Als guten Kontrast zu D&D kann ich auch das Warhammer Fantasy Rollenspiel (4. Edition) empfehlen.
Man spielt in einer Welt, die von Chaoskulten, Rattenmenschen, Orks, Untoten und anderen Schrecken bedroht wird.
Als Würfel benötigt man lediglich den W100. Bei einer Probe muss man gleich oder unter seinem Attributs- bzw. Fertigkeitswert würfeln, um erfolgreich zu sein. Leichte oder schwierige Proben erhöhen oder senken diesen Wert. Hat man z.B. einen Athletik-Wert von 39 und soll eine Einfache (+40) Probe ablegen, würfelt man gegen einen Wert von 39+40= 79
Die Charaktererschaffung kann je nach Vorliebe entweder zufällig sein oder man kann auch vieles, selbst die Attribute, von Hand setzen. Wählt man die zufällige Methode, erhält man Extra-Erfahrungspunkte, die man am Ende der Charaktererschaffung in die Erhöhung von Attributen oder Fertigkeiten investieren kann. Verteilt / wählt man von Hand, erhält man diese Extra-Erfahrungspunkte nicht.
Statt "Klassen" wie in D&D spricht man hier von sogenannten "Karrieren", die von aus D&D bekannten Dingen wie dem Magier, Priester oder Dieb hin zu "normalen" Berufen wie dem Gesandten, dem Adligen, dem Dorfbewohner, dem Bettler oder dem Kutscher reichen.
Jede dieser Karrieren hat noch einmal 4 Stufen.
Beim Dorfbewohner sehen diese Stufen z.B. folgendermaßen aus:
Stufe 1: Bauer
Stufe 2: Dorfbewohner
Stufe 3: Ratsmitglied
Stufe 4: Dorfältester
Erhalten sowohl die bei der Karrierestufe angegebenen Attribute als auch die angegebenen Fertigkeiten eine bestimmte Zahl von Steigerungen (und hat man sich im Laufe der Abenteuer ggf. die richtige Ausrüstung besorgt) kann man gegen die Zahlung weiterer Erfahrungspunkte entweder eine Karrierestufe "aufsteigen" (z.B. vom Bauern zum Dorfbewohner) oder in eine andere Karriere wechseln (z.B. von der Karriere "Dorfbewohner" zur Karriere "Jäger").
Im Kampf würfeln Angreifer und Verteidiger jeweils eine vergleichende Probe (anders als in D&D, wo nur der Angreifer würfelt). Das Ergebnis des Angreifers bestimmt auch gleichzeitig die getroffene Trefferzone (z.B. Kopf, Torso oder Arm).
Der Schaden einer Waffe wird nicht seperat ausgewürfelt sondern setzt sich aus einem festen Wert nach Waffe, dem Stärkebonus und den erzielten Erfolgsgraden zusammen. Dieser Schaden wird danach durch den Widerstandsbonus und die getragene Rüstung (wenn vorhanden) reduziert.
Kämpfe sind tödlicher als in D&D 5, und besonders "kritische Treffer" können langfristige Nachwirkungen wie Knochenbrüche oder sogar abgetrennte Körperteile verursachen.
In einem Kampf gegen einen Wolf hatte einer der Charaktere durch kritische Treffer zuerst einen gebrochenen Arm erhalten und wurde, als er bei 0 Wunden war (Wunden sind in Warhammer ungefähr das, was in D&D TP sind. Allerdings werden die Wunden nach einer festen Formel berechnet (und manchmal über Talente modifiziert), statt wie in D&D ausgewürfelt zu werden) durch eine gewürfelte 100 auf der Tabelle für kritische Treffer sofort auseinandergerissen. (Hätte der SC überlebt, hätte der gebrochene Arm 44 Tage bis zur Heilung gebraucht und selbst dann hätte es noch das Risiko gegeben, dass der Arm nicht korrekt verheilte und einen permanenten Malus auf bestimmte Fertigkeiten mit sich gebracht hätte...)
In D&D 5 hätten sich der Fighter und der Wolf so lange die TP runtergeprügelt bis einer von ihnen auf 0 gefallen ist.