Das ist für mich dann schon gut geplant: Da kommen die Probleme in meinem Extrembeispiel eher nicht vor. Viel weiter als über 3-4 Runden habe ich bisher selbst fast nie geplant. Da gab es höchstens grobe Ideen.
Ich glaube, ich verstehe langsam warum Improvisation so ein Problem ist - weil sie oft im luftleeren Raum versucht wird. Wenn ich eine Hexmap habe im Maßstab von 8km oder was und schon zu jedem Hex zumindest einen Satz habe - selbst zu einem "Leeren",wie z.B. "Diese sandigen Hügel steigen Richtung Osten langsam zu den Bergen an und sind bewachsen von violettem Heidekraut mit einzelnen Wacholderbüschen", dann habe ich ja schon eine ungefähre Vorstellung, wie eine Begegnung dort aussehen könnte - wenn dann noch Zufallsbegegnungstabellen und Orte und allgemein Machtgruppen in der Gegend dazukommen, habe ich eine Menge um zu Improvisieren. Wenn aber jemand nur den Pfad zum Berg hat, wo der nächste Teil des Abenteuers liegt, und keine Ahnung hat, was darum passiert...
Vielleicht überprojiziere ich da auch.
Und vorsicht, ich rante jetzt ein büschen:
Ich habe gerade ein 5e DSA Testabenteuer angelesen bzw. überflogen ("Das Tal des Todes" - das einzige neuere DSA-Abenteuer auf das ich Zugriff habe), dann steht da sowas drin wie "Bringen sie die Sc zum Dorf der Ersatzindianer zu gehen" (Ja, "Indianer" ist hier schon richtig, mit der ganzen Altlast die das Wort mit sich rumträgt... Edler Wilder und so, die nicht mal aggressiv werden, wenn jemand den Dämonentempel schändet und den Untotenfluch auf sie losläßt
) und "Marek stürzt sich in den Tod" Fakt, kann man nicht verhindern... Seufz... und es werden einem, wenn ich recht gesehen habe, nicht mal die Werkzeuge gegeben, die dort als Beispiel zum fröhlichen SC in die richtige Richtung zwingen vorgeschlagen werden... Doppelseufz. Die ganze Umgebungsbeschreibung ist nicht vorhanden, keine Details auf der matschigen schwarz.weiß Karte zu sehen... Wenn das Ding auch gedruckt wurde ok, aber bei einem PDF? Es gibt die ja in Farbe... die Details sind aber auch dann nicht da. Las mich bloß nicht von der Karte des Tales anfangen... NICHTS. Eine Schlucht Ein Dorf, ein Dungeon, und eine nichtsnutzige imaginäre Linie. Wofür? Die Dungeonkarte in 2,5d Isoansicht klau ich aber, die ist super.
Und sowieso, die größte Frechheit ist, wenn ich das nicht mißverstanden habe, das, sollten die SC sich trotz Gängelung des "Meisters" durchschlagen zum Tempel, Marek am Freitod hindern und das blöde McGuffin an seinen Ort zurückstellen würden, dann wäre das genauso gut, weil der Fallendungeon muß ja auch dann durchquert werden. Marek kann ja auch im Dämoneninduziertem Delirium sein, was absolut Sinn machen würde. Das Dorf erfüllt keinen Zweck außer "Ach, schau, die niedlichen Wilden!" AAAAAAARG! Und wenn die blöden SC die Wahl hätten, dann würden sie ja vielleicht sogar
freiwillig in das blöde Dorf gehen... Aber nein, mach sicher das sie das müssen, das ist besser damit Marek weglaufen und sich entleiben kann...
Und wenn jetzt jemand kommt und sagt, Spieltest und so oder das steht aber auf Seite 13, das mag sein, aber man kann ja eh nichts finden in diesem Mauertext voller nichtssagender Floskeln. Was dann auch wieder so ein Schrecken ist: Spieltest? Mit gefühlt einer Exposition im Umfang von Hamlet? Gib mir eine Seite und vielleicht eine zweite für den Dungeon, und ich mache da mehr draus. Unglaubliche Elektronenverschwendung (Papier ist es ja nicht).
Und nachdem ich mich etwas abgeregt habe, fällt mir auf, diese ÜBERINFORMATION (Stilmittel, nicht geschrien
) ist
auch der Improvisation völlig abträglich. Ist ja alles auf der Schiene bis zum letzten Furz definiert in dem Textwust (nur nicht auffindbar). Das ergibt einen ganz schönen Licht/Schattenkontrast, der jeden Versuch des Ausbruchs ja noch schwerer erscheinen läßt.