Autor Thema: Ich erzähle von The Labyrinth  (Gelesen 754 mal)

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Offline sma

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Ich erzähle von The Labyrinth
« am: 5.04.2020 | 13:32 »
Ich habe David Bowies Musik bei iTunes rausgesucht und kann nun über das The Labyrinth Abenteuerspiel schreiben, das ich mir neulich gekauft habe. Es kommt als knapp 280 seitiges Hardcover im Taschenbuchformat daher, wobei die letzten Seiten allerdings Farbtafeln aus aus Jim Hensons zweitbestem Film (der beste war natürlich der Dunkle Kristall) von 1986 sind, der Vorbild für das Buch war.

So wie Sarah ihren versehentlich weggewünschten Babybruder, suchen auch die Charaktere der Spieler etwas im Labyrinth des Koboldkönigs und haben dafür 13 Stunden Zeit. Doch fangen wir vorne an.

Das offiziell als Abenteuerspiel bezeichnete Rollenspiel richtet sich definitiv an Anfänger und natürlich Fans des Spielfilms. Es ist familienfreundlich und IMHO gut geeignet, um mit dem Nachwuchs gemeinsam spannende Abenteuer zu spielen – wenn denn die Magie eines 34 Jahre alten Spielfilms überspringt. Wenn nicht, kauft es euch einfach, weil es ein wunderschönes Buch (das übrigens genau so aussieht, wie Sarahs Buch aus dem Film) mit drei Lesebändchen ist, das auf jeder Seite eine Aussparung hat, welche die beiden beiliegenden W6 aufnimmt. Es ist sparsam aber stimmungsvoll illustriert.

Für einen Charakter entscheidet man sich zuerst, ob es ein Zwerg, Feuerkopf, Kobold, Mensch, Ritter von Einst, eine Hörnerbestie oder ein Wurm sein soll. Daraus leiten sich Besonderheiten ab, etwa der Beruf eines Zwergs, das Würmer winzig sind – aber Wände erklettern können oder das der Feuerkopf seinen Kopf werfen kann. Wer einen Menschen spielen möchte, sollte etwas über den Charakter des Charakters preisgeben, denn das Labyrinth passt sich in Aspekten an die Menschen an, die es besuchen.

Als nächstes definiert man etwas (oder würfelt es mit 1W6 aus), worin der Charakter gut ist und was er nicht so gut kann. Menschen haben zwei Dinge, in denen sie gut sind. Das können so Dinge sein wie Singen und Tanzen, Horchen und Entdecken oder Rennen und Springen. Eine Schwäche könnte ängstlich oder eigennützig sein.

Schließlich überlegt sich die Gruppe, was sie im Labyrinth sucht.

Ach ja, einen Namen sollte der Charakter auch noch bekommen (im Anhang gibt's eine Würfeltabelle für jedes Volk) und natürlich kann man auch noch das Aussehen beschreiben.

Kommen wir zu den Regeln.

Gewürfelt wird mit 1W6 gegen eine vom SL (dem Koboldkönig bzw. der Koboldkönigin) festgelegte Schwierigkeit zwischen 2 und 6, wobei "hoch ist gut" gilt. Passt eine Besonderheit oder gibt es vorteilhafte Umstände oder besitzt man einen passenden Gegenstand, würfelt man 2W6 und wertet den besseren. Greift die Schwäche des Charakters oder sind die Umstände gegen einen oder fehlt ein wichtiger Gegenstand, gilt der schlechtere von 2W6. Hilft man sich gegenseitig, wird die Schwierigkeit um 1 reduziert.

Das waren die gesamten Regeln.

Positiv finde ich, dass Kampf nicht besonders und extradetailliert geregelt ist. Zum einen ist der nicht der Schwerpunkt des Systems und zum anderen funktioniert er genau so wie jede andere Probe. Der Spieler sagt, was der Charakter erreichen will, der SL legt eine Schwierigkeit fest und dann entscheidet ein einzelner Würfelwurf.

Will die sanftmütige Lena, eine riesige Hörnerbestie, die Köpfe von zwei anstürmenden Kobolden zusammenschlagen, ist das Schwierigkeit 5, wobei die Größe von Lena von Vorteil ist. Das sie eigentlich sanftmütig ist, lassen wir als Nachteil unter den Tisch fallen, weil die Szene gerade action-geladen ist und Lena (vom Vorbild Ludo abgeschaut) Kobolde nicht mag. Wären es mehr Kobolde, könnte der SL die Schwierigkeit auf 6 anheben oder irgendwann einfach sagen, dass sie Lena überrennen.

