Autor Thema: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020  (Gelesen 15425 mal)

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Offline Arldwulf

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #150 am: 2.07.2020 | 13:28 »
Ich persönlich ordne CaS nicht als Spielstil für Weicheier ein. Es ist einfach nur ein anderer Spielstil. Man siehe zum Beispiel D&D 4: Das ist ziemlich stark CaS und in der richtigen Gruppe auch definitiv knüppelhart.

Ehrlich gesagt wüsste ich nicht einmal ob ich D&D 4E als "stark CaS" definieren würde. Schließlich ist es wohl die Edition welche umgedreht am meisten Regelhilfen für CaW mitbringt. Das Beispiel im Artikel bezüglich den Bienen wäre in D&D 4E wohl einfacher umzusetzen und besser unterstützt als sonst irgendwo, eigentlich ist es ein wunderbares Beispiel um zu zeigen wie dort Regelmechaniken aus dieser Edition genutzt werden können. Und dementsprechend würden sich 4E Spielleiter natürlich auch leicht tun solche Ideen anzunehmen und für gut zu befinden.

Aber insgesamt zeigt dies nur, dass es wenig Sinn macht Editionen als "CaS" oder "CaW" zu kategorisieren, denn CaS und CaW sind nicht wirklich gegeneinander konzipierte Spielstile. Man kann sowohl herausfordernde, taktische Kämpfe haben als auch interessante und kreative Lösungen um diese zu umgehen.  Besser ist es auf konkrete Regelelemente einzugehen und zu überlegen wie diese genutzt werden können um Spieler bei ihrem Spielstil zu unterstützen.
« Letzte Änderung: 2.07.2020 | 13:32 von Arldwulf »

Offline Feuersänger

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #151 am: 2.07.2020 | 13:30 »
Naja, mit der Spannung war es das aber auch, wenn man zum 20ten Mal den selben Angriff spammt oder zwischen seinen Zügen länger als zwei Minuten warten muss.  ;)

Weniger als 2 Minuten Warten zwischen den Zügen wird generell kaum möglich sein in einer Tischrollenspielrunde, außer vllt einer sehr sehr kleinen. Sagen wir du hast 3 Mitspieler und der SL hat 4 Gegner im Spiel -- das wären ja dann nur ca 15 Sekunden pro Zug. Halte ich für nicht sinnvoll machbar.
Oder anders gesagt: wenn ein System wirklich dermaßen schnelle Züge hergibt, kann aber auch andererseits die Resolution nix taugen, weil man in so kurzer Zeit keine sinnvollen Konsequenzen erzeugen und applizieren kann.

20mal den selben Angriff spammen stinkt, ja, aber wenn das in D&D auftritt, dann entweder weil der SL die Defensive der Gegner zu hoch geschraubt hat ("Ich muss ja schon ne 18 würfeln nur um zu treffen!" - "Na dann halt dich ran") oder die Gegner lächerliche HP-Fleischberge sind, die es Schnitz für Schnitz abzutragen gilt. Letzteres war ein Problem der 4E; in allen anderen Editionen ist das Schaden/HP-Verhältnis deutlich mehr in Richtung Dämmitsch tariert.
In anderen Systemen mag das freilich auch vorkommen, etwa in älterem DSA (neueres kenne ich nicht); da muss man halt Konsequenzen ziehen.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #152 am: 2.07.2020 | 13:38 »
Was bedeutet die Abkürzung "SC", sowas wie "off topic"?

Was Crimson King sagt, und wir hatten uns eigentlich vorgenommen, in Rollenspielbereichen dieses Kürzel zu vermeiden um Verwechslungen mit "Spielercharakter" zu vermeiden. Ich empfehle daher "SpeCo" wenn man sich kurz fassen will. ^^
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Offline Alexandro

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #153 am: 2.07.2020 | 13:40 »
Ehrlich gesagt wüsste ich nicht einmal ob ich D&D 4E als "stark CaS" definieren würde.

Ich würde nichtmal sagen, dass man CaS/CaW am System festmachen kann.

