Autor Thema: Hierarchien in Settings  (Gelesen 11374 mal)

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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #100 am: 24.12.2020 | 11:31 »
Es wäre sinnvoll, die Keisow-Texte vorliegen zu haben. Wo sind die zu finden?

Siehe Antwort #6. ;)
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #101 am: 24.12.2020 | 11:35 »
Ich seh schon, da scheint mir etwas abzugehen. Vielleicht achte ich zu sehr auf die Form und bin angewidert, wie man so sinnlos immer wieder Attacken gegen 30 Jahre alte Publikationen reitet.

DAS hier war mein ursprünglicher Punkt: Arbeitet euch mal genauso an neuem Kram ab und nicht immer nur an Kiesow und Römer.

Für mich bleibt PESA der Oliver Pocher des Rollenspiels. Provozieren um des Provozieren willens. Olle Kamellen aufwärmen. Und an einem Gegner öffentlich abarbeiten, der sich weder wehren kann, noch will. Da mag es nal einen gute Witz (sprich: gute Idee) geben, aber das wird von der Form überdeckt.

Und hier schon wieder: Zack 10 neue Nebenschauplätze aufgemacht.

NOCHMAL: Warum keine kritische Auseinandersetzung mit Aktuellem? Wenn da nur Spieltipps wären, alles gut, aber immer der Duktus: "Guck mal vor 30 Jahren haben die den Schwachsinn gemacht, viel besser ist es so!"

Ah, jetzt kommen wir zum Pudels Kern. Du möchtest einfach gerne stänkern und beleidigen. Bitte, gerne. Aber deine Worte zeigen, dass du weder das Gesagte noch das Geschriebene zu verstehen scheinst. Einfach um das mal zu konterkarieren: Es gibt einen (1) Podcast, in dem wir die bisherige Kritik von Set an DSA versuchen zuzusammenzufassen. Dem gegenüber stehen zwei (2) Folgen in denen DSA aus einer liebevollen Perspektive beleuchtet wird. Daneben dann elf (11) Folgen in denen DSA wenn dann nur tangentiell angesprochen wird.

Merkwürdig auch, dass Cubicle7 explizit schreibt, WWH4e rekurriere auf 1e und 2 und Tele...schweigt.

ErikErikson

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #102 am: 24.12.2020 | 11:42 »
Siehe Antwort #6. ;)
Ja, Danke. Kiesow prangert da klar die Tendenz von Spielern an, sich nur für mechanische Elemente des Spiels, das Machtlevel der Spielfiguren und Gegner plätten zu interessieren, und auf die Atmosphäre zu scheißen. ich kann ihm da nur voll beipflichten.

Die PESA will hier nicht erkennen, dass Kiesow keineswegs all diese mechanischen, gamistischen Elemente beseitigen will. Sonst hätte er DSA nicht so geschrieben. Er möchte einfach der Atmosphäre AUCH ihren Platz zugestehen. Wenn Settembrini schreibt "Ausrüstung wird weggenommen", dann merkt man, er kapiert gar nicht worum es geht. Die Ausrüstung wird natürlich nicht weggenommen, weil das "Wegnehmen" in einem Kontext geschieht, wo gamistische, mechanische Elemente keine relevanz haben. Anders gesagt, der Sl versucht hier, eine Atmosphäre aufzubauen, und die Ausrüstung gibt es wieder zurück, sobald es in den gamistischen Kontext geht. Die PESA glaubt, der SL würde, nachdem er im Stimmungstext die Ausrüstung "wegerzählt" hat, plötzlich ein monster auftauchen lassen, um die Spieler ungeschütz anzugreifen, aus Boshaftigkeit oder frustration. Das Kiesow genau das satirisch-als reaktion auf das Unvermögen der Spieler, aus dem gamistischen Kontext rauszugehen, passieren lässt, das zeigt, wie gut er seine Spieler verstanden hat.     

