Das vor dem Hintergrund, dass Leben unter der Erde vergleichsweise aufwändig scheint.
Für irdische pflanzliche und tierische Lebensformen, ja. Erstere finden da unten kein Sonnenlicht und letztere weniger Nahrung. Allerdings gibt's anscheinend selbst in der harten Realität reichlich Mikroorganismen, die eben
weder Tier noch Pflanze sind und auch noch in mehreren Kilometern Tiefe mitten im Gestein recht fröhlich-genügsam vor sich hinexistieren können. Die mögen sich unter anderem aus schlichtem Platzmangel bei uns nie zu komplexeren mehrzelligen Organismen verbunden haben, aber der Schritt hat bei unseren eigenen Vorfahren ja auch schon eine kleine Ewigkeit gedauert und seitdem scheinbar nicht mehr oft wiederholt...prinzipiell wären also entsprechend größere auf ihnen aufbauende Lebensformen, die an die Unterwelt angepaßt sind und vielleicht statt dessen gerade an einer
Oberfläche, wie wir sie kennen, nicht oder nicht lange überleben können (beispielsweise, weil Sauerstoff für sie Gift ist), schon vorstellbar.
Die gäben dann natürlich recht exotische "Zwerge" ab, weil so eine Lebensform, selbst wenn sie zufällig Intelligenz entwickelt und den zweibeinigen Gang für sich entdeckt hätte, immer noch mit
Menschen schon auf der grundlegenden Zellebene weniger gemein hätte als ein Bandwurm.
Aber das ist natürlich auch eher der hartwurstigere Science-Fiction-Erklärungsansatz. Für klassische Fantasyzwerge gibt's meiner Meinung nach einen viel einfacheren (Achtung, Trommelwirbel):
In Fantasywelten, wo's Zwerge, Dunkelelfen, und ähnliche Typen mit der Neigung zum Anlegen von unterirdischen Städten oder auch nur Nonsens-Dungeons zu Unterhaltungszwecken gibt...ist die Unterwelt einfach von vornherein
viel leichter bewohnbar als in der Realität. Es gibt mehr und ggf. auch trockenere natürliche Höhlen und Tunnel, die Luftzufuhr ist seltener ein Problem, eßbare unterirdische Moose und Pilze, von denen sich dann wieder eine halbwegs ansehnliche unterirdische Tierwelt ernähren kann, gibt's an den unwahrscheinlichsten Stellen, und so weiter, und so fort. Ob das nun ein mehr oder weniger durchgeknallter Zauberer gemacht hat, die Götter selbst bei der Erschaffung der Welt tatkräftig nachgeholfen haben, die Gesetze der Physik nicht ganz so wie bei uns gelten, oder es am Ende doch einfach nur mal blinder Zufall ist, ist zweitrangig und interessiert wahrscheinlich auch keinen ihrer Bewohner, weil die ihrerseits ja
unsere Welt gar nicht kennen und also auch nicht zum Vergleich heranziehen können.