Autor Thema: Zauber machen es schwer, konsistente Welten zu bespielen - ein DnD-Problem?  (Gelesen 32061 mal)

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Offline Zed

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https://www.drivethrurpg.com/product/25107/Stronghold-Builders-Guidebook-3e

In diesem Buch findest du so ziemlich alles, was es bei D&D3 gibt, um eine Burg, Stadt usw. sicherer zu machen.

cu Drantos
Das hatte ich schonmal in der Hand, meine ich. Aber ist schon eine Weile her. Wenn es kein zu abgefahrenes Wettrüsten zwischen Angreifer, Saboteur, Brandstifter und Burgverteidiger schafft, könnte man damit die Burgen sicher sicherer kriegen. Dann wäre eins von vielen Problemen entschärft.
« Letzte Änderung: 12.12.2020 | 16:12 von Zed »

Offline Zed

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In den Meisten DnD Setting s gibt es meiner Meinung nach zu wenig Hass,Furcht und so weiter der Stumpflinge äh Normalen auf Magier/Freaks. Das ist nicht Glaubhaft.
Vielleicht meinte Ainor oben so etwas: Ich denke, was Du beschreibst, Supersöldner, ist nachvollziehbare, aber sicher persönliche Geschmackssache. Es gibt ja unterschiedliche DnD-Settings, in denen Magien auch unterschiedliche Reputationen genießen.

In meiner Kampagne gibt es unterschiedliche Länder, in denen Magie auch unterschiedlich angesehen ist. In "meinem Ägypten" beispielsweise ist Nekromantie Staatsdoktrin, und die angesehensten Köpfe der politischen Parteien dort sind nicht selten Vampire, Mumien oder Liches. Hier ist der Glaube an bestimmte Götter untersagt. In anderen Ländern wiederum sind Untotenjäger sehr angesehen, egal ob magisch oder klerikal. Meine Seebarbaren dagegen lehnen arkane Magie rundweg ab, da sind Äxte die häufigste Todesursache von Hexenmeistern.

Der Kompelixität wegen halte ich es für gut, in einer Welt unterschiedliche Auffassungen zum Glauben, zur Magie und zu Staatsformen zu haben.

Persönliche Geschmacksache ist das eine, Konsistenz etwas anderes: Eine einigermaßen funktionierende innere Logik sollten alle Geschmacksvarianten haben.
« Letzte Änderung: 12.12.2020 | 16:11 von Zed »

Offline Zed

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Charm person etc. würde wohl auf eine "notarielle aka magiegeprüfte" Beglaubigung in der Gildenhalle für größere Geschäfte hinauslaufen und ggf. der Notwendigkeit den Handel vor Zeugen oder gar an 2 verschiedenen Tagen für mittlere Geschäfte abzuschließen, sowie ggf. ein Reversionsgericht, wenn Verträge zuu guut sein sollten, um wahr zu sein. Wer sicher sein will, die Kohle hat UND entsprechend hohe Geschäfte abzuschließen gedenkt, investiert dann ggf auch in einen magischen Gegenstand.   
Kleinkram lohnt sich der Extraschutz halt nicht, aber die Leute sind halt selbst und auch bezgl. des Verhaltens ihrer Nachbarn wachsam. Wer mit Charm Äpfel auf dem Markt klauen will .. nur zu.

Komplett verhindern kann (und sollte) man so etwas nie, nur Kosten und Risiken für den Übeltäter in Relation zum Zielwert erhöhen. Damit dann umzugehen, ist dann Teil des Spiels.
Wenn ich ab und zu einflechte, wie ich was in meiner Kampagne handhabe, dann beweise ich hoffentlich mit den Beispielen, dass ich kein Plotverhinderer sein möchte. Wenn die Charaktere einen Heist planen, dann finde ich das sehr spannend. Auch einen schiefgegangen oder erfolgreichen Apfeldiebstahl auf dem Markt nehme ich gerne an und auf.

Wenn ich also "Charm" und Handel konsistent machen wollte (und die Magie nicht zähmen möchte), dann müsste man sich Händler von hochpreisigen Waren so vorstellen, wie Du es beschreibst, das halte ich für gute Vorschläge. Und richtig ist auch, dass man derartige Vorkehrungen nicht bei Waren von günstigem Wert bräuchte.