Aber wie spielt man das Spiel?

Die Charaktere haben 13 Stunden, sich von zufälliger Szene zu zufälliger Szene durch das Labyrinth zu arbeiten, um den Koboldkönig zu treffen und so ihr Ziel erreichen. Zunächst einmal sucht man hinter der Mauer, reist dann durch den Irrgarten, dann das Land von Einst, die Koboldstadt und kommt schließlich im Schloss an. Für jeden der fünf Abschnitte sind 22 Szenen beschrieben, die jeweils ein Hindernis darstellen. Kann es überwunden werden, machen die Charaktere Fortschritt indem sie von Szenen N zu N+1W6 gelangen. Eine gewürfelte 1 bedeutet, dass sie sich verirren oder anderweitig Zeit verlieren und eine Stunde vergeht. In jedem Abschnitt beginnt es neu mit Szene 1.

So könnten hinter der Mauer Szenen 1, 5, (eine Stunde verloren), 8, 13, 17, (eine Stunde verloren) und 20 erlebt werden, bevor endlich der Irrgarten erreicht wird.

Jede Szene wird in Regel "randomisiert", damit man sie auch mehrfach spielen kann. Es können neben Konflikten auch soziale Interaktionen, Rätsel oder aber auch kleine Logikaufgaben wie eine Schachstellung oder "welches Streichholz muss man entfernen" sein. Für noch mehr Zufall und um das Labyrinth zu beleben, gibt es im Anhang einige nützliche Würfeltabellen.

Das Labyrinth mag übrigens nicht betrogen werden. Wer also statt im Irrgarten die Wege zu benutzen, durch die Hecken brechen will, soll eine passende Antwort vom SL erhalten. Vielleicht wachsen nun überall giftige Dornen oder man entdeckt, einen rostigen Drahtzaun im Gestrüpp. Natürlich fordert das Spiel den SL aber auf, Aktionen der Spieler in der Regeln zuzulassen, Fan der Charakter zu sein und der ganze andere übliche Kram, auf den ich jetzt nicht eingehe. Nicht weil er nicht sinnvoll ist, sondern weil schon hundertmal in anderen Regeln gelesen.

Reicht die Zeit nicht, werden die Charaktere zu NSCs und Teil des Labyrinths. Sie vergessen einfach ihre Aufgabe. Schaffen sie's jedoch, könnte man, wenn es mir nicht total zuwider wäre, in Bücher zu schreiben, auf eine "Gästebuchseite" im Buch eine Widmung hinterlassen. Sarah, Ludo und die anderen haben dort schon unterschrieben.

Bleibt also nur noch, das Spiel zu spielen.

Offline Grummelstein

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Re: Ich erzähle von The Labyrinth
« Antwort #1 am: 5.04.2020 | 16:27 »
Ein wirklich schönes Buch.
"...
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Offline T.Dorst

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Re: Ich erzähle von The Labyrinth
« Antwort #2 am: 5.04.2020 | 17:42 »
Ein wirklich schönes Buch.
Kann ich nur so unterschreiben.
Habe mir letzte Woche extra noch einmal den Film angesehen bevor das Buch bei mir angekommen ist.
Die Aussparung für die Würfel ist nochmal ein besonderer Hingucker, der gut zum Buch passt.
Empfehlenswert!
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Offline Jinx

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Re: Ich erzähle von The Labyrinth
« Antwort #3 am: 5.04.2020 | 18:07 »
Habt ihr einen Link zur Hand?
Ich finde alles mögliche nur nicht das beschriebene Buch. ::)
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Online schneeland

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Re: Ich erzähle von The Labyrinth
« Antwort #4 am: 5.04.2020 | 18:56 »
Der Roland listet das Buch hier - allerdings gerade nicht lieferbar.

Ich hoffe ja, dass das jemand übersetzen mag (meine Labyrinth-Erinnerungen sind halt deutsch).
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Offline Jinx

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Re: Ich erzähle von The Labyrinth
« Antwort #5 am: 5.04.2020 | 19:08 »
Vielen Dank.
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