Und ich halte diese Aussage von Marko für sehr, um nicht zu sagen:äußerst grenzwertig.
Auf einem "der hat aber angefangen" Niveau argumentiere ich hier nicht.
Das ist, mit Verlaub, absolut irrelevant.
Vielleicht ist mir da im Studium zu sehr eingebläut worden, bei Quellen stets den
Kontext zu beachten. Klar, auf rein emotionaler Ebene mag einem das egal sein. Aber um die Aussage vernünftig einordnen zu können oder um etwas Dampf aus der Situation zu nehmen und sein Gegenüber und dessen Motivationen zu verstehen, ist es sehr wohl von Belang.
Die Leute möchten nicht etwas anderes sondern sie wollen mehr- und zwar in Form eines Schnellstarters.
Also möchten sie etwas, dass es (so) bislang noch nicht gibt. Also etwas ...
anderes?
Auf der einen Seite monieren sie, dass Degenesis zu wenig bekannt ist (und sich zu schlecht verkauft)und sie es deshalb auf free to play umstellen mussten. Und auf der anderen Seite wehren sie sich absolut vehement dagegen, etwas raus zu bringen, das dem ganzen (also Degenesis bekannter zu machen) dienlich sein dürfte? Das ist ein ziemlich komisches Geschäftsmodell.
Vielleicht fehlt mir da die entsprechende Quelle. Abgesehen davon, dass sie es womöglich schade finden, die Bücher nicht mehr auf Deutsch herausbringen zu können, bleibe ich lieber bei der mir bekannten Quelle:
In a market oversaturated with Kickstarters and granulated expansion sets, DEGENESIS takes a fundamental leap forward: from today, our entire publication library, past, present, and future, is available to anyone in the world for free.
This Free to Play model is one of a kind and unique to the industry. We want to share our universe with as many of you out there as possible, and we believe that you will help us populate and expand it from this point forward. Help us spread the word!
Ich sehe da nur ein anderes Geschäftsmodell. Ob das trägt oder nicht, wird die Zeit schon zeigen. Aber ich bin auch kein BWLer oder anderer Wirtschaftsprofi, der das wirklich einschätzen könnte. Mag sein, dass du da mehr Hintergrundwissen hast und das besser einschätzen kannst, ich warte einfach mal ab und freue mich, dass ich Material kostenlos bekomme.
Und wo wir grade dabei sind: Wenn ich Eigentümer eines Verlages wäre, und ein Mitarbeiter würde eine solche Aussage tätigen, wäre das in meinem Augen (ein) geschäftsschädigendes Verhalten...
Die Aussage ist hier wenig von Belang. Du formulierst für dich schon im Konjunktiv und darüber hinaus ist Marco in dieser Hinsicht nicht Mitarbeiter, sondern Eigentümer. Außerdemgibt es wohl eine ganze Reihe von Rollenspielen, die auch ohne Schnellstarter auskommen. Und letztlich ist die Aussage mir zu ambivalent. Möchtest du damit andeuten, dass du jemanden wegen einer solchen Aussage eine Abmahnung geben oder fristlos kündigen würdest? Oder etwas anderes? Ich bin mir da einfach gerade nicht sicher. Bevor ich eine falsche (die erstere) Lesart habe, würde ich da gerne mehr wissen.
Man sollte die Kirche im Dorf lassen und nicht übertreiben-auch nicht als Fanboy. Die optische Qualität von Degenesis (insbesondere der Rebirth Edition) ist unbestritten sehr gut. Aber es kommt ja eben nicht nur auf die Optik sondern auch auf den Inhalt an. Und für mich ist Degenesis kein 5-Sterne-Produkt. Und allen anderen Systemen, die einen Schnellstarter haben, zu unterstellen, sie seien ein billiger Abklatsch bzw. Convenience-Rollenspiele ist auch ziemlich vermessen und daneben.
1. Auf wen beziehst du dich mit "Fanboy"? Ich finde das mitunter als sehr negativ konnotierten Begriff.
2. "Convenience-Rollenspiele" sind nach meiner Definition Spiele, die wenig(er) Einarbeitungszeit brauchen, um direkt losspielen zu können, die (wie z. B. PbtAs) Genre Emulationen darstellen oder (wie z. B. Fate), mehr frei definieren lassen. Spiele, die keinen großen Regelwust oder ein extrem ausgearbeitetes umfangreiches Setting haben, das womöglich noch mit vielen Querverstrickungen etc. arbeitet. Sprich: Ein Rollenspiel, das weniger Einarbeitungszeit braucht um direkt loslegen zu können und es Spielern möglichst leicht macht, reinzukommen/zu spielen. Da ist durchaus nichts Negatives dran. Es ist eben bequemer (convenient). Ich spiele solche Spiele auch gerne. Aber Degenesis ist eben genau am anderen Ende der Skala.
