Nahkampf ist Potentiell Heldenhafter als Fernkampf, nicht zufällig wird der gerne auch ganz anachronistisch in moderne und Sience Fiction Geschichten eingebaut.
Den Feind gegenüber zu treten und in Angesicht zu blicken ist Heldenhafter als Feind gesichtet Knopf gedrückt, Feind ausgeschaltet. Bombardieren etc. Hat überhaupt nichts heldenhaftes.
Fernkampf mit Handfeuerwaffen hat mit dem Zerrbild vom "Knöpfchendrückerkrieg" noch gar nichts zu tun.
Und das ist unter genau den selben Umständen heldenhaft wie Nahkampf: wenn der Gegner sich effektiv wehren kann.
Ansonsten zum Thema Mut/Moral:
Solange man mit den eigenen Leuten eng zusammen steht, ist die Waffe im Grunde egal - da ist der Rahmen der selbe.
Mit dem Aufkommen der stark aufgelockerten Kampfweise sind die Anforderungen an Disziplin/Selbstbeherrschung und individuellen Mut sogar eher gestiegen (!), aber mit "unserer" immer noch wirksamen kulturellen Prägung, dass Fernkampf die Methode des Feiglings sei, hat man da leicht einen blinden Fleck.
Hier ist für mich nicht schlüssig vorauf du hinaus willst.
Je größer Reichweite und Kampfkraft
theoretisch sind, um so größer ist der Effekt, wenn sich nur eine Seite dieser denkbaren Leistung spürbar weiter annähert, obwohl beide Seiten grundsätzlich die Möglichkeit dazu hätten.
Konkret: Mit Nahkampf- und primitiven Fernkampfwaffen entscheiden bei symmetrischer Ausrüstung der Parteien vor Allem Anzahl, Formation, Position.
Mit modernen Feuerwaffen verschiebt sich das immer mehr zu individuellen Fähigkeiten (!), Übersicht und dem Zusammenspiel von Feuer & Bewegung.
(Moral ist immer wichtig, aber - s.o.
)
Deswegen sieht man es bei technischem Fortschritt und damit steigender
potentieller Kampfkraft für beide Seiten immer öfter (!), dass ein kleines Häuflein zahlenmäßig weit überlegenen Feind verzögert, abweist oder sogar aufreibt, was in vergleichbarem Rahmen mit Nahkampfwaffen mehr oder weniger unmöglich gewesen wäre.
Ergo: Größerer potentieller Wert des Einzelnen im taktischen oder sogar operativen Rahmen - ist damit mehr oder weniger Platz für Helden?
ich denke von Diskussionen über die realen Gegebenheiten kann man sich verabschieden wenn man nicht eher eine Simulation spielen möchte. Denn die Frage im Spiel ist doch bietet eine Waffe nach ihren Regeln einen deutlichen Vorteil gegenüber einer anderen Waffe.
Man sollte schon wissen, warum man an welchen Stellen von der Realität abweicht, sonst muss man den ganzen Zirkus im freien Fall ohne Referenzpunkte neu austarieren.
Geht mit ausreichend abstrakten Regelwerken recht einfach, aber sobald man etwas feiner verregelt, muss man für die zugehörigen komplexeren Fragen irgendein Leitbild haben. Und da sind reale Gegebenheiten nicht der schlechteste Startpunkt, auch und gerade was Glaubwürdigkeit betrifft