Offline Maarzan

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Cockatrice züchten und nachts in unbewohnten Gebäudeteilen frei laufenlassen und am Morgen von einem kleinen beschworenen Erdelementar wieder in die Tagesgehege treiben lassen.
Selbst bei einem Unfall ist der Betreffende nur 24h ooO, aber ein Eindringling am nächsten Morgen ziemlich gearscht.
Wobei der save nicht so schwer ist, aber wenn es mehrere sind und entsprechend mehrere saves werden ... .

Das mit der sozialen Ablehnung von Magie ist so eine Sache.
Einmal ist es doch sehr praktisch und auf der anderen Seite eben auch mächtig - so Magie jetzt nicht durch besondere Regeln an sich problematisch gemacht wird..
Eine isolierte Gesellschaft kann mit einem Magiebann durchkommen, aber wenn die Nachbarn da weniger zimperlich sind, gerät man eben ins Hintertreffen. Dann ist der Erzmagierkandidat in deinem Reich rechtzeitig als Kind verbrannt worden und im Nachbarreich hat er ein Forschungsbudget (und Leibwache ...) vom König gestellt und unterstützt diesen mit seinen dann auch vorhandenen und dank offenem Werben wie Lehren zahlreicheren Gehilfen dafür gelegentlich. Und sein Lehrling führt dann nach entsprechender Einweisung einmal im Jahr das Ritual der Haltbarmachung auf das königliche Vorratslager aus, was die Schwundrate deutlich senken würde.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Drantos

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Gegen charm Person hilft der Spruch Hallow. Der schafft einen Circle mit (ich glaube) 10 Fuß Radius/CL mit Protection from evil. Netter side effect ist, dass man  gegen Geist beeinflussende  Zauber geschützt wird.
Der Spruch ist permanent und kostet 1000 GS. Da kann man schonmal ziemlich viel abdecken. Außerdem kann man noch einen Spruch wie Purge invisibility an kritischen Punkten einbinden. Gegen Teleportation kann man die Arbeits- und Wohnquartiere des gefährdeten NPC z.B. mit solid ethereal schützen.

In einer hochmagischen Welt, wie es die meisten bei D&D sind, würde ich erwarten, dass die Reichen und Mächtigen solche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Der Aufwand für den SL wäre natürlich enorm, wenn er alles regelkonform halten will und nicht einfach sagt, dass bestimmte Strukturen durch eingebettete Runen, Wards, usw. geschützt werden, die zum casten längere Rituale erfordern und nicht on the fly von einem SC durchgeführt werden können.

Da ich faul bin, würd ich entweder die Regeln ignorieren und die Verteidigung selbst definieren oder ein anderes System wählen.

Was das überwinden von mundanen Hindernissen (Gebirge, Flüsse, usw.) angeht, müsstest du tatsächlich die Axt bei den utility spells ansetzen, was die Welt in meinen Augen aber ebenso inkonsistent machen würde.

cu Drantos

Offline nobody@home

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Ideal ist natürlich, wenn sich gegen magische Angreifer und Trickser möglichst kostengünstige nichtmagische Hilfsmittel finden lassen.

-- Einfache Bezauberungen wie Charm Person oder Suggestion haben ihre natürlichen Wirkungsgrenzen und betreffen in der Regel nur ein Ziel auf einmal; da sind schon schlichte Augenzeugen ein potentielles Problem, zumal der Zauber an sich ohne "Silent Spell"-Feat (und damit die Erhöhung der Spruchstufe um 1) ja vermutlich noch recht gut hörbar ist.

-- Einfache Alarmanlagen wie Stolperdrähte, knarzende Treppenstufen und dergleichen warnen vor sichtbaren wie unsichtbaren Eindringlingen gleich gut. Für die genauere Lokalisierung kann man dann geeignete Wachtiere halten (wer sich keine Hunde leisten kann, nimmt vielleicht Gänse, die schlagen auch gut Krach), und natürlich ist es sicht- wie unsichtbar einigermaßen schwierig, unbemerkt durch geschlossene oder auch nur angelehnte Fenster und Türen zu kommen.

-- Flieger haben ihren größten Vorteil unter freiem Himmel oder zumindest in hinreichend großen und hohen Hallen, nicht aber so sehr in normalen Zimmern und Korridoren. Da hilft uns bei geeigneter Vorausplanung also schon die normale Architektur.

