Ich habe jetzt einen ganzen Haufen Corona-bedingte Online-Runden gespielt, und bin sehr, sehr glücklich, dass ich so mit Leuten spielen kann, die ich sonst nur ein paar Mal im Jahr spielen kann.
Aber es gibt schon so ein paar Unterschiede, die ich erkenne - und mich interessiert, ob ihr das auch beobachtet.
1. Rollenspiel der Spieler untereinander:
Das war bei uns sehr unausgeprägt, bis wir das auf der Metaebene diskutiert haben, und extra betont haben, dass wir das wieder wollen. M.E. hängt das damit zusammen, dass im Online-Rollenspiel der SL noch stärker die "Sprecherlaubnis" erteilen muss, was dazu führt, dass man den SL doch eher mit NSC/Plot-Themen anspricht, statt Redezeit für Interaktion mit PCs zu wollen.
2. Müde/Unaufmerksame Spieler "einbinden"
Es fällt mir viel schwerer als sonst, müde oder unaufmerksame Spieler eingebunden zu halten. Mir ist nicht klar, was der Hintergrund ist - könnte mit der schwächeren Signalstärke der non-verbalen Kommunikation zu tun haben, oder mit dem anderen Sitzen: Viele holen sich das Spiel auf das Sofa und rutschen da in ihre "Fernseh-lage", statt am Küchentisch auf meinen harten Stühlen zu sitzen.
3. Timing
Es fällt mir als SL schwerer als sonst, dass Pacing "schnell" zu halten. Könnte wieder mit den abgeschwächten non-verbalen Signalen zu tun haben - kann ich nicht sagen. Aber die Spieler aus einer Szene rauszuholen, solange sie noch "heiß" ist, fällt mir schwerer. Die Szene plätschern mehr so aus, wenn ich nicht hart in den Redefluss reingrätsche, was ja sehr unhöflich ist. Dieses non-verbale "Komm mal zu Punkt!" klappt nicht so gut.
Habt ihr ähnliche oder ganz andere Erfahrungen?