Die Spieler spielen das Spiel, nicht ihre Figuren.
(Sprich -ob die Figur Spaß hat interessiert Keinen. Die gibt es nämlich gar nicht)
Deine Spieler aber wollen in Rolle ihrer Figur "Ermittler" sein.
Das ist auf vielen Ebenen nicht richtig.
1) Das "als Spieler selbst ermitteln" als Standard oder einzig wahre Option ist ein verbreiteter, aber dennoch unsinniger Schluss. Einige meiner Spieler wollen auch Barbaren sein, ohne mir den Spieltisch mit der Axt zu zersemmeln. Ist klar, worauf ich hinaus will? (ohne provozierenden Unterton gemeint!) Denn die Spieler spielen zwar das Spiel. Aber eigentlich sind es die Figuren, die ermitteln. Alles andere (auch wenn es solo oft der Fall ist), ist im Grunde ein Abweichen vom Grundkonzept, wie es in den allermeisten Aspekten und Situationen des (konventionellen) Rollenspiels gehandhabt wird.
2) Ob eine Figur Spaß hat oder nicht, interessiert jeden Spieler. Leidet nämlich im Gegenzug eine Figur gegen den Willen der Spieler oder über dessen Vorstellungen hinaus, ist das Geschrei (zu Recht) groß. Ergo ist das "Wohlergehen" der Figur im Sinne einer hedonistischen Lust durchaus häufig im Interesse der Spieler. Ist das Leiden einer Figur nämlich der Fokus, so muss das durchaus vorher abgesprochen werden.
Daher ist es sehr wohl vertretbar zu sagen, es komme darauf an, ob man die Ermittlungstätigkeit selbst übernehmen möchte oder das der Figur überlassen (sei es durch entsprechendes Ausspielen der Rolle oder durch die Spielregeln und Werte der Figur.
Das ist doch gar nicht der Punkt gewesen. Der Punkt war, ob es von Anfang an ein festes Ergebnis gibt, auf das man kommen kann.(Gerne auch mit Hilfe der Fähigkeiten seiner Figur) oder nicht.
Gibt es kein festes Ergebnis, sind die Ermittlungen keine echte Herausforderung für die Spieler(und ihre Figuren). Sondern eine nachträgliche Kontruktion.
Das ist eben
genau der springende Punkt, der häufig zu Missverständnissen führt: Eine verschwommene Definition dessen, wer hier ermittelt. Ist dieser Punkt geklärt, dann kann man die Überlegungen fortführen, wie man Fälle aufbaut und was für wen jetzt "echtes" ermitteln ist und wie man darauf als SL reagiert oder sich vorbereitet. Ein Ergebnis, das sich auf der Metaebene des Spielens am Tisch erst entwickelt, kann sehr wohl innerhalb der Fiktion eine echte Herausforderung für die Spieler und ihre Figuren sein. Jeder Kampf kann das, warum nicht eine Ermittlung?