Kiesows idealbild wäre, soweit ich das nachvollziehe, das die Spieler dem SL quasi Raum geben, Atmosphäre aufzubauen, in dieser Zeit gamistische Elemente keine Rolle spielen lassen, sondern sich in die Stimmung hineinversetzen, die der SL erzeugen will. Im Vertrauen darauf, das der SL dies nicht ausnutzt. Und kiesow war sich auch im klaren darüber, das er da gegebenenfalls einer Illusion nachhängt.     
« Letzte Änderung: 24.12.2020 | 11:48 von ErikErikson »

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #103 am: 24.12.2020 | 11:47 »
Wobei es sich bei Warhammer Fantasy auch um die zeitliche Verortung geht, also wann in Setting Zeitrechnung gespielt wird.

Daneben: Vorteil (auf deutsch: Oberhand) gab es schon bei Warhammer 1st, nur nicht ständig aufbauend. Sprich, eine alte Idee wurde neu durchdacht und umgesetzt. Der vergleichende Wurf ist dagegen ganz neu.
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #104 am: 24.12.2020 | 11:50 »
Es läuft wie so viele Diskussionen letztlich darauf hinaus, dass Rollenspiel eben kein einheitlicher Block ist, sondern verschiedene teils sich behindernde, teils grundlegend inkompatible Strömungen umfasst.
Entsprechend kann man gar nicht beurteilen, was nun für "DAS Rollenspiel" förderlich ist oder nicht  - abgesehen von miesem Umgang der Spieler und Diskutanten untereinander, wozu ich auch das verschleiern eben dieser Umstände bzw. Unterschiede zählen möchte. 

Und wenn jemand von sich behauptet, dass seine Neuerung nun eine Verbesserung darstellt gegenüber dem Alten, reicht es eben nicht auf das "neu" und den "Tellerrand" zu verweisen, sondern er muss dem Gegenüber die Vorteile dieser Neuerung belegen - was eben nicht möglich ist, wenn er mit dem Prädikat besser auftrittm was aber erst gar nicht möglich ist,  wenn die Zielgruppe / Zielspielstil gar nicht erst benannt wird, also entsprechende Differenzen /Inkompatibilitäten von vorne herein ignoriert werden.

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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #105 am: 24.12.2020 | 12:26 »
Ja, Danke.

Das ist übrigens ein Vierteiler, du kannst dich durch die Links unter dem Blogpost durchklicken. Der 4. Teil ist der mit der Hierarchie, kommt nach einem anderen Blogpost.
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ErikErikson

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #106 am: 24.12.2020 | 13:29 »
Da sagt kiesow ja schon was Sache ist:

"Um die Rolle Ihres Helden abzurunden, sollten Sie stets darauf achten, sein Auftreten und Verhalten seiner Erfahrung und seinem Ruhm (also seiner Stufe) anzupassen. Dieser Rat gilt natürlich vor allem für besonders niedrig-öder hochstufige Helden. Spielfiguren, die „im Mittelfeld liegen“, müssen sich über ihre Wirkung auf die Umwelt nicht unbedingt stets Rechenschaft ablegen. Der Autor ist einmal bei einem Spielenreffen als Meister auf zwei Krieger der 18. Stufe gestoßen, die sich fast einen (Spiel)Tag lang vom einem Begrüßer (Hotelportier) auf der Nase herumtanzen ließen: „Der Herr läßt Euch bestellen, Ihr mögt noch zwei Stunden warten – der Herr hat eben das Haus verlassen, wird aber bald wieder zurück sein – tretet bitte vom Tresen zurück, ich muß mich jetzt um die Gäste kümmern“ usw. Die beiden Krieger – mehrfache Basiliskentoter. versteht sich – akzeptierten einfach, daß ein Begrüßer hinter einer Theke eine Respektsperson ist, der sich jedermann zu fügen hat. Daß sie selber, bei all ihren Ruhmestaten, ihrer Umgebung sehr viel mehr Respekt einflößen müßten, daß sie einen Portier, der nicht spurt, mit einem pädagogischen Griff ans Ohr sofort auf Touren bringen könnten, kam ihnen nicht in den Sinn…