3. Wer hat denn anderen Systemen unterstellt, sie seien ein "Billiger Abklatsch" weil sie einen Schnellstarter haben? Oder dass sie deshalb "Convenience-Rollenspiele" seien?
À propos: Conan 2D20 hat auch nen Schnellstarter...
Wo ist da gerade der Zusammenhang zu Conan 2d20?
Es ist auch überhaupt nicht die Aufgabe & Funktion eines Schnellstarters, Details, Tiefe und Breite des vollen Produktes abzudecken. Das kann und soll ein Schnellstarter nicht. Ein Schnellstarter soll einen ersten Einblick in die Welt und die Regeln vermitteln-und Lust auf mehr machen. Für Details und Tiefe ist dann das GRW da und zusätzliche Quellenbücher.
Die Startregion ist zudem auch kein Problem: Man legt einfach eine fest und nimmt die dann. Am besten eine, die das Setting ganz gut darstellt und vielleicht auch schon so 2-3 Besonderheiten des Settings beinhaltet.
Genau. Das sind alles die Gründe, aus denen (
vermute ich!) Marco eben keinen Schnellstarter selbst herausbringen möchte. Abgesehen davon ermutigt er doch Leute, Degenesis weiterzuentwickeln.
Mag sein, dass es Leute gibt, die sich tatsächlich noch hinsetzen, und in mühevoller, stundenlanger Kleinarbeit in/mit ihren Gruppen das so machen. Es soll jedoch auch Leute geben, die keine Zeit und/oder Lust haben sich durch 400-600 Seiten Regelwerk zu lesen, ehe sie sich mal hinsetzen, überlegen und spielen können. Oder Leute, die sich vielleicht zunächst mal einen ersten Eindruck verschaffen wollen und/oder probespielen wollen, ehe sie sich ein Regelwerk zulegen um sich näher/intensiver damit auseinanderzusetzen. Und genau für sowas ist ein Schnellstarter gut.
Yep. Genau das steht in SMVs oben genanntem Zitat. Er positioniert sich mit seinem Produkt eben diametral. Und mit einem erfahrenen Spielleiter, der Setting und System kennt, eine Proberunde zu spielen ist doch nach deiner eigenen Aussage auch gut, um sich einen Eindruck zu verschaffen.
Yo und für andere ist es nicht wert sich in Degenesis einzuarbeiten oder einarbeiten zu wollen...
Das ist genau die Aussage, für die du Marco kritisierst. Aber schön, dass wir uns da einig sind.
Abgesehen davon: Es ist ja schön, wenn du (dir) oder die Franzosen einen Schnellstarter machen. Aber: So etwas sollte eigentlich vom Verlag aus kommen, denn er müsste ja eigentlich ein Interesse daran haben, dass Degenesis bekannter wird (und mehr Abnehmer findet). Zumindest war doch das der Grund für die Umstellung auf free to play-oder habe ich da was falsch verstanden?
Ich weiß nicht? Ich nehme das erstmal als ein neues Geschäftsmodell. Für mehr fehlen mir schlicht die nötigen Informationen. Wird das irgendwo genauer erklärt?
Ich glaube einfach nicht, dass es ihm nur oder so primär darauf ankommt, Degenesis einfach nur bekannter zu machen. Er möchte definitiv dabei die Qualitätsstandards halten. Gerade die Ansprüche, die er selbst an sich und SMV gesetzt hat. Finde cih sehr nachvollziehbar, auch wenn die Formulierung echt daneben war. Aber dazu habe ich ja oben bereits was geschrieben.
Logisch ist dieser Schritt bzw. dieses Verhalten also nicht zu erklären. Aber vielleicht hat er auch einfach sechs Vodka zuviel getrunken...
Ich verstehe nicht, warum du das hier so sehr auf die persönliche Ebene ziehst.
Genau das:bewirkt Marko aber mit seiner Aussage. Insbesondere Letzteres. Und damit genau das Gegenteil von dem, was er eigentlich erreichen wollte.
So wie ich es verstanden habe, möchte er ein High-End Produkt für einen Kundenkreis herausbringen, der ein solches Produkt auch möchte. Diesen Kundenkreis möchte er (vermutlich) erweitern. Wo ist da der Widerspruch?
Ich boykottiere nicht, ich hetze nicht. Aber ich finde eine solche Aussage... schwierig. Zumal Degenesis von mir schonmal eine Chance hatte - ich hatte das ursprüngliche GRW und Justinian, ich habe versucht mit dem damals fürchterlichen Regelwerk zu arbeiten und mit den Kulten die nicht zusammenspielen wollen. Ich bin jetzt weniger dazu geneigt mich jetzt wieder damit auseinanderzusetzen.
Das kann ich völlig nachvollziehen.
Nur, falls es anders ankam: Ich hatte auch nicht implizieren wollen, dass du hetzt oder zu Boykotten aufrufst.