Wenn es nur Augenwischerei wäre, warum ist es dann über lange Zeit so motivierend?
Dir einen Fachvortrag über
kognitive Verzerrungen zu halten, überlasse ich mal den entsprechenden Experten. Für meinen Teil reicht die bloße
Erkenntnis, daß die Spezies "Homo sapiens" so rational, wie's der zweite Namensteil gerne suggerieren möchte, nachweislich schlicht und ergreifend gar nicht ist, für den Alltag meist schon völlig aus.
Auch ohne das Monsterhandbuch zu kennen weiss ich dass ein Drache etwas anders ist als ein Goblin. Der Drache hat einen völlig anderen Platz in der Spielwelt, und wenn mein SC den besiegen kann hat mein SC auch einen entsprechenden Platz.
Und um zu wissen, daß ein König etwas anderes ist als ein leibeigener Bauer, muß ich auch nicht erst ihre Kampfwerte studieren... -- Interessant an diesem speziellen Beispiel ist vielleicht sogar, daß ich mir hier einen "entsprechenden Platz" meist
nicht verdienen kann, indem ich einen König einfach nur umbringe, weil die meisten Gesellschaften so nicht funktionieren -- statt dessen muß ich mich, wenn ich das tatsächlich erreichen will, plötzlich auf eine ganz andere
Art anstrengen, als nur weiter wie bisher "Schema F mit noch mehr Kabumm" einzusetzen.
Von daher halte ich die "rein vertikale" Charakterentwicklungskomponente (bessere Werte, mehr Plusse, mehr
Powaaah!) generell für die langweiligere. Sicher, Platz ist auch dafür praktisch immer wenigstens ein Stück --
eine Methode, potentiell mehr Abwechslung ins Spiel zu bringen, stellt sie eben auch dar. Nur halt eine von den eher nachrangigen, weil ihr Beitrag dazu von vornherein eher indirekter Natur ist.