-- Gegen Passwall hilft im Prinzip schon Maschendraht. Eine Zivilisation, die Kettenhemden herstellen kann, sollte so etwas eigentlich auch noch gerade hinbekommen. ;)

Supersöldner

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natürlich wird die Stellung von Magiern von Welt zu Welt und Land zu Land unterschiedlich sein.  Doch jemand der Gedanken lesen oder Dämonen Beschwören kann wird schon ein besonderes Land brauchen wenn er einen halbwegs Normalen Alltag haben will. oder einfach nicht ermordet werden will.

Offline Tudor the Traveller

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Mir fehlen da noch etliche Aspekte:

1) Gesetze:  In den z.B. FR gibt es Gesetze zu Magie. In meinem eigenen Setting ist die Beeinflussung des freien Willens mittels Magie in den meisten Regionen streng verboten und Zauber wie Charm Person oder Suggestion gehören zur "schwarzen Magie". Edit: ich weiß nicht, woher die Haltung kommt, dass Magier irgendwie alles dürfen, nur weil sie es können.

Generell ist ja das Handeln mittels Gewalt auch meist verboten; ich kann den Händler auch mit dem Schwert in der Hand zu einem Handel "überreden".

2) Die Magier meines Settings sind sich der Problematik der öffentlichen Meinung sehr bewusst. Die großen Organisationen setzen daher sehr viel daran, dass man gegenüber Magiern nicht misstrauisch wird. Der größte Magierorden, der auch in den meisten Regionen aus diesem Grunde gefördert wird, lässt seine Mitglieder einen magischen Eid schwören, der den Einsatz von Magie regelt. Ich gehe davon aus, dass das in vielen Settings ähnlich aussehen dürfte, zumindest was die "Öffentlichkeitsarbeit" angeht.

3) Die meisten Magier dürften etwas dagegen haben, wenn jemand mittels Magie derartige Nummern abzieht, denn die haben sicherlich keine Lust, von Händlern gemieden zu werden; immerhin sind sie von Händlern durchaus abhängig (tägliches Leben, Materialien etc.). Außerdem dürfte es auch einen guten Anteil rechtschaffener Magier geben, die aus Prinzip dagegen sind, dass andere magisch über den Tisch gezogen werden. Edit: wie lange dauert es dann, bis der windige Magier von einem Erzmagier Besuch bekommt, der ihm auf die Finger haut?

4) der Magier kann so eine Nummer mit Charm Person nicht beliebig oft abziehen. Der Händler weiß es ja hinterher. Er fällt vielleicht noch 1-2 weitere Male auf den Magier rein, wenn der sich mittels Disguise Self etc. verwandelt, aber irgendwann wird der Händler Schritte einleiten, um sich zu schützen; entweder defensiv (Schutzzauber) oder offensive (Anzeige, Beauftragung von Kopfgeldjägern (Abenteurer  ~;D ) etc.)

5) Der Magier geht auch ein Risiko ein. Der Zauber kann ja schiefgehen, wenn der Händler seinen Save packt. Genauso wie ein Ladendiebstahl schief gehen kann. Der Händler wird sicherlich ein paar Tricks im Ärmel haben, um gegen soclhe Leute vorzugehen (sowohl Diebe als auch windige Magier). Je wertvoller seine Ware ist, desto mehr wird er auch in entsprechende Maßnahmen investieren.
« Letzte Änderung: 12.12.2020 | 18:10 von Tudor the Traveller »
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"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

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Offline Tudor the Traveller

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-- Einfache Alarmanlagen wie Stolperdrähte, knarzende Treppenstufen und dergleichen warnen vor sichtbaren wie unsichtbaren Eindringlingen gleich gut. Für die genauere Lokalisierung kann man dann geeignete Wachtiere halten (wer sich keine Hunde leisten kann, nimmt vielleicht Gänse, die schlagen auch gut Krach), und natürlich ist es sicht- wie unsichtbar einigermaßen schwierig, unbemerkt durch geschlossene oder auch nur angelehnte Fenster und Türen zu kommen.

Tatsächlich wird da Unsichtbarkeit imo etwas überbewertet. Ein guter mundaner Dieb wird ja in der Regel auch nicht gesehen und muss trotzdem abgewehrt werden. Da dürfte sich wirklich einiges an Schutzmaßnahmen überlagern. Tatsächlich ist Knock da imo probelamtischer, zumindest in der 3.x Version, da er dort keine Einschränkungen bzgl. des Schlosses hat.

