Autor Thema: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)  (Gelesen 5458 mal)

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #25 am: 14.09.2020 | 23:46 »
P.S.:
"weniger saufen"
Ja, es mutet echt so an als ob das damals alles Schwerstalkoholiker waren. 1.3L Wein pro Tag, die müssen permanent auf Pegel gewesen sein. oÔ
Aber wahrscheinlich hatte man halt die Wahl, Wein zu saufen oder die Scheisserei zu haben.

Man kann Wein ja prinzipiell auch mit Wasser strecken. Bei dem Gedanken mag dem einen oder anderen heutigen Genießer vielleicht schon etwas flau werden, aber irgendwo meine ich mal aufgeschnappt zu haben, daß genau das in früheren Zeiten schon fast der Normalfall gewesen sein soll. Man muß sich das also wohl nicht ganz so vorstellen, als hätten die Leute damals regelmäßig über einen Liter "puren" Wein mit einem Schlag auf Ex gekippt... ;)

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #26 am: 15.09.2020 | 00:47 »
Wenn das stimmt, was ich mal gelesen habe -- dass eben so viel Wein und Bier getrunken wurde, weil das wenigstens keimfrei war, im Unterschied zum Brunnenwasser -- wäre das Strecken des Weines ja wieder zweckwidrig.
Davon abgesehen ist es ja vollkommen wurscht bzw es behauptet ja auch niemand, dass sie die Tagesration auf einmal geext hätten -- aber wenn es halt das Hauptgetränk war, waren das halt zwei volle Flaschen Wein, pro Tag, jeden Tag. Und diese Zahl (1,3l) gilt soweit ich das verstanden habe als historisch belegt.

So super gesund kann das jedenfalls nicht gewesen sein. xD
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ErikErikson

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #27 am: 15.09.2020 | 00:54 »
Mittelalterliche Weine hatten einen Alkoholgehalt wie heute Bier, und da ist man ja, zumindest in bayern, mit 1.3 liter noch lange kein Alki.

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #28 am: 15.09.2020 | 01:18 »
Wenn das stimmt, was ich mal gelesen habe -- dass eben so viel Wein und Bier getrunken wurde, weil das wenigstens keimfrei war, im Unterschied zum Brunnenwasser -- wäre das Strecken des Weines ja wieder zweckwidrig.
Davon abgesehen ist es ja vollkommen wurscht bzw es behauptet ja auch niemand, dass sie die Tagesration auf einmal geext hätten -- aber wenn es halt das Hauptgetränk war, waren das halt zwei volle Flaschen Wein, pro Tag, jeden Tag. Und diese Zahl (1,3l) gilt soweit ich das verstanden habe als historisch belegt.

So super gesund kann das jedenfalls nicht gewesen sein. xD

Na ja, wir sind ja heutzutage auch Barbaren... ;D

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #29 am: 26.10.2020 | 14:11 »
Beim Sinnieren über YOMS kam mir ein anderer Gedanke, der aber viel besser in diesen Thread passt:
Wenn man Crafter damit beauftragen kann, magische Dinge für einen herzustellen -- was wären dann Gegenstände, an denen _normale_ Leute Interesse hätten? Also, welche Items wären Brot und Butter der Crafter, wenn gerade keine Abenteurer in der Gegend sind? ^^

Naheliegend wären wohl Dinge wie:
- magisches Werkzeug (gibt Skillbonus --> erhöht das Einkommen)
- Nahrungserschaffung (man spart Ausgaben)
- Convenience wie eine Traveller's Cloak (Endure Elements -> nie wieder schwitzen oder frieren)

Mal ganz abgesehen von Investitionen, die wohl eher in den Aufgabenbereich der Allgemeinheit fallen würden, wie magische Straßenbeleuchtung oder nie versiegende Trinkwasserbrunnen.

Wie gesagt, nach 3E-Gefüge verdient ein typischer Berufstätiger sowas um 300-500GP im Jahr (wenn er das ganze Jahr über Arbeit hat und nicht zB im Winter Ausfallzeiten hat). Durch frugalen Lebensstil und Fiskaldisziplin kann man da schon einiges ansparen -- wieviel genau, kann man ja noch ausrechnen.
Man könnte zB überlegen, ob es Banken gibt, bei denen man sich über Jahrzehnte verschulden kann so wie das bei uns heute bei Immobilien üblich ist, nur dass man halt in D&D-Land eine Field Provision Box für 2000GP anschafft, die die ganze Familie auf alle Zeiten mit Nahrung versorgt. So wie man heute das Haus über die gesparte Miete finanziert, finanziert man die Box über gesparte Lebensmittelkosten.

