Autor Thema: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)  (Gelesen 43476 mal)

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Offline JS

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #125 am: 23.09.2021 | 12:54 »
das sehe ich anders
Lynch schwarz weiss Heldenreise, völlig andere Gründe für die Beteiligung des Imperators

Imperator wollte in beiden Filmen Atreides ausschalten. Paul war in beiden Filmen gut gerüstet und fand auf Dune seine Vollendung. Ich weiß nicht, welche Metaebene du einblendest, aber ich habe beide Filme direkt hintereinander geguckt und sehe da keine fundamentalen Unterschiede.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #126 am: 23.09.2021 | 13:16 »
@JS
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Offline JS

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #127 am: 23.09.2021 | 13:20 »
Ja, aber das ist mMn das Problem: Du möchtest Details in diesem Film, die mMn für die Geschichte in dieser Erzählform nicht besonders relevant sind. Außerdem wird jeweils von der hohen Qualität der atreidischen Truppen gesprochen.
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Offline Crimson King

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #128 am: 23.09.2021 | 13:39 »
Wer sich an den Unterschieden zwischen dem Lynch-Film und der Buchvorlage stört, sollte um Blade Runner einen großen Bogen machen...

Unterschiedliche Fassungen dürften unterschiedliche Geschichten erzählen. Das gilt doppelt, wenn auch die Medien sich unterscheiden.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #129 am: 23.09.2021 | 14:01 »
Ja, aber das ist mMn das Problem: Du möchtest Details in diesem Film, die mMn für die Geschichte in dieser Erzählform nicht besonders relevant sind.
dafür hat Lynch Details eingebracht die den Kontext verändern und das Ende hatte was von Paradies auf Erden
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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #130 am: 23.09.2021 | 14:07 »
Dafür hat Lynch aber wieder den Baron buchnäher dargestellt als der neue Film. Ich mein: Sind Filme, keine Dokus.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #131 am: 23.09.2021 | 14:16 »
Dafür hat Lynch aber wieder den Baron buchnäher dargestellt als der neue Film.
wirklich ?
Im Buch war er sehr kompetent in Lynchs Film naja und die Herzstöpsel
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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #132 am: 23.09.2021 | 14:18 »
Im Buch ist er ein Schwätzer, bei Lynch auch. Der dunkle, bedrohliche Schweiger aus dem neuen Film ist im Buch nicht zu finden. Und bei Lynch war er zwar flippig, aber so ganz der Volltrottel eben auch nicht.
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Offline aikar

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #133 am: 23.09.2021 | 14:48 »
Feyd-Rautha ging mir ab. Hoffe, der kommt in der zweiten Hälfte noch, schade, dass sie ihn noch nicht aufgebaut haben.
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Offline Waldviech

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #134 am: 23.09.2021 | 14:55 »
Man wird sehen - es ist bei Filmadaptionen ja immer so, dass das eine oder andere hinten runterfällt. Das liegt in der Natur der Sache. Die Bankettszene aus dem Buch oder der ganze Komplex des Misstrauens zwischen Thufir und Lady Jessica wurde ja auch nicht adaptiert - dabei hätte ich beides echt spannend gefunden.

Zitat
Und bei Lynch war er zwar flippig, aber so ganz der Volltrottel eben auch nicht
Mir gefiel, was die Darstellung angeht, ja Ian McNeice aus der Mini-Serie ganz gut.
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Offline Alexandro

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #135 am: 23.09.2021 | 15:05 »
@JS
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Ansonsten ist der Lynch-Film ziemlich nahe an der Vorlage, ein paar Sachen die im Buch eher Subtext sind (die Rolle von Dr. Kynes, der Einfluss der Bene Gesserit auf die Fremen-Religion) sind auch im Film eher im Hintergrund vorhanden und man muss schon genau darauf achten, um sie zu verstehen.