Nachgedanke: Diese Form Magie ist nicht nur für Magier relevant. Kriminelle werden sich die Magie zu Nutze machen, sodass auch entsprechende Gegenmaßnahmen verbreitet sein dürften. Ein Dieb benötigt ja im Prinzip nur einen Wand und einen brauchbaren Use Magic Device Skill, um sein Repertoire zu erweitern.
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Offline Maarzan

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Tatsächlich wird da Unsichtbarkeit imo etwas überbewertet. Ein guter mundaner Dieb wird ja in der Regel auch nicht gesehen und muss trotzdem abgewehrt werden. Da dürfte sich wirklich einiges an Schutzmaßnahmen überlagern. Tatsächlich ist Knock da imo probelamtischer, zumindest in der 3.x Version, da er dort keine Einschränkungen bzgl. des Schlosses hat.

Nachgedanke: Diese Form Magie ist nicht nur für Magier relevant. Kriminelle werden sich die Magie zu Nutze machen, sodass auch entsprechende Gegenmaßnahmen verbreitet sein dürften. Ein Dieb benötigt ja im Prinzip nur einen Wand und einen brauchbaren Use Magic Device Skill, um sein Repertoire zu erweitern.

In 5e zumindest: mehr als ein Schloss. Dann ist für jedes ein Zauber fällig. Und Knock ist laut!

Ansonsten zur magischen Verfolgung: Je nach Art des Vorfalls wird da nicht zwingend mit hoher Priorität gefahndet werden, aber es macht für eine Obrigkeit einfach Sinn ihre eigenen Magier zumindest in der Hinterhand zu haben - sei es gekauft oder ins System eingebunden.
Und dann ist es einfach eine Frage der Glaubwürdigkeit und Schadensbegrenzung die ab einem gewissen Level an Aufruhr auch einzusetzen - auch wenn da ggf. wenn es nicht offensichtlich heiß brennt ggf auch erst der Lehrling kommt. 
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Offline Ainor

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Wenn man nicht strukturell (zB baulich) oder regeltechnisch (zB Magie "zähmen") justiert - dann ist es so - ja, das ist meine These.

Um zu beweisen dass eine Welt inkonsistent musst du zumindest einen offensichtlichen Widerspurch zeigen.

Und wir haben bislang hauptsächlich darüber gesprochen, wie eine DnD-Burg gebaut und bewacht sein müsste, um es einem niedrigstufigen, unsichtbar fliegenden Saboteur schwer zu machen.

Ja. Und es zeigt sich das nicht mal gegen Magier Burgen nutzlos sind.

Gar nicht angesprochen haben wir beispielsweise, was "Charm Person" mit dem Handel macht und wie man sich gegen seine Effekte schützen müsste ...
Bewusst wähle ich hauptsächlich niedrigstufige Zauber als Problemfälle aus, weil sie deutlich machen, wie eine schon schnell verfügbare "ungezähmte" Magie den Bau einer in sich einigermaßen logischen Fantasy-Welt erschwert.

Das hat Tudor sehr schön beantwortet, vor allem mit:

Edit: ich weiß nicht, woher die Haltung kommt, dass Magier irgendwie alles dürfen, nur weil sie es können.

Das ist ein zentraler Aspekt einer konsistenten Welt: vieles ist möglich, passiert aber nicht weil die Leute Anggst vor den Konsequenzen haben.

Ich weiß nicht genau, was Du mir damit sagen willst.

Du sagst: eine Welt mit 3E Magie ist inkonsistent. Ich sage: das ist falsch, aber es ist verständlich dass man lieber in einer Welt mit weniger Magie spielen will.


Natürlich ist das Thema Reduktion der Magie und Stärkung der Fertigkeiten meine persönliche Präferenz, natürlich betrachte  i c h  sie als logische Notwendigkeit.

Das ist das Problem. Du unterscheidest nicht. Eine logische Notwendigkeit besteht unabhängig von persönlichen Präferenzen. Eine Welt ist entweder inkonsistent oder sie ist es nicht.

