Ich habe mir mit
Gamma World (2nd Edition glaube ich) 1985 das erste englische Rollenspiel zugelegt, weil ich mich an AD&D nicht herangetraut habe. Langenscheidt daneben - und los!
Die intrinsische Motivation (ICH WILL DAS SPIELEN!) war groß!
Von da an habe ich immer mehr auf Englisch gekauft, gelesen und (in dem üblichen Fachterminuskauderwelsch) gespielt.
Hätte ich gewartet, bis Gamma World - oder später HERO - auf Deutsch erscheint, säße ich heute immer noch im
Rollenspielewartezimmer der unerfüllten Wünsche.
Manchmal kaufe ich Regelwerke doppelt - sozusagen als Unterstützung deutscher Verlage (manchmal auch "nur so"). Aber leider ist das sprachlich manchmal zu wenig Übersetzung und zu nahe an der Originalsprache - eine gute Übersetzung soll sich ja so anhören, als
gäbe es sie gar nicht.
Das ist leider selten der Fall.
Prima übersetzt sind meiner Meinung
nach alle Mythras-Sachen - da kaufe ich sogar lieber die Übersetzungen!
13th Age habe ich auf Englisch nicht geblickt - auf Deutsch schon. Hier und da ein kleiner Schnitzer, aber insgesamt sehr schön.
D&D 5 - zur Lesebrille noch die Lupe ... nein danke.
Cthulhu - da gefallen mir die englischen Sachen besser, weil sie sich wie ein Spiel anfühlen, nicht wie ein Lesebuch für das Pro-Seminar "Neuere Geschichte - Schwerpunkt: Die Weimarer Republik".
Hier sieht man aber Verbesserungen (ich sage nur: KAMBORN!
). Auch: Die deutschen Sachen sind als Übersetzung billiger als die Originale! Das ist sicher ein gutes Kaufargument!
DCC scheint auf Deutsch ordentlich, ist auf Englisch aber deutlich günstiger. Ich hab beide Versionen ...
Wer englische Rollenspiel spielt, hat eine größere Auswahl und/oder eine kürzere Wartezeit. Und schult sein Englisch.
Wer häufig lange Waldwanderungen macht, ist viel an der frische Luft, hat ein besseres Lungenvolumen und stramme Waden.
Beides macht einen weder zu einem besseren oder schlechteren Menschen und man darf weiterhin auch nur deutsche oder übersetzte Sachen spielen oder nur ab und zu einen Spaziergang machen.