Es gab nachweislich BECMI-D&D-Runden, die nur das Material aus den Boxen genutzt haben (komplett ohne "rulings") und sich eng an die Stufenempfehlungen der Abenteuer gehalten haben, ebenso wie es D&D4-Runden gibt, die eher sandboxiger angelegt sind und Kampfbegegnungen durch eine Kombination von Ritualen und Skill Challenges umgehen.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #154 am: 2.07.2020 | 13:41 »
Speaker's Corner, ein inzwischen geschlossener Bereich des tanelorn, in dem unter geringeren moderatorischen Einschränkungen über beliebige Themen diskutiert werden konnte, was dazu führte, dass es jede Menge sehr hitziger Debatten über politische und weltanschauliche Themen gab.

Danke für die Erläuterung  :d.
@Alexandro: Keine Sorge, für hitzige Debatten braucht es zwei und da wäre ich raus - zumindest, wenn hitzig ein Euphemismus für offen/sublim aggressiv ist.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #155 am: 2.07.2020 | 13:43 »
20mal den selben Angriff spammen stinkt, ja, aber wenn das in D&D auftritt, dann entweder weil der SL die Defensive der Gegner zu hoch geschraubt hat ("Ich muss ja schon ne 18 würfeln nur um zu treffen!" - "Na dann halt dich ran") oder die Gegner lächerliche HP-Fleischberge sind, die es Schnitz für Schnitz abzutragen gilt. Letzteres war ein Problem der 4E; in allen anderen Editionen ist das Schaden/HP-Verhältnis deutlich mehr in Richtung Dämmitsch tariert.

Tatsächlich hat DnD 4 genau dieses Problem nicht bzw. nur dann, wenn die Charaktere nicht ausreichend optimiert sind oder die Encounter suboptimal designed wurden. Zwischen Daily und Encounter Powers passt neben den Standardattacken immer noch eine improvisierte Aktion. Bei mäßig gebauten Charakteren allerdings kann das Spiel in der Tat zäh werden.


Ich würde nichtmal sagen, dass man CaS/CaW am System festmachen kann.

Es gab nachweislich BECMI-D&D-Runden, die nur das Material aus den Boxen genutzt haben (komplett ohne "rulings") und sich eng an die Stufenempfehlungen der Abenteuer gehalten haben, ebenso wie es D&D4-Runden gibt, die eher sandboxiger angelegt sind und Kampfbegegnungen durch eine Kombination von Ritualen und Skill Challenges umgehen.

Systeme unterstützen bestimmte Spielweisen mehr oder weniger. Generell kommt ein hohes Maß an Formalisierung CaS entgegen, weil das Spiel dadurch kalkulierbarer wird. Dementsprechend sind Spiele, die sehr wenig verregeln, besser für CaW geeignet. Aber man kann grundsätzlich mit den meisten Systemen beides spielen.
« Letzte Änderung: 2.07.2020 | 13:49 von Crimson King »
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #156 am: 2.07.2020 | 14:05 »
Generell kommt ein hohes Maß an Formalisierung CaS entgegen, weil das Spiel dadurch kalkulierbarer wird.

Mhh - findest du? Eigentlich sehe ich es genau anders herum: Für CaW ist es entscheidend wie der Spielleiter auf die Ideen der Spieler eingeht. Dieses wiederum ist abhängig davon wie sicher er sich über die Auswirkungen sein kann, wie gut er diese einschätzen kann.

Ähnlich sieht es auf Spielerseite aus. Spieler welche nicht sagen können ob ihre tolle Idee eigentlich funktionieren kann werden diese seltener äußern. Gerade für einen eher langfristig planenden Ansatz, bei dem man versucht Probleme vorab zu vereinfachen oder ganz zu umgehen ist es wichtig Dinge einschätzen zu können.


Offline Alexandro

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #157 am: 2.07.2020 | 14:08 »
Systeme unterstützen bestimmte Spielweisen mehr oder weniger. Generell kommt ein hohes Maß an Formalisierung CaS entgegen, weil das Spiel dadurch kalkulierbarer wird. Dementsprechend sind Spiele, die sehr wenig verregeln, besser für CaW geeignet. Aber man kann grundsätzlich mit den meisten Systemen beides spielen.