Ich hab auch mal im GitP nach Ideen gefragt aber da wird der Thread natürlich sofort wieder derailed oder es kommen viele finanziell unrealistische Vorschläge (die eine Familie niemals stemmen könnte).
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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #30 am: 26.10.2020 | 14:17 »
- Convenience wie eine Traveller's Cloak (Endure Elements -> nie wieder schwitzen oder frieren)

Mal ganz abgesehen von Investitionen, die wohl eher in den Aufgabenbereich der Allgemeinheit fallen würden, wie magische Straßenbeleuchtung oder nie versiegende Trinkwasserbrunnen.

Da ist Earthdawn ja relativ groß drin, zumindest was den persönlichen Gebrauch angeht. Find ich meist auch ziemlich passend; da kommen schnell so einige Sachen zusammen, die man sich vor dem Schritt vom Schwert +4 zum Schwert +5 anschaffen wollen würde.

So ein bisschen spielt in die Überlegung die Frage rein, wie lange solche Artefakte halten, wie leicht sie bei Bedarf instand zu setzen sind usw. - mit "da steht nichts, also halten sie ewig!" greift man wohl etwas zu kurz. Eher hat diese Überlegung keiner auf dem Schirm gehabt und deswegen nichts in der Richtung dazu geschrieben. Wenn etwas für alle praktischen Zwecke ein Heldenleben lang hält, ist das das eine, aber wenn das Ding über zig Generationen vererbt werden muss, um sich zu rechnen...


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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #31 am: 26.10.2020 | 14:26 »
Magische Heizung/Kühlung (je nach Klima) und Beleuchtung fürs Eigenheim (inkl. der einen oder anderen magischen Taschenlampe) wären offensichtliche Kandidaten. Das sind nämlich Sachen, die man in einer Welt ohne recht fortgeschrittene Technik und Logistik sonst schlichtweg nicht so ohne weiteres kriegt -- und wenn ich Hitze und Kälte kontrolliert und örtlich begrenzt noch weiter aufdrehen kann, habe ich auch gleich Ofen und Kühlschrank, ohne dafür mit Glut, offener Flamme, oder von sonstwoher teuer importiertem Eis hantieren zu müssen.

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #32 am: 26.10.2020 | 15:02 »
Naja, Heizen via Feuer geht ja auch so.

Kühlen ist da schwieriger.

Paar Sachen die mir so einfallen:
- wenn zumindest einer oder eine pro Dorf ein Wand of Cure light Wounds hätte, samt Möglichkeit den zu nutzen, dann hätte man eine wertvolle Reserve bei Notfällen
- Feldsegen sind natürlich, da kein Abenteurerbedarf, so nicht beschrieben, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es sowas gibt und man damit die Effizienz der Landwirtschaft deutlich steigern könnte
- in einer Welt die Warforged und co kennt, wären auch einfache Automatons als Hilfe denkbar (Agrargolems etwa)
- wo entsprechende Wertvorstellungen nicht im Weg sind, könnte man auch viel mit Untoten machen. Nichtmal unbedingt mit welchen von intelligenten Rassen (wobei selbst das denkbar wäre). Aber etwa ein Untoter Ochse dürfte prompt kein Futter mehr benötigen, ziemlich unermüdlich sein, und im Fall eines Goblinangriffs kann er gleich zur Verteidigung beitragen (diese Hörner und Hufe tun weh!)
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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #33 am: 26.10.2020 | 15:04 »
- wenn zumindest einer oder eine pro Dorf ein Wand of Cure light Wounds hätte, samt Möglichkeit den zu nutzen, dann hätte man eine wertvolle Reserve bei Notfällen

Jetzt überlege ich, wie das Piktogramm dazu wohl aussieht, wenn man den an zentraler Stelle öffentlich aufhängt ;D
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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #34 am: 26.10.2020 | 15:27 »
Naja, Heizen via Feuer geht ja auch so.

