Nein, keine Angst, es gibt keine neue Spiellinie, aber eine Anekdote, wie auch in einer über 10 Jahre laufenden Kampagne noch Missverständnisse über Spielart und Spielziele herrschen können. Gespielt wurde eigentlich Vampire - mit der Ausgangslage, dass die Koterie (welche schon ein hohes Standing in der Stadt hat) von dem Sire eines PCs gefragt wurde dafür zu sorgen, dass der Bauauftrag des abgebrannten Polizei HQs nicht an gehassten Konkurrenten geht, sondern an seine neue Baufirma. Im Kopf des GM (nämlich mir) haben sich nächtliche Sabotageaktionen, Konzernzentraleninfiltrationen und Intrigen auf Kindredebene, also eher Action-Szenen abgespielt. Stadessen wurden Bauausschüsse, Vergaberechte und ein Riesenstapel Ordner und der Wahnsinn des Büroalltages angespielt. Und wenn die Spieler etwas in der Tiefe anspielen, dann liefere ich auch als SL. Nachdem dies aber über 1-2h so weiterging, habe ich einen Cut gemacht und einfach mal gefragt, ob die Spieler Bock hätten Office: The Stapling zu spielen oder evtl. doch wieder Vampire.
Es folgte eine längere und sehr ergiebige Diskussion über Spielziele und Motivation. Nur weil ich als GM 5 mögliche Handlungsplätze aufmache, müssen die nicht alle bespielt werden, sondern die Spieler haben einfach die Wahl, auf was sie Bock haben und dann wird dort der Fokus drauf gelegt. Das vielfältige Angebot ist also keine zu entschärfende Bombe, die hochgeht, wenn man sich nicht drum kümmert, sondern nur eine mögliche Angriffsfläche.
Fazit: Auch in langjährigen Gruppen kann es manchmal ganz gut sein, dann und wann über Spielart/ziele/motivation zu sprechen, sonst kann es einem passieren, dass man Office: The Stapling spielt.