Autor Thema: Wie balanct man Zaubersprüche?  (Gelesen 8201 mal)

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Offline Fezzik

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #75 am: 9.11.2020 | 06:38 »
Wobei man dazu sagen muss, dass zumindest der Mage doppelt so viel XP benötigt um auf diese Stufe zu kommen wo er Unsichtbarkeit und Fliegen beherrscht.
Dieses kleine Balance Element gäbe es ja auch noch. Der Mage brauch am längsten zum aufsteigen/ zahlt die höchsten Kosten.
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Offline Zed

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #76 am: 9.11.2020 | 13:03 »
Da nach meiner Erinnerung die XP aber auch doppelt so schnell anstiegen, war der effektive Vorsprung des Thiefs nur eine Stufe vor dem Wizard.

Ich wollte nicht vom Thema abweichen, sondern nur darauf hinweisen, dass ins Balancing letztlich vieles einfließen muss, auch die Zugänglichkeit von Features, die von Magie ersetzt werden können.

Offline Ainor

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #77 am: 9.11.2020 | 13:39 »
Nun, gewöhnliches Verstecken ist bis AD&D2 vor allem in Überraschungswürfen geregelt. Die Diebesfähigkeiten waren ja  Spezialfähigkeiten die zwar nicht direkt magisch sind aber eben über das hinausgehen was normale Leute können. Andere Fähigkeiten, z.B. Barbarenwut, Bardenlieder, fallen ja oft in dieselbe Kategorie, aber ob die jetzt magisch oder nichtmagisch sind ist eigentlich egal.

Wenn es jetzt konkret um die Balance von Magiersprüchen geht ist es eigentlich nicht so wichtig was andere Klassen können.
Was zählt ist in erster Linie was alle können ohne Spezialfähigkeiten etc. zu benötigen und hier unterscheiden sich Mittelaltersettings natürlich stark von modernen.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline nobody@home

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #78 am: 9.11.2020 | 14:49 »
Der Eingangspost macht eigentlich deutlich das es eher um das Balancing von Zaubern untereinander geht.

Wenn Zauber X bessere Reichweite hat und mehr Schaden macht ist das soweit klar das der (in irgendeiner Form) mehr "kosten" muß.
Die Frage war eher wie man nicht-Kampf Effekte balanced. Also Gedankenlesen, Beeinflussung, Unsichtbarkeit, Magische Spionage, Übermittlung von Nachrichten, Teleport usw.

Da wäre mein erster Gedanke, die "Kampf/Nicht-Kampf"-Unterscheidung erst mal in den Wind zu schießen und die Sache von vornherein allgemeiner anzugehen. Interessant ist, wieviele Arten von Problemen der Zauber wie gut lösen kann, und wie oft die wohl im Spiel vorkommen werden -- "Kampf" ist da einfach nur ein Spezialfall unter anderen, und je nach individueller Kampagne nicht mal zwingend einer der wichtigeren. (Eine Gruppe von Gauner- und Diebes-SC, von denen einige auch zaubern können, wird für spektakuläre Feuerbälle beispielsweise eher nicht so oft Verwendung haben.)

Offline Isegrim

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #79 am: 9.11.2020 | 15:55 »
Da wäre mein erster Gedanke, die "Kampf/Nicht-Kampf"-Unterscheidung erst mal in den Wind zu schießen und die Sache von vornherein allgemeiner anzugehen. Interessant ist, wieviele Arten von Problemen der Zauber wie gut lösen kann, und wie oft die wohl im Spiel vorkommen werden -- "Kampf" ist da einfach nur ein Spezialfall unter anderen, und je nach individueller Kampagne nicht mal zwingend einer der wichtigeren.

Naja, das ist so ein bischen der ganze Punkt. Die Einschätzung, wie oft welche Zauber im Spiel vorkommen und hilfreich sein werden, hängt davon ab, was gespielt wird. Drei Kämpfe jede Session, oder einer alle drei? Dürfte die Nützlichkeit eines Feuerball sehr stark beeinflussen, vielleicht stärker als die Frage, wieviele W Schaden der jetzt macht. Unsichtbarkeit ist bei Shadowrun ein toller Zauber... außer man hat ständig Geister, Critter, Zauberer und anderes Gesocks als Gegner, die dank Astralsicht über sowas lachen.

