einflüsse hoffentlich mit eher generell gehaltenen Modifikatoren abbilden.
Wenn man zwischen drei Sorten Regen und vier Sorten Nebel unterscheidet und dann am Ende doch bei den selben Modifikatoren landet, sollte man als Regelautor wohl noch mal in sich gehen ;)
 
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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #7 am: 1.03.2020 | 19:39 »
Also ich finde dass Wetter insbesondere im Combat as War dazugehört, genau wie Terrain.

Schwieriges Terrain macht normalerweise Nahkämpfern das Leben schwer, Regen/Wind/Nebel ist eben das Gegenstück für Fernkämpfer.   
Nebel/Sturm erlauben auch dem Rest der Gruppe sich eirgendwo vorbei zu schleichen, auch wenn man eben kein Dieb ist.
Und das beste daran ist dass findige Spieler diese Dinge in jedem System einsetzen können. Finde ich irgendwie spannender als Zauberlisten nach dem passenden Spruch zu durchsuchen.

Das Problem entsteht eher da, wo ein System zwar Wettereinflüsse postuliert, aber dann eben nicht genug (!) simuliert, um damit auch irgendwas Sinnvolles anfangen zu können.
Dann lässt man es besser ganz bleiben.

Das ist natürlich die Vorraussetzung. Einen leichten Wind der leichte -1 Abzüge gibt kann man sich in der Tat sparen. Aber ein Sturm der Fliegen und Pfeile unmöglich macht ist schon interessanter.

Wie gesagt, meistens hagelt es Abzüge. Diese Abzüge gelten aber in der Regel für beide Seiten, sodass im Endeffekt lediglich der Whiff-Faktor erhöht und die Vorgänge (z.B. Kampf) nur in die Länge gezogen werden. So soll da der Mehrwert sein?

Das gilt nur wenn beide Seiten in gleicher Weisen behindert werden. Was eher selten der Fall seien sollte.

Es mag hie und da Ausnahmen geben, z.B. Monster die sich uneingeschränkt im Tiefschnee bewegen können - aber da dies eben Ausnahmen sind, könnte man das auch genausogut über monsterspezifische Sonderregeln abbilden.

Uneingeschränkt mag selten sein, aber ganz normale Oger oder Riesen dürften sich ja im Tiefschnee deutlich besser bewegen können als Menschen, und werden damit eben entsprechend gefährlicher. Das bei jedem grossen Gegner dazu zu schreiben wäre doch etwas aufwendig. 

Oder auch in der Exploration. Man kommt schlechter voran, hat Schwierigkeiten Dinge zu entdecken -- kurz, der Spielfortschritt wird behindert. Wozu soll das gut sein?

Genau das gleiche kann man über Fallen, Monster, Wände und verschlossene Türen sagen. Abgesehen davon: ob der SL jetzt sagt: "ihr kommt nach einem Tag an" oder "ihr kommt nach drei Tagen an" ist jetzt auch nicht so schlimm für den Spielfortschritt.

Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Weltengeist

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #8 am: 1.03.2020 | 20:16 »
Ich werde häufig das Gefühl nicht los, dass diese und andere Abzüge durch "Umstände" (Sichtverhältnisse, feuchte Wände usw.) umso mehr zum Einsatz kommen, je hochstufiger die Gruppe ist. Es wirkt ein bisschen so, als bräuchte der SpL dann irgendwann etwas, um sicherzustellen, dass trotz Stufe 10 nicht einfach jede Probe gelingt. Und dann fällt uns eben der strömende Regen wieder ein, den wir auf Stufe 1 noch geflissentlich ignoriert haben, weil sonst ja nie jemand eine Probe geschafft hätte... ;)
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Offline Rhylthar

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #9 am: 1.03.2020 | 20:22 »
Ich werde häufig das Gefühl nicht los, dass diese und andere Abzüge durch "Umstände" (Sichtverhältnisse, feuchte Wände usw.) umso mehr zum Einsatz kommen, je hochstufiger die Gruppe ist. Es wirkt ein bisschen so, als bräuchte der SpL dann irgendwann etwas, um sicherzustellen, dass trotz Stufe 10 nicht einfach jede Probe gelingt. Und dann fällt uns eben der strömende Regen wieder ein, den wir auf Stufe 1 noch geflissentlich ignoriert haben, weil sonst ja nie jemand eine Probe geschafft hätte... ;)
Nee.
Das wäre eher der Fall mit so stufenangepassten "Hazards" aus diversen D&D 3.5-Büchern.