Sehe ich nicht so. Ohne Formalisierung hängt es eher mit den Rundengewohnheiten zusammen: wenn der SL sich irgendwas zusammenfabuliert, sobald ich etwas mache was von den Regeln nicht abgedeckt ist, dann sind viele Spieler eher vorsichtig damit, waghalsige Stunts zu versuchen. Wenn diese dagegen (wie die "Tricks" bei Savage Worlds) regelseitig formalisiert sind und man nur noch die Beschreibung hinzufügt, dann trauen sich die Spieler eher so etwas zu machen (und das Spiel geht auch flüssiger, weil der SL nicht erstmal darüber nachdenken muss, wie er das jetzt abhandelt).
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #158 am: 2.07.2020 | 14:38 »
Systeme unterstützen bestimmte Spielweisen mehr oder weniger. Generell kommt ein hohes Maß an Formalisierung CaS entgegen, weil das Spiel dadurch kalkulierbarer wird. Dementsprechend sind Spiele, die sehr wenig verregeln, besser für CaW geeignet. Aber man kann grundsätzlich mit den meisten Systemen beides spielen.
Naja das läuft dann im Endeffekt drauf hinnaus das der SL einfach alles Handewedelt.

Und da hätte DnD 5e wahrscheinlich sogar schon zu viele Regeln ...
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #159 am: 2.07.2020 | 16:47 »
Naja das läuft dann im Endeffekt drauf hinnaus das der SL einfach alles Handewedelt.

Und da hätte DnD 5e wahrscheinlich sogar schon zu viele Regeln ...

Die Aussage war nicht, dass CaW mit vielen Regeln nicht funktioniert. Ich kenne genügend CaW-Spieler, die das mit Rules Heavy Simulationism-Systemen wie Rolemaster praktizieren. Die Formalisierung sehe ich eher in Encounterisierung mit zur Gruppe passenden Challenge Ratings und Schätzen, täglichen und Encounter-Fähigkeiten, generell Builds und zugehöriger Charakteroptimierung. Das unterstützt alles CaS. Muss man aber nicht alles machen bei D&D 5.

Ich persönlich stehe im Übrigen überhaupt nicht auf CaW, weil ich auf die dort übliche Risikovermeidung durch ausufernde Planung keinen Bock habe, sondern gerne in Medias Res gehe. Ich kann aber den Reiz am anderen Ansatz nachvollziehen.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #160 am: 2.07.2020 | 17:00 »
Ich persönlich stehe im Übrigen überhaupt nicht auf CaW, weil ich auf die dort übliche Risikovermeidung durch ausufernde Planung keinen Bock habe, sondern gerne in Medias Res gehe. Ich kann aber den Reiz am anderen Ansatz nachvollziehen.

Ich kann auch gut verstehen, dass man keinen Bock auf ausufernde Planung hat - immer hätte ich das auch nicht. Man kann es ja skalieren, vorausgesetzt man hat zwischen SL und Gruppe kompatible Vorstellungen. Man muss halt nicht als SL gleich auf die Barrikaden gehen, wenn mal ein paar CaW-Ideen einfließen, die so im AB nicht vorgesehen sind. Sagen wir mal eine Passage per Steinschlag dichtmachen oder ein Camp mit Bienenstöcken bombardieren, was weiß ich.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #161 am: 2.07.2020 | 17:13 »
Ich kann auch gut verstehen, dass man keinen Bock auf ausufernde Planung hat - immer hätte ich das auch nicht. Man kann es ja skalieren, vorausgesetzt man hat zwischen SL und Gruppe kompatible Vorstellungen. Man muss halt nicht als SL gleich auf die Barrikaden gehen, wenn mal ein paar CaW-Ideen einfließen, die so im AB nicht vorgesehen sind. Sagen wir mal eine Passage per Steinschlag dichtmachen oder ein Camp mit Bienenstöcken bombardieren, was weiß ich.

Eigentlich vertete ich auch die Position, kreative Ideen der Spieler grundsätzlich zuzulassen und wohlwollend zu bewerten, diese aber nicht zu fordern. Meine persönliche Praxiserfahrung hat mir aber gezeigt, dass ich miz dem Zulassen erhebliche Probleme habe, wenn das Spiel stark durchstrukturiert und formalisiert ist. Ist aber denke ich eher eine persönliche Schwäche, die sich durch Training beheben ließe.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #162 am: 2.07.2020 | 17:32 »
Die Aussage war nicht, dass CaW mit vielen Regeln nicht funktioniert. Ich kenne genügend CaW-Spieler, die das mit Rules Heavy Simulationism-Systemen wie Rolemaster praktizieren.
Das Problem bei DnD5e ist in meinen Augen ehr das viele CaW Praktiken vom Regelwerk abgedeckt werden und im Rahmen dieser Regeln nicht stark genug für den Gewünschen Effekt sind.