Aber das gilt letztlich auch für mundane Fertigkeiten. Ein Waldläufer ist für eine Stadt-Kampagne idR schlicht eine unkluge Charakter-Auswahl.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Ainor

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #80 am: 9.11.2020 | 17:58 »
Drei Kämpfe jede Session, oder einer alle drei? Dürfte die Nützlichkeit eines Feuerball sehr stark beeinflussen, vielleicht stärker als die Frage, wieviele W Schaden der jetzt macht.

Das Gute dabei ist: die Systeme die sich um Balance kümmern haben meist eine klare Vorstellung davon wie viel gekämpft wird (viel). 

Aber das gilt letztlich auch für mundane Fertigkeiten. Ein Waldläufer ist für eine Stadt-Kampagne idR schlicht eine unkluge Charakter-Auswahl.

Da stellt sich vor allem die Frage: was sind die Kosten ? Wenn Zauber "harte" Kosten haben (EO, Steigerungen etc.) ist die Anwendbarkeit eine zentrale Frage. Sind die Kosten weich (Zeit, ggf. Geld etc) dann liegt die Sache ganz anders.
« Letzte Änderung: 11.11.2020 | 14:51 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Erbschwein

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #81 am: 10.11.2020 | 18:30 »
Hallo,
Megavolt

Aber zu deiner Frage. Kann ich keine Antwort geben da sie mir kein Verhältnis geben tut.
Nur ein zu:
- Flammenball gegen Unsichtbarkeitszauber
- Unsichtbarkeitszauber gegen Gedankenkontrollzauber
- Gedankenkontrollzauber gegen den Waffenschaden und die Sonderfertigkeiten eines Kriegers?

Ich habe Zauberlisten für den Angriff erstellt, für Rolemaster.
Zu erstmal, bei Rolemaster wird viel Wiederholt und bei anderen Bereichen der Magie Art der Einstufigkeit der Mächtigkeit verschieden aufgelistet.

Was Logisch ist, da jede Magie Art eine Bedeutung hat und verschieden Gehandhabt wird.

Für Götter wäre dieses die Frömmigkeit.
Für Magie die Pure Kraft der Magie.
Mental, der Geist und der Kontrolle des Körpers.

Jetzt muss die Vergabe Gerecht verteilt werden zwischen Gut und Böse. Da könnte man mit dem Böse anfangen, wo die Zauber Liste versucht nur den Kampf als erstes Aufgelistet wird.
Dazwischen würde Mal ein Nützlichkeit Spruch sein der das Bremsen oder Nützlichkeit unterbrochen wird zwischen Gut und Böse.

Die Zauberlisten könnten Unterschiedlich sein. Oder Miteinander zwischen Gut und Böse, sage Ich mal.

Wenn man Mana nehmen würde was das Regelwerk vorgibt. Wäre wohl für das Gute was mit Verteidigung billig und das Böse mit Kampf billig.
Daraus könne man ableiten für was alles Mana Kostet für die Parteien. Wenn man ein Mittelwert haben will.

Dann würden die Berufe jeweils kosten vielleicht noch billiger machen oder etwas teurer machen, wenn dieses mit einbezogen wird.
Dieses Bedeutet: Das es Zauber geben muss.
Was auch für ein Puren Magier Hilfreich sein muss, wenn er sich im Nahkampf Verteidigung muss, oder ein Angriff startet mit einer Waffe.
Oder der Kleriker der im Nahkampf auch mal mit ein Schild Verteidigen muss, um einen zu Heilen.

Die hauptfrage ist, wie Schwierig ist das Wirken der Magie und wer Darf alles Wirken der Magie.
Da ist auch die Kosten frage Ansicht zur Welt auch Interessant. Die kann zur Ansicht Extrem Unterscheiden, aber für alle muss es eine Regel geben.

Dieses nochmal, weil ich glaube da du noch keine Antwort hast oder dich Geäußert hast für dich. Das du eine passende Aussage bekommen hast.