Leider spielt der Autor und Meister in dieser Anekdote auch nicht gerade eine vorbildliche Rolle. Damals war er halt noch jünger, böswilliger und hatte so manche Einsicht über gutes Rollenspiel selbst noch nicht gewonnen. Statt seinen Spaß daran zu haben, die Recken zu schikanieren, hätte er nämlich von vornherein die Reaktion der Umgebung auf zwei solche Heldengestalten angemessen darstellen müssen. Ein hochstufiger Held hat normalerweise schon eine besondere Behandlung durch den Meister verdient. Man muß einfach davon ausgehen, daß ein Kämpe, der eine lange Reihe von Abenteuern durchgestanden, vielen Schurken das Handwerk gelegt und vielen Menschen das Leben gerettet hat, sich in so mancher aventurischer Stadt einer gewissen Prominenz erfreut."

Im grunde hat der gute all das ,was hier diskutiert wird ,schon vor jahrzehnten vorweggenommen. Auch ist der man in der lage, verschiedene standpunkte zu sehen und Selbstkritik zu üben. Da ist er einigen hier deutlich über. Schade, das man seine Werke kaum noch findet, nud dann nur als negativbeispiele. ich kann nur festhalten, das ich ihm erneut 100% zustimme, und die Kritik an ihm auch inhaltlic hnicht nachvollziehen kann. Was ihm vorgeworfen wird, sagt er gar nicht.
« Letzte Änderung: 24.12.2020 | 13:31 von ErikErikson »

Offline ArneBab

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #107 am: 24.12.2020 | 13:45 »
Ich versuchs nochmal: In einer Wissensgesellschaft degenerieren Technik und Handwerk nicht.
Gegenbeispiel: Es gibt in der größeren Region, in der ich lebe, noch genau eine Töpfermeisterin, die das alte Handwerk beherrscht und aus Meisterhand gelerrnt hat. Da gehen in Deutschland gerade hunderte Jahre Meisterhandwerk verloren, bei dem es noch viele Detail-Lösungen gibt, die aktuell halt nicht wichtig sind, in Zukunft aber für die Industrie fehlen werden. Grund: Wird nicht ausreichend bezahlt, um davon leben zu können, weil die früheren Brötchen-Werkstücke wie Tassen und Vasen inzwischen industriell gefertigt werden, also nicht mehr verkaufbar sind.

Nur um mal klar zu zeigen, dass Handwerk sehr wohl degeneriert.

Anderes Beispiel: Die Heizspulen und Hochleistungs-Supraleitungs-Magnete des letzten Jahrtausends gibt es heute nicht mehr:

Erstere werden nicht mehr von den Unis selbst gefertigt, sondern gekauft (sind jetzt Faktor 3 schwächer).

Letztere gingen verloren, als das Werk geschlossen wurde, in dem der Vater eines guten Freundes die Magnetherstellung geleitet hat. Die anderen Werke schaffen es nicht, das zu reproduzieren, weil die Spulendreherinnen gefeuert wurden. Konnte ja niemand im Management wissen, dass die die einzigen sind, die das können, und auf den Fachmann wollten sie nicht hören.

Beides ist verlorene Technik: Wir können sie nicht mehr herstellen.

Beides, um zu zeigen, dass auch Technik degeneriert.
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #108 am: 24.12.2020 | 13:58 »
...

Beides, um zu zeigen, dass auch Technik degeneriert.

Und alles davon ist vermutlich mit "Fortschritt" deklariert/verkauft worden ...
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Offline ArneBab

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #109 am: 24.12.2020 | 13:59 »
und klopft euch weiter auf die Schultern, wie doof DSA in den 90ern war.
Das fände ich echt doof, weil DSA in den 90ern echt geil war.

Sind Spiele heute besser? Einige auf jeden Fall. Macht das das alte DSA doof? Nicht im geringsten.
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #110 am: 24.12.2020 | 14:03 »
Und alles davon ist vermutlich mit "Fortschritt" deklariert/verkauft worden ...
Eher als "wirtschaftliches Handeln" … wenn Taktik über Strategie dominiert und langfristige Ziele verloren gehen.
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ErikErikson

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #111 am: 24.12.2020 | 14:13 »
Eher als "wirtschaftliches Handeln" … wenn Taktik über Strategie dominiert und langfristige Ziele verloren gehen.
Ganz klar ist mir nicht, was das Töpferhandwerk für moderne massenproduktion zu bieten hat. Wenn bsp. verloren geht, wie man pferdekutschen baut, sehe ich das nur bedingt als verlust, wenn es Autos gibt.