Was Du erwarten kannst, ist, dass ich eine andere Meinung nicht abwerte. Ich würde nicht so etwas schreiben wie: "Dann betreibst Du Märchenfantasy oder bist ein Meister des Selbst-Belügens"

Tust du das nicht wenn du sagst: wer standard 3E spielt spielt in einer inkonsistenten Welt ?
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Lichtschwerttänzer

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In den Meisten DnD Setting s gibt es meiner Meinung nach zu wenig Hass,Furcht und so weiter der Stumpflinge äh Normalen auf Magier/Freaks. Das ist nicht Glaubhaft.
Wieso
Wachhunden etc
die beeindruckt dein Unsichtbarer Magier jetzt wie?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Zed

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In einer hochmagischen Welt, wie es die meisten bei D&D sind, würde ich erwarten, dass die Reichen und Mächtigen solche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Der Aufwand für den SL wäre natürlich enorm, wenn er alles regelkonform halten will und nicht einfach sagt, dass bestimmte Strukturen durch eingebettete Runen, Wards, usw. geschützt werden, die zum casten längere Rituale erfordern und nicht on the fly von einem SC durchgeführt werden können.
Auf jeden Fall! Gebäude von besonderen und hochstufigen Charakteren haben auch besondere Abwehrmaßnahmen. Ich werfe nochmal meine in der Stadtmauer patroullierenden Xorns in den Raum, die gegen Passwall und andere Eingriffe vorgehen sollen.

Wenn wir Vorschläge für eine konsistente DnD-Welt sammeln, dann käme es mir nicht auf die "speziellen Herausforderungen" an, sondern in erster Linie darauf, wie mit einfachen baulichen und strategischen Maßnahmen übliche magische Möglichkeiten (Charm, Fly etc) ausgeglichen werden.

Zitat
Was das überwinden von mundanen Hindernissen (Gebirge, Flüsse, usw.) angeht, müsstest du tatsächlich die Axt bei den utility spells ansetzen, was die Welt in meinen Augen aber ebenso inkonsistent machen würde.
Das würde mich näher interessieren, kannst Du das ncoh ausführen?

Offline Zed

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Ideal ist natürlich, wenn sich gegen magische Angreifer und Trickser möglichst kostengünstige nichtmagische Hilfsmittel finden lassen.

-- Einfache Bezauberungen wie Charm Person oder Suggestion haben ihre natürlichen Wirkungsgrenzen und betreffen in der Regel nur ein Ziel auf einmal; da sind schon schlichte Augenzeugen ein potentielles Problem, zumal der Zauber an sich ohne "Silent Spell"-Feat (und damit die Erhöhung der Spruchstufe um 1) ja vermutlich noch recht gut hörbar ist.

-- Einfache Alarmanlagen wie Stolperdrähte, knarzende Treppenstufen und dergleichen warnen vor sichtbaren wie unsichtbaren Eindringlingen gleich gut. Für die genauere Lokalisierung kann man dann geeignete Wachtiere halten (wer sich keine Hunde leisten kann, nimmt vielleicht Gänse, die schlagen auch gut Krach), und natürlich ist es sicht- wie unsichtbar einigermaßen schwierig, unbemerkt durch geschlossene oder auch nur angelehnte Fenster und Türen zu kommen.

-- Flieger haben ihren größten Vorteil unter freiem Himmel oder zumindest in hinreichend großen und hohen Hallen, nicht aber so sehr in normalen Zimmern und Korridoren. Da hilft uns bei geeigneter Vorausplanung also schon die normale Architektur.

-- Gegen Passwall hilft im Prinzip schon Maschendraht. Eine Zivilisation, die Kettenhemden herstellen kann, sollte so etwas eigentlich auch noch gerade hinbekommen. ;)
Das sind hilfreiche Vorschläge und Anmerkungen. Nur zu den beiden letzten Punkten habe ich noch Einwände:

Knarzende Dielen, Bodenplatten, die bei Betreten Fallen oder Alarme auslösen: diese Warn- und Schutzmaßnahmen sind von fliegenden Gegnern leicht außer Kraft gesetzt. Baulich beim Alarm helfen könnten gegen fliegende Eindringlinge analog zu den "70er Perlenvorhängen" Glöckchenvorhänge  :).

Dass Passwall durch Maschendraht unterbrochen werden würde, lese ich aus den Regeln nicht heraus - Metallplatten schon.

