Autor Thema: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?  (Gelesen 4632 mal)

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Offline Don-Lope

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #25 am: 26.05.2020 | 15:46 »
Die Beispiele waren natürlich vor allen Comics die es schon 50-80 Jahre lang gibt. Dort sind Fans und Verlage natürlich vorsichtig mit ihrer Marke. In europa sind viele Titel ja Autorentitel, während in den Staaten die Serie meistens dem Verlag gehört.

Im amerikanischen Fall, kann man natürlich auch leicht mal was anderes ausprobieren. Das führt aber auch oft dazu, dass die Qualität sehr unterschiedlich ist oder Serien, die du gerne verfolgt hast, plötzlich ganz anders sind und vielleicht ihren Reiz verlieren.

Bei solch bekannten Titeln wie Asterix oder L.Luke sind bestimmt die Kunden auch sehr konservativ und wollen nichts anderes.
Eine Ausnahme ist da zum Beispiel Spirou. Die haben mit Spirou Spezial und Spirou Präsentiert Nebenlinien geschaffen, die dann etwas mehr experimentieren dürfen.

Ansonsten gibt es um die bekannstesten Serien herum immer wieder sie inovative Interessante Titel, die mit unter einen ähnlichen Stil haben, aber ganz anderes erzählen. (z. B.: Helden ohne Skrupel, Mit Mantel und Degen, Unschalgbar)

Offline Turning Wheel

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #26 am: 15.10.2020 | 13:22 »
Mir ist noch ein weiterer Punkt zur mangelnden Langzeitkreativität von Comics eingefallen, weil ich seit ein paar Jahren mal wieder die ganzen PrinzEisenherz-Bände durcharbeite.
Prinz Eisenherz ist eine Serie, die nicht nur mit ihrer hohen Zeichenkunst, sondern auch mit ihren über sehr viele Bände konsistent hohe Qualität von kreativen Stories glänzt.
Das ist meiner Meinung nach bei Prinz Eisenherz sehr stark einer großen darüber liegenden Story geschuldet, nämlich der voranschreitenden Lebensgeschichte der Protagonisten, und das fehlt bei den im OP angeführten Comicserien. Die Schlümpfe bleiben immer gleich und ihre Lebenssituation bietet nach all den Jahrzehnten keinerlei Abwechslung. Ich halte eine große darüberliegende Story, die all die kleinen Geschichten letztenendes zu einem Epos macht, für eine wichtige konzeptionelle Sache, die das Feuer langfristig anfacht und durch immer wieder veränderte Verhältnisse nicht nur viele neue Kleinigkeiten in eine Serie bringt, sondern auch die Wahrnehmung auf das große Ganze nicht einschlummern lässt.

Das trifft meiner Meinung nach nicht nur auf Comics zu, sondern auch auf Rollenspielkampagnen.
« Letzte Änderung: 15.10.2020 | 23:47 von Turning Wheel »

Offline Arldwulf

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #27 am: 15.10.2020 | 14:01 »
Wobei ich Asterix in einem realistischeren, etwas dreckigerem Stil durchaus interessant fände.

Offline KhornedBeef

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #28 am: 15.10.2020 | 14:19 »
Wobei ich Asterix in einem realistischeren, etwas dreckigerem Stil durchaus interessant fände.
Inhaltlich oder graphisch?
Ich stimme so oder so nicht zu, ich wollte es nur wissen  ;D
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Offline unicum

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #29 am: 15.10.2020 | 14:30 »
Mein Philosophieprofessor meinte mal: "In der Philosophie wird nur alle 100 Jahre ein wirklich neuer revolutionärer Gedanke gedacht." Insofern ist es schwer einen krassen durchbruch zu erzielen. Im großen und ganzen ist das wohl in jeder Sache so. In der Musik wird auch viel gecovert. Das Drehbuch vom Film Matrix ist schon tausende Jahre alt und von Platon gewesen (Höhlengleichnis), es ist nur neuzeitlich aufbereitet. In dem Sinne: Ja es ist manchmal schwer wirklich kreativ und neues zu schaffen. Manchmal hört man etwas und vergisst es wieder - dann kommt es aus dem unterbewustsein wieder herraus und man denk "Wow was war ich gerade kreativ" nur um dann erkennen zu müssen - Mist, das gab es schon. Ich bin mir an der stelle auch nicht sicher ob das ein oder andere was ich in meinen Ablussarbeiten von Studium geschrieben habe so oder sehr ähnlich nicht schon irgendwo stehen könne.

Warum sollte es den Comic Autoren nicht ähnlich gehen?

Offline Arldwulf

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #30 am: 15.10.2020 | 17:11 »
Inhaltlich oder graphisch?
Ich stimme so oder so nicht zu, ich wollte es nur wissen  ;D

Beides. Schließlich würde sich der Stoff vom belagerten Dorf mit Zaubertrank Verstärkung und stetig wieder kehrenden Prügeleien durchaus auch anders darstellen als in klassischer Form. So sehr ich die auch mag.

Offline Turning Wheel

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #31 am: 16.10.2020 | 00:00 »
...Das Drehbuch vom Film Matrix ist schon tausende Jahre alt und von Platon gewesen (Höhlengleichnis), es ist nur neuzeitlich aufbereitet.

Hah, danke für den Hinweis! Das war mir noch nicht klar.

Offline KhornedBeef

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #32 am: 16.10.2020 | 00:18 »
Das mit der Bullet Time muss ich bei Plato überlesen haben  ~;D
Manchmal muss man ja auch nicht den ganz großen philosophischen wird liefern, um innovativ zu sein
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ErikErikson

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #33 am: 16.10.2020 | 02:13 »
Moin zusammen,

bei immer mehr etablierten Comicserien (um mal ein paar Beispiele zu nennen: Lucky Luke, Blake und Mortimer, Percy Pickwick oder Die Schlümpfe)  fällt mir inzwischen auf, dass die Autoren anscheinend keine neues Ideen mehr haben. Es werden immer wieder Themen aus vorherigen Bänden aufgegriffen und fortgesponnen, anstatt dass man sich mal an neue Themen wagt.
Ist das nur ein subjektiver Eindruck? Trauen sich sich die Autoren und Verlage nicht mehr aus Angst ein zu großes finanzielles Risiko einzugehen? Sind die Künstler heutzutage weniger kreativ? Oder ist es einfach mit zunehmender Dauer einer Reihe (zu) schwer, neue Themen zu finden?

Dabei geht es mir nicht darum, dass es keine neuen, keativen und Originellen Serien gibt, da kommen immer wieder mal wahre Schätze auf den Markt. Aber bei den etablierten Serien fehlt mir das das irgendwie...

Die von dir genannten Comics hatten alle ihre Hochzeit vor ca. 20 Jahren, und waren teils auch an bestimmte Autoren gebunden, die inzwischen tot oder in Rente sind. Innovation gibt es heute eher im bereich Manga und bei amerikanischen Superhelden Serien, bsp. Batman Court of Owls.

Offline Jiba

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #34 am: 16.10.2020 | 06:54 »
Wobei ich Asterix in einem realistischeren, etwas dreckigerem Stil durchaus interessant fände.

Also, im Sonderheft "Uderzo feiert Geburtstag" von Asterix gab es so kleine Kurzgeschichten von verschiedenen Zeichnern, teilweise in ganz anderem Stil. Da war auch ein "realistischer" Asterix dabei, düster und mit Blut. Den habe ich als Kind ziemlich großartig gefunden.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Alexandro

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Re: Comics - haben die Künstler keine neuen Ideen mehr?
« Antwort #35 am: 16.10.2020 | 07:07 »
Innovation gibt es heute eher im bereich Manga und bei amerikanischen Superhelden Serien, bsp. Batman Court of Owls.

Court of Owls würde ich nicht gerade innovativ nennen (Gauntlet-Stories sind seit Knightfall ein alter Hut und der Zeitraum zur letzten davon (Batman R.I.P.) war relativ kurz).

Innovativ würde ich eher Grant Morrisons Neuinterpretation von Superman oder Hickmans aktuellen Run bei den X-Men nennen.
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.