Die Änderungen sind eher in Details (die Kontrolle des Barons auf Hawat ist anders, die Pädophilie des Barons wird nicht thematisiert) und greift teilweise schon Sachen vor die im Buch nicht erwähnt werden (das Aussehen der Gildennavigatoren - ist halt ein visuelles Medium und ich finde das fügt sich gut in den Film ein).
« Letzte Änderung: 23.09.2021 | 15:15 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Uebelator

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #136 am: 23.09.2021 | 15:11 »
Das ist das Buch auch nicht
Paul ist zum Herzog Atreides erzogen und gebildet sowie zum Bene Gesserit  worden, das
verwundert nicht, dazu ist er das Endprodukt des Bene Gesserit Zuchtprogramms.
Seine Erzieher waren Duncan Idaho(Ginaz Schwertmeister), Gurney Halleck etwa das gleiche Kaliber, Thufor Hawat(Legendärer Mentat) Yueh, seine Mutter und sein Vater.
Was erwartest du da nicht beim Ergebnis

Ich sag ja, dass das an der Vorlage liegt und nicht am Film.
Trotzdem ist es mir halt, nach den ewigen Diskussionen um Mary Sues in den letzten Star Wars Episoden, doch recht stark aufgefallen, dass Paul in Bezug auf die Erfolgsquote seiner Handlungen nicht wesentlich schlechter weg kommt als Rey. (Wenngleich die Erklärung dafür schon deutlich besser ist, als bei Star Wars.)

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #137 am: 23.09.2021 | 19:39 »
Und ich halte Rex da für erheblich glaubwürdige r als dem Bauern

@JS

Im Buch ist der Baron ein sadistischer  Tyrann und meisterhaft intriganter Politiker mit absolut bescheidener Führungsrkompetenz , der nicht mal wirklich ahnte warum der PI ihn unterstützte.

« Letzte Änderung: 23.09.2021 | 20:17 von Lichtschwerttänzer »
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Offline Waldviech

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #138 am: 23.09.2021 | 20:08 »
Naja, @Paul und Mary-Sue: Irgendwo stimmt das zwar schon, aber man darf hier finde ich den Meta-Grund nicht vergessen, warum Paul so stark in die Richtung geht. Da gibt es ja dieses berühmte Frank-Herbert-Zitat, dass dies schon ziemlich direkt erklärt:

Zitat
“I wrote the Dune series because I had this idea that charismatic leaders ought to come with a warning label on their forehead: "May be dangerous to your health."

Es ist ja nicht so, das Paul sowas wie ein Held wäre. Er wirkt nur zu Beginn so. Jung, charismatisch, hyperkompetent befreit er im Kampf gegen eine böse Kolonialmacht ein unterdrücktes Volk. Und...ach ja - natürlich hat ihn auch eine mystische Prophezeiung vorhergesagt! (Das ist natürlich Unfug, da es sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung handelt, aber das muss der dumme Fremen-Pöbel ja nicht wissen). So weit, so Held...und dann, nachdem er die armen, marginalisierten Fremen befreit hat, stellt sich heraus: Er hat sie zu massenmordenden Fanatikern manipuliert und geht mit ihnen gleich mal die Galaxis in Brand stecken um Padisha-Imperator anstelle des Padisha-Imperators zu werden. Das Resultat sind dann 60 Milliarden Tote - und der Grundstock für ein tyrannisches Regime, das für die Menschheit 5000 Jahre Knechtschaft bedeuten wird.

Paul ist also deswegen ein charismatischer Messias/ prophezeiter Held/ Mary-Sue, weil die Dune-Reihe dieses Konzept in der Luft zerreisst.

Das ist ein bisschen was anderes als bei Ray...
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #139 am: 23.09.2021 | 20:23 »
In Messiah wird klar das Paul den Jihad nicht kontrolliert, er kann ihn noch beeinflussen aber nicht beenden, möglicherweise  ist er auch in seinen Visionen gefangen.
Vielleicht seit seiner Epiphany im Zelt
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Offline Urias

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #140 am: 23.09.2021 | 21:16 »
Achtung: Es folgen geisteswissenschaftliches Geschwafel und Spoiler zur Dune-Reihe


