Manche Spieler wollen Tode, manche nicht.
Manche Spieler wollen sterben können.
Aber grundsätzlich wollen Spieler dass ihr SC schon überlebt, in der Form, dass sie dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen sind.
Spaß am Verlieren selbst, mögen manche vielleicht haben, die Mehrheit aber im Moment des Verlustes nicht.- (Und das ist ja auch gar nicht das Ziel- Der Verlust darf und soll schmerzlich sein.
Denn ohne den Schmerz und die Angst gäbe es auch das Adrenalin, von dem Du sprichst, nicht.)
Vorteile für den SC sind keine Vorteile für den Spieler und schon gar keine Vorteile für den SL.
Das ergibt für mich keinen Sinn. Es sei denn, es besteht keinerlei Bindung zwischen Spieler und SC. Was aber in den meisten Fällen nicht der Fall sein dürfte.
Der Spieler fiebert normalerweise mit seiner Figur mit, und möchte, dass sie es schafft.
Du vergisst völlig zwischen Charakter und Spieler zu trennen. Nur weil mein Charakter den meisten Spaß hat, habe ich als Spieler noch lange keinen Spaß.
Die einzige Person, die überhaupt Spaß haben kann, ist der Spieler. Eine Figur selbst, hat weder vom Spieler unabhängige Gedanken, noch vom Spieler unabhängige Gefühle.
Sie kann auch nicht vom Spieler unabhängig denken und handeln, weil sie gar nicht existiert.
Gedanken und Gefühle werden vom Spieler geliehen.
Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass jmd Figuren spielt, die dem eigenen Wesen komplett konträr laufen. Also "böse" Figuren z.B.
Wenn die dann draufgehen, ist es dem jeweiligen Spieler vielleicht halbwegs egal.
Aber normalerweise ist bei den meisten Spielern zumindest, ein gewisse Identifikation vorhanden.
Ich mag es, wenn mein Charakter durch die (grüne) Hölle (Maraskans) geht, wo es frustrierend und lebensgefährlich ist. Bekommt mein Charakter Dinge geschenkt, langweilt mich das.
Das kann ich absolut nachvollziehen.
Was du dann suchst, ist echte Herausforderung (Hindernis trotz Tödlichkeit zu überwinden), nicht unbedingt den Tod.
Das ist ein Unterschied
Ich hatte schon unglaublich spannende Abende voller Adrenalin, bei denen es am Ende mein Charakter nicht geschafft hat zu überleben. Sau geil! Und ich hatte schon Abende bei denen immer wenn man dem Tode nahe war, Riesenadler oder Thor auftauchte, um einen zu retten. Für meinen Charakter super geil, für mich todeslangweilig. Ich hasse Riesenadler!
Yepp- der Adressat bist du, nicht deine Figur.
Du willst dich nicht langweilen- du willst echte Herausforderungen für deine Figur.
Wenn deine Figur jedoch sterben würde, weil der SL entscheidet, dass sie einfach so beim Essen erstickt , also ohne jede Herausforderung, dann wärst du vermutlich genauso gelangweilt.
Ich sehe den SL nicht als Beschützer der SCs, sondern als Natur.
Ich sehe den SL auch nicht als Beschützer- aber als einen "Fan" der SC.
Das hindert die SL nicht daran, die Welt möglichst realitätsnah zu simulieren.
Aber sicher nicht um jeden Preis.
Bestimmte Dinge, die durchaus realistisch wären, sind im Rollenspiel nämlich zumeist ausgeschlossen- Siehe-Folter, Vergewaltigung, uÄ:
Denn wären ihm die Figuren, und die Spieler dahinter komplett gleichgültig, dann wäre das mMn. ein SL Fail.
Er erschafft eine "reale" Welt und wenn SCs mit ihr interagieren, hat er natürlich zu reagieren. Wenn eine Welt nur Herausforderung wäre, dann wären die SCs die Gegner dieser Welt. Erst wenn die SCs in der Welt sind, ein Teil von ihr und den gleichen Gesetzen der Sterblichkeit unterliegen, erfahre ich Immersion. Eine Welt die kein Eigenleben kennt, sondern bloße Herausforderungen für den SC bietet, zerstört die Immersion. In einer solchen Welt würden die meisten meiner SCs Suizid begehen.
Erstmal die Welt, die erschaffen wird, ist niemals real, sie versucht sich dem, was wir unter Realität verstehen, anzunähern- aber nicht, ohne Rücksicht auf die Spieler zu nehmen, die in den Figuren nunmal gefühlmäßig drinstecken.
Sie ist also höchstens realitätsnah.
Und innerhalb dieser Welt werden Herausforderungen angeboten.
(Dass sie nur aus solchen besteht, habe ich zumindest nie behauptet. )
Das Eigenleben, von dem du sprichst, findet jedoch auch nur, über die geliehenen Gedanken/Gefühle der Spieler statt.
Da die Figuren und die Welt unabhängig von den Spielern schlicht nicht existieren.