Offline nobody@home

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #82 am: 10.11.2020 | 19:34 »
Ich denke, bevor ich mir um künstliches Balancedrumherum Gedanken mache, würde ich erst mal damit anfangen, was mir der Zauber eigentlich konkret liefert und welche "natürlichen" Probleme und Einschränkungen er mit sich bringt.

Beispiel Unsichtbarkeit: Meine Feinde können mich nicht mehr sehen. Problem: Freunde, Verbündete, und Unbeteiligte können mich ebenfalls nicht mehr sehen und also auch nur begrenzt bis gar nicht berücksichtigen...äh, upps? :o Weitere Einschränkungen: Ich bin (vermutlich) nicht unhör-, -riech-, oder -fühlbar und riskiere unter Umständen sogar, mehr Aufmerksamkeit als gewöhnlich auf mich zu ziehen, wenn irgendetwas, was ich tue, zu deutlich sicht- oder sonstwie wahrnehmbaren Auswirkungen ohne offensichtliche Quelle, also quasi wie von Geisterhand, führt.

Gedankenlesen: Okay, ich weiß, was Leute so denken und kann vermutlich auch ihre Anwesenheit wahrnehmen, ohne sie erst sehen zu müssen. Ein unmittelbar offensichtliches Problem stellt sich hier eher nicht, allerdings ist der Zauber eben auch nur so informativ wie die Gedanken, die meinen Zielen gerade so durch den Kopf gehen; wenn ich etwas Bestimmtes erfahren will, muß ich also unter Umständen immer noch tricksen, um mein Gegenüber dazu zu bringen, auch tatsächlich an das zu denken, was ich gerade wissen möchte. (Ob der Zauber auch tiefere "Gedächtnisbohrungen" schon mit abdeckt oder nicht, wäre festzulegen; einstweilen gehe ich mal von "nicht" aus.)

Gedankenkontrolle: Im praktischsten Fall kann ich hiermit direkt einen, vielleicht auch mehrere "Instant-Verbündete(n)" rekrutieren. Solange das keine intensive Konzentration o.ä. braucht, ist auch das relativ problemlos, und es ist so, wie meist dargestellt, auch leichter und effektiver, als die entsprechenden Leute einfach nur umzubringen, was es unter anderem auch zu einem potentiell starken Kampfzauber macht (immerhin verschiebt jeder "umgedrehte" Feind das Zahlenverhältnis um gleich zwei zu meinen Gunsten). Die Haupteinschränkung besteht darin, daß ich halt nehmen muß, wen und was ich (in der Regel direkt vor Ort) kriegen kann; ich kann mir meine Helfer nicht wie möglicherweise bei Beschwörungszaubern beliebig aussuchen, und wenn ich irgendwo schlicht allein bin und in Schwierigkeiten gerate, nützt mir der Effekt rein gar nichts. Außerdem ist zumindest die "starke" Art von Beherrschungsmagie wahrscheinlich nicht besonders subtil und meine Ziele werden sich, wenn sie die Erfahrung überleben, anschließend daran erinnern...

...was mich nebenbei zu einem kleinen Spielwelt-Balancefaktor bringt: je mehr Schindluder ein Magier mit seiner Magie treiben kann, um so argwöhnischer werden ihn andere Leute (andere Magier, die ja ihrerseits nicht automatisch immun sind, durchaus mit eingeschlossen) wahrscheinlich beäugen, wenn auch nur irgendein allzu ungewöhnliches Mißgeschick passiert -- natürlich doppelt und dreifach, wenn es zu einer seiner bekannten "Spezialitäten" paßt, aber auch sonst ganz allgemein, weil man ja nie ganz sicher sein kann, daß er mit denen wirklich schon sein ganzes Können gezeigt hat. Magier, die sich als halbwegs vertrauenswürdig präsentieren wollen, haben also fast schon unabhängig von anderen eventuellen Erschwernissen auf jeden Fall guten Grund, bestimmte Zauber nur sparsam und in Kombination mit guten Entschuldigungen anzuwenden, und werden ggf. damit leben müssen, trotzdem noch sicherheitshalber beobachtet zu werden. Gerade so etwas wie unbeaufsichtigte Gedankenkontrollmagie läßt sich sonst zu leicht und zu zu erschreckenden Dingen mißbrauchen, als daß irgendjemand (und wenn die Verwender entsprechender Zauber ehrlich sind, schließt das sie selbst mit ein) da unnötige Risiken eingehen würde.

