Autor Thema: Keine Tode mehr  (Gelesen 30798 mal)

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Offline Sphinx

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #200 am: 4.03.2020 | 11:17 »
Ich hab über das ganze etwas nachgedacht.
Meint ihr das betrifft ehr einzelne am Spieltisch oder hält es dann die ganze Gruppe so?
Ich vermute die meisten die keine Tode wollen werden es durch Handwedeleien oder Spielwelt unlogische Dinge den Tot verhindern.

Jetzt wäre natürlich meine Frage wieso dann nicht einen Schritt weiter gehen und es direkt ins Spiel integrieren? Lässt sich ja nahezu überall irgendwie begründen.
Im SciFi mit Clonen o.ä. im Fantasy via Magie und in realistischeren Settings von mir aus durch z.B. gemeinsames Träumen. Dann kann zwar der Körper sterben, aber ohne erhöhten aufwand nicht der ganze Charakter. Und trotzdem ist ein "Tot" dann erst mal ein kleiner Rückschlag für die aktuelle unternehmung.

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #201 am: 4.03.2020 | 11:30 »
 
Zitat
Meint ihr das betrifft ehr einzelne am Spieltisch oder hält es dann die ganze Gruppe so?
Meine Vermutung: Das kann ganz unterschiedlich sein.
Und mal etwas überspitzt gesagt: Sobald vier am Tisch sagen: Natürlich wird gestorben! - Trauen sich die anderen beiden vielleicht nicht dagegen zu halten, und zu sagen: Wir haben damit aber ein Problem.

Zitat
Ich vermute die meisten die keine Tode wollen werden es durch Handwedeleien oder Spielwelt unlogische Dinge den Tot verhindern.
Man kann auch durch logische Dinge den Tod verhindern.
In jedem Fall ist es aber Manipulation des "Gamischen Ablaufs"-
Wo wir auch schon an dem Punkt wären- wo Rollenspiel mal wieder als Spiel aus der Reihe schlägt:
Es gibt seit jeher SL- Schirme- Hinter die die Spieler nicht blicken können.
Und hier kommt auch das Element Story dazu, mit der das Game nunmal Hand in Hand geht.

Und man könnte die Frage stellen: "War die (auch von mir)viel gepriesene  Herausforderung vielleicht schon immer eine Illusion?"

« Letzte Änderung: 4.03.2020 | 11:42 von Issi »

Noir

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #202 am: 4.03.2020 | 11:32 »
@Grey: Emotional erholen, "nur" weil ein Charakter gestorben ist, musste ich nie. Bei mir kann das schon vorkommen - aber dann hat das eher mit den Geschehnissen innerhalb der Geschichte zu tun. Das Ende von Sons of Anarchy hat mich zum Beispiel noch tagelang beschäftigt. Das lag aber nicht daran

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Hier war es die ganze Geschichte, die zu dem Ende führt.
Natürlich können mich Charaktertode schocken und sie können mich auch traurig machen. Ich erinnere mich da an Deadwood.

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Aber deshalb muss ich nicht ewig grübeln. Ich grübele vielleicht darüber, wie es so kommen konnte ... und ob ich es am Ende passend finde, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Da ist es dann in vielen Fällen so, dass ich da den Autoren zustimmen muss.

Bzgl. Happy End: Sowohl als auch. Das Ende von "The Mist" (dem Film), das ich bis heute für das düsterste Ende der Filmgeschichte halte, feiere ich total. Und das obwohl

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Auch das Ende von Black Death finde ich extrem gut, weil es so schön thematisch ist. Das heißt natürlich nicht, dass ich glückliche Enden gar nicht leiden kann. Im Gegenteil. Ich mag das auch.

Offline nobody@home

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #203 am: 4.03.2020 | 11:44 »
Ich vermute die meisten die keine Tode wollen werden es durch Handwedeleien oder Spielwelt unlogische Dinge den Tot verhindern.

