So, nachdem die Gurpsrunde in der ich Spieler war aus diversen Gründen das zeitliche gesegnet hat (zumindest vorraussichtlich) werde ich vermutlich bald eine Runde für die Spieler besagter Runde leiten. Wäre ja einfach und so, aber hier habe ich es mit Anfängern zu tun. Schlimmer noch, junge Anfänger. Junge Anfänger, die noch dazu keinerlei Efahrung darin haben, sich über "Ich hab ein großes Schwert." in einen Charakter hineinzusetzen. Junge Anfänger die...
Naja, ihr versteht was ich meine. Ich hab schon ein paar Mal für sie geleitet und hatte auch meinen Spaß dabei, denn ich kann mich auch als SL hin und wieder für ein sinnentlehrtes Geschnetzel mit dämlichen Witzen begeistern (Obwohl ich in sowas lieber Spieler bin.
), aber da die Runde (zum Teil) auch deswegen etwas angeschlagen war möchte ich nun ihren Horizont etwas erweitern. Was also spielen. Nach ein bißchen grübeln kam mir dann der Gedanke: Exalted.
Die Bücher liegen schon ewig bei mir rum, aber bis jetzt ist, über einen kurzen Testkampf im Urlaub, damit nichts gemacht worden. (Und es ist doch wirklich eine Schande sowas rumliegen zu lassen, oder?)
Nun, warum dann dieser Thread?
Im Moment plagen mich ein paar Zweifel:
1. Ist es überhaupt möglich den Kerlen etwas beizubringen?
Ich habe bisher (Von den oben erwähnten Geplänkeln mal abgesehen.) eigentlich immer mit Leuten gespielt, die entweder bereits Erfahrung mit Rollenspiel hatten oder durch den engen kontakt mit mir Informationen über das Wie was und Warum des Rollenspiels bereits quasi-osmotisch aufgenommen haben und darum kein Problem mit den Basics hatten. (Sich in einen Charakter hineinversetzen, würfeln, etc.) Diese Kerlen haben sich aber bis jetzt überaschend wiederstandsfähig gegen Immersion gezeigt. Wie gehe ich am besten an die Sache ran?
2. Ist Exalted das passende Trainingsgerät?
Auf der einen Seite ist Exalted, wie ich glaube, recht passend. Mechaniken die dem Spieler zeigen, wie er seinen Charakter spielen sollte; larger-than-life Charaktäre, die gut als Archetypen spielbar sind; eine untypische Fantasywelt die sich angenehm von dem abheben, wassie bisher gespielt haben; Belohnungen für gute Beschreibungen; ...
Andererseits habe ich Angst, das sie, konfrontiert mit dem recht hohen Powerniveau, nur zu schnell in ihre gewohnte Hack&Slash-Manier zurückfallen werden. Auch müsste ich mehr Arbeit in die Charaktererschaffung hineinstecken und vermutlich sogar Charaktere "vorbauen", da ich die Bücher nur auf Englisch habe und sie dadurch vermutlich überfordert werden würden. (Sie sind alle um die 14.)
-------------------
Anfangs wollte ich eigentlich eine Dragon-Blooded Dynast Runde machen, damit sie keine typische "Einsamer Krieger ohne Verwandte und Verpflichtungen"-Abenteuerrunde machen können, aber ich denke das das vielleicht etwas zu viel wäre. Nun ist im Moment eine etwas einfachere Solarrunde geplant, in der sich die Spieler etwas austoben können, bevor ich langsam die sozialeren Themen einführe. Denn das Problem das ich mit den Spielern sehe ist das sie bisher nur Charaktere ohne wirkliche Hintergründe gespielt haben, ohne Verpflichtungen, Verbindungen zu anderen Menschen und, nur all zu oft, Erinnerungen. Auch haben ihre bisherigen SL´s hauptsächlich klassische Kost geboten, mit "Aufträgen" für Geld, die die von NSCs erteilt werden etc. Sehr SL-lastig halt. Nun versuche ich ihnen zu vermitteln, das Charaktere auch Menschen mit Gefühlen, Familie und, vor allem, Zielen sind.
Ich hoffe halt das es so läuft. Zwar habe ich auch zwei erfahrenere Spieler in der Gruppe, meinen Bruder und einen gemeinsamen Freund, der schon länger spielt als ich, die mich hoffentlich auch etwas unterstützen und als "gutes Beispiel" vorrrangehen werden, aber ich bin halt doch noch etwas unsicher was die Wahl des Systems angeht.
Kommentare anyone?
M