Offline Ainor

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #83 am: 11.11.2020 | 23:25 »
Ich denke, bevor ich mir um künstliches Balancedrumherum Gedanken mache, würde ich erst mal damit anfangen, was mir der Zauber eigentlich konkret liefert

Ich glaube nicht dass hier irgendjemand vorgeschlagen hat Zauber zu balancieren ohne sie sich genau anzuschauen. Aber das hilft auch nicht dabei zu entscheiden wie gut Unsichtbarkeit im Vergleich zu Gedankenlesen ist.

Weiterhin finde ich es recht schwierig abzuschätzen wie oft ein Zauber nützlich ist. In D&Detc hat man ja klassischerweise Dungeon, Stadt und Wildnissabenteuer. Aber eine gegebene Kampagne kann diese Teile in sehr unterschiedlichem Verhältniss enthalten. Und die Kosten der Zauber will man ja vermutlich nicht jedesmal ändern. Hinzu kommt das die Spieler ja eine gewisse Kontrolle darüber haben was sie machen wollen. Eine Gruppe aus Druiden und Waldläufern ist ja nicht gezwungen in die Stadt zu gehen.

...was mich nebenbei zu einem kleinen Spielwelt-Balancefaktor bringt: je mehr Schindluder ein Magier mit seiner Magie treiben kann, um so argwöhnischer werden ihn andere Leute (andere Magier, die ja ihrerseits nicht automatisch immun sind, durchaus mit eingeschlossen) wahrscheinlich beäugen, wenn auch nur irgendein allzu ungewöhnliches Mißgeschick passiert

Ich sehe nicht das das irgendwie hilft Zauber zu balancieren.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #84 am: 11.11.2020 | 23:57 »
Ich glaube nicht dass hier irgendjemand vorgeschlagen hat Zauber zu balancieren ohne sie sich genau anzuschauen. Aber das hilft auch nicht dabei zu entscheiden wie gut Unsichtbarkeit im Vergleich zu Gedankenlesen ist.

Öm...doch, tut es. Wenn ich nicht gerade mit einem Setting arbeite, in dem man es fast nur mit Robotern, Automaten, und sonstigen vermutlich eher nicht denkenden Dingen zu tun hat, dann ist Gedankenlesen allgemein nützlicher als Unsichtbarkeit. Die brauche ich nämlich im Wesentlichen nur, um mich vor jemandem zu verstecken, was ein recht eng begrenzter Spezialfall von Interaktion mit anderen Leuten und sonstigen Kreaturen ist; die Fähigkeit, anderen quasi hinter die Stirn zu gucken, ist dagegen fast immer nützlich, wenn man es gerade mit passenden Anderen zu tun hat.

Zitat
Ich sehe nicht das das irgendwie hilft Zauber zu balancieren.

Dann guck' halt noch mal genauer hin. Ein Zauber, den man für gewöhnlich nicht vor Zeugen einsetzen kann, ohne daß gleich die Fackeln und Mistgabeln zum Vorschein kommen, ist bereits eingeschränkter als einer, bei dessen Anwendung niemand mit der Wimper zuckt.

Welche genau das im Einzelfall sein mögen, hängt natürlich mit vom Setting ab, aber da das für Magie und deren Eigenarten allgemein ja ohnehin schon gilt, sehe ich darin kein größeres Problem.

