Stufen sind, denke ich, wenigstens zum Teil einfach ein Überbleibsel aus der Wargaming-Ecke, wo's ja das Konzept einer erfolgreichen Einheit, die durch die Ränge aufsteigt, hier und da auch schon gibt (mit einem reinen Zwei-Stufen-System sieht man das beispielsweise sogar schon bei Dame und Schach -- in letzterem Fall beschränkt auf die Bauern, dafür halt mit freierer Klassenwahl beim Aufstieg). Ur-D&D ist ja ursprünglich genau aus dem Bereich gekommen, hatte definitiv schon ein Stufensystem (wobei ich mangels Fachkenntnissen in Sachen Chainmail und Fantasyerweiterung desselben nicht ganz sicher bin, wieviel davon es schon von da geerbt hat), hat dementsprechend einen guten Teil seiner Nachahmer inspiriert, es ihm in dieser Hinsicht gleichzutun...und da sind wir heute, soweit es um Stufensysteme geht, eigentlich immer noch.
Persönlich denke ich, daß sich Stufen gerade im Bereich Spielercharaktere im wesentlichen aus einem Grund so lange gehalten haben: wenn ich mich recht entsinne, will die Psychologie festgestellt haben, daß gelegentliche größere Belohnungen motivierender wirken als häufigere kleine. Und wo ich Stufen habe, da gibt's halt keine paar Prozent- oder Charakterpunkte pro Sitzung oder Abenteuer, sondern da muß ich XP scheffeln, die mir erst mal an sich gar nichts bringen, kann mir mit denen dafür aber früher oder später einen "richtigen" (und buchstäblichen) Level-Up verdienen... -- Als Werkzeug zu allen anderen praktischen Zwecken sind sie mMn ansonsten eher meh. Beispielsweise nützen mir Stufenzahlen als Vergleichsmaßstab meist wenig, weil sie für konkrete Einzelanwendungen ganz allgemein eh zu abstrakt sind (will ich wissen, wie gut mein Magier schleichen kann, dann sagt mir seine Stufe alleine in der Regel ja doch nichts, sondern ich muß halt ins Detail gehen), von Systemen, bei denen zwei Charaktere derselben Stufe deutliche Unterschiede im Machtniveau aufweisen können, mal ganz zu schweigen...