Gab es diesen Romantik-Purismus denn bei D&D in dieser Form überhaupt so richtig oder ist das eher so eine DSA-Geschichte? Soweit ich das (ohne große Kenntnisse über die Befindlichkeit amerikanischer Gamer) ersehen kann, kam es bei D&D immer auf die jeweiligen Kampagnenwelten an.
Mag eher eine DSA-deutsch eingefärbte Sache sein (ich meine, praktisch schon hochmoderne Segelkriegsschiffe peinlich-bemüht ohne Kanonen? WTF?), aber in der Praxis streiten sich durchaus auch englischsprachige Spieler über da Pro und Kontra von Feuerwaffen. Speziell bei D&D wechselt's nach Setting, ja; Greyhawk hat traditionell kein Schießpulver, in den Vergessenen Reichen kommt's mehr als Kuriosität vor, auf Krynn sieht man es, glaube ich, normalerweise nicht, aber bei diesen Gnomen weiß man ja nie... -- Bei Spelljammer wieder hängt die Funktionalität meiner Erinnerung nach von der jeweiligen Kristallsphäre ab (und natürlich zündelt niemand mit dem Zeug im Phlogiston!), aber mit den Giff gibt's da mindestens eine Kanonrasse, die ausdrückliche
Fans von Knall und Rumms sind und sich als Söldner sogar vorzugsweise in Pulver bezahlen lassen.
Abseits der beiden großen "D"-Systeme trifft man in Fantasyrollenspielen auch aus Amiland meiner persönlichen Erfahrung nach Pulverwaffen eher nicht an; da ist für gewöhnlich nach der Armbrust Schluß, und meistens kriegt
die schon von der Bloß-keine-Knarren-Attitüde immer noch genügend Fallout mit ab, daß ein "anständiger" Langbogen sie ohnehin in den Schatten stellt. (Daß der Zug von Bögen gerne mal bis hin zu dem Punkt trivialisiert wird, an dem sie zu passenden "Mädchenwaffen" a la Narnia werden, spielt da sicher auch mit hinein.) Es
gibt Ausnahmen -- im Einsamer-Wolf-Universum etwa haben zumindest die Zwerge Luftschiffe und Flinten entwickelt --, aber die Regel scheint immer noch zu sein, daß so'n richtiger Fäntelalterheld, wenn er schon nicht heroisch in den Nahkampf stürmt, dann wenigstens einen Bogen zu verwenden hat, weil die Regeln einem den dank optimierter Spielwerte praktisch schon selbst in die Hand drücken. Laaaangweilig.