Offline OldSam

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #85 am: 12.11.2020 | 00:15 »
Wie andere ja schon sagten bleibt natürlich die Frage was Balancing überhaupt genau ist - wenn man das aus der "anything goes"-Perspektive freien Rollenspiels betrachtet, kann es AFAIK leider sowieso nur grobe Annäherungen an eine Balance geben, weil das Setup unendlich komplex ist - aber durch gute Tester kann man schon ne Menge schaffen und nen grundlegend gutes "Spielgefühl" erreichen... (aber immer nur grob)


Aber mal ein ganz anderer Ansatz: Sagen wir Du schaffst es Dein Setup sehr genau zu umreissen durch Reduktion und präzise Definition - DANN kannst du das praktisch perfekte Balancing erreichen behaupte ich!  :d 

Goes like that (*):

Step 1a) Wir betrachten mal "DAS Balancing" lediglich reduziert auf zwei grundlegende Konfliktszenarien, man sollte sich stark begrenzen, um irgendwann ein Ziel zu bekommen und auch "nur" die sind schon sehr, sehr, sehr viel, wenn man es gut macht. A) Einmal direkter Konflikt zwischen ein oder mehreren SCs gegen eine andere Fraktion im Kampf um eine Ressource (z. B. das Geld der Chars oder das heilige Artefakt im Dungeon) bzw. schlichtes Überleben. Und B) Eine Form von Diebstahlsszenario ein oder mehrere Chars, die unerkannt irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen (abstrakte Opposition) überwinden wollen, um eine Ressource (Schatz XYZ) zu erbeuten.
So haben wir grundsätzlich einen möglichen Weg, um >>Erfolgsgrade<< zu messen, indem wir verschiedene einzelne SCs bzw. Gruppen verschiedener SCs gegen eine Opposition antreten lassen und testen wie hoch ihre Chance auf "Sieg" ist, wie schnell sie sind (Zeitverbrauch) bzw. wieviele Hilfsressourcen sie verbrauchen müssen (Effektivität).

Step 1b) Du definierst ein grundlegendes Magiesystem mit diversen Zaubern und ihren genauen Parametern (Kosten, Dauer, Reichweite, Boni/Schaden etc.) als Ausgangspunkte, die es zu opimieren gilt. Du legst für die einzelnen Zauber und alle Werte erste Buildpointkosten fest, damit man Grenzen hat innerhalb derer das "Minmaxing" stattfinden kann, wie normal auch auf Papier beim Powergaming...

Step 1c) Das wird natürlich eine sau krasse Arbeit, weil du tatsächlich haarklein JEDE einzelne mögliche (auch nichtmagische!) Option runterschreiben musst, alles spielt zusammen! Beginnend mit simplen Dingen wie Attributs- und Fertigkeitswerten aller beteiligten SCs, Definitionen mit welcher Zeit, welchem Ressourcenverbrauchs und welcher Auswirkung welche Zauber auf welche Art von Zielen angewendet werden können, bis zur Anzahl der Pfeile, die der mögliche Bogenschütze der eigenen/gegnerischen Gruppe dabei hat und eine große Rolle spielen könnte, inkl. Faktoren wie Reichweiten und den Bezug welche Waffe, welcher Spell etc. auf welche SC-Werte verweisen. D. h. das ganze Regelwerk musst Du quasi in Formeln gießen und mit den Werten verheiraten.

Step 1d) Du definierst als Karten mit genauem Maßstab und Objekten etc. einige "Test-Level" als Testbereiche für Dein Balancing. Etwa: Ein Schlachtfeld; eine Lichtung mit ein paar einzelnen Bäumen; ein lichter Waldabschnitt; einen Hügel; einen Gebirgszug; eine Wüstenoase; ein dichterer Waldabschnitt; eine Straßengasse; zwei Höhlen; zwei Tunnel in Höhlensystemen; zwei verschiedene Wohnbereiche von Häusern; zwei Villen mit Wachen und Tresor; zwei Banken mit diversen Schutzmaßnahmen und "Schatzkammern";  zwei Tavernen; usw.

Step 1e) Du legst einige verschiedene (taktische) komplette Ablaufvarianten fest, die einzelne Szenarien komplett und sinnvoll durchspielen als Beispielmuster, als "Vorbild".

Wozu das alles?? ....SOOO... jetzt kommt der spaßige Teil! =)

Step 2a) Du installierst und konfigurierst eine deep learning KI (bzw. suchst dir einen Programmierer, der dir das einrichten kann) auf einem möglichst leistungsstarken PC.