Ich bin ja bekennender Dune-Stan und dementsprechend konnte der Flim meinen Erwartungen sowieso nicht gerecht werden. Das ist aber mehr mein Problem als das des Films. So find ich ihn sehr gut. Ich mag die Bildgewalt, die er bei Zeiten sehr gekonnt an den Tag legt (hab den Film leider in nem nicht so guten Kino gesehen, überlege ihn mir nochmal anzusehen um das ein wenig mehr wertschätzen zu können). Auch der Soundtrack hat mir sehr gefallen, hat an den richtigen Stellen das Bild betont.
Inhaltlich fällt mir folgendes auf:
- Die Motivation und Handlung rund um Yueh wird kaum bearbeitet. Das ist nachvollziehbar, aber gleichzeitig auch Schade. Ich weiß nicht genau warum, aber ich halte die Szenen a) wo Yueh Paul die OK-Bibel gibt und b) in der Yueh mit Jessica redet für relativ wichtig. Wir wissen nichts über die imperiale Konditionierung und letztlich das Novum, das das Manöver Harkonnens irgendwie bezeichnet - dass die Konditionierung gebrochen wird. Gerade was b) betrifft kann ich es aber nachvollziehen, da hier (soweit ich mich erinnere) sehr viel mit innerem Monolog gearbeitet wird und das nur sehr krampfig im Film darstellbar ist. Das scheint mir generell in Bezug auf eine Verfilmung von Dune ein Problem zu sein.
- Scheinbar wurden Feyd und Rabban zu einer Person vermengt. Vielleicht ziehen sie den aber auch im nächsten Teil aus dem Hut. Man weiß es nicht. Die Figuren zusammen zu ziehen macht so gesehen Sinn, weil die Bedeutung von Feyd sich irgendwie erst im Nachhinein herausstellt, nämlich dass Feyd der potentielle Vater des Kwisatz Haderach werden sollte (wäre Paul weiblich geboren worden) und so zumindest irgendwie den Antipol zu Paul darstellen würde. In Hinblick auf dieses Thema ist auch die Frage ob Hasimir Fenring in dieser Verfilmung auftauchen wird. Er tut zwar relativ wenig für den Plot aber ist für die Mythologie der Welt durchaus wichtig.

Was ich spannend finde ist, dass Villeneuve die ödipale Komponente der Erzählung zu betonen scheint (und die ist definitiv auch im Buch stark da). Besonders ins Auge sticht da die Szene, in der Paul und Jessica nach dem Absturz ihre Anzüge anziehen. Hier sehen wir sehr deutlich Jessicas Blick auf den nackten Paul. Auch später tritt Jessica oft in Situationen auf (oder wird gezeigt) in denen Paul und Chani anbandeln. Auch die Tatsache, dass Paul letztlich mit dem Steinbrenner geblendet wird verweist ja per se schon auf Ödipus.

Bzgl Paul und Mary-Sue würd ich Waldviech zustimmen. Die gesamte Geschichte ist so aufgebaut, dass sie letztlich die klassische Heldenreise dekonstruiert und dabei letztlich ihren totalitär-perversen Kern entlarvt. Paul ist literally der gezüchtete Messias. Er kann, nachdem er das Wasser des Lebens getrunken hat, durch Raum und Zeit sehen und damit alle möglichen Outcomes sehen. Mächtiger gehts nicht. Und damit sieht er auch an einer Stelle das, wozu er selbst letztlich führen wird: Den Djihad und den Fanatismus seiner Jünger. Interessant ist hier, dass Paul ja selbst mit sich zweifelt als er das sieht. Hier gibt es eine Szene (im Buch wie auch glaub ich im Film), die seinen Kampf mit dem was sein wird sehr gut abbildet. Dabei wirft er Jessica vor, zu was sie ihn letztlich gemacht hat. Hier finden wir vielleicht ein abgewandeltes christliches Motiv: Das von Jesus im Garten von Getsemane oder auch am Kreuz ("Mein Gott, warum hast du mich verlassen?"). Gleichzeitig gibt es durch den Namen eine klare Identifikation mit dem Apostel Paulus (Paul bzw sein Großvater Paulus Atreides, der vom Stier getötet wurde und in der ersten hälfte des Films immer wieder durch das Bild referenziert wrid)
Die Wirkung so einer Messiasfigur wird in einer Passage über Stilgar relativ deutlich in der es (schnell aus dem Kopf rekonstruiert) heißt: "Und er wurde vom Fremen Naib zum Werkzeug des Lisan al ghaib". Die ganze weitere Geschichte von Dune zeigt, finde ich, dass, selbst wenn der Messias der Messias ist, der Glaube an ihn eine totalitäre Komponente in sich führt. Paul weiß das vom ersten Moment an aber zieht erst dann die Konsequenzen, als er sich selbst blendet, nur um dann als der blinde Prophet wieder aufzutauchen und das zu verkünden, was er immer schon gewusst hat.

