Ich war gestern im Film und fand ihn sehenswert und hatte nicht das Gefühl, meine Zeit verschwendet zu haben. Am meisten gefällt mir die "nicht-StarWars/nicht-StarTrek - SciFi" von Dune, davon bin ich immer ganz angetan, auf welche Weise all die ganzen Sachen gelöst sind. Ich bin kein großer Dune Kenner und freue mich dann, wenn ich die Mentaten am Holo-3D-Halbkugelbildschirm über dem Einsatz der Crawler brüten sehe und dergleichen mehr, und der Spaß am Erkunden dieser Zukunftsvision hat mich souverän über den Film getragen. Unabhängig davon fand ich diesen religiösen Fremen-Dad ganz herrlich, der war super präsentiert.
Wenn ich Dinge kritisieren müsste, dann wären es:
- die Harkonnen waren mir zu absurd böse dargestellt. Vermutlich das alte Problem: Erzeuge mal einen gescheiten Bösewicht, das geht eigentlich kaum.
- Die weibliche Hauptrolle (hieß die echt "Johnny?"
) war sehr schlecht geschrieben / besetzt / gespielt, vor allem immer im direkten Kontrast zum Mhuadib, der ja als Figur interessant ist und auch z.B. mords das markante Gesicht hat. Die Johnny hingegen war blass und lame und diese ganze komische Beziehung hat mich von vorne bis hinten nicht überzeugt. Ihre Freundin - die, die immer so laut gelästert hat - die war gleich dreimal so griffig und viel realer. Das hätte besser funktioniert.
- Im letzten Drittel war mir zu viel Bombast, das hat dann schnell genervt.
- Ich habe den Plot nur so halb kapiert, aber das mag an mir liegen. Mir war zum Beispiel die Wandlung vom demütigen Mhuadib zum umjubelten Alexander dem Großen zu extrem und zu schnell übers Knie gebrochen.
- Wenn ich die Aspekte "heiliger Krieg", "Prophetentum", "Wüste", "Imperialismusopfer" usw. zusammennehme, dann deutet das ziemlich stark auf eine benennbare irdische Vorlage hin, das fand ich sehr irritierend.
- Die Würmer haben mich nicht so überzeugt, von denen hätte ich mir mehr erwartet.
Mich ärgern strukturell die Fremen, genau wie im ersten Teil.
ENTWEDER sie sind ausgemergelte Wüstenasketen, die nix haben außer Leid und Kneifkäfer-Befall in ihren Lumpen, ODER sie sind unbesiegbare, immens gut ausgerüstete High-Tech-Superninjas. Aber nicht beides gleichzeitig.
ENTWEDER es sind nur ein paar versprengte Fuzzis in einer Felsenklamm, die Sand essen müssen, ODER sie haben eine Bevölkerung von 40 Milliarden und bewohnen die Südhalbkugel. Aber nicht beides gleichzeitig.
Schlussendlich hat mich das Wassergedönse irgendwann genervt. Wenn schon jeder Nasenpopel so wertvoll ist wie ein großes Goldnugget, weil er noch einen Nanoliter Rotzwasser enthält, dann kann man einfach nicht mehr sinnvoll überleben. Was machen die denn, wenn z.B. jemand schwitzt? Ihn ablecken?
Aber insgesamt wie gesagt für mich ein schöner Film, hat gepasst.