Einen schlechten Film damit zu verteidigen, dass die Kritiker alles nur -isten beliebiger Geschmacksrichtung wären, ist offensichtlich nur dann sinnvoll, wenn die Kritiker tatsächlich solche sind und der Film in Wahrheit ganz toll war. Ursprung für diesen Thread war ja aber von meinem Verständnis nicht, dass es schlechte Filme gibt die Leute mit schlechten Ausreden verteidigen, sondern dass ein bestimmtes Klischee (der winselnde Idiot, die Teflon-Heldin) überhand nehmen und dieses Klischee Filme schlecht macht.
Mir persönlich geht es so, dass ich zwar beobachte, dass viele (und mehr als früher) Hauptrollen weiblich besetzt werden (und finde das auch insgesamt gut so), kann aber nicht sagen, dass die Wahl des Geschlechts bei einem Großteil der eher mäßigen Vertreter für mich den Film schlecht gemacht hätte. Ob der Protagonist nun eine Teflon-Susie oder ein Teflon-Bubi ist, oder ob der Nebencharakter nun ein winselnder Idiot ist oder eine winselnde Idiotin wertet für mich den Film nicht wirklich signifikant auf oder ab. * Ich glaube kaum, dass ich z.B. die neue StarWars-Reihe oder StarTrek Discovery besser gefunden hätte, wären da irgendwelche Geschlechterrollen durchgetauscht worden. Ich habe den Vorwurf der "Gender-Agenda" an sich die Filme/Serien schlecht macht aber auch schon in Fällen gehört, wo das an sich ein Kritikpunkt sein sollte, z.B. im Bezug auf The Expanse - und diesen Vorwurf kann ich eben nicht so ganz nachvollziehen.
*Da kann man jetzt natürlich nachfragen, warum ich es dann positiv bewerte mehr Frauen in bestimmten Rollen und vielleicht auch Männer oder Angehörige weiterer Geschlechter in anderen zu sehen: Solange es neue Perspektiven eröffnet oder mit Erwartungen spielt kann ich das immanent erfrischend finden; ansonsten emfinde ich Vorbildrollen und Repräsentation auch abseits des konkreten Werkes ganz schön.