Soweit meine Gedanken zum neuen Dune.
« Letzte Änderung: 23.09.2021 | 21:19 von Urias »
Ohne Gott ging es nicht weiter, und so hab ich mich entschieden, / meiner ist jetzt der Alkohol. / Ich trank ein paar Schlücke und ich fand meinen Frieden / und ich fühlte mich kurzfristig wohl. - Joint Venture, Der trinkende Philosoph

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #141 am: 23.09.2021 | 22:21 »
Idachte da eher an den blinden Seher wie Tiresias nicht Odipus.
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Offline flaschengeist

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #142 am: 24.09.2021 | 08:53 »
Ich war gestern in Dune und wie die allermeisten hier vollauf begeistert - kann mich nicht erinneren, wann ich zuletzt einen so kurzweiligen, atmosphärischen und ästhetisch beeindruckenden Film gesehen habe.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Issi

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #143 am: 24.09.2021 | 11:24 »
Ich sag ja, dass das an der Vorlage liegt und nicht am Film.
Trotzdem ist es mir halt, nach den ewigen Diskussionen um Mary Sues in den letzten Star Wars Episoden, doch recht stark aufgefallen, dass Paul in Bezug auf die Erfolgsquote seiner Handlungen nicht wesentlich schlechter weg kommt als Rey. (Wenngleich die Erklärung dafür schon deutlich besser ist, als bei Star Wars.)
So wie der Begriff "Mary Sue" zum Teil definiert wird, sind so gut wie alle Märchen Helden " Mary Sues " -  A la "Sieht gut aus, und hat was übernatürliches"  11 Elf Mary Sue Alarm.
Tatsächlich gibt es aber kaum " Märchen Prinzen und Prinzessinnen"  die nicht unter diese Kategorie fallen.
( Luke, Leia, Jon, Dani auch alles Mary Sues)
Weil der Prototyp " Prinz" oder " Prinzessin" vermutlich irgendwo zum Genre "Märchen" gehört.
Wenn ich an Ausnahmen denke, fällt mir gerade eigentlich nur "Shrek" ein.
Und der kommt in einer "Märchen Parodie" vor. ( Ist also das Anti- Klischee)
Darum ist für mich jetzt nicht die Frage in Märchen " ob Mary Sue" , sondern ob der Charakter unterhaltsam ist.

Heute Abend gehe ich auch.
Bin schon gespannt.
« Letzte Änderung: 24.09.2021 | 11:52 von Issi »

Offline Uebelator

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #144 am: 24.09.2021 | 12:00 »
So wie der Begriff "Mary Sue" zum Teil definiert wird, sind so gut wie alle Märchen Helden " Mary Sues " -  A la "Sieht gut aus, und hat was übernatürliches"  11 Elf Mary Sue Alarm.
Tatsächlich gibt es aber kaum " Märchen Prinzen und Prinzessinnen"  die nicht unter diese Kategorie fallen.
( Luke, Leia, Jon, Dani auch alles Mary Sues)

Wenn ich aber "den gezüchteten Übermenschen mit den besten Lehrern, der schon als Teenager ein perfekten Kämpfer, Diplomat und Pilot ist und dem so gut wie alles gelingt, was er tut" auf Luke zu Beginn von Episode 4 übertrage, dann kommt da am Ende Rey bei raus. ;)

Offline Issi

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #145 am: 24.09.2021 | 12:05 »
Wenn ich aber "den gezüchteten Übermenschen mit den besten Lehrern, der schon als Teenager ein perfekten Kämpfer, Diplomat und Pilot ist und dem so gut wie alles gelingt, was er tut" auf Luke zu Beginn von Episode 4 übertrage, dann kommt da am Ende Rey bei raus. ;)
Na klar.
Die Frage ist für mich jetzt deshalb nicht ob  diese Figuren "Mary Sues" sind( Das ist für mich zumindest klar. Und in dem Genre auch zu erwarten)
Sondern ob diese Figuren unterhaltsam sind. Und ob sie für die Märchen Geschichte funktionieren.

Edit.
Der Begriff " Mary Sue" wird halt häufig auch mit " unglaubwürdig" und " schlecht" assoziiert.
Aber das müssen Helden, die schon gleich alles super können, ja nicht zwingend sein.
Zum Beispiel dann nicht, wenn sich das Publikum dadurch unterhalten fühlt.
( Weil es in einem  Märchen z.B. irgendwo auch " larger than life" Helden erwartet)

« Letzte Änderung: 24.09.2021 | 12:12 von Issi »

Offline Sosthenes

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #146 am: 24.09.2021 | 12:11 »
Wenn ich aber "den gezüchteten Übermenschen mit den besten Lehrern, der schon als Teenager ein perfekten Kämpfer, Diplomat und Pilot ist und dem so gut wie alles gelingt, was er tut" auf Luke zu Beginn von Episode 4 übertrage, dann kommt da am Ende Rey bei raus. ;)

Hab' ich nie verstanden wo die Leute da den großen Unterschied sahen. Naja, vom offensichtlichen abgesehen...
Luke konnte auch als Hillbilly sofort mit der Piloten-Elite des Universums mithalten. Die Macht halt. Dass man da auf Trainings-Episoden a la Obi Wan oder Yoda mehr verzichtet hat konnte ich auch gut verstehen, wurde eh schon viel zu viel kopiert.