Nimm zum Beispiel Gifte, die gibt es bei DnD im Regelwerk sind aber zum einen teuer und zum anderen nicht stark genug um einen wirklich starken Gegner zuverlässig aus zuschalten (mal ganz davon abgesehen das viele auch entweder resistent oder immun gegen Gift sind), und für Fallen dürfte was ähnliches gelten.

Schleichen scheitert hingegen oft daran, das viele Charactere das bei DnD darin einfach miserabel sind.

Dazu kommen die "Kewl Powerz" die viele der Mächtigeren Gegner haben.

Bei anderen Rollenspeilen ist das anders, Rolemaster kenn ich jetzt nicht, aber bei Shadowrun 3 kriegst du mit genug Sprengstoff oder entsprechend Dicken Waffen so ziemlich alles kaputt.
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Offline Alexandro

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #163 am: 2.07.2020 | 17:47 »
Das bedeutet nur, dass es bei D&D5 keine "Patentrezepte" gibt, welche immer funktionieren.

Wenn es starke Gifte gibt, die fast jeden Gegner ausschalten, dann ist das einfach wieder nur eine weitere "kewl power" (wie eine Necklace of Fireballs - oder eine Panther Sturmkanone bei Shadowrun), welche man sich aneignen kann. Schleichen in Rollenspielen war schon immer problematisch, aber es macht imo einen Unterschied, ob der Gegner aktiv nach dir sucht oder nicht, entsprechend kann man da schon die Schwierigkeit anpassen, je nachdem ob man sich im Unterholz vor dem vorbeifliegenden Drachen versteckt oder ob man sich direkt in den Drachenhort schleicht, um diesen schlafend zu erwischen.
« Letzte Änderung: 2.07.2020 | 17:50 von Alexandro »
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Offline YY

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #164 am: 2.07.2020 | 17:50 »
Diese Beobachtung teile ich. Ein Argument dafür wäre, dass der Begriff aus den US-Szene kommt und dort gibt es, im Gegensatz zu Deutschland, eine größere Gruppe Menschen, die (als Soldat im Auslandseinsatz oder als Polizist in einem sozialen "failed state") CaW Erfahrungen haben (und sich teils eben gerne als besonders harte Burschen sehen, die auf "Weicheier" herab blicken).

Diese Gruppe (und spätestens die Schnittmenge mit der RPG-Szene) ist dort trotzdem noch recht klein und in beiden Ecken ist in vielerlei Hinsicht wesentlich mehr "verregelt", als man auf den ersten Blick meinen könnte.

Nein, das Konzept kam aus der gefühlten Notwendigkeit heraus, den Unterschied zwischen "oldschool D&D" und neueren Editionen zu verdeutlichen - das macht natürlich eher jemand, der dem alten Stil verhaftet ist, weil er sonst wenig bis keinen Gesprächs- und Erläuterungsbedarf sieht. Das reicht allemal, um die unterschwellige Zuordnung, dass CaW der "bessere", anspruchsvollere u.Ä. Stil wäre, zu erklären. 

Ich persönlich stehe im Übrigen überhaupt nicht auf CaW, weil ich auf die dort übliche Risikovermeidung durch ausufernde Planung keinen Bock habe, sondern gerne in Medias Res gehe.

Das relativiert sich meiner Erfahrung nach sehr schnell, wenn man ausreichend ähnliche Vorstellungen von Setting, Genre und Atmosphäre hat.


Meine persönliche Praxiserfahrung hat mir aber gezeigt, dass ich miz dem Zulassen erhebliche Probleme habe, wenn das Spiel stark durchstrukturiert und formalisiert ist.

Das kenne ich auch, sehe es aber weniger als persönliche Schwäche, sondern als konstruktionsbedingt.
Schileßlich hat ein umfassend durchstrukturiertes System ja auch für so gut wie alles, was die Spieler treiben können, irgendwo eine Regel.

