Wie ich schon öfters in den jeweiligen Threads beschrieben habe, ist für mich eben wenig das Problem dass sich zwei Leute gleichen Geschlechts küssen, sich lieben oder zusammen sind, als wie wenn es irgendwie mir speziell mit einer politischen Agenda oder als "special effect" unter die Nase gerieben wird.
Wie kommst du darauf, dass einige Sachen dir das unter die Nase reiben wollen? Du bist ja derjenige, der das nicht einfach stehen lassen kann (Batwomans/Kate Kanes Beziehungen unterscheiden sich ja z.B. nicht wesentlich von denen von Batman/Bruce Wayne und werden ähnlich dargestellt - dass einige Leute meinen, da würde ihnen eine "politische Agenda" unter die Nase gerieben, sagt imo mehr über diese Leute aus, als über die Serie).
Bzw. zeugt das von einem gewissen Disconnect, wenn heteronormative Beziehungen dann im Gegenzug als "Agenda-frei" betrachtet werden.
Bestes Beispiel wäre James Bond: dafür, dass die Filme angeblich eine Phantasie vom strahlenden Frauenhelden sein sollen, wird in fast jedem der alten Filme superaggressiv darauf hingearbeitet Bond
monogam zu verpartnern. Immer hat er etwas mit genau einem Bond Girl (nicht etwa mehreren auf einmal) und in der Regel endet der Film mit einem romantischen Stelldichein der beiden, welches auf mehr hindeutet. Dass es in jedem Film eine andere Frau ist, ändert nichts daran - der Teil, welcher eigentlich der Kern der "Schwerenöter"-Phantasie wäre, das Beenden der Beziehung und weiterziehen zur nächsten Eroberung, wird nicht gezeigt (macht Bond mit ihr Schluss? Oder serviert sie Bond ab, als sie erkennt, dass Bond zwar ganz nett für einen One-Night-Stand ist, aber nicht beziehungsfähig?). Da steckt also auch eine Agenda drin, nämlich dass (im Zuge der Mainstream-Moral der Zeit in welcher die Filme entstanden sind) möglichst nur monogame Beziehungen gezeigt werden sollen, weil das als das (für die eher konservative Zielgruppe der Filme) erstrebenswerte Ideal gilt.
Nebenbei gesagt, fand ich die aggressive Romantik-Schiene damals, als ich als Kind die Filme gesehen habe, ziemlich doof (die
anderen problematischen Aspekte der alten Filme habe ich in dem Alter noch nicht wirklich registriert - das Bewusstsein dafür kam erst später). Ich wollte Geschichten über einen Geheimagenten der Abenteuer erlebt - nicht einen, der bei gedämpften Licht und leichter Jazzmusik durch irgendwelche Betten turnt.