Und sonst ist jetzt die Hero's Journey ja auch nicht der klassische Sci-Fi Stoff. Dune hat ja noch mehr einen religiösen Charakter, in dem "Genre" hinterfragt man die Befähigung der Protagonisten auch eher selten.

Meine Frage an die, die's schon gesehen haben: Wie "bunt" ist der Film? Ich bin etwas stark übersättigt von der farblichen Untersättigung der letzten Jahrzehnte, und jetzt nicht so viel Lust auf noch einen Film der sich an der Quake 1 Palette bedient. Gibts da mehr Lametta, äh, Moebius-Einfluss?

Offline Waldviech

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #147 am: 24.09.2021 | 12:16 »
Besonders bunt ist der Film nicht. Auf Caladan herrscht feucht-kalter Nieselregen, die Architektur geht in Richtung Waschbeton-Brutalismus und Arrakis ist eben Arrakis. Das sieht tatsächlich sehr viel schicker aus aus als es jetzt klingt, ist aber halt kein Farbenrausch..
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Offline Issi

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #148 am: 24.09.2021 | 14:25 »
@
Uebelator
Ich denke, es ist gar nicht so wichtig, zu welchem Zeitpunkt die Märchen Figur letztlich übernatürlich wird.
Sie wird es halt.  (Häufig ist sie es schon, weiß es nur noch nicht)

Der, ich nenne es mal "Aschenputtel-Move", ist dabei vermutlich  der am häufigsten im Märchen verwendete Kurs, weil der Leser und Zuschauer halbwegs abholt.
Bei Rey haste das auch, wenn auch nur kurz: Die arme verlassene Schrottsammlerin die ihre Eltern verloren hat.
Aus dem armen Underdog (oder Normalo)- mit dem man sich identifizieren kann (Hallo Harry Potter), wird dann irgendwann ein Superheld.

Bei der ursprünglichen Verwendung, des Begriffes "Mary Sue", wurde glaube ich auch nicht hauptsächlich kritisiert, dass die Figur übernatürlich war, das waren andere Figuren ja auch, sondern dass sie nicht unterhaltsam war.
Weil sie zum Beispiel nicht schaffte, dass der Zuschauer die Figur "kaufte." (Weil zu flach, zu hol, whatever)

Aber wir kommen vermutlich OT :D

« Letzte Änderung: 24.09.2021 | 14:37 von Issi »

Offline Issi

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Re: [Film] Dune von Denis Villeneuve (2021)
« Antwort #149 am: 25.09.2021 | 09:39 »
So, ich glaube mir ist, nachdem der Film vorbei war, im Kinosaal ein : "Echt jetzt?" Rausgerutscht.
Ich hatte mich gerade erst warmgeschaut, so als hätte ich die Pilotfolge zu einer Serie gesehen. Die fast 3?? Stunden habe ich nicht gemerkt.
Das ist einseits erstaunlich, weil die Handlung jetzt für die Zeit nicht komprimiert war (Zumindest habe ich sie so nicht empfunden).
Andererseits wurde diese Handlung auch " virtuell gestreckt", durch Atmosphärische Bilder, von denen es haufenweise gab.

Ich würde dem Film deshalb eine 3,8 von 5 Sternen geben.
Und versuche noch herauszufinden warum.
Die Schauspieler waren gut.
Die Bilder auch.
Die Atmosphäre kam rüber.
Aber, und das klingt jetzt vielleicht komisch: Es hat mir in der Handlung a Bissl "Spice" gefehlt.
Der Film baut auf, und baut auf, und baut auf, und dann....hört er auf.

Ich werde mir den zweiten Teil auf jeden Fall anschauen. Und hoffe, dass es da dann noch eine Spur "spiciger" wird.

Ein sehr bildgewaltiger, atmosphärischer Film, den es so sicher noch nicht gab.

Die Libellen Hubschrauber waren auch schick.
Es wird sich viel Zeit gelassen, was die Wüstenatmosphäre vermutlich unterstützen soll.

« Letzte Änderung: 25.09.2021 | 09:41 von Issi »