Sichtverhältnisse, Bodenbeschaffenheit, etc....das ist von Anfang an drin.  ;)
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Weltengeist

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #10 am: 1.03.2020 | 20:42 »
Sichtverhältnisse, Bodenbeschaffenheit, etc....das ist von Anfang an drin.  ;)

In den Büchern ja. Aber nach meiner Erfahrung meist nicht in den Spielsitzungen... ;)
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Offline DonJohnny

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #11 am: 1.03.2020 | 20:46 »
Bei mir kommt das ganz auf das System an

- Bei meiner Jäger-Kampagne vor ein paar Jahren, die in Detroit im Januar/Februar 2000 gespielt hat und so ein bisschen von 8 Mile inspiriert war, hat Wetter oft eine Rolle gespielt, aber nur für die Stimmung oder für den Plot (man kann nicht draussen übernachten). Regeltechnisch vielleicht nur fürs Autofahren.
- Bei Deadlands eher mal taktische Einschränkungen, Malus auf irgendwelche Schießen-Proben hab ich mir auch immer gespart.
- Bei den FFG-Star-Wars-Systemen nehme ich das gerne in den Kampf rein, da ist das aber auch supereinfach und attraktiv gelöst. Die Spieler kommen auf einen Planeten auf dem es dauernd stürmt und pisst? Gut, Setbackdie auf Schießen, Fahren und Survival, die Aliens die da leben kennen es nicht anders, kein Setback Die, Spieler die ein entsprechendes Talent haben ignorieren den SBD und können so ihre Fähigkeit nutzen, alles gut...
- Bei 13th Age ähnlich wie bei Deadlands, also im Rahmen des battle buildings...
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Sorcerer: "Du Idiot! Das sind Berge! Du hälst schon wieder die Karte falsch herum!"

Offline Rhylthar

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #12 am: 1.03.2020 | 20:53 »
In den Büchern ja. Aber nach meiner Erfahrung meist nicht in den Spielsitzungen... ;)
Als langjähriger SR 3.01-SL bei mir eigentlich schon (war dort wichtig für Modifikatoren). ;)
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #13 am: 1.03.2020 | 20:56 »
Das gilt nur wenn beide Seiten in gleicher Weisen behindert werden. Was eher selten der Fall seien sollte.

...okay, wieso denn das jetzt wieder? Etwa, weil ungemütliches Wetter grundsätzlich immer nur dann auftritt, wenn auch ein Gegner da ist, der es ausnutzen kann? wtf?

Wenn's in Strömen regnet, der Boden entsprechend überall Matsch ist, und die SC es gerade mit ganz hundsgewöhnlichen feindlichen Soldaten/Banditen/Orks zu tun haben, dann würde ich in der Tat davon ausgehen, daß das Wetter beide Seiten gleich behindert -- und zumindest in erster Näherung scheint mir das auch der wahrscheinlichere und häufigere Fall zu sein als der, daß man's bei strömendem Regen immer sofort mit Ogern, Riesen, und anderem Spezialungeziefer zu tun bekommt.

Offline Weltengeist

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #14 am: 1.03.2020 | 21:07 »
Also ich habe gerade bei niedrigstufigen Gruppen immer mal wieder Situationen erlebt, wo die konsequente Anwendung aller Modifikatoren (Verletzung, Sicht, Panik, Wetter, schlechte Ausrüstung, was man halt alles so hat) dazu führt, dass nichts mehr klappt. Im Kampf hatten wir dann auch schon Szenen, wo keine Seite mehr was getroffen hat. Und in Systemen, bei denen das passiert, "lernt" der Spielleiter dann, bei den Modifikatoren gerade am Anfang nicht so genau hinzusehen. Klar, Verletzungsabzüge kann man nicht so einfach ignorieren, aber solche Sachen wie Sicht oder Wetter werden dann gerne mal "vergessen".

Womit ich natürlich nicht behauptet habe, dass es nicht auch SpL geben kann, die das anders handhaben.
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Offline YY

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #15 am: 1.03.2020 | 21:10 »
Als langjähriger SR 3.01-SL bei mir eigentlich schon (war dort wichtig für Modifikatoren). ;)

Das ist ja aber auch ganz entschieden kein Stufensystem wie D&D mit abartig steiler Kompetenzkurve.
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Offline smerk

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #16 am: 1.03.2020 | 21:23 »

Bei einer Earthdawnrunde/Regeln Vagrant Workshop hat ein Spieler bei einer harmlosen Reise einen Mißerfolg gewürfelt. Die Regeln bei einem großtmöglichen Misserfolg besagen Folgendes: Es geschieht nicht, was du willst, und es wird noch schlimmer. Seine Ausführung kam prompt: Es gießt in Strömen und wir finden keine Höhle oder anderen alternativen Unterschlupf und werden klitschenass. Sehr schön, wie er spontan das Schmuddelwetter eingebaut hat.  :d


Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #17 am: 1.03.2020 | 22:31 »

Wie gesagt, meistens hagelt es Abzüge. Diese Abzüge gelten aber in der Regel für beide Seiten, sodass im Endeffekt lediglich der Whiff-Faktor erhöht und die Vorgänge (z.B. Kampf) nur in die Länge gezogen werden. So soll da der Mehrwert sein?
in den ich sag mal taktischen Auswirkungen der Umweltbedingungen, Reflexbögen oder gar Schwarzpulver und Regen(blanker Stahl rulet), mangelnde Sicht im Feuergefecht, d.h. Feuerrate toppt Reichweite, den Wetter und Klima Anforderungen angepasste Ausrüstung/Rüstung...
Deine Volldose mag dich unverwundbar machen viel Spass in Italiens Sonne, die Volldose mit eingebauter Klimaanlage andererseits...