Offline Rorschachhamster

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #112 am: 24.12.2020 | 18:44 »
Ganz klar ist mir nicht, was das Töpferhandwerk für moderne massenproduktion zu bieten hat. Wenn bsp. verloren geht, wie man pferdekutschen baut, sehe ich das nur bedingt als verlust, wenn es Autos gibt.
Dann bist du nicht Teil einer Wissensgesellschaft... Ach quatsch, natürlich muß man nicht alles erhalten, aber es geht halt Wissen genauso verloren wie neues erfunden wird - nur manchmal ist das Neue nicht automatisch besser, und darum geht es hier ja ein Stück weit. Und manchmal werden bereits etablierte Mechanismen durch schlechtere ersetzt, weil die Idee einer Verbesserung nicht gut umgesetzt wurde. Zum Beispiel durch fehlende Spielpraxis.
Ich für meinen Teil, finde es völlig legitim sein eigenes Spiel auf ein bestimmtes Regelsystem abzustimmen, und erstmal kein Interesse an anderen Systemen zu haben, wenn man damit gute Erfahrungen macht.
Und viel Spielpraxis ist ja gar nicht so einfach zu erreichen, wenn man jeder neuen Mode hinterherläuft - wenn man all die "super" Systeme für ein, zwei Abende angespielt hat, dann erkennt man ja auch viele der inhärenten Probleme nicht. Ich erinnere mich an Fantasy Age, das mich ab Stufe 4,5 mit wahnwitzigen Kombos genervt hat... auch wenn die 1. und 2. Stufe ganz lustig und spielbar waren. Und dann gibt es noch Systeme, die Partout gar nicht passen können, weil man einen bestimmten Spielstil bevorzugt - mir fällt die Gamma World Umsetzung zu 4e Zeiten an - viele gute Ideen, aber mit diesen komischen Surges und den Karten nicht für ernsthaftes Kampagnenspiel geeignet, sondern nur für One-Shots. :)

Ich muß jetzt verdauen...  ;D
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline ArneBab

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #113 am: 24.12.2020 | 23:06 »
Ganz klar ist mir nicht, was das Töpferhandwerk für moderne massenproduktion zu bieten hat.
Genau das ist der Punkt: Du weißt es nicht, und damit bist du nicht alleine.

Wir hatten von der Arbeit eine Fortbildung bei der Töpfermeisterin (weil wir uns die im Rahmen unseres "moving minds"-Programms gewünscht hatten) und haben erfahren, wie viel an Detailwissen darin steckt und was sie mit Glasuren machen kann, das industriell noch gar nicht geht. Es ist krass, wie sehr sich verschiedene Quellen der Grundmaterialien unterscheiden (und wie viele es gibt), und dass industrielle Fertigung eben nur die massenhafte Umsetzung einen sehr kleinen Teils davon ist. Das ist der Teil, der den aktuellen Anforderungen am besten entspricht, und er wurde von Leuten entwickelt, die das alte Wissen noch hatten. Davon gibt es aber kaum mehr welche, und Leuten, die den Prozess weiterentwickeln wollen, fehlen die Grundlagen dazu. Wenn sich also Anforderungen ändern, stehen sie erstmal ohne Hintergrundwissen da. Wo sie andere Grundsubstanzen finden, wissen sie schlicht nicht, und welche Experimente schon gemacht wurden — oder sich regional als nutzbar erwiesen haben — gerät auch in Vergessenheit.

Die Industrie erstarrt in bestimmten Teilen, weil die für die Weiterentwicklung notwendigen Grundlagen durch Handwerke erlernt werden, die am Aussterben sind.