Entsprechend oft dreht es sich beim Zulassen eher um die Frage, ob man im Interesse des Spieflusses die Regel übergeht/nicht anwendet und etwas Flotteres tut - was mit steigendem Formalisierungsgrad immer schlechter funktioniert, weil dann einiges nicht mehr wie gedacht ineinander greift.
Oder das Spiel hat recht universelle Trichter, in die man den Spielerinput reinschmeißen kann, ohne die Struktur verlassen zu müssen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #165 am: 2.07.2020 | 18:11 »
Schileßlich hat ein umfassend durchstrukturiertes System ja auch für so gut wie alles, was die Spieler treiben können, irgendwo eine Regel.

FATE Core/Accelerated deckt alles, was man so tun kann und auf das gewürfelt werden soll, durch eine ziemlich eingeschränkte Zahl an Mechanismen ab. Trotzdem habe ich da überhaupt keine Probleme.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #166 am: 2.07.2020 | 18:14 »
Das sind die genannten Trichter ;)
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #167 am: 2.07.2020 | 18:24 »
Diese Gruppe (und spätestens die Schnittmenge mit der RPG-Szene) ist dort trotzdem noch recht klein und in beiden Ecken ist in vielerlei Hinsicht wesentlich mehr "verregelt", als man auf den ersten Blick meinen könnte.

Nein, das Konzept kam aus der gefühlten Notwendigkeit heraus, den Unterschied zwischen "oldschool D&D" und neueren Editionen zu verdeutlichen - das macht natürlich eher jemand, der dem alten Stil verhaftet ist, weil er sonst wenig bis keinen Gesprächs- und Erläuterungsbedarf sieht. Das reicht allemal, um die unterschwellige Zuordnung, dass CaW der "bessere", anspruchsvollere u.Ä. Stil wäre, zu erklären. 


Den OSR-Einflussfaktor sehe ich auch, allerdings widerspricht dieser Aspekt meiner Erklärung nicht (Stichwort "multifaktorielles Geschehen" oder auf deutsch "Man kann auch Läuse und Flöhe haben" ;)).

Ich selbst habe vor langer Zeit Asherons Call online gezockt und war in einer Gilde, die fast ausschließlich aus aktiven/ehemaligen Militärs oder "Law Enforcement" bestand, darunter viele Rollenspieler. Später habe ich neben der Abendschule US-Armeestützpunkte bewacht und kam so in Kontakt mit vielen US-Soldaten, unten denen es ebenfalls einige Rollenspieler (primär D&Dler) gab.

Ist natürlich nur anekdotische Evidenz aber es gibt vermutlich auch keine repräsentative Erhebung zur Frage, welcher Anteil der US-Soldaten und Polizisten RPGler sind  ;D.

Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #168 am: 3.07.2020 | 08:47 »
Das bedeutet nur, dass es bei D&D5 keine "Patentrezepte" gibt, welche immer funktionieren.
Nur kommt bei DnD halt dank Sachen Legendary Resistance und Blindsight ab einem Gewissen Powerlevel der Gegner der Punkt wo Regeltechnisch nichts mehr so einfach funktioniert (außer weitläufig dran vorbei laufen ...).
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #169 am: 3.07.2020 | 10:45 »
FATE Core/Accelerated deckt alles, was man so tun kann und auf das gewürfelt werden soll, durch eine ziemlich eingeschränkte Zahl an Mechanismen ab. Trotzdem habe ich da überhaupt keine Probleme.

Ein Fate-Konflikt ist ja auch fast schon grundsätzlich eine etwas andere Angelegenheit als so ein "typischer" D&D-Kampf. :)

Offline Alexandro

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #170 am: 3.07.2020 | 12:33 »
Nur kommt bei DnD halt dank Sachen Legendary Resistance und Blindsight ab einem Gewissen Powerlevel der Gegner der Punkt wo Regeltechnisch nichts mehr so einfach funktioniert (außer weitläufig dran vorbei laufen ...).

