Boah, ich liebe solche Lästerthreads, wo man sich den Frust über Systeme/Regelwerke rausschreien kann. Also abgesehen von so unheimlichen und abstoßenden Ekelpaketen wie sie auf der ersten Threadseite schon genannt wurden, RaHoWa und so Scheiß, sind meine Äußerungen natürlich vollkommen subjektive Meinungen, die allein auf meinen Spielvorlieben und meinen Spielerfahrungen/Leseerfahrungen mit den genannten Systemen gemacht haben.
Dabei versuche ich, zwischen
Regelmechanik und
Welt zu trennen. Ganz ehrlich, Spielwelten sind meiner unbedeutenden Ansicht nach meistens so gut oder schlecht, wie die Spielleitung zusammen mit der Gruppe am Tisch das Genre umsetzt, die Atmosphäre schafft, die Charaktere und die Geschichten entwickelt. Spielwelten können Anreize bieten und Steinbruch für Ideen sein, aber meistens erscheinen sie mir für ein Rollenspielprodukt nebensächlich. Trotzdem habe ich auch da meine Vorlieben und Abneigungen. Da ich kein so cthulhuider Typ bin, nerven mich Spielwelten, die unbedingt irgendwie Lovecraft verarbeiten wollen Vor allem im Fantasybereich. Manchmal kann ichs verzeihen (looking at you, Midgard), aber bei Golarion (
Pathfinder) nervts mich schon arg. Von allem, wo Cthulhu schon im Regelwerktitel drin steht, lasse ich allein aus Spielweltgründen die Finger (
Call of Cthulhu).
Interessanter ist die Frage nach der
Regelmechanik.
Die oWoD (
Vampire: TM) hat mich damals mit ihrem Regelwerk in die Verzweiflung getrieben, ich hasse sie noch immer. Für Fertigkeitswürfe mag das Poolsystem ja noch angehen, aber die Kämpfe? Ein Graus. Von den undurchdachten Fähigkeiten mal abgesehen.
Mit den Würfelbergen von
Shadowrun konnte ich auch nicht warm werden. (Bei Earthdawn ging es etwas besser, darum steht es nicht so weit oben auf meiner
shitlist, aber bei shadowrun seh ich kein Land. Vielleicht erschert das Setting mir noch dazu den Zugang. Jedenfalls Hassobjekt Nummer 2 für mich.)
DSA (vor allem
1, spätere kenne ich kaum) mit seiner Kombination aus riesigen LP-Polstern, Rüstungsschutz und Parade, wodurch die Kämpfe endlos werden, hat mich auch wahnsinnig gemacht. Eigentlich schade, da DSA 1 einige gute Ansätze hatte.
Und damit sind wir im Fantasybereich, wo ich mich spielwelttechnisch wohlfühle, aber bei meinen letzten Regelverbrechern:
D&D 3.x und
Pathfinder 1. In Sachen D&D ist das Übel zu meiner Freude seit 2 Editionen behoben (ja, ich fand bereits die 4e ganz brauchbar und stehe dazu) und Pathfinder 2 will ich im Herzen noch eine Chance geben, auch wenn ich starke Zweifel habe.
Generell gibt es bei mir, was den Geschmack angeht, einen Trend: Ich mag Rollenspiele mit einem flüssigen Kampfsystem, die den Spielern Optionen am Tisch (im Kampf) geben, ohne Kämpfe mit Würfelorgien und Regelbuchwälzereien in langwierige Prozeduren zu verwandeln. Wenn jemand ein Regelsystem wegen der Untauglichkeit seines Kampfsystems (oder gesamten Würfelsystems, so Leute gibt es auch) empfiehlt, will die Person auf eine Art spielen, die nicht die meine ist. Regelsysteme mit
verbugtem Kampfsystem finde ich scheußlich.