Das ist, als würden Computerspielumsetzungen für Rollenspiele nur noch von Leuten geschrieben, die nie selbst Rollenspiele gespielt haben. Klar haben die ein Konzept, das jetzt gerade funktioniert, und sie können das immer weiter ausreizen, aber sie wissen gar nicht, was in Rollenspielen schon alles an anderen Konzepten genutzt wird, das wegen früherer technischer Begrenzungen nicht umsetzbar oder nicht optimal war. Und dann kommen Vernetzung, VR-Brille und Räumliches Hören, durch das Gruppen leicht zusammenspielen könnten und sich die ganze Zeit wie am Tisch wahrnehmen, und niemand weiß, welche Koordinationsmethoden dabei funktionieren könnten.
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #114 am: 24.12.2020 | 23:17 »

. Im Vertrauen darauf, das der SL dies nicht ausnutzt.
Nur "missbrauchte" Kiesow wie man in UdNl oder Orkenhort sehen kann dieses Vertrauen und in Magische Zeiten zieht er abfällig über Spieler her die erwarten das die Regeln für alle gelten.

Aber ich kann mir solche Szenen weder vor Meduseld noch Heorot vorstellen auch nicht das Aragorn oder Beowulf den Pförtner am Ohr zwirbeln
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #115 am: 24.12.2020 | 23:24 »
auch nicht das Aragorn oder Beowulf den Pförtner am Ohr zwirbeln
Beowulf würde ihm höchsten das Ohr abzwirbeln... oder gleich den ganzen Kopf.  ;D
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #116 am: 24.12.2020 | 23:50 »
Aber ich kann mir solche Szenen weder vor Meduseld noch Heorot vorstellen auch nicht das Aragorn oder Beowulf den Pförtner am Ohr zwirbeln
Bei Aragorn kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass er den Streicher-Mantel abwirft und sagt „Vor dir steht, Aragorn, Sohn des Arathorn, Elendils Erbe und dein rechtmäßiger König. Tritt zur Seite!“

Wie er reagieren würde, wenn der Pförtner nicht zur Seite tritt, weiß ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand machen würde (das bräuchte bei seiner Autorität verdammt gute Sozialproben).
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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #117 am: 25.12.2020 | 10:26 »
Wie ist es denn bei Warhammer (Fantasy und 40K) mit Hierarchie und sehr erfahrenen Helden? Das sind ja scheinbar beides Welten mit starken Hierarchien (habe Beides nie gespielt).
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

ErikErikson

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #118 am: 25.12.2020 | 11:22 »
Wie ist es denn bei Warhammer (Fantasy und 40K) mit Hierarchie und sehr erfahrenen Helden? Das sind ja scheinbar beides Welten mit starken Hierarchien (habe Beides nie gespielt).
Bei Warhammer ist es anders, da ist die ganze Welt mehr oder weniger korrupt ,ausgenommen Karl-Franz. Respekt bekommt man da nur so viel, wie man mit gewalt oder macht durchsetzen kann, und keinen Funken mehr. Wenn da die helden auf nen baron treffen, dann kommts drauf an, wer die oberhand hat, und der bekommt dann auch den respekt. Es gibt keinen grundsätzlichen respekt vor der Obrigkeit.

Offline CK

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #119 am: 25.12.2020 | 12:08 »
Bei Warhammer ist es anders, da ist die ganze Welt mehr oder weniger korrupt ,ausgenommen Karl-Franz. Respekt bekommt man da nur so viel, wie man mit gewalt oder macht durchsetzen kann, und keinen Funken mehr. Wenn da die helden auf nen baron treffen, dann kommts drauf an, wer die oberhand hat, und der bekommt dann auch den respekt. Es gibt keinen grundsätzlichen respekt vor der Obrigkeit.