...in gestautes Flussbett locken und Damm sprengen, Wald anzünden, Feuer vor der Höhle mit nur einem Ausgang legen (zieht zumindest die LRs weg und Blindsight hat auch nicht jeder Gegner), oder, oder, oder... es gibt immer noch reichlich Möglichkeiten, wenn man etwas out-of-the-box denkt. Erstaunlich, dass von denjenigen die am lautesten nach CaW rufen (weil es angeblich die "kreativen Lösungen" belohnt) das große "Mimimi" kommt, wenn die 08/15-Standardlösung plötzlich nicht mehr klappt.  ;D
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #171 am: 3.07.2020 | 14:17 »
Darf man dann als SL eigentlich mit den selben Waffen zurückschießen? Darf der NPC Obermuftie das Wirtshaus anzünden in dem die SC rasten, obwohl die SC bereits kurz vor knapp mit ihren Resourcen sind? CaW klingt furchtbar einseitig irgendwie. Oder ich hab das nicht verstanden.

ErikErikson

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #172 am: 3.07.2020 | 14:25 »
...in gestautes Flussbett locken und Damm sprengen, Wald anzünden, Feuer vor der Höhle mit nur einem Ausgang legen...

Ich frage mich da immer: Warum wird das in der Realität nicht getan? Da hört man immer nur vom Einsatz konventioneller Waffen.

ich kann mich nicht dran erinnern, dass z.B. die US Armee man die Taliban zu ISIS gelockt hätte, damit die sich dann gegenseitig bekämpfen, oder ähnliche Aktionen, wie man sie immer wieder mal als kreative Lösungen im RPG hört. Auch historisch wurden Schlachten und Scharmützel meist einfach normal ausgekämpft. Ausnahmen, wie bsp. der Einsatz von Feuer zum vertreiben von Elephanten bleiben eben das: sehr seltene Ausnahmen, teils mit Anekdotencharakter und zweifelhafter Verifizierbarkeit. 

Meine Erklärung dafür: Das ist schlicht Unsinn, der in der Realität niemals funktionieren würde. Reine Pulp-Movie Fantasien, die nur deshalb klappen, weil der SL sie toll findet, und die beim geringsten Realitätscheck in sich zusammenfallen.

Wenn das auf Einzelkämpfer und Squad-Ebene anders ist, so möge man mich korrigieren, da kenne ich mich nicht aus.

« Letzte Änderung: 3.07.2020 | 14:27 von ErikErikson »

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #173 am: 3.07.2020 | 14:28 »
Ich frage mich da immer: Warum wird das in der Realität nicht getan? Da hört man immer nur vom Einsatz konventioneller Waffen.

ich kann mich nicht dran erinnern, dass z.B. die US Armee man die Taliban zu ISIS gelockt hätte, damit die sich dann gegenseitig bekämpfen, oder ähnliche Aktionen, wie man sie immer wieder mal als kreative Lösungen im RPG hört. Auch historisch wurden Schlachten und Scharmützel meist einfach normal ausgekämpft. Ausnahmen, wie bsp. der Einsatz von Feuer zum vertreiben von Elephanten bleiben eben das: sehr seltene Ausnahmen, teils mit Anekdotencharakter und zweifelhafter Verifizierbarkeit. 

Meine Erklärung dafür: Das ist schlicht Unsinn, der in der Realität niemals funktionieren würde. Reine Pulp-Movie Fantasien, die nur deshalb klappen, weil der SL sie soll findet, und die beim geringsten Realitätscheck in sich zusammenfallen.

Kriegslist ist meine ich ein durchaus bekanntes historisches Phänomen. Angefangen beim Trojanischen Pferd hin zu den ganzen Stellvertreterkriegen während des "Kalten Krieges".

Abgesehen davon ist der Vergleich schwierig, weil die wild-zusammengewürfelte Gruppe der Spielerfiguren keine konventielle Armee darstellt.

ErikErikson

  • Gast
Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #174 am: 3.07.2020 | 14:30 »
Kriegslist ist meine ich ein durchaus bekanntes historisches Phänomen. Angefangen beim Trojanischen Pferd hin zu den ganzen Stellvertreterkriegen während des "Kalten Krieges".

Abgesehen davon ist der Vergleich schwierig, weil die wild-zusammengewürfelte Gruppe der Spielerfiguren keine konventielle Armee darstellt.

Das trojanische pferd gabs aber nicht wirklich, das hat Vergil erfunden. Aber du hast recht, ich habe da Äpfel mit Birnen verglichen. man müsste eigentlich schauen, wie kleine Gruppen von 2-10 Leuten sich gegenseitig bekämpfen.