Was will ich mit dem Beispiel aussagen? "Verlieren" ist nicht binär. Wenn das Ziel "gewinnen" ist und klar definiert, was das bedeutet ergibt sich natürlich eine Dichotomie. Das ist aber kein Zwang. Je nach Ausrichtung des Spiels und des gemeinsamen Spielziels kann es auch ein Gewinn sein, wenn alle verlieren (=> Fiasco). Oder man verliert alles, gewinnt aber sein Ziel (=> In DRYH tatsächlich ein mögliches Ergebnis, da die Charakter definierte Spielziele haben).
Naja- jetzt mal ohne auf die ganz abstrakte Ebene zu gehen:
Bei einem Brettspiel ist idR. klar definiert, wann ein Spiel gewonnen, bzw. das Spielziel erreicht ist.
(Nicht zu gewinnen =Scheitern (in all seinen Abstufungen)
Dass Spieler das individuell anders empfinden können- geschenkt!
Ich würde mich deshalb bezüglich der Diskussion an den vom Spiel vorgegebenen Regeln des "Gewinnens" orientieren.
Beim Brettspiel gibt es idR. mehrere gängige Arten zu "scheitern".
Rückschritte: Man verliert etwas, was man bereits erreicht hatte, um dem Spielziel näher zu kommen.
(Punkte, Gegenstände, Unterstützer, Geld whatever)
(Im Rollenspiel geht das auch)
Ausssetzen: Man darf für geraume Zeit nicht wie gewohnt aggieren. Kommt nicht weiter voran.
(Im Rollenspiel wäre das z.B. ein Gefängnisaufenthalt oder ähnliches)
Ausscheiden: Man scheidet als Spieler aus. (bzw. mit seiner Figur)- sämtlicher Fortschritt der Figur geht damit verloren.
(Im Rollenspiel wäre das der Tod eines SC)
Bei den meisten Systemen (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) ist das Spielziel -Fortschritt zu erlangen und/oder mächtiger zu werden.
Ein Fortschritts bzw. Machtverlust bedeutet auf Ebene des Spiels zu scheitern.
(Und wird von Spielern idR. auch so empfunden- Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel)
Wenn "Scheitern" auf Storyebene, das vom Spiel erklärte Spielziel ist, oder zumindest eines von weiteren Spielzielen ist, dann verkehren sich manche Dinge natürlich ins Gegenteil.
Auf der ganz abstrakten Ebene wäre es dann: "Es ist nur dann wirklich ein Scheitern, wenn es von den SPL auch so empfunden wird."
Dann wäre die Frage vermutlich eher: Müssen Spieler auch Frustrationstoleranz mitbringen?