Step 2b) Alles was in Step 1 definiert wurde wird nun in Code gegoßen und zu simulierbaren Szenarien gemacht. Jeder Wert wie Attribute, Fertigkeiten, Zauberanteile wie Manakosten, Schaden etc., aber auch mundane Ausrüstungswerte u. Anzahl, regeltechnisch erlaubte Züge etc. alles wird als Parameter abgebildet, den die KI systematisch verarbeiten und je nach Zielsystem ggf. verändern kann. Die Spielregeln werden der KI als exakte Grenzen für ihre möglichen Operationen vorgegeben. Bei allen Ausführungen sollen genaue Erfolgsstatistiken über die Ergebnisse erfasst und als vergleichbare Datensätze abgelegt werden können.
Die KI wird "angelernt" die Varianten aus 1e) nutzen und systematisch verändern zu können als Ausgangspunkte des systematischen Probierens und Lernens, damit es nicht bei 0 beginnt und gleich frühzeitig einige grundlegend sinnvolle/effektive Muster zum Einsatz kommen.

Step 3a) Die KI bekommt das Ziel die Szenarien zu suchen, die möglichst siegreich sind, d. h. bei etwa einem 1:1 Encounter zwischen zwei verschiedenen Magiern die Kombinationen aus Moves und verfügbaren Zaubern zu bestimmen welche statistisch am meisten den Gegner zur Niederlage zwangen bzw. auch die geringste eigenen Ressourcen, die niedrigste Zeit verbrauchten etc. ODER die KI soll das Gleiche tun bei bestimmten SC-Gruppenkonstellationen die gegeneinander antreten ODER etwa ein bestimmtes Diebstahlssetting versuchen sollen.
--> Du kannst die KI einige Wochen/Monate rennen und lernen lassen und dann die Test-Ergebnisse eines Szenarios auswerten.

Step 3b) Mit den Ergebnissen und Erkenntnissen aus 3a veränderst Du sinngemäß einige Grundregeln bzw. Setup-Parameter und lässt alles neu laufen (new try). ...again and again. Wenn die KI irgendwann keinen klaren Vorteil mehr findet, sondern z. B. bei 1:1 alles bei nahezu 50% liegt hast Du gewonnen und ein bestimmtes Szenario optimal balanciert!  :d   ...das weiter wiederholen in Gesamtkombination der Auswertung mehrerer/aller Szenarien zusammen...

...vergessen habe ich allerdings Step 0) Du brauchst entweder seeehr viel Zeit und seeeehr viel Ausdauer oder sehr viel Geld zum investieren!  ~;D :d


Coding rocks!  :headbang:


(*: Kleine Ungenauigkeiten, Vereinfachungen auf die Schnelle mal außen vor gelassen...)
« Letzte Änderung: 12.11.2020 | 20:07 von OldSam »

Erbschwein

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #86 am: 12.11.2020 | 07:27 »
...

Gedankenlesen: Okay, ich weiß, was Leute so denken und kann vermutlich auch ihre Anwesenheit wahrnehmen, ohne sie erst sehen zu müssen. Ein unmittelbar offensichtliches Problem stellt sich hier eher nicht, allerdings ist der Zauber eben auch nur so informativ wie die Gedanken, die meinen Zielen gerade so durch den Kopf gehen; wenn ich etwas Bestimmtes erfahren will, muß ich also unter Umständen immer noch tricksen, um mein Gegenüber dazu zu bringen, auch tatsächlich an das zu denken, was ich gerade wissen möchte. (Ob der Zauber auch tiefere "Gedächtnisbohrungen" schon mit abdeckt oder nicht, wäre festzulegen; einstweilen gehe ich mal von "nicht" aus.)

Gedankenkontrolle: Im praktischsten Fall kann ich hiermit direkt einen, vielleicht auch mehrere "Instant-Verbündete(n)" rekrutieren. Solange das keine intensive Konzentration o.ä. braucht, ist auch das relativ problemlos, und es ist so, wie meist dargestellt, auch leichter und effektiver, als die entsprechenden Leute einfach nur umzubringen, was es unter anderem auch zu einem potentiell starken Kampfzauber macht (immerhin verschiebt jeder "umgedrehte" Feind das Zahlenverhältnis um gleich zwei zu meinen Gunsten). Die Haupteinschränkung besteht darin, daß ich halt nehmen muß, wen und was ich (in der Regel direkt vor Ort) kriegen kann; ich kann mir meine Helfer nicht wie möglicherweise bei Beschwörungszaubern beliebig aussuchen, und wenn ich irgendwo schlicht allein bin und in Schwierigkeiten gerate, nützt mir der Effekt rein gar nichts. Außerdem ist zumindest die "starke" Art von Beherrschungsmagie wahrscheinlich nicht besonders subtil und meine Ziele werden sich, wenn sie die Erfahrung überleben, anschließend daran erinnern...