Offline Zed

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Zu Supersöldner und Tudor und allen, die soziale Ächtung von Bezauberungen als Ausbalancierungsmethode zu Charm etc ins Feld führen:

In den ersten Spieljahren war der Handlungsradius meiner 3.5-Spielgruppe klein. Spätestens seit "Teleport" ist er immer größer geworden. Ob sich meine Gruppe in der abgeschlagenen Provinz oder in einem Land, das genügend weit weg ist, aufhielt: Sie taten dort, was und wie sie es meinten tun zu müssen, und verschwanden, bevor Gilden oder ähnlich überhaupt etwas bemerkt hatten und vor Ort eingreifen konnten. Entweder sie hielten sich außerhalb der Reichweite von regulierenden sozialen Kontrollen auf, oder sie benahmen sich zurückhaltender.

Zumeist sind es auch nur Abstecher, die sie machen, also hit-and-run, und nicht selten reisen sie auch in Kriegsgebiete oder Spezialgebiete, in denen staatliche Ordnung nicht existiert. (Ja, im Land Syradon kursieren wegen Fehlverhaltens seit Jahren Steckbriefe von meiner Gruppe. Sie haben Syradon dann lange nicht mehr besucht, und als doch, waren sie dank "Diguise Self" etc gut verkleidet. Ihre Vergehen in Syradon waren nicht so staatszersetzend, dass sie fürchten mussten, aktiv von syradonischen Agenten aufgesucht zu werden.)

Das als Beispiel dafür, dass soziale Gegenmaßnahmen im Zweifel zu "weich" sind. Sie können helfen, aber lieber sind mir strategische Maßnahmen, die als Standard angesehen werden könnten, wie die notarielle Beglaubigung vom Handel teurer Gegenstände. (<- super Idee!)

Offline Maarzan

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Zu Supersöldner und Tudor und allen, die soziale Ächtung von Bezauberungen als Ausbalancierungsmethode zu Charm etc ins Feld führen:

...

Vor allen sozialen Maßnahmen steht vor allem auch erst einmal das "Erwischt werden".

Für das Opfer ist der Schaden damit oft trotzdem vorhanden (selbst wenn der Täter erwischt werden sollte) und viele gehen eben - teils auch sehr berechtigt, teils sich überschätzend - davon aus, dass sie eben nicht erwischt werden.

Abwehrmaßnahmen werden also auch mit sozialen Reaktioenn notwendig sein.
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Supersöldner

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wenn jemand unter diesen Opfer reich ist oder die andern Opfer findet und Organisiert könnte es ein Kopfgeld geben. Ein sehr Hohes.   

Offline Aedin Madasohn

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wenn jemand unter diesen Opfer reich ist oder die andern Opfer findet und organisiert könnte es ein Kopfgeld geben. Ein sehr hohes.

hier könnte man sich an der spätmittelalterlichen Raubritter vs Kaufmannschaft orientieren.

war der Schaden groß genug (und ja, ab 1500 war er es), wurde in Söldner/Fürsten/Kanonen investiert und die Raubritternester schwerpunktartig ausgeräuchert

dabei schrieb übrigens der Sieger seine Rechtsauffassung (daher Raub-) fest.
Die unterlegenen Ritter beriefen sich ja auf ihr gewohnheitsrechtliches Faustrecht zur Fehde.
War nachher nur eine Frage des bodycounts, ab wann die Ritterschaft ihr "Recht" auf Abziehen der Kaufleute "ruhen" ließ.

Offline nobody@home

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Dass Passwall durch Maschendraht unterbrochen werden würde, lese ich aus den Regeln nicht heraus - Metallplatten schon.

Passwall geht laut Spruchbeschreibung nicht durch Metall, Punkt. Heißt für mich, daß auch schon ein Drahtgitter am richtigen Platz nach dem Spruch immer noch im Weg hängenbleibt und ihn versperrt.

Klar, da kann man dann wieder mit anderen Mitteln durch. Aber der Aufwand erhöht sich eben doch, und wenn auf der anderen Seite der Wand Wachen sind, dann kriegen sie auf diese Weise allermindestens ein paar wertvolle Extrasekunden zum Reagieren.

Supersöldner

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Was ist mit Göttlicher Magie der Prister und Paladine  ? Was mit Monstern ? irgendwie Tauchen sie  in dieser Rechnung gar nicht auf.

