Ich lese keinen Roman mehr in Papier.
Ich kenne da einige in meinem Umfeld, die fast ausschließlich auf digitales zurückgreifen.
Des Weiteren sind in meiner Gruppe PDFs an der Tagesordnung. Man muss dazu sagen, dass wir aber auch durch die Bank technisch versiert sind und alle Tablets bis hin zu Surfaces besitzen.
Da muss man eben schauen, was andere machen und nicht nur das eigene Umfeld - wohl auch so ein Grund, warum Buch bzw. Print allgemein seit einer ganzen Weile "totgeschrieben" wird.
Am Computer aufgewachsen bin ich auch, aber mir gehen Tablets & Co. in Sachen Bedienung dermaßen gegen den Strich, dass das keine Option ist, bis sich die Konzeption deutlich ändert.
Da hat für mich das Buch in Sachen
useability die Nase ganz weit vorn.
Aber alle Spiele, die mich halt erstmal nur interessieren, kaufe ich zuerst in PDF.
Romane nur noch digital, schon alleine um nicht Kistenweise Bücher irgendwo zu lagern.
Gegenprobe: Wenn es keine PDFs gäbe, würde man das Zeug dann gar nicht kaufen oder als Print?
Wenn bei mir die Antwort "gar nicht" ist, hole ich mir i.d.R. auch keine PDF-Ausgabe.
Aber da hat sich gerade in Sachen Romane mein Nutzungsverhalten deutlich verändert. Vor 20 Jahren war ich die reinste Bücherfräse, aber selbst bei meinem vorherigen Arbeitgeber mit extremen Leerlaufzeiten auf der Nachtschicht habe ich sehr selektiv gelesen und dann lieber ein Sachbuch oder Fachliteratur erneut als irgendeine Schundliteratur.
Für die banale Unterhaltungsliteratur ist da die Platz- und Gewichtsfrage schon relevant, klar.
Ist eben die Frage nach der eigenen Konsumstruktur (genau wie beim Thema Umweltbelastung, wenn einem das wichtig ist - da hauen die Endgeräte für die PDF-Nutzung schon ordentlich rein).
Die Wertlosigkeit von Büchern* wird durch die Digitalisierung halt irgendwie schlimm deutlich.
*bzw. diese verrückte Kiste, dass Medien"inhalte" eben so bizarr nicht-dinglich sind und entsprechend nicht das gleiche Verkaufsmodell wie zum Beispiel Brötchen haben können
Können schon; es ist nur schwerer sicherzustellen, dass sich die Kundschaft auch an das Modell hält.
Da geht es weniger drum, was das technisch und konzeptionell sinnvollste wäre, sondern darum, dass der (wie auch immer aufgezogene) legale Erwerb mindestens genau so leicht bzw. günstig sein muss wie die Raubkopie oder einen spürbaren Mehrwert bietet.
Bei Letzterem geht man z.B. im Indiespielebereich oft genug den Weg über die physische Ausgabe - das PDF gibts geschenkt und erst über die Printausgabe bezahlt man die Arbeit des Autoren mit.
Im rein elektronischen Bereich ist das aber ein ähnliches Problem wie mit Musik. Da gehen viele Anbieter angesichts des Preisdrucks auf Masse: Irgendwelche Schundliteratur bekommt man da für einen Klicker und einen Knopp legal auf Plattform X. So einfach und günstig, dass es die meisten lieber da guten Gewissens kaufen als es irgendwo anders zu kopieren.
Aber dafür hat man dann eben eine unüberschaubare Flut an Mist, aus der man die halbwegs brauchbaren Sachen irgendwie rausfiltern muss. Zusammen mit den ärgerlichen Endgeräten führt das bei mir als ehemaligem Vielleser dazu, dass ich mir das gar nicht erst anschaue. Die höhere Veröffentlichungsschwelle für gedruckte Bücher hatte und hat da neben allen Ärgernissen für angehende Autoren auch ihr Gutes.