Zu Fantasy: Das stimmt so nicht, gerade was die Bücher betrifft und die erste Edition schon hatte dafür ein wunderbares System mit dem Social Level (der erst in einem Zusatzband erklärt wurde), wo es 4 Klassen von A(del), B (Klerus), C (Bürgertum/Handwerker), D (Tagelöhner/Bettler) gab. Jeder Buchstabe hatte zudem eine Ziffer dahinter, die nochmal eine Hierarchie angab innerhalb des Buchstabens, was dann auch noch garniert war mit diversen Zusatzfaktoren. So wirkte ein "bedrohlicher" Beruf wie Söldner immer einen Buchstaben höher für Buchstabenvertreter seiner Art und niedriger etc.
Ingame wusste man dadurch ziemlich genau, wer über wem stand, was gerade bei NSC-Begegnungen für das richtige Flair sorgte.

ErikErikson

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #120 am: 25.12.2020 | 12:16 »
Zu Fantasy: Das stimmt so nicht, gerade was die Bücher betrifft und die erste Edition schon hatte dafür ein wunderbares System mit dem Social Level (der erst in einem Zusatzband erklärt wurde), wo es 4 Klassen von A(del), B (Klerus), C (Bürgertum/Handwerker), D (Tagelöhner/Bettler) gab. Jeder Buchstabe hatte zudem eine Ziffer dahinter, die nochmal eine Hierarchie angab innerhalb des Buchstabens, was dann auch noch garniert war mit diversen Zusatzfaktoren. So wirkte ein "bedrohlicher" Beruf wie Söldner immer einen Buchstaben höher für Buchstabenvertreter seiner Art und niedriger etc.
Ingame wusste man dadurch ziemlich genau, wer über wem stand, was gerade bei NSC-Begegnungen für das richtige Flair sorgte.
Dem würde ich widersprechen und etwa auf Bände wie Brunner the Bounty Hunter oder Skavenslayer verweisen, wo der respekt der SC-ähnlichen protagonisten gegenüber der obrigkeit sich irgendwo unter dem gefirerpunkt bewegt. ich lasse da aber jedem seine Interpretation.

Offline CK

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #121 am: 25.12.2020 | 12:27 »
Jedem da seine Interpretation - ich persönlich fand die Brunner-Bücher eh äußerst unwarhammerig, ich bin da noch aus der Zoppzeit und beziehe mich mehr auf alten Kram wie Drachenfels, Beasts in Velvet oder die diversen Kurzgeschichtensammlungen bzw. abenteuertechnisch Enemy within, Power behind the Throne oder Restless Dead. Gotrek und Felix habe ich immer gemocht, aber schon durch den Zwerg poltern die auch immer ganz schön durch die Bücher.

ErikErikson

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #122 am: 25.12.2020 | 12:54 »
ja, Drachenfels ist anders. Das würde ich als aus der Reihe tanzend ansehen. Warhammer hat halt oft das Konzept der korrupten Autoritätsperson, wie etwa in Black Plague oder Wine of Dreams, oder den Vampir Stories um genevieve, und ich habe das immer für zentral für das Setting gehalten. alles was mehr um die kaiserfamilie spielt ist da tendenziell obrigkeitsgläubiger, da hast du recht.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Hierarchien in Settings
« Antwort #123 am: 25.12.2020 | 13:57 »
Bei Aragorn kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass er den Streicher-Mantel abwirft und sagt „Vor dir steht, Aragorn, Sohn des Arathorn, Elendils Erbe und dein rechtmäßiger König. Tritt zur Seite!“
Nein, das würde Aragorn nicht tun, außer seine Pflichten erforderten dies, nicht vor der letzten Hütte aber Hama würde auch niemand vor der Halle stehen lassen
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« Antwort #124 am: 25.12.2020 | 16:21 »
Bei Warhammer ist es anders, da ist die ganze Welt mehr oder weniger korrupt ,ausgenommen Karl-Franz. Respekt bekommt man da nur so viel, wie man mit gewalt oder macht durchsetzen kann, und keinen Funken mehr. Wenn da die helden auf nen baron treffen, dann kommts drauf an, wer die oberhand hat, und der bekommt dann auch den respekt. Es gibt keinen grundsätzlichen respekt vor der Obrigkeit.

Das schließt sich ja nicht aus. Ich habe die Alte Welt und das Imperium immer als faschistisch verstanden, dazu gehört auch eine (erzwungene) Obrigkeitshörigkeit.