Tiefschnee ordentlicher Speer und  Schneeschuhe

Aber vor allem strategischer Art, es macht viel Spass im Schlamm zu marschieren, logistisch wie Ausrüstung spez Wasser, Futter, Mun, Brennstoff und Transportmittel
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #18 am: 1.03.2020 | 22:39 »
Die relevante regelseitige Auswirkung von Wetter ist bei uns in der Tat die Reisezeit. Und gerade bei Ars Magica ist es schon ein spürbarer Unterschied, ob man eine Queste bei Sauwetter absolviert und 2-3 Seasons dafür verbrät, oder halt ein halbes Jahr wartet, bis das Wetter besser wird, damit man es in einer schafft. Mit allen Nachteilen, die Warten so mit sich bringt...

Offline Lord Verminaard

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #19 am: 1.03.2020 | 22:51 »
Wetter fließt in die Beschreibung ein und macht die Spielwelt lebendiger, als wenn immer "perfektes Reisewetter" herrschen würde. Regeltechnische oder relevante taktische/strategische Auswirkungen hat es eher selten, aber das heißt nicht, dass es nicht trotzdem einen Einfluss auf das Geschehen hat (Charaktere haben gute oder schlechte Laune, bemühen sich eher, das Wirtshaus zu erreichen bzw. schlafen unter freiem Himmel, zünden eher ein Feuer an, etc.)
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Offline Sphinx

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #20 am: 2.03.2020 | 10:41 »
Mir ist Wetter für gewöhnlich egal. Man spielt meistens irgend einen "Held" soll der Sagen: "Igit es regnet grade, die Geisel muss warten bis es wieder sonnig ist"?

Wenn ich leite vergesse ich meist überhaupt Wetter zu erwähnen. Und es ist ehr Situationsabhängig als Simuliert und deshalb erwähne ich es meist nur wenn es auch eine Auswirkung haben kann.
Ein Spielleiter mit dem ich aktuell Spiele würfelt es jeden Tag aus, mag dem einen oder anderen gefallen. Aber mir bringt es nichts, ist mein Charakter halt Nass oder Schwitzt mehr.
Entlockt den Spielern meist im Moment wo das Wetter wähnt wurde mal einen Kommentar durch ihren Charakter, danach ist es wieder vergessen und egal.

TLDR: Um eine Stimmung zu erzeugen/ Eine Szene zu untermalen Ja. Ansonsten komplett überflüssig.

Luxferre

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #21 am: 3.03.2020 | 06:56 »
Wetter fließt in die Beschreibung ein und macht die Spielwelt lebendiger, als wenn immer "perfektes Reisewetter" herrschen würde. Regeltechnische oder relevante taktische/strategische Auswirkungen hat es eher selten, aber das heißt nicht, dass es nicht trotzdem einen Einfluss auf das Geschehen hat (Charaktere haben gute oder schlechte Laune, bemühen sich eher, das Wirtshaus zu erreichen bzw. schlafen unter freiem Himmel, zünden eher ein Feuer an, etc.)

So handhaben wir das auch.

Noir

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #22 am: 4.03.2020 | 07:39 »
Bei uns, bzw. bei mir kommt es immer darauf an, was gerade für ein Abenteuer gespielt wird. Wenn Reisen und Reisezeit für das Szenario wichtig sind, baue ich Wetterregeln durchaus ein und ziehe sie durch. Ansonsten setze ich Wetter aber nur für Atmosphärezwecke ein.

Interessanterweise ist mir aufgefallen, dass "schlechtes Wetter" inzwischen in den Abenteuern, in denen ich mitgespielt habe und selbst die, die ich geleitet habe, ständig vorkommt ... keine Ahnung, ob das hier eine lokale Geschichte ist ... aber ich finde es inzwischen sogar mal ganz erfrischend, wenn der Spielleiter von "schönem Wetter" und "Sonne" spricht :D

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #23 am: 4.03.2020 | 07:56 »
Spannendes Thema.

Persönlich hängt es von sehr vielen Faktoren ab, was aber fast immer dazu führt, Wetter (und Wildnis) zu "bespielen", ist eine Personnage, die entsprechende Spezialisierungen mit sich bringt.

Offline bobibob bobsen

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Re: Schmuddelwetter
« Antwort #24 am: 4.03.2020 | 08:23 »
In meinen Settings ist irgendwie gefühlt immer Sommer, fällt mir gerade auf.
Liegt vielleicht daran das ich hauptsächlich Systeme spiele in denen man mit Ausrüstung etwas gegen Wetterauswirkungen machen kann und die SC eh schnell so reich das diese Ausrüstung Standart wird.
Rumschwurbeln mit null Effekt finde ich persönlich blöd.