Letzten Endes ist es Entscheidung des SL, wie er mit diesem Vertrauen umgeht.
Illusionismus ist jederzeit möglich. Das weiß vermutlich jeder, der mal solche Abenteuer geleitet hat.
Und es gibt sicher auch Spieler, die finden die Illusion besser als mal hin und wieder zu Scheitern.
Die Gefahr das als SL auch dann zu machen, wenn keine große Not besteht.- Ist mEn. durchaus da, und wird vermutlich von vielen SL auch genutzt.
Achtung ich überspitze mal: Für SL, die wenig oder kaum Vorbereitung in ein solches Abenteuer gesteckt haben, ist das sicher auch ziemlich bequem.
So dass aus der ursprünglichen Not mit der Zeit eine regelrechte Tugend wird.
Hinzukommt dass ihre unwissenden Spieler damit nicht mal unglücklich wirken.
Ja und nein.
Ich denke, erfahren Spielern, gerade wenn Sie den SL kennen, ist in der Regel klar, inwieweit der SL die Fakten vorbereitet hat, und inwieweit dazu improvisiert wird.
Wesentlicher Punkt ist dabei m.E. inwieweit Spieler und SL insgesamt damit glücklich sind.
Wenn alle zufrieden ist, dann passt es ja.
Blöd ist wenn jemand unzufrieden ist oder unzufrieden wird.
Interessante Frage dazu: Wir hatten ja definiert, dass bekannter Illusionismus kein "richtiger" Illusionismus sondern (ich glaube) Trailbaizing ist - oder hatte ich das falsch verstanden.
Wenn die Gruppe jetzt weiß, dass der SL hin und wieder Illusinismus nutzt, aber nicht erkennen kann, wann - bleibt es dann Illusionismus?
In der Praxis ist das natürlich immer irgendwo limitiert, aber im Kern eine möglichst lückenlose Vorstellung von den Motivationen der Beteiligten sowie dann Tatvorberietung, Tatausführung und dem Verhalten der Betroffenen danach.
Im Idealfall hat man die Tat vorher mit anderen ausgespielt und kann damit auf diese Ergebnisse dann zurückgreifen. Ansonsten muss der Autor/SL das im Kopf machen.
Dem würde ich vehement widersprechen. Das mag bei bestimmten Gruppen bzw. einer bestimmten Spielart definitiv der Fall sein.
Für mich wäre das z.B. nicht der Idealfall, sondern fast die schlimmste Konstellation, weil das a) eine hohe Gefahr des Railroadens bzw. Mary-Sues beinhaltet (Spieler sollen Ziel zwanghaft ereichen) und b) eine sehr hohe Frustrationsgefahr besteht, dass der Fall nicht gelöst wird.
Ich kann aber durchaus verstehen, wenn anderen an sowas Spaß haben.
Ein Grundgerüst für Fakten:
Wer war es?
Warum hat er es getan? (Welches Ziel)
Wann, wo und wie/womit hat er es getan?
Gibt es Zeugen? richtige/falsche (Was wissen die?-Was wollen die?)
Gibt es Mitwissende? (Was wissen die? Was wollen die?)
Gibt es Helfer? (Was wissen die? Was wollen die?)
Welche Hinweise/Spuren gibt es? (richtige und falsche)
Wer hängt sonst noch mit drin? (und warum?)
Wer will die Lösung des Falls verhindern, wer dabei helfen?
Was ist der Plan der Täter? (Gibt es weitere Verbrechen? Wenn ja-Wann , wie, wo etc.)
Wo hält sich der Täter idR. wann auf?
Spezieller:
Gibt es überhaupt einen Fall?- Oder ist es nur ein Scheinfall (Bsp. Leiche gar nicht tot. Oder vorher schon untot.. )
Was ist das längerfristige Ziel des Täters?
Das finde ich tatsächlich mal eine nützliche Spielhilfe.
Je nach Abenteuer/Gruppe kann ich halt nur wenige bis alle Fragen vor Spielbeginn befüllen.
Und in allen Fällen spielt es sich anders.
Ob man dafür Illusionsmus braucht/nutzt (um beim Thema zu bleiben), steht natürlich auf einem völlig anderen Blatt.