Das heißt wir sprechen von zwei Extremen: Leute, die es nicht gut vertragen, wenn ihre Charaktere sterben, und Leute, die ihre Figur nur ernst nehmen können, wenn sie sterben kann.
Nein, so schwarz weiß, sehe ich es nicht. (Auch wenn es solche Extremformen sicher gibt- einzig deshalb, habe ich sie auch erwähnt.)
Ich denke, es gibt da noch viel dazwischen.
Dennoch kenne ich leider bislang keine SPL, die ,trotz einer Gewinnergarantie, ernsthaft spielen.
Kleines Beispiel: Hatten mal einen Gast-Spieler am Tisch, der wollte nicht mal ne Waffe tragen.- Als ihm dann klar gemacht wurde, dass er für das Abenteuer wohl eine braucht, nahm er sich eine Steinschleuder (Die so gut wie keinen Schaden macht).
Im Spiel selbst- hat seine Figur auf sämtliche Gesellschaftliche Regeln gepfiffen, und selbst Vorgesetzten seine "überhebliche Verachtung" gezeigt.
Auch Kämpfe nahm er gar nicht ernst.
Als ihm später jedoch klar wurde, dass die SL nicht für ihn schummelt- (Dass System hatte den SC-Tod/ und Scheitern in den Regeln) - ist er auf einmal kreidebleich geworden, und hat sich fortan wesentlich mehr Mühe gegeben seinen SC glaubhaft zu spielen. Dadurch hat sein Spiel und auch das der Gruppe gewonnen.
Das Abenteuer hat ihm rückblickend , nach eigenen Aussagen, auch wirklich gut gefallen.
Er kannte es nur nicht anders als: Die SL schummelt doch sowieso.
Edit.
SC-Tod, ist auch nicht gleich SC Tod.
Die Wahrscheinlichkeit zu sterben, kommt ganz auf das System an.
Und selbst dann, kann man noch verhandeln, wie wahrscheinlich es denn tatsächlich sein soll.
Und welche "Rettungsanker" es geben darf.
Oft reicht in Kämpfen z.B., mEn. bereits eine geringe Chance zu sterben aus, um Nervenkitzel zu erzeugen.
Hinzukommt:
SPL die nicht davon ausgehen, eine Gewinnergarantie von der SL zu bekommen, spielen mEn. wesentlich vorsichtiger, was den tatsächlichen SC Tod ohnehin unwahrscheinlicher macht.
Auch andere mögliche Formen des Scheiterns werden idR. noch weiter minimiert, durch achtsameres Vorgehen.
Fehlen Vorsicht und Achtsamkeit- Sprich: aggieren die SC so forsch, als wären sie lebensmüde und unverwundbar, dann leidet nicht nur die Plausibilität der Spielwelt, sondern es kommt zudem zu wesentlich mehr kritisch gefährlichen Momenten. (In denen die SL zudem noch genötigt werden soll zu Schummeln).
Deshalb stelle ich mal frech eine These auf: Mit der realen Möglichkeit des Scheiterns, wird tendenziell weniger gescheitert. (Und auch geschummelt)
Dass eine Figur unter keinen Umständen sterben kann, ist für sich genommen bereits ein Extrem.
Da es diese eine Möglichkeit völlig ausschließt.
Das Gegenextrem dazu wäre: Die Figur stirbt sicher. (Aber das ist ja in den wenigsten Systemen so gewollt oder der Fall)
Im Gegenteil: Die Mehrheit der Systeme hat vermutlich das "Überleben" und "Aufsteigen" der SC im Sinn.