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Warum hat es eine andere Qualität, sich im einen Fall über ein gefundenes Breitschwert zu freuen und im anderen über ein Langschwert +3? Eigentlich ist doch das Finden eines Breitschwertes nur ein Zeichen dafür, dass die SC anfangs klein gehalten wurden. Bei Harnmaster z. B. startet der Ritter mit einer Ausrüstung am oberen Ende der mundanen Skala. Das ist einfach eine Frage des Startvermögens.
Auch das Weihnachtsbaum-Argument halte ich für ein Problem der Perspektive. Ein Charakter ist ja immer mit Ausrüstung "behangen". Nur im D&D Style wird die halt zunehmend magisch. Andere Systeme setzen da vielleicht auf mundane Qualitätsstufen. Abstrakt betrachtet scheint mir beides mechanisch / gsmistisch vergleichbar, nur eben im einen Fall mit Magie.
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Ich sehe es nicht unbedingt als ein Kleinhalten an.
Bei Ruf des Warlock hat die getragene Rüstung neben der veränderten Treffertabelle und dem erhöhten Rüstungsschutz auch Abzüge auf den Angriffs- und Verteidigungswert.
Bei den Waffen kann man ebenfalls Mali auf AW und VW erleiden, wenn man nicht genug Körperkraft besitzt, um sie zu führen.
Beides sind Dinge, die D&D nicht kennt.
Als ich mir mit meiner Barbarin die Lederrüstung geholt habe, hatte auch mein Master (Bezeichnung des SL in RdW) zu mir gesagt, dass Barbaren auch Kettenhemden tragen können, aber ich habe damit argumentiert, dass ich erstmal durch weitere Stufenaufstiege die jetzt höheren Abzüge auf AW und VW ausgleichen möchte, bevor die Werte durch das Kettenhemd noch weiter runtergehen.
Auf der anderen Seite gibt es bei RdW auch die Amazone, die zu Spielbeginn mit magischem Vollharnisch und einem magischen Langschwert startet, allerdings nie andere Nahkampfwaffen/Rüstungen verwenden darf (Außer sie wird als Doppelcharakter gespielt, da dann die Einschränkungen entfallen).
Natürlich ist die Itemprogression bei einem Ritter niedriger/langsamer als bei einem Wachrekrut. Manche Charaktere starten mit der "besten" Ausrüstung und suchen sich mit der Zeit andere Ziele (z.B. stärkerer Fokus auf Einflussnahme bei Organisationen).
Und ja, vielleicht
ist es die mit den steigenden Stufen immer stärkere Verlegung der Ausrüstung auf Magie statt "besonderer Qualität", mit der ich mein Problem habe.
In PC-Spielen wie Titan Quest habe ich gar kein Problem mit magischer Ausrüstung. In Pathfinder hingegen fühlt es sich für mich irgendwie merkwürdig an.
Auch als SL ist man anders gefordert, da man immer genügend Beute bereitstellen muss, damit die Ausrüstung (egal ob gefunden oder gekauft) dem geforderten Vermögen nach Stufe entspricht, ansonstem fliegt einem das System um die Ohren.
Vielleicht ist es für mich auch an der Zeit das D&D-Kapitel nun endgültig zu schließen. Zwar haben besonders die Kartensets bei Pathfinder 2 nostalgische Gefühle an meine Anfänge mit dem D&D Abenteuerspiel geweckt, aber gleichzeitig die Tatsache verschleiert, wie viel Aufwand das System bei selbstgeschriebenen Abenteuern erfordert.