Das typische Problem ist "Die schießen so langsam, die müssten viel mehr Schaden machen als der Bogen, damit die DPS stimmt und alles um die 6-Sekunden Kampfrunde gebalanced ist."
Und das der handelsübliche Regeldesigner von Waffen in ungefähr soviel Ahnung hat, wie von Wirtschaft, Geographie und allem anderen, was gerne von uns(= Spielern & Speilleitern, die glauben es besser zu wissen) am Fäntelalter kritisiert wird.
Wenn ich weiß, dass DPS & Co. meine Designgrundlagen sind, kann ich es zumindest selbst anpassen.
Und wenn ich irgendwie simulieren will, schiele ich ab und zu mal in die Realität, welche Nische die Dinger dort gefüllt haben - davon ausgehend kann ich dann überlegen, wie ich das ins System übertrage (mit den "Realitätsabweichungen" bestehender Waffen, Kampfregeln usw. als Referenzrahmen).
Sprich:
Ja, es wird ganz viel gejammert, aber das dient dann doch eher dazu, mit dem eigenen Halb- bis Fachwissen hausieren zu gehen.
Mit ein bisschen gutem Willen läuft das ziemlich schnell rund. Ist eben die Frage, ob man jammern oder was machen will
Als echtes Problem lasse ich da am Ehesten noch gelten, dass man widersprüchliche Zielsetzungen hat. Aber dann kann ich lange nach einer super cleveren Lösung für meine Feuerwaffen suchen oder mit dem Anspruch an so eine Lösung an die Autoren herantreten - das wird nichts. Da muss ich zuerst mal meine Prioritäten auf die Reihe kriegen.
Erste massenproduzierte Hinterlader, noch mit Papierpatrone: 1840. Erstes Automatikgewehr: 1900. Dafür, dass sich in den 500 Jahren davor sehr wenig getan hat (so im Schnitt alle 150 Jahre ein neuer Zündmechanismus) finde ich schon, dass das dann ziemlich hopplahopp ging.
Schau nicht auf die Zeiträume, sondern auf die Entwicklungsschritte. Das hat sich in der Industriellen Revolution enorm beschleunigt und dann wieder verlangsamt (und da kann man mit dem Zündhütchen und der Metallpatrone wirklich von einem Dammbruch reden - vieles stand schon grundsätzlich parat, musste aber noch darauf "warten").
Unter anderen ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen hätte das wesentlich anders (sprich: langsamer
) ausgesehen.
Fürs Protokoll: der erste "moderne", funktionssichere und gefechtstaugliche Vollautomat lief 1884.
Auf praxistaugliche tragbare Halb- und Vollautomaten musste man noch bis in den Ersten Weltkrieg hinein warten.
Wenn man sich mal anschaut, was Abenteurer oft nass werden, ist es ohne moderne Technologien (Metallpatrone) oder magisch-wasserfestes Pulver kaum machbar, eine Feuerwaffe unter Feld- bzw Dungeonbedingungen einsatzbereit zu halten.
Magische Behälter reichen ja schon dicke.
Ist natürlich wieder die Frage, wie abgehoben es denn werden soll - z.B. mit je einem Bag of Holding links und rechts am Gürtel, wo man hüben die geladenen Waffen rausholt und drüben die leergeschossenen reinwirft...
Ansonsten kann man strategisch auch mit mundanen Mitteln ganz gut vorsorgen, nur wenn im konkreten Einsatzfall noch Niederschlag o.Ä. nachkommt, bleibt es bei einem Schuss.
Sowas wie ein Radschlossgewehr aus dem Video lässt sich sicherlich in eher Low-powerige Systeme gut integrieren; in einem High-Power Free For All wie D&D wird eine historisch-quasirealistisch modellierte Knarre da halt relativ schnell abgehängt.
Da würd ich dann eher umgekehrt fragen, welches Interesse in so einer Runde ausgerechnet an "korrekt" umgesetzten Feuerwaffen besteht (siehe oben bei der regeltechnischen Umsetzung): mit so auseinanderstrebenden Ansprüchen wird es eben nichts.