Ich hab mich ne ganze Weile vor Origins gedrückt - primär allerdings wegen Konzepten wie Stufen und Co - aber als ich es dann letzten Monat mal angefangen habe, fand ich es doch ziemlich gut, wie bisher eigentlich jeden Teil von AC (hab die meisten gespielt). Ok, zugegeben, den ersten Teil würde ich heute vielleicht nicht mehr durchspielen wollen, das hat sich teilweise doch arg dröge gezogen und das Fähnchen-Sammeln war dann doch arg mistig - und so ein richtiger Fan der "Real"-Sequenzen war ich auch nie, die haben meist den lustigen Teil (frei durch Städte parkouren und Leute abmurksen) irgendwie unterbrochen.
Was an Origins nun soviel mehr Fantasy sein soll als vorher, verstehe ich jetzt nicht. Ok, der Pharao-DLC macht schon ein starkes Fantasy-Faß auf mit dem ganzen Piece of Eden Illusions-Schnick-Schnack, zugegeben, aber der Rest hat jetzt nicht mehr Magie oder Mystik als die anderen Teile. Ein bisschen Isu-Kram kam fast immer vor und bei Origins war das meistens doch eher im Hintergrund als wirklich hervorstechend. Der ganze Fantasy-Kram im DLC ist ja schließlich auch schlicht nicht wahr, sondern ne reine Einbildung - und richtig neu ist der ganze "Illusionen" Kram ja in AC auch nicht wirklich, nur halt etwas weiter ausgeführt *schulterzuck* Aber ich wäre neugierig zu hören, woran die Leute das so festmachen.
Ich stimme aber zu, dass der "Assassin" Teil inzwischen doch arg in den Hintergrund tritt, inzwischen sind wir da schon eher beim Spin-Off und weniger beim Kernplot. Wobei ich das jetzt nicht sonderlich schlimm finde, wichtig ist da für mich eher das Gameplay und weniger die Notwendigkeit, einen engen Bezug zu einer obskuren Haschisch-Esser Bande aus dem Nahen Osten zu Zeiten der Kreuzzüge herbeizuphilosophieren. Wobei der historische Teil für mich immer ein nettes "inspired by" und "sieht wie ne hübsche Interpretation dieser Zeit aus" war und weniger eine echte historische Aufarbeitung.
Für mich zählt daher primär das Gameplay, solange die Story erträglich ist, zusammen mit nem hübsch anzusehenden Setting mit ein paar Gimmiks, die das Gameplay auflockern (was irgendwie sehr oft "Schiffe" zu sein scheinen, manchmal auch "Basis"). Und da spielte sich Origins und inzwischen (bei mir) Odyssey nett genug.
Valhalla, jo, kann man drüber streiten, der Grad der historischen Genauigkeit scheint da drunter zu leiden und ich bin auch neugierig, warum ein großer Wikinger Parkour über Kloster-Dächer laufen sollte, aber im Gegensatz zu anderen hier habe ich scheinbar noch nicht so viele (Pseudo-)Wikinger-Settings durch, dass es nicht so schlimm ist. Aber ja, kreativere Settings gibt es natürlich noch, aber die Frage ist halt, wie obskur es sein darf für ein Massenprodukt. "Kreuzzüge", "Ägypten", "Griechenland" sind Konzepte, die sich einfach verkaufen lassen, weil jeder schonmal nen Film in die Richtung gesehen hat. Ob das für deutlich speziellere Settings auch gilt, gute Frage - insb. da ja AC versucht, durch große Maps und darauf entsprechende Abwechslung zu punkten, was jetzt bei nem Setting wie "Berlin in den 20ern" nicht so wirklich kompatibel zu sein scheint.