Klar, muß man ja auch nur fleißig Holz hacken (das natürlich auch erst mal in der Gegend wachsen oder auf Handelswegen dahin kommen muß) oder regelmäßig neue Kohle kaufen und nach Hause karren...also, wenn ich mir da eine einfachere magische Möglichkeit leisten kann, dann nehme ich die auch. ;)

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #35 am: 26.10.2020 | 20:08 »
Ich finde, das ist eine sehr gute Idee und sehr plausibel. Man spart einerseits Zeit und/oder Geld, weil man kein Brennmaterial kaufen/machen und schleppen muss, und elimiert Unfallrisiken wie etwa Axtverletzungen ("axe-idents") oder Kohlenmonoxidvergiftungen.
Gibt es denn da schon ein vorgefertigtes Item zum klimatisieren von festen Räumlichkeiten? Leomund's Tiny Stove oder sowas? ^^

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #36 am: 27.10.2020 | 10:14 »
Gibt es denn da schon ein vorgefertigtes Item zum klimatisieren von festen Räumlichkeiten? Leomund's Tiny Stove oder sowas? ^^

Warum Klimatisieren ? In kalten Gegenden hat jeder irgendwann Boots of the Winterlands. Da braucht man nicht mal mehr ein Haus.

- Feldsegen sind natürlich, da kein Abenteurerbedarf, so nicht beschrieben, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es sowas gibt und man damit die Effizienz der Landwirtschaft deutlich steigern könnte
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Feldsegen geht mit Plant Growth. Aber wenn man Field provisions Boxes hat braucht man keine Landwirtschaft mehr.

Bei solchen Überlegungen kommt man aber irgendwann nicht mehr um die Frage herum: was passiert eigentlich mit dem Geld dass die Crafter "verbrauchen" ? Und was sind eigentlich die Komponenten ? Sind die selten, oder nur zeitaufwändig zu beschaffen ?


Aber etwa ein Untoter Ochse dürfte prompt kein Futter mehr benötigen, ziemlich unermüdlich sein, und im Fall eines Goblinangriffs kann er gleich zur Verteidigung beitragen (diese Hörner und Hufe tun weh!)


Naja, Untote gehorchen ja normalerweise nur dem Erschaffer, und der kann nur eine begrenzte Anzahl erschaffen.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Zed

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Re: Teilweise "normales" Leben in D&D (war: Pazifismus)
« Antwort #37 am: 27.10.2020 | 13:06 »
Was sind Eure Gedanken:
- Wie sehr unterstützen die verschiedenen D&D-Editionen das "normale" Leben eines SC in D&D?
- Befürwortet ihr "Auszeitphasen" in oder zwischen den Abenteuern, die eher dazu dienen, den normalen Stadt-/ Dorfalltag auszuspielen?

These zu Auszeiten: Je seltener eine Gruppe zum Spielen kommt, desto eher fallen Sessions weg, in denen es ums Haushalten (siehe aktuelle Eskapodcast-Folge) oder sonstwie Stadt-/Dorfalltag geht.

Würde unsere Gruppe häufiger spielen, würde ich immer wieder derartige Sessions einstreuen. Sie bieten die Möglichkeit, noch weiter emotional ins Spiel einzusteigen. Sei, indem sich die SCs an solchen Spieltagen davon "erholen", die Apokalypse des Universums aufzuhalten, sei es, dass die Welt einfach nur dadurch lebendiger und reicher wird, dass sie verstehen, dass ganz unterschiedliche "Lebenskreise" (banale, internationale, kosmologische) existieren. Und natürlich ist der Impakt nicht zu unterschätzen, wenn eines Tages die Invasion der Dämonen im Götterhimmel direkte Auswirkungen auf die Leibeigenen der SCs hat, deren größtes Problem bis dahin die Mäuseplage war, die das Kornlager erobert hat.

DnD-Editionen: Je älter die Edition, desto mehr ist mir präsent, dass es dort sozioökonomische Regeln für das SC-Leben gab. Es beginnt schon mit adelsartigen Titeln, die mit jeder neue Charakterstufe erworben werden. Mit Gefolgsleuten, die sich den Helden anschließen, und Lebenshaltungskosten, die mit dem Lebensstandard zusammenhängen: Lebe wie ein Bauer, Baron oder König - dann zahle wie ein Bauer, Baron oder König.

Meine Gruppe, die 3.5 spielt und das selten, vermisst diese Regeln aber nicht - diese Themen handeln wir ohne allzuviel Spielzeit darauf zu verwenden nebenbei ab. Seit sie etwa 12. Stufe sind, gehen sie mit vielen der mächtigsten, weltlichen Entitäten sehr selbstverständlich um: Ihre Taten haben sie in diese gesellschaftlichen Schichten katapultiert.

Mir scheint sich das Thema dieses Threads ein wenig auszuweiten, wie das alltägliche Leben in einer Welt mit klassischen DnD-Regeln wohl aussieht. Das sind auch spannende Überlegungen, wie ich finde.
« Letzte Änderung: 27.10.2020 | 14:38 von Zed »