Musst du in dem Fall aber, denn
werden in diesem Kontext eben damit entschuldigt, dass Männer eben so sind oder so sein sollten. Das wird natürlich in schönere Worte verpackt ("Durchsetzungsfähigkeit", "Stärke", "sich nicht von Gefühlen beeinflussen lassen", "rational"), aber letztendlich bezeichnet ja "toxische Männlichkeit" eben die schadhaften Ausprägungen eines übersteigerten Männlichkeitsbildes. Das wird dann sogar von Männern repliziert, die nicht narzisstisch veranlagt sind, die sich aber trotzdem so verhalten, einfach weil das für Männer als wünschenswert angesehen wird.
Das ist aber wirklich teilweise ein sehr schmaler grad, und wirft die Frage auf:
Wann ist Selbstbewusstsein gesund?
Und ab wann wird es schadhaft für mich und andere?
Ich wage mal ganz platt zu sagen: Wenn mir die Empathie abhanden kommt.
Wenn ich andere nur benutze, und nicht mehr in ihrem Wesenskern wahrnehme und wertschätze.
Wenn sie für mich austauschbare Objekte werden, die nur meinen Status erhöhen oder mir sonst wie dienlich sind.
Edit. Ein Narzisst z. B. besitzt gar kein echtes Selbstbewusstsein
Er erschafft sich stattdessen ein unnatürlich überhöhtes. IdR. auf Kosten anderer.
Und natürlich hat eine Gesellschaft an Menschen Erwartungen. Und häufig möchte sie starke, durchsetzungsfähige Menschen haben.
(Ob die noch Gefühle haben, und wie dieses Selbstbewusstsein Zustande kommt, danach wird leider wenig gefragt. Hauptsache sie wirken "stark")