...was mich nebenbei zu einem kleinen Spielwelt-Balancefaktor bringt: je mehr Schindluder ein Magier mit seiner Magie treiben kann, um so argwöhnischer werden ihn andere Leute (andere Magier, die ja ihrerseits nicht automatisch immun sind, durchaus mit eingeschlossen) wahrscheinlich beäugen, wenn auch nur irgendein allzu ungewöhnliches Mißgeschick passiert -- natürlich doppelt und dreifach, wenn es zu einer seiner bekannten "Spezialitäten" paßt, aber auch sonst ganz allgemein, weil man ja nie ganz sicher sein kann, daß er mit denen wirklich schon sein ganzes Können gezeigt hat. Magier, die sich als halbwegs vertrauenswürdig präsentieren wollen, haben also fast schon unabhängig von anderen eventuellen Erschwernissen auf jeden Fall guten Grund, bestimmte Zauber nur sparsam und in Kombination mit guten Entschuldigungen anzuwenden, und werden ggf. damit leben müssen, trotzdem noch sicherheitshalber beobachtet zu werden. Gerade so etwas wie unbeaufsichtigte Gedankenkontrollmagie läßt sich sonst zu leicht und zu zu erschreckenden Dingen mißbrauchen, als daß irgendjemand (und wenn die Verwender entsprechender Zauber ehrlich sind, schließt das sie selbst mit ein) da unnötige Risiken eingehen würde.

Ich glaube ich verstehe was, Du meinst.

z.B.: Zu Gedanken Lesen, kann nur die Person was Finden was die Person finden kann oder besser gesagt was die Person weiß ob man es Finden kann oder auch Nicht.

Aber zu Deiner Frage wie balanct man Zaubersprüche.
Gar Nicht, als erstes muss man Akzeptieren das es Magie geben "Tut".
Zweitens wenn man weiß wie Magie Funktioniert in ihrer Art, dann kann man auch sagen wo Magie grade Angewendet wird.

Wegen Deiner Aussage Magier und Ihr Schindluder!!! Magier sind Vagabunden oder auch Wolkenschieber.  ~;D

Ach, wenn Du meinst das ein Dritt Stufiger Spruch als Erste Stufe sein soll und das für das Abenteuer. Dann Mach es, Überlege nicht was Raus kommt.
... aber man kann immer ein Verhältnis zu dem Machen was es schon gibt.

Rollenspiel ist Fantasie oder gibt den Kopf was zum Denken. Meine 2 Cent  ~;D


Offline Alexander Kalinowski

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Re: Wie balanct man Zaubersprüche?
« Antwort #87 am: 12.11.2020 | 14:17 »
Narrativ. Narrative Kosten.

Der Spielleiter bestimmt die Kosten des Spruchs in der konkreten Situation anhand der Ausirkungen auf das Abenteuer und teilt sie dem Spieler vorher mit. Der kann sich dann überlegen, ob er das immer noch machen will. So gesehen sind die Power Points in KotBL nicht etwas, was in der Spielwelt verankert ist (wie zB Astralpunkte), sondern "Spotlight Points", die sicherstellen, dass keine Klasse und kein Charakter die anderen völlig in den Schatten stellen kann.

Ein Feuerball auf den Oberschurken mag 5 Punkte kosten, ein Eichhörnchen im Wald kann evtl. für lau geröstet werden.
Knights of the Black Lily RPG - Black Fantasy-RPG mit Next Gen Fantasygenre-Simulationssystem.
KotBL spielt auf Ilethra, einer Welt in der es keine guten Götter gibt.