Man sollte vielleicht auch mal das Umfeld betrachten. Die Verbreitung und Weiterentwicklung von Feuerwaffen hing stark von der wachsenden Bevölkerung und dem technischen Fortschritt ab. Wir sind dann auch nicht mehr im Mittelater, sondern der Renaissance oder dem Barock. Je mehr Leute es gab, die nicht in der Landwirtschaft rein für die Erzeugung von Nahrungsmitteln arbeiten mussten, desto mehr Arbeitskräfte wurde für andere Dinge frei. Sie sammelten sich dann in den Städten, wo es zunehmend Werkstätten oder Manufakturen mit Spezialisierung und Arbeitsteilung gab, die erste Massenanfertigungen ermöglichten.
Auf die Weise konnten die aufkommenden Massenheere dann mit größeren Stückzahlen gleichartiger Waffen versorgt werden. Dazu kamen die verbesserten Möglichkeiten an der Weiterentwicklung zu forschen und sie umzusetzen. Fortschritte und Spezialisierungen in der Metallbearbeitung und der Pulverherstellung ermöglichten höhere Stückzahlen und bessere Qualität. Das sind alles Dinge, die der einfache Dorfschmied oder Kleinstadtalchimist nicht so einfach nebenher machen konnte.
Genau Das wäre der Punkt, das handelsübliche Fäntelalter gibt das gar nicht her. Zu wenige Leute, die schlichtweg gar nicht die Möglichkeit hatten, sich ausführlich damit zu beschäftigen. Außerdem fehlt es an geeignetem Material und Rohstoffen in erforderlicher Menge. Es ist ein gewaltiger Schritt vom Handrohr mit Zündloch und Lunte hin zur Radschlosspistole. Gleiches gilt für das mal eben handgemischte Schwarzpulver im Vergleich zum "industriellen" Pulver mit hochwertigen Zutaten, optimiertem Mischungsverhältnis und Körnung.
Einfach mal als Gedankenbild: nehmen wir Rohan auf Mittelerde als ein typisches Fäntelalterreich, so wie in Jacksons Filmen dargestellt. Dass es hier Schmiede gibt, die neben Hufeisen auch Schwerter und Kettenhemden herstellen können, klingt plausibel. Aber Reiterpistolen oder auch nur größere Mengen Scharzpulver - wer sollte das da denn machen?
(Ja ich weiß, Saruman konnte es. Aber Der ist eine andere Liga und wirklich passend war es nicht, sondern künstlerische Freiheit...)