Offline Maarzan

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Was ist mit Göttlicher Magie der Prister und Paladine  ? Was mit Monstern ? irgendwie Tauchen sie  in dieser Rechnung gar nicht auf.
Mit allmächtigen (und untereinander einigen oder zumindest einem übermächtigen) Göttern kann man ALLES legitimieren - und ersticken, also megalahm.

Beschränkt man das D&D-tpyisch auf die sterblichen Vertreter, bleibt es ungefähr wie gehabt.

Monster wären tatsächlich ein weiterer wichtiger Aspekt.
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Offline Zed

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Das ist das Problem. Du unterscheidest nicht. Eine logische Notwendigkeit besteht unabhängig von persönlichen Präferenzen. Eine Welt ist entweder inkonsistent oder sie ist es nicht.

Tust du das nicht wenn du sagst: wer standard 3E spielt spielt in einer inkonsistenten Welt ?

Wie ich schon mehrfach erzählte, spiele ich unsere Jahrzehnte alte Kampagne seit dem Erscheinen von 3.5 mit 3.5, und ich werde es in 3.5 beenden. Mit bei Bedarf vielen Speziallösungen (patroullierenden Xorns) und mit viel "Suspension of Disbelief". Das kann man machen, ich mache es ja selbst. Ich sehe kein Problem darin, es für die nächste Kampagne anders haben zu wollen - "DnD-Epik in Mittelerde-Welt" wäre meine Idealvorstellung, wie ich anfangs ausführte.

Wieso muss eine Welt entweder inkonsistent sein oder nicht. Schon weil DnD kein simulationistisches Spiel ist, müssen Widersprüche in Kauf genommen werden. Das ist völlig in Ordnung. Trotzdem kann man (ich) dafür eintreten, dass eine DnD-Welt, in der man spielt, konsistenter ist, als die Standardregeln die Welt prägen - das wäre entweder der Weg, indem man die Regeln verändert. Oder man mildert die Inkonsistenzen mit Ideen ab, mit denen die Welt auf leicht verfügbare Magie reagieren würde.

Du kannst meine bisherigen Beispiele für Inkonsistenzen (Schiffe, Burgen, Stadtmauern) nachvollziehen oder nicht. DU kannst die Beispiele als entkräftet ansehen, aber Du hast nicht das Recht zu entscheiden, dass meine These allgemeingültig entkräftet sei. Du kannst ja nur für Dich sprechen.

Um es nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich deutlicher zu machen, werde ich zukünftig "inkonsistent" zukünftig durch "weniger inkonsistent" ersetzen.
« Letzte Änderung: 13.12.2020 | 14:58 von Zed »

Offline Zed

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Wiesodie beeindruckt dein Unsichtbarer Magier jetzt wie?
Wachhunde sind eine low-tech-Lösung, um einen Alarm gegen unsichtbar fliegende Saboteure zu etablieren.

Offline Zed

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Vor allen sozialen Maßnahmen steht vor allem auch erst einmal das "Erwischt werden".

Für das Opfer ist der Schaden damit oft trotzdem vorhanden (selbst wenn der Täter erwischt werden sollte) und viele gehen eben - teils auch sehr berechtigt, teils sich überschätzend - davon aus, dass sie eben nicht erwischt werden.

Abwehrmaßnahmen werden also auch mit sozialen Reaktioenn notwendig sein.
Stimmt, das kommt noch dazu!

Offline Zed

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@Supersöldner und Aedin:  Oben habe ich es länger ausgeführt: Die Abenteuer meiner Gruppe sind häufig auch nur "Abstecher, die sie machen, also hit-and-run, und nicht selten reisen sie auch in Kriegsgebiete oder Spezialgebiete, in denen staatliche Ordnung nicht existiert."

Entweder gibt dort keine Ritterorden, oder sie sind kurz vor Ort, bevor eine Meldung an einen Ritterorden gegangen ist. Oder, wie Maarzan richtig anmerkt, sie haben so heimlich agiert, dass die Taten ihnen gar nicht zugeordnet werden könnten.

Ja, würden sie ein Fürstentum in einem Königreich haben und sich dort wie Wildsäue verhalten, dann würde es Konsequenzen durch Orden, Gilden und der Königin geben können.

Meine Gruppe aber hat ihre Basis in einer abgelegenen Gegend, und sie agieren nicht bei ihren nächsten Nachbarn (und würden sich dort auch gut benehmen).