Na komm, das ist Apologetik. Klar kommen des öfteren niedriger entwickelte Spezies vor, aber quasi _niemals_ welche, die mehr als 10, 20 Jahre technologischen Vorsprung hätten (der dann innerhalb weniger Folgen aufgeholt wird). In einer 13 Milliarden Jahre alten Galaxie sind auf wundersame Weise alle raumfahrenden Spezies entweder im Bereich eines 10 Jahre Slots, oder sie sind gleich so abgehoben dass sie sich für die Belange der Sterblichen überhaupt nicht mehr interessieren und quasi nicht mehr wahrnehmbar sind. Hochentwickelte expansionistische Spezies mit 1000, 10000... Jahren Vorsprung: komplette Fehlanzeige. Sorry, nee, das ist absurd.
(Gerne abtrennen, schönes Thema
)
Ich kann sogar noch mehr Apologetik
1. Grundsätzlich ist "klassisches" Star Trek ja eh nicht als irgendwie ernsthafte Futurologie angelegt, sondern als positive Menschheitspropaganda.
Damit ist es erzählerisch naheliegend, menschliche (!) Abgründe an irgendwelche Leute mit komischen Ohren oder Stirnen auszulagern.
Da hat man dann natürlich irgendwann das Feigenblättchen mit den gemeinsamen Vorfahren hingelegt, aber damit bekommt man die technologischen Unterschiede immer noch nicht erklärt. Immerhin ist somit die Vielzahl an Humanoiden halbwegs gerechtfertigt.
2. Am Anfang steht immer die Entscheidung, welche Geschichten man erzählen will.
Das ST-Universum ist also schon mal mindestens so weit vorgefiltert, dass man
noch keine extrem weit fortgeschrittene, expansionistische Spezies entdeckt hat und dass es tendentiell auch keine gibt.
Denn wer so eine Spezies mit "eigentlich müsste es die ja geben" fordert, der will dann auch einen entsprechenden Einfluss auf das Universum sehen - und dann erzählt man was ganz anderes.
3. Star Trek setzt den Singularitätspunkt oder zumindest den Punkt, wo eine Spezies keine materiellen Sorgen mehr hat, ziemlich früh/niedrig an.
Nach dieser Lesart kann man gar nicht so viel weiter fortgeschritten* und immer noch expansionistisch/imperialistisch sein, weil es dafür schlicht keine Anreize mehr gäbe.
Da gibt es dann nur noch jene mit (pseudo-)moralischen Zielen wie die Preserver oder die Borg (und letzte waren in TNG sehr wohl eine ältere, deutlich weiter fortgeschrittene, expansionistische Spezies, mit der die Föderation und andere dann auch ihre liebe Not hatten. Das hat sich nach hinten raus etwas verwässert in der Darstellung, aber die anfänglichen, d.h. TNG-Borg sind so ziemlich an der Grenze dessen, was man präsentieren kann, ohne dass etwas anderes als deren totaler Sieg unglaubwürdig wird).
*Technischer Fortschritt lässt sich ja nun auch nicht einfach so an abgelaufener Zeit festmachen. Da gibt es keinen linearen, natürlichen Verlauf und es ist keineswegs gesagt, dass sich eine technische Entwicklung immer weiter beschleunigt.
Damit ist ein "die sind zehntausend Jahre früher vom Baum geklettert, die müssten doch schon längst XYZ haben" auch aus der Luft gegriffen.