...oder auch durch spielweltlogische Dinge. Eventuell braucht's dazu freilich eine gewisse Bereitschaft, schon vor dem Moment gegenzusteuern, an dem die Kugel sonst das Gehirn des SC über den Boden verteilen würde -- besagte Verteilung erst abzuwarten, dann sofort als felsenfest gesetzt zu sehen, und erst dann die Frage zu stellen, wie jemand das denn bloß überstehen soll, würde natürlich in den meisten Kontexten gewisse Probleme aufwerfen. ;)

Offline tartex

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #204 am: 4.03.2020 | 11:57 »
Nicht weitererzählen, aber übrigens kann man das Charakterkonzept eines getöten Charakters leicht umverpackt in einer anderern Kampagne recyclen.

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Offline Grey

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #205 am: 4.03.2020 | 12:05 »
@Data: Klingt für mich insgesamt, als hättest doch eher mehr emotionale Distanz zu den Charakteren als z.B. ich. Was nicht heißen soll, dass ich "ewig" über den Tod eines liebgewonnenen Charakters grüble, aber nach Ende eines mitreißenden Films noch 1-2 Stunden ist durchaus normal.

Nicht weitererzählen, aber übrigens kann man das Charakterkonzept eines getöten Charakters leicht umverpackt in einer anderern Kampagne recyclen.
@tartex: Wenn sich für dich das emotionale Innenleben eines Charakters einfach in eine andere Verpackung einbauen und rebooten lässt, dann hattest du aus meiner Sicht nie wirklich eine Beziehung zu ihm.
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Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #206 am: 4.03.2020 | 12:07 »
Nicht weitererzählen, aber übrigens kann man das Charakterkonzept eines getöten Charakters leicht umverpackt in einer anderern Kampagne recyclen.

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Klingt nach "Der Angriff der Klonkrieger"  ~;D

Hatten mal einen leidenschaftlichen Zwergen-Spieler am Tisch (Der hat dann immer nur die Namen verändert/-Ok-und die Bartfarbe) ;D

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #207 am: 4.03.2020 | 12:12 »
@tartex: Wenn sich für dich das emotionale Innenleben eines Charakters einfach in eine andere Verpackung einbauen und rebooten lässt, dann hattest du aus meiner Sicht nie wirklich eine Beziehung zu ihm.
Ich glaube tartex meinte, dass die Beziehung sogar den Tod überdauert, und die "Seele der Figur" einfach in einen neuen SC inkarniert. :D

Offline Grey

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #208 am: 4.03.2020 | 12:23 »
Ich glaube tartex meinte, dass die Beziehung sogar den Tod überdauert, und die "Seele der Figur" einfach in einen neuen SC inkarniert. :D
Mag sein, dass derlei für tartex funktioniert. Für mich ist es ein No-Go. Wenn ich einen Charakter wirklich mit emotionaler Tiefe spiele, dann ist er einzigartig. Wenn ich das gleiche Konzept einfach -- neues Spiel, neues Setting -- in eine neue Figur übertragen kann, dann ist es für mich kein Individuum, sondern das Konzept wird zur reinen Gussform für irgendein seelenloses Etwas. Kann zwar auch Spaß machen, aber dann betreibe ich rein strategisches Rollenspiel, und meine Figur ist keine Person in einer Geschichte, sondern ein Pöppel mit vielleicht ein bisschen Ambientespiel-Flair.
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Noir

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #209 am: 4.03.2020 | 12:23 »
@Data: Klingt für mich insgesamt, als hättest doch eher mehr emotionale Distanz zu den Charakteren als z.B. ich. Was nicht heißen soll, dass ich "ewig" über den Tod eines liebgewonnenen Charakters grüble, aber nach Ende eines mitreißenden Films noch 1-2 Stunden ist durchaus normal.

Ich glaube nicht, dass ich eine wirklich größere emotionale Distanz zu Charakteren habe. Ich glaube, ich kann einfach schneller wieder in die "reale Welt" zurückschalten. Was völlig wertfrei zu verstehen ist. Ein Spielercharakter ist für mich halt eine Spielfigur. Die kann ich toll finden. Die kann ich liebgewinnen. Ich kann es auch RICHTIG beschissen finden, wenn sie sterben ... aber am Ende des Tages bleibt es eine Spielfigur.

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #210 am: 4.03.2020 | 12:30 »
Mag sein, dass derlei für tartex funktioniert. Für mich ist es ein No-Go. Wenn ich einen Charakter wirklich mit emotionaler Tiefe spiele, dann ist er einzigartig. Wenn ich das gleiche Konzept einfach -- neues Spiel, neues Setting -- in eine neue Figur übertragen kann, dann ist es für mich kein Individuum, sondern das Konzept wird zur reinen Gussform für irgendein seelenloses Etwas. Kann zwar auch Spaß machen, aber dann betreibe ich rein strategisches Rollenspiel, und meine Figur ist keine Person in einer Geschichte, sondern ein Pöppel mit vielleicht ein bisschen Ambientespiel-Flair.
Naja- klar- wiederholt man da immer wieder ein SC-Konzept-
Ob es immer rein strategisch ist, weiß ich nicht.
Vielleicht haben manche auch das Gefühl, ihre verstorbene Figur war mit ihrer Geschichte noch nicht zu Ende- und man braucht für das Konzept einen neuen SC um es weiter bzw.- (für sich selbst befriedigend genug zu Ende zu spielen).
Und deshalb fühlt man sich noch nicht bereit ein völlig neues Konzept zu spielen. Weil der Reiz des alten noch nicht ausgeschöpft war.(Das war, denke ich, bei unseren Zwergen Spieler so)

Offline Grey

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #211 am: 4.03.2020 | 13:07 »
Und deshalb fühlt man sich noch nicht bereit ein völlig neues Konzept zu spielen. Weil der Reiz des alten noch nicht ausgeschöpft war.(Das war, denke ich, bei unseren Zwergen Spieler so)
Ich kenne den Zwergenspieler jetzt nicht und müsste ihn im Spiel erleben, um mir eine eigene Meinung bilden zu können. Da will ich ihm nichts unterstellen.

Meine Reaktion auf den Tod eines wirklich liebgewonnenen Charakters bestand bislang jedes Mal darin, mir als neuen Char etwas zu machen, das völlig in eine andere Richtung ging: auf den Magier folgte ein Söldner, auf den Priester ein Barde usw. Wie jemand ein Charakterkonzept einfach auf ein neues Blatt übertragen und unter neuem Namen weiterspielen kann, ist mir emotional einfach völlig unverständlich.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #212 am: 4.03.2020 | 13:09 »
Zitat
Ich - also ich PERSÖNLICH - verstehe diese Angst vor dem Verlust nicht, weil ich die epische Geschichte nicht nur mit dem Charakter stehen oder fallen sehe ... es wird ein neuer Charakter kommen und der wird eine ebenso gute Geschichte abgeben ...

Das kommt halt sehr auf die Geschichte an. Offensichtlich spielen wir unterschiedliche Arten von Geschichten. Bitte nicht Missverstehen soll keine Wertung sein und erklärt vielleicht auch warum wir unterschiedlicher Auffassung sind.

Offline Der Läuterer

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #213 am: 4.03.2020 | 13:11 »
Ich glaube, das Problem ist nicht wie schwer der Verlust des Chars wiegt, sondern was ansonsten noch vom Tage übrig bleibt.

Es geht dabei auch weniger um die Art des Verlustes - die Scheidung, die Kündigung, der Hund / die Katze stirbt...

Wenn so etwas der letzte Anker, die letzte Säule, im Leben war, den man verloren hat, dann kann selbst der Verlust eines RPG Chars einem Menschen die Beine wegreissen, selbst dann, wenn man so etwas vielleicht selbst überhaupt nicht nachvollziehen kann.

In den 90ern gab es hier in Dtl. den sog. LARP Mord, bei dem ein Vereinsmitglied ein anderes umbrachte, weil der den Tod seines Chars zu verantworten hatte.
Ein anderer Rollenspieler brachte sich (auch in den 90ern) nach dem Char Tod um, indem er im Kettenhemd und im Schlauchboot auf einen See hinaus paddelte und das Boot dort versenkte.

Sein ganzes Glück, alles Wohl und Wehe, an nur einer einzigen Säule fest zu machen ist immer gefährlich.
Vielleicht kein Job, keine Freundin, mit der Familie zerstritten, kaum Bekannte, keine sonstigen Hobbies, zumeist allein zuhause.

Bricht dann auch noch der nicht-reale Teil des Lebens weg...
Dann kann alles geschehen. Und das ist dann überaus real.
Dann wiegt der Verlust des geliebten Chars sehr schwer.
Das hat emotionale Folgen mit Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.

In Dtl. nehmen sich jährlich 10K Menschen das Leben.
Jeder einzelne davon ist einer zu viel.
Aber die Wenigsten machen so etwas aufgrund des Verlustes ihres Chars im RPG. Zum Glück.
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
        Method Actor: 96% | Storyteller: 83% | Casual Gamer: 13%

Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
- Luc de Clapiers Marquis de Vauvenargues -

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #214 am: 4.03.2020 | 13:23 »

In Dtl. nehmen sich jährlich 10K Menschen das Leben.
Jeder einzelne davon ist einer zu viel.
Aber die Wenigsten machen so etwas aufgrund des Verlustes ihres Chars im RPG. Zum Glück.[/size]

Klar.
Aber was ist dann deine Lösung?
SC dürfen nur sterben, wenn die Spieler emotional stabil sind?

Offline takti der blonde?

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #215 am: 4.03.2020 | 13:26 »
Klar.
Aber was ist dann deine Lösung?
SC dürfen nur sterben, wenn die Spieler emotional stabil sind?

Anders herum, die entsprechende Spieler.in sagt mir bestenfalls, wenn ein Figurentod für sie nicht verkraftbar ist.

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #216 am: 4.03.2020 | 13:29 »
Zitat
Ich kenne den Zwergenspieler jetzt nicht und müsste ihn im Spiel erleben, um mir eine eigene Meinung bilden zu können. Da will ich ihm nichts unterstellen
.
Ok. Ich wollte nur sagen, dass das keine emotionslose Strategie sein muss, sonderen auch eine höchst emotionale Angelegenheit sein kann, warum man sowas macht.

Zitat
Meine Reaktion auf den Tod eines wirklich liebgewonnenen Charakters bestand bislang jedes Mal darin, mir als neuen Char etwas zu machen, das völlig in eine andere Richtung ging: auf den Magier folgte ein Söldner, auf den Priester ein Barde usw. Wie jemand ein Charakterkonzept einfach auf ein neues Blatt übertragen und unter neuem Namen weiterspielen kann, ist mir emotional einfach völlig unverständlich.
Vielleicht ist die Figur für dich dann wirklich tot. Du verabschiedest dich dann von ihr für immer.
Anderen fällt das nicht so leicht. Sie hängen noch so sehr an ihrem SC, dass sie ihn in irgendeiner Form "weiterspielen" wollen.
Kurz- sie akzeptieren den Rollenwechsel nicht. Sie sind emotional noch nicht offen für Neues.

(Vielleicht sind das dann Spieler für die eine Gruppe ohne SC-Tod einfach besser geeignet wäre, weil solche Rollenwechsel dann nicht erzwungen werden)

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #217 am: 4.03.2020 | 13:30 »
Anders herum, die entsprechende Spieler.in sagt mir bestenfalls, wenn ein Figurentod für sie nicht verkraftbar ist.
Die Praxis sagt: Das werden manche aber nicht tun. Sie schlucken das dann in dem Moment lieber herunter.-(Weil es ja auch eine gewisse Schwäche offenlegt, sich von einer fiktiven Figur nicht trennen zu können.)
Man kann sich (auch wenn es natürlich wünschenswert wäre) leider nicht darauf verlassen, dass jeder das automatisch tut.

Offline takti der blonde?

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #218 am: 4.03.2020 | 13:31 »
Die Praxis sagt: Das werden manche aber nicht tun. Sie schlucken das dann in dem Moment lieber herunter.-(Weil es ja auch eine gewisse Schwäche offenlegt, sich von einer fiktiven Figur nicht trennen zu können.)

Im Vorfeld erfragen, kann helfen oder eben eine Einigung post hoc erreichen.

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #219 am: 4.03.2020 | 13:35 »
Im Vorfeld erfragen, kann helfen oder eben eine Einigung post hoc erreichen.
Kann man machen. Aber selbst da kann es sein: In Session 0 war alles noch gut und SpielerX stabil. -Zum Zeitpunkt des SC Todes-ist das aber anders. Nix mehr stabil.

Sowas wie emotionale Stabilität ist ja keine Konstante, die immer gleich bleibt. Die kann sich immer mal wieder verändern.
Darauf wollte der Läuterer ja hinaus.

Edit. Ein "Aber du hast doch damals vor einem Jahr gesagt, dass der SC Tod für dich  kein Problem ist."-hilft dann in der aktuellen Situation auch nicht wirklich weiter.
« Letzte Änderung: 4.03.2020 | 13:38 von Issi »

Offline takti der blonde?

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #220 am: 4.03.2020 | 13:38 »
Kann man machen. Aber selbst da kann es sein: In Session 0 war alles noch gut und SpielerX stabil. -Zum Zeitpunkt des SC Todes-ist das aber anders. Nix mehr stabil.

Sowas wie emotionale Stabilität ist ja keine Konstante, die immer gleich bleibt. Die kann sich immer mal wieder verändern.
Darauf wollte der Läuterer ja hinaus.

Ja, dann sprichst du danach nochmal drüber. Finden sich sicherlich Lösungen und sei es, dass nicht mehr zusammen gespielt werden kann.

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #221 am: 4.03.2020 | 13:42 »
Ja, dann sprichst du danach nochmal drüber. Finden sich sicherlich Lösungen und sei es, dass nicht mehr zusammen gespielt werden kann.
Mit manchen Menschen kann man sprechen, auch in emotional belastenden Situationen. (Dafür müssen sie sich nämlich öffnen) Aber nicht mit allen.

Hätten die Fälle, die der Läuterer geschildert hat, dies gekonnt, (hätten sie erklärt, dass der Tod ihrer Figur sie aktuell zu stark belastet -dann hätte man ja darauf reagieren können)- und es  wäre wohl nicht zu Mord und Selbstmord gekommen.

"Du musst ja nur Reden" ist mir deshalb hier zu pauschal, Sorry.

Edit.
Wenn man das als SL merkt und mitkriegt- kann man es ansprechen.
Wenn der Spieler das selbst herunterspielt, um keine Blöße zu zeigen, wird es schwerer.


Idee- Vielleicht könnte man als SL einen Art Überlebensjoker anbieten, den Spieler ohne sich zu erklären, ziehen können.
Den muss man ja nicht in Anspruch nehmen-aber man kann.
« Letzte Änderung: 4.03.2020 | 13:58 von Issi »

Offline takti der blonde?

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #222 am: 4.03.2020 | 13:46 »
Mit manchen Menschen kann man sprechen, auch in emotional belastenden Situationen. (Dafür müssen sie sich nämlich öffnen) Aber nicht mit allen.

Hätten die Fälle, die der Läuterer geschildert hat, dies gekonnt, (hätten sie erklärt, dass der Tod ihrer Figur sie aktuell zu stark belastet -dann hätte man ja darauf reagieren können)- und es  wäre wohl nicht zu Mord und Selbstmord gekommen.

"Du musst ja nur Reden" ist mir deshalb hier zu pauschal, Sorry.

Edit.
Wenn man das als SL merkt und mitkriegt- kann man es ansprechen.
Wenn der Spieler das selbst herunterspielt, um keine Blöße zu zeigen, wird es schwerer.

Nicht ganz. Solange du nicht therapeutisch ausgebildet bist, kannst du eben nur reden. Wir sprechen ja aus der Rolle eine.r Mitspieler.in.

Offline bobibob bobsen

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #223 am: 4.03.2020 | 13:47 »
Ich habe eine Runde mit zwei depressiven Mitspielern. Da haben wir alle kritischen Inhalte ausgeschlossen. Natürlich schränkt das ein aber inzwischen sind mir beide Mitspieler sehr ans Herz gewachsen.
Ich wäre schon sehr Traurig wenn wir nicht mehr miteinader spielen könnten.

Offline Issi

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Re: Keine Tode mehr
« Antwort #224 am: 4.03.2020 | 13:52 »
Nicht ganz. Solange du nicht therapeutisch ausgebildet bist, kannst du eben nur reden. Wir sprechen ja aus der Rolle eine.r Mitspieler.in.
Ich habe wirklich versucht dir nahe zu legen, was ich meine. (Man kann nur Probleme  ansprechen, von denen man weiß oder die man zumindest erahnt) - Ich bin wohl gescheitert.
Und gebe den Versuch auf. Sorry.