@Oger: Ich würde sagen, jedes Spiel hat das Ziel, eine emotionale Wirkung bei denen, die es spielen, auszulösen. Erzählerisches Spiel macht das wohl stärker und gezielter als Abenteuerspiel, und bezieht dabei tw. auch Emotionen ein, die beim Abenteuerspiel eher selten auf dem Programm stehen. Ich denke mal, das meinst du, und in der Tat sollte man dafür Fingerspitzengefühl, innere Klarheit, Abgrenzung usw. mitbringen. Machtlosigkeit des SCs innerhalb der Spielwelt kann ein Werkzeug sein, um starke emotionale Wirkung zu erzielen, vor allem in Horror-Runden (Machtlosigkeit + Hoffnung = Horror). Ist eine Sache, womit ich mich als SL auch latent unwohl fühle. Finde es aber problematisch, den Leuten, die so was gerne leiten, da latent irgendwelche unlauteren Motive zu unterstellen. Ist für mich eine ähnliche Ebene, wie BDSMer oder Schwule als "krank" zu bezeichnen. (Edit: Um Missverständnissen vorzubeugen, mir ist klar, dass du das nicht getan hast, andere tun es aber, weshalb ich es erwähnte.)
Beeinflussung ist begrifflich aus meiner Sicht noch mal was anderes, das Wort impliziert ja, dass ein bestimmtes Verhalten erreicht werden soll. Und, klar, beim Rollenspiel versuchen wir oft, das Verhalten unserer Mitspieler zu beeinflussen, wobei Fair Play aus meiner Sicht stets geboten ist, aber unterschiedliche Runden haben da unterschiedliche Gepflogenheiten. Den SL mit Süßigkeiten zu bestechen, ist ein geläufiges aber wohl nicht ganz ernst gemeintes Beispiel. Spieler versuchen z.B. mit rhetorischen Tricks den SL dazu zu bringen, irgendetwas durchgehen zu lassen. Oder sie reiten immer wieder auf diesem einen Mal herum, wo der SL sie benachteiligt hat, damit er das auch ja nicht vergisst und beim nächsten Mal wieder gut macht. Oder der SL ist immer gleich tödlich beleidigt, wenn jemand sein Urteil in Frage zieht. Das sind natürlich alles auch Machtdynamiken und ich persönlich empfinde eine Runde als umso angenehmer, je weniger sie davon hat. Ich persönlich habe tatsächlich das beste Fair Play in erzählerischen Runden erlebt, möchte das aber überhaupt nicht verallgemeinern. Ist eine Typfrage bei Spielern, die wohl eher